Frankreich: „Organraub in China oder das kriminelle Geschäft einer Diktatur“ – Denkfabrik IEF Europe mahnt, sich der Realität zu stellen

(Minghui.org) Das Institute for Research in Economic and Fiscal Issues (IEF Europe) [1], eine Denkfabrik mit Sitz in Paris, veröffentlichte am 4. Juli einen Artikel. Darin wird die staatlich geförderte Zwangsorganentnahme in China beleuchtet. Unter dem Titel „Organraub in China oder das kriminelle Geschäft einer Diktatur“ mahnt der Artikel, dass es für die westlichen Länder an der Zeit ist, aufzuwachen und sich der Realität dieser Gräueltat zu stellen.

Ein Artikel des „Institute for Research in Economic and Fiscal Issues“ (IEF Europe) vom 4. Juli befasst sich mit der Zwangsorganentnahme in China

In dem Artikel heißt es, dass viele Menschen China für seine wachsende Weltmachtstellung oder seinen technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt loben. Doch schenken nur wenige der Gefahr Beachtung, die von der kommunistischen Doktrin ausgeht. Ganz zu schweigen von den Katastrophen, welche die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) in den über 60 Jahren ihrer blutigen Herrschaft über die Bürger Chinas gebracht hat.

Dem Artikel zufolge wurden von Ermittlern zahlreiche Beweise gesammelt und dokumentiert: in Bloody Harvest – Organ Harvesting of Falun Gong Practitioners in China (2009, von David Matas und David Kilgour) [2] sowie in The Slaughter: Mass Killings, Organ Harvesting, and China's Secret Solution to Its Dissident Problem (2014, von Ethan Gutmann) [3].

Matas, Kilgour und Gutmann legten im Juni 2016 einen aktualisierten Bericht vor. „Die Quelle für die große Menge an Organen für Transplantationen ist die gezielte Ermordung von Unschuldigen: Uiguren, Tibeter, Hauschristen und vor allem Praktizierende der spirituell ausgerichteten Übungsserie Falun Gong.“ So schreiben die Autoren in dem 680-seitigen Bericht. Und: „Organraub in China ist ein Verbrechen, an dem die Kommunistische Partei, staatliche Institutionen, das Gesundheitssystem, Krankenhäuser und die Transplantationsbranche beteiligt sind.“

Die Transplantationsindustrie wuchs in alarmierendem Tempo

Nach chinesischer Tradition sollte der Körper eines Menschen nach dem Tod unversehrt bleiben. Dies war ein wesentlicher Grund dafür, dass China bis 2013 – sechs Jahre nachdem der Skandal der erzwungenen Organentnahme 2006 erstmals aufgedeckt worden war – kein offizielles Registrierungssystem für Organspenden hatte. Der IEF-Artikel hebt auch hervor, dass nach Einführung des Systems nur sehr wenige Organe freiwillig gespendet wurden.

Im Gegensatz dazu habe die Organtransplantationsindustrie in China seit dem Jahr 2000 dramatisch zugenommen. „Seit jenem Jahr hatten sich die Lebertransplantationen bis 2015 verdreifacht und bis 2019 verzehnfacht. Offizielle Daten zeigen einen Stand von 10.000 Transplantationen pro Jahr“, heißt es in dem IEF-Artikel unter Berufung auf Daten aus dem Bericht von Matas, Kilgour und Gutmann aus dem Jahr 2016. „Basierend auf den von der Regierung geforderten Kapazitäten für Organtransplantationszentren haben die 169 Krankenhäuser, die für diese Operationen qualifiziert sind, seit den 2000er Jahren möglicherzweise zwischen 60.000 und 100.000 Transplantationen pro Jahr durchgeführt. Tatsächlich haben 1.000 Krankenhäuser bei der Regierung eine Genehmigung zur Durchführung von Organtransplantationen beantragt. Dies deutet darauf hin, dass die Zahl der Transplantationen noch höher sein könnte als bislang angegeben.“

Ein weiterer Beweis seien die Wartezeiten für Organe. In anderen Ländern müsse man manchmal mehrere Jahre auf eine Organspende warten. „China rühmt sich mit rekordverdächtig kurzen Wartezeiten von nur wenigen Wochen für Leber- oder Nierentransplantationen.“ Der IEF-Artikel fährt fort: „Die Kompatibilität der Organe ist ein entscheidender Faktor, auf den man nur hoffen kann, der aber niemals garantiert werden kann, es sei denn ... in einem chinesischen Krankenhaus.“

Ein Staatsverbrechen

Der IEF-Artikel weist darauf hin, dass viele Krankenhäuser in China Organtransplantationen durchführen. Ein Arzt des Changzheng-Krankenhauses im Pudong-Campus in Shanghai sagte: „Wir haben mehrere Schichten, die 24 Stunden am Tag arbeiten. Wir haben vier Teams, die [Transplantationen] durchführen können.“ Bezüglich der Quelle von Spenderorganen antwortete er: „Wir [nutzen] eine zentrale nationale Quelle. Das, wie soll ich sagen ... das wissen nur die Ärzte.“ Wenn es zu einer Abstoßung komme, könnten die Teams mehrere Versuche bei demselben Patienten unternehmen, bis der Erfolg gesichert sei.

Dies sei angesichts der sehr begrenzten Organspenden noch rätselhafter. China habe 2015 offiziell angekündigt, die Verwendung von Organen von zum Tode verurteilten Gefangenen einzustellen, nachdem es von vielen Ländern und internationalen Organisationen heftig kritisiert worden sei.

„Woher kommen also die Organe? Die Antwort auf diese Frage ist erschreckend“, heißt es in dem IEF-Artikel. „Der rasante Anstieg der Transplantationen seit 1999 ist auf die massive und brutale Repression der Behörden gegen die Anhänger von Falun Gong zurückzuführen, einer Meditationspraxis, die auf traditioneller Gesundheitsförderung und persönlicher Entwicklung beruht.“

Es begann 1999, als der damalige KPCh-Führer Jiang Zemin beschloss, mit der Verfolgung von Falun Gong zu beginnen. Seine politische Leitlinie war: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch.“ Auf Anweisung des Büro 610, einer am 10. Juni 1999 gegründeten außerrechtlichen Behörde, die mit der Durchführung der Verfolgungspolitik beauftragt wurde, sind seither rund 70 Millionen Anhänger verhaftet, interniert und gefoltert worden.

Das Europäische Parlament hat am 5. Mai dieses Jahres eine Resolution über die Organentnahme in China bei Gefangenen zahlreicher Minderheitengruppen verabschiedet. „Das chinesische Regime verweigert offensichtlich jeden Zugang zu Haftanstalten und medizinischen Einrichtungen. Die internationale Gemeinschaft schweigt“, heißt es in dem IEF-Artikel. „Zweifellos ist es an der Zeit, dass die westlichen Verehrer der chinesischen Macht ihre Augen für die Realität dieser tödlichen kommunistischen Ideologie öffnen.“


[1] Institut für Forschung in Wirtschafts- und Finanzfragen

[2] David Matas und David Kilgour (2009). Blutige Ernte – Organraub an Falun-Gong- Praktizierenden in China

[3] Ethan Gutman (2014). The Slaughter – Massentötungen, Organraub und Chinas Geheimlösung für sein Dissidentenproblem