Praktizierender kann nach sechs toxischen Spritzen im Gefängnis kaum noch sprechen

(Minghui.org) Einem Falun-Dafa-Praktizierenden wurden einen Monat vor Haftende toxische Substanzen gespritzt, sodass er kaum noch sprechen konnte.

Peng Yuxin lebt in der Stadt Hefei, Provinz Anhui. Der 55-Jährige arbeitete früher im Statistikamt der Provinz. Am 24. April 2020 wurde er von Beamten der Polizeiwache Xinlin in seinem Wohnviertel festgenommen. Vier Polizisten durchsuchten seine Wohnung. Dabei gaben sie weder ihren Namen preis noch legten sie einen Durchsuchungsbefehl vor. Sie beschlagnahmten seinen Laptop, zwei Drucker, 50 Falun-Dafa-Bücher sowie 500 Yuan (rund 70 Euro) Bargeld. Peng versuchte, die Polizisten über Falun Dafa aufzuklären. Er argumentierte, dass es illegal sei, seine Wohnung zu durchsuchen. Aber die Beamten hörten ihm nicht zu. Gegen 23 Uhr wurde er jedoch wieder freigelassen.

Im Mai 2020 suchte Peng die Polizeiwache auf und verlangte die beschlagnahmten Gegenstände zurück. Er wurde verhaftet und ins Untersuchungsgefängnis Hefei gebracht. Später verurteilte ihn ein Gericht insgeheim zu einer Gefängnisstrafe von wahrscheinlich eineinhalb Jahren.

Einen Monat vor seiner Freilassung wurde Peng aus dem Untersuchungsgefängnis geholt. Insgesamt 6-mal bekam er toxische Substanzen gespritzt. Nach seiner Freilassung konnte er kaum noch sprechen, geschweige denn zusammenhängende Sätze formulieren. Er verständigte sich lediglich mit ein paar Worten. Auf die Frage, ob ihm toxische Substanzen gespritzt worden seien, nickte er. Auch seine kognitiven Fähigkeiten hatten sich insgesamt deutlich verschlechtert. So konnte er beispielsweise seine Adresse nicht mehr aufschreiben. Erst, als man ihm mehrere Anschriften auflistete, konnte er seine eigene darunter erkennen. Aufgrund der Umstände ist unklar, ob Peng während der Haft noch auf andere Weise misshandelt wurde.

Obwohl in Hefei keine Corona-Fälle gemeldet wurden, gelten in Pengs Viertel weiterhin sehr strenge Vorschriften. Anwohner müssen QR-Codes scannen und innerhalb von 72 Stunden einen negativen Corona-Test vorlegen, um das Viertel zu betreten. Derartige Bedingungen gibt es in den meisten anderen Gebieten nicht. Da Peng allein lebt und seine Eltern verstorben sind, sind seine Freunde in großer Sorge um ihn.

Frühere Verfolgung

Vor seiner letzten Verurteilung wurde Peng mehrfach wegen seines Glaubens an Falun Dafa verfolgt.

Im September 2008 verhafteten Sicherheitskräfte den Praktizierenden, weil er während einer Zugfahrt Materialien über Faun Dafa gelesen hatte. Die Beamten brachten ihn zu einer Polizeiwache, woraufhin er ins Untersuchungsgefängnis Nr.1 von Hefei überführt wurde. Während seiner Haft prügelten die Wärter auf Peng ein und zwangen ihn, unbezahlte Arbeit zu leisten. Aufgrund der Misshandlungen konnte er eine längere Zeit nicht sprechen.

Während Pengs Haft durchsuchten Polizisten seine Wohnung. Sie beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher, persönliche Habseligkeiten sowie 5.000 Yuan (rund 700 Euro) Bargeld. Nach Ablauf seiner Haftzeit ließen die Verantwortlichen Peng nicht frei, sondern brachten ihn für zwei Wochen zu einer Gehirnwäsche-Einrichtung. Dort versuchte man ihn zu zwingen, seinen Glauben aufzugeben.

Am 2. Januar 2010 war Peng in der Stadt Huangshan unterwegs. Als er in einem Hotel einchecken wollte, tauchten Polizisten auf und durchsuchten ihn. Sie fanden in Pengs Gepäck Materialien über Falun Dafa und nahmen den Praktizierenden fest. Elf Monate wurde er im Untersuchungsgefängnis Yi eingesperrt. Die Wärter schlugen ihn ständig und unterzogen ihn einer Zwangsernährung. Einmal fesselte ein Wärter Peng im Winter für drei Tage an einen eisernen Stuhl, ohne ihm etwas zu essen zu geben. Manchmal hängten die Wärter ihn an den Handgelenken auf. Einmal schlug ihm ein Wärter nach einem nächtlichen Umtrunk mit einem Holzstock auf die Finger.

Später verurteilte das Kreisgericht Yi den Praktizierenden zu vier Jahren Haft. Da er im Gefängnis Suzhou konsequent die Falun-Dafa-Übungen praktizierte, musste er einige Monate lang jeden Tag mit dem Gesicht zur Wand stehen. Manchmal ließen die Wärter ihn erst um 2 Uhr nachts schlafen. Allerdings musste er bereits um 5 Uhr wieder aufstehen, um einen weiteren Tag im Stehen zu verbringen. Dazwischen gab es bis auf ein paar Minuten für Mahlzeiten oder Toilettenbesuche keine Pause.

Dreimal sperrten die Wärter Peng in Isolationshaft. Zu jeder Mahlzeit bekam er nur zwei kleine Dampfbrötchen und Wasser, sodass er ständig hungrig war. Als er zwei Monate später aus der Isolationshaft kam, war er nur noch Haut und Knochen.

Auch die zweite Isolationshaft dauerte zwei Monate. Zwei Gefangene schlugen ihn damals abwechselnd ins Gesicht und misshandelten seine Beine mit einer Gummiwalze. Die Haut pellte ab und blutete. Später fesselten Insassen seine Hände und Füße zusammen, sodass er weder aufstehen noch sich zum Schlafen hinlegen konnte. Manchmal fesselten sie ihn mit Handschellen an einen Metallring an der Wand.

Der Häftling Pang Jianbing verprügelte Peng oft. Einmal sagte er zu dem Praktizierenden: „Ich will dich nicht schlagen. Aber wenn ich es nicht mache, werde ich von den Wärtern verprügelt.“ Mehrere andere Gefangene äußerten Ähnliches. Ein Insasse schilderte, dass es für ihn nicht leicht gewesen sei, die Aufgabe zu bekommen, statt Zwangsarbeit zu leisten, Peng zu überwachen. Er habe mehrere Tausend Yuan an die Wärter gezahlt.

Bei der dritten Isolationshaft ließen die Wärter ihn einen Monat in der Zelle, da seine Haftdauer bald endete. Er vermutete, dass die Gefängnisleitung befürchtete, dass andere sonst das Ausmaß der Folter während der Isolationshaft bemerken könnten.

Kurz nach seiner Freilassung wurde Peng von seinem Arbeitgeber entlassen. Damals war er 40 Jahre alt.