Mein Vermieter hilft mir, mich in meiner Kultivierung zu verbessern

(Minghui.org) Meine Vermieter sind über 70 Jahre alt und ich teile mir Küche und Bad mit ihnen. Der Ehemann, den ich Onkel nenne, kümmert sich um alle Arbeiten im Haushalt wie Einkaufen, Zubereiten der Mahlzeiten, Abwaschen und Reinigen des Hauses. Er ist übergenau und kritisiert immer die Art und Weise, wie seine Frau, die ich Tantchen nenne, die Dinge erledigt. Deshalb lässt sie ihn alles machen.

Seit acht Jahren lebe ich bei ihnen. Obwohl es im Laufe der Jahre viele Konflikte und Schwierigkeiten mit ihnen gab, habe ich nie wirklich die Wurzel meiner Anhaftungen beseitigt. Um Onkels Kritik zu entgehen, beendete ich gewöhnlich meine Arbeit und blieb in meinem Zimmer, wenn die beiden von der Arbeit zurückkamen. Ich wusste, dass ich meine Anhaftungen beseitigen musste, vermied aber die Konflikte, weil ich es mir bequem machen wollte.

Der Lockdown in der Pandemie entlarvt meine grundlegenden Anhaftungen

Wegen der Pandemie mussten wir alle zu Hause bleiben. Ich hatte keine Möglichkeit, Onkels Pingeligkeit zu entgehen.

Onkel schläft gerne in der Küche, weil er so alles im Haus überwachen kann. Sobald ich aus meinem Zimmer komme, beobachtet er mich, um zu sehen, was ich tue. Wenn er in der Küche das Essen zubereitet, dreht er seinen Kopf und beobachtet mich, wenn ich ins Bad gehe. 

Da er mich immer anstarrte, fühlte ich mich sehr unwohl. Jedes Mal, wenn ich mein Zimmer verließ, ermahnte ich mich, meine Xinxing zu verbessern. Ich erinnerte mich an etwas, was der Meister gesagt hatte:

„Wenn er dich schlägt, schlägst du nicht zurück; wenn er dich beschimpft, schimpfst du nicht zurück, einfach so.“ (Fa-Erklärung in Sydney, 1996)

Der Onkel hatte mich weder geschlagen noch beschimpft – warum also störten mich seine Verhaltensweisen? Das Göttliche und der Buddha sind barmherzig gegenüber den Lebewesen. Als Kultivierende wusste ich, dass ich diese Anhaftung beseitigen musste. 

Als Erstes musste ich meine Angst loslassen. Onkel mochte es nicht, wenn ich die Küche benutzte, solange er dort war. So bereitete ich meine Mahlzeiten zwischen Frühstück und Mittagessen zu. Aber er kam immer herein und fing an, an mir herumzunörgeln. Er legte ein großes Schneidebrett auf die Arbeitsplatte und ich musste den Platz neben der Spüle benutzen, um mein Gemüse zu schneiden. Dann ging er hin und her und sagte Dinge wie: „Du hast zu viel Wasser in den Topf getan.“ „Dreh‘ den Wasserhahn zu.“ „Stell die Herdtemperatur runter.“ „Dein Essen kocht zu lange.“ Das machte mich nervös. Wenn ich danach den Küchenboden wischte, sagte er: „Der Lappen ist zu schmutzig.“ Wenn ich die Herdplatte und die Arbeitsplatte reinigte, sagte er: „Das Geschirrtuch ist zu schmutzig.“ Um seiner Kritik zu entgehen, benutzte ich meinen eigenen Wischlappen und mein eigenes Geschirrtuch. Onkel beschwerte sich auch über den starken Geruch, wenn ich kochte. Er verlangte dann, dass ich die Tür öffnete, um frische Luft hereinzulassen. Manchmal beschwerte er sich sogar über den Reisgeruch, der aus dem Reiskocher kam, und sagte, ich solle meinen Reis draußen auf dem Balkon kochen. Wenn es regnete oder schneite, hatte ich keine andere Wahl, als den Reis in meinem Zimmer zu kochen.

Je mehr Angst ich hatte, Fehler zu machen, desto mehr beschwerte er sich. Wenn ich vergaß, das Licht im Badezimmer auszuschalten oder den Wasserhahn zuzudrehen, klopfte der Onkel wütend an meine Tür und tadelte mich. Er und seine Frau sagten, sie hätten 50 Dollar (ca. 47,00 Euro) mehr für Wasser bezahlt, weil ich die Wasserhähne nicht zugedreht hätte. Als die Wasserrechnung kam, zeigte der Saldo allerdings, dass die Rechnung für zwei Monate nicht einmal 50 Dollar betrug.

Stets fühlte ich mich gestresst, wenn Onkel zu Hause war. Alles, was ich tat, ärgerte ihn. Er drängte mich, schnell fertig zu kochen; aber er begann erst eine Stunde später, nachdem ich fertig war. Immer, wenn ich auf die Toilette ging, wartete er vor der Tür.

Immer sagte er, dass ich Fehler machte. Das stresste mich und machte mich jeden Tag nervös. Ich rezitierte jedes Mal die Worte des Meisters und ermahnte mich, meine Xinxing zu erhöhen.

Der Meister sagt:

„Nachsicht ist der Schlüssel für die Erhöhung der Xinxing.“ (Was bedeutet Nachsicht (Ren)?, 21.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Anhaftungen kommen an die Oberfläche

Eines Tages wurde mir klar, dass ich Probleme mit meiner Kultivierung hatte. Der Hauptgrund für meine Angst war meine Unfähigkeit, Kritik zu ertragen. Ich war darauf fixiert, mein Gesicht und meinen Stolz zu wahren und hatte meinen Egoismus noch nicht beseitigt. Als ich diese Anhaftungen erkannte, verschwand meine Angst. Ich erkannte, dass ich weder an andere noch an Onkel dachte. Ich tat alles, um nicht kritisiert zu werden. Das war ein egoistischer Gedanke. Ich beschloss, meine Geisteshaltung zu ändern und selbstlos zu sein. Das ist der Zustand, den eine Kultivierende anstreben sollte.

Als ich meine Angst beseitigt hatte, kamen andere Anhaftungen zum Vorschein, wie zum Beispiel mein Kampfgeist. Ich erfand Ausreden und rechtfertigte mich, wenn Onkel mich korrigierte.

Er bekam schlechte Laune, schrie mich an und starrte mich bösartig an. Wenn ich seine schlechte Laune bemerkte, ging ich in mein Zimmer und rezitierte die Lektionen des Meisters aus dem Zhuan Falun.

Eines Tages fragte ich ihn, wann er das Mittagessen zubereiten würde, weil ich Rippchen kochen wollte. Als Tantchen mir sagte, dass ich die Rippchen kochen könne, stapfte Onkel herbei und zeigte wütend auf mich: „Du darfst von jetzt an nur noch von 10 Uhr bis 11.30 Uhr kochen!“ Ich sagte Tantchen, dass das sehr ungerecht sei, ich hätte kaum Zeit zum Kochen. Sie sagte, ich solle nicht darauf achten, was der Onkel sagte. Dann meinte sie: „Kultivierst du nicht Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht? Diskutiere nicht mit ihm.“ Ich sagte: „Ich wäre schon ausgezogen, wenn ich nicht Falun Dafa praktizieren würde.“

Als ich das Ausziehen erwähnte, wurde sie nervös. Sie rief ihre Tochter an und ihre Tochter entschuldigte sich bei mir. Ich schämte mich und entschuldigte mich dafür, dass ich einen großen Wirbel verursacht hatte. Von da an brachte Tantchen ihren Mann immer in sein Zimmer, wenn ich kochte. Aber er fand immer noch Ausreden, um herauszukommen. Ich wusste, dass ich mich weiter kultivieren, ein Herz der Nachsicht haben und nicht streiten sollte. Ist das nicht das, was eine Kultivierende erreichen soll? Danach rührte es mich nicht mehr, wenn er mich anschrie.

Meinen Eigensinn Schicht für Schicht wegkultiviert

Ich glaubte daran, dass viele Schichten meiner Anhaftung beseitigt waren, aber fühlte mich hoffnungslos und deprimiert, als ich den Verfall der menschlichen moralischen Werte bei der letzten Präsidentschaftswahl sah. Ich war auf der Toilette, als der Onkel mich anschrie, weil ich zu lange brauchte. Wäre das in der Vergangenheit passiert, hätte ich es einfach über mich ergehen lassen, aber man wird oft unvorbereitet von Schwierigkeiten überrascht. Ich konnte es nicht mehr zurückhalten, weil ich bereits wütend war. Ich wurde noch wütender, als ich mich daran erinnerte, wie er mich in der Vergangenheit behandelt hatte. Ich wollte nicht mehr nach innen schauen und ging mit einem langen Gesicht durchs Haus. Ich überlegte mir, wie ich ihnen das Leben zur Hölle machen könnte. Erst am Abend, als ich beschloss, nach innen zu schauen, beruhigte ich mich. Obwohl ich nicht mehr wütend war, hatte ich immer noch einen unglücklichen Gesichtsausdruck, wenn ich mit Onkel und Tante sprach. Ich dachte: „Wie kann ich mich mit solchen bösen Gedanken eine Kultivierende nennen?!“

Am nächsten Tag wartete der Onkel vor dem Badezimmer und sagte, er wolle sich mit mir unterhalten. Er sagte: „Ich entschuldige mich für mein gestriges Verhalten.“ Ich schämte mich sofort. Wie kann sich ein gewöhnlicher, älterer Mensch bei einer Kultivierenden entschuldigen? Tantchen sagte: „Er ist sonst nicht so. Er behandelt nur dich auf diese Weise. Vielleicht benutzen die göttlichen Wesen in deinem Raum den Onkel, um dich so zu behandeln, damit du dich weiter kultivieren kannst. Wie könntest du sonst die Vollendung erreichen?“ Ich antwortete: „Das ist alles meine Schuld. Ich kultiviere mich nicht sehr fleißig. Wenn ich fleißiger gewesen wäre, hätte ich mich nicht mit Onkel gestritten.“

Diese Erfahrung zeigte mir, dass ich nach innen schauen und meine Fehler erkennen musste. Ich sollte ihnen gegenüber gütig sein und ihr Verhalten ertragen. Ich sollte nicht nur meine Anhaftung beseitigen, sondern auch über die gewöhnliche menschliche Ebene hinausgehen und mich wie eine wahre Kultivierende verhalten.

Seitdem beobachtet Onkel mich nicht mehr beim Kochen und schaut mich auch nicht mehr böse an. Ich hatte mich wohl in der Kultivierung erhöht und erkannte, dass er mir half, mich zu kultivieren. Wie konnte er sich wohlfühlen, wenn er das Karma bekam, um mir zu helfen, meine Anhaftung zu beseitigen? Ich sollte ihm stattdessen danken.

An den kalten Wintertagen machen Onkel und Tante immer die Heizung aus, wenn sie zur Arbeit gehen. Ich friere in meinem Zimmer, obwohl ich meine Winterjacke und meine Hose anhabe. Im Sommer schalten sie die Klimaanlage aus, sobald sie draußen einen Luftzug spüren. In meinem Zimmer ist es so heiß, dass ich einen Hitzeausschlag bekomme. Es gelang mir, diese Schwierigkeiten zu überwinden, indem ich an die inhaftierten und verfolgten Falun-Dafa-Praktizierenden in China dachte.

Wenn ich nicht Falun Dafa praktizieren würde, wäre es für mich unmöglich, diese Schwierigkeiten zu ertragen. Ein Kollege von mir in China sagte einmal: „Früher konnten wir nicht mit dir reden. Wenn wir etwas sagten, was dir nicht gefiel, konntest du uns tagelang ignorieren. Du hast dich sehr verändert, seit du Falun Dafa praktizierst.“ Ich bin selbst erstaunt über diese Veränderungen. Wie hätte ich das ohne die Kraft von Falun Dafa tun können? Nur Falun Dafa ist in der Lage, einen Menschen grundlegend zu verändern. Ich habe die Großartigkeit und Kraft des Falun Dafa erfahren!

Ich bin dankbar für die Arrangements des Meisters und dankbar für die Erlösung durch ihn.