Erst zehn Jahre ohne Heimat, nun elf Jahre Haft – 57-Jähriger wegen seines Glaubens verurteilt

(Minghui.org) Zehn Jahre hatte ein Praktizierender seine Heimat gemieden, um der Verfolgung wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu entgehen. Kurz nach seiner Rückkehr wurde er festgenommen und im Geheimen zu elf Jahren Haft verurteilt.

Wu Chengshou lebt in der Stadt Weifang, Provinz Shandong. Der 57-Jährige wurde am 20. April 2021 bei der Arbeit verhaftet. Die Polizei nahm ihm die Schlüssel weg und durchsuchte seine Wohnung. Während der Razzia führten die Polizisten auch seine Frau Wang Xian in Handschellen ab. Beamte filmten die Polizeiaktion und beschlagnahmten die Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, Bargeld in Höhe von 10.700 Yuan (rund 1.600 Euro), einen Computer, einen kaputten Papierschneider sowie den alten Computer des Sohnes.

Die Beamten brachten Wang ins Büro für Staatssicherheit Gaoxin, wo sie im Keller verhört wurde. Polizisten zogen von dem beschlagnahmten Geld 9.000 Yuan (rund 1.300 Euro) als Kaution ab und erpressten von Wangs Neffen weitere 2.000 Yuan (rund 300 Euro). Erst dann durfte er seine Tante um 22.45 Uhr mit nach Hause nehmen.

Wu wurde zunächst auf der Polizeiwache Fuyanshan festgehalten. Am Abend brachte ihn der stellvertretende Polizeichef Zhang Jie ins Untersuchungsgefängnis Changle. Später übergab die Polizei den Fall an die Staatssicherheit des Bezirks Weicheng und überführte den Praktizierenden in die dortige Haftanstalt.

Die Polizisten zwangen auch den Sohn des Paares, Wu Binjie, fast 1.000 Kilometer von seiner Arbeit in der Inneren Mongolei in die Heimat zu kommen. Obwohl er nicht Falun Dafa praktiziert, erhofften sich die Beamten von ihm weitere Informationen, um das Paar hinter Gitter zu bringen. Als sich der Sohn am 9. Juni auf der Polizeiwache meldete, erhoben die Beamten auch gegen ihn Vorwürfe.

Seit seiner Verhaftung wurde Wu jeglicher Familienbesuch verboten. Später erfuhren die Angehörigen von einem Insider, dass er in schlechter gesundheitlicher Verfassung sei. Aus Sorge beauftragte die Familie einen Anwalt. Die Haftanstalt genehmigte diesem zunächst ein Treffen mit dem Praktizierenden, widerrief den Termin jedoch kurz darauf mit der Begründung, dass das Strafverfahren bereits abgeschlossen sei. Zu dieser Zeit war die Berufungsfrist gegen das Urteil bereits abgelaufen.

Später erfuhren die Angehörigen, dass Wu zu elf Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 100.000 Yuan (etwa 14.500 Euro) verurteilt worden war. Weitere Einzelheiten waren zum Zeitpunkt der Berichterstattung nicht bekannt.

Frühere Verfolgung

Wu hatte im Winter 1995 damit begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Innerhalb eines Monats wurde er von vielen schweren Krankheiten geheilt. Auch sein Wesen veränderte sich zum Positiven.

Nachdem das kommunistische Regime im Juli 1999 die Verfolgung eingeleitet hatte, wurden die lokalen Praktizierende überwacht. Städtische Beamte schalteten Wus Festnetzanschluss auf ihr eigenes Büro und zwangen ihn, ihre Telefonrechnung zu bezahlen. So sei es einfacher, seine Anrufe zu überwachen, hieß es.

Am 19. Januar 2000 ließ Liu You von der bewaffneten Polizei der Gemeindeverwaltung Wu, seine Frau und vier weitere Praktizierende festnehmen. Bei ihnen handelte es sich um Sun Huajun, Sum Shichao, Sun Mingde und Wu Chengxi. Sie banden den Praktizierenden ein Tuch um die Augen und zwangen sie, sich barfuß mit gestreckten Armen und Beinen auf den Boden zu setzen. Dann schlugen die Polizisten ihnen mit Stöcken auf Kopf, Hände und Füße. Andere peitschten die Praktizierenden mit einer Lederrute aus.

Nach über drei Stunden Folter konnten die Praktizierenden nicht mehr aufstehen. Wu war mit blauen Flecken übersät, selbst an den Zehen.

Am nächsten Tag schlugen die Beamten weiter auf die Praktizierenden ein. Sie ließen sie sogar im Schnee liegen und entzogen ihnen den Schlaf.

Wenige Tage, nachdem Wu und seine Frau freigelassen worden waren, wurden sie erneut zu Hause festgenommen. Polizisten prügelten auf sie ein, wobei zwei Schlagstöcke entzwei gingen. Selbst der 15-jährige Sohn des Paares wurde geschlagen, als er seinen Eltern Essen brachte. Die Polizisten erpressten von den Praktizierenden 20.000 Yun (rund 2.900 Euro), bevor man sie gehen ließ.

Im April 2000 verhafteten Beamte das Paar erneut. Als sie die Frage, ob sie noch immer Falun Gong praktizierten, bejahten, schlossen die Polizisten die Tür und verprügelten die beiden. Zwei weitere Schlagstöcke gingen zu Bruch.

Der Polizist Cai Jiyan drohte ihnen: „Ich werde euch zu Tode prügeln und mit Benzin übergießen und verbrennen. Dann kann ich sagen, ihr hättet euch selbst in Brand gesetzt.“

Der Beamte Li Maoling schrie: „Ich werde euch erschlagen und in einem Loch begraben oder ins Wasser werfen.“

Liu Youzhi, ein dritter Polizist, drohte, sie in den finanziellen Ruin zu treiben, wenn sie weiter Falun Gong praktizierten.

Die nächste Festnahme ereignete sich am 27. März 2010. Danach wurden beide auf der Polizeiwache verhört. Wu konnte am Morgen des 31. März fliehen und tauchte unter. Die nächsten zehn Jahre bliebt er seiner Heimat fern und versteckte sich vor der Polizei.

Um das Paar zur Abkehr von ihrem Glauben zu bewegen, suchten Polizisten sogar die Universität Qingdao auf, wo ihr Sohn studierte.

Li Luchun, der Leiter der Staatssicherheit des Bezirks Weicheng, brach am 28. Oktober 2019 in Wangs Wohnung ein. Ihr Sohn war auf Urlaub bei ihr zu Besuch. Li setzte Mutter und Sohn unter Druck, um Wus Aufenthaltsort zu erfahren. Aber sie widersetzten sich. Der Sohn erfuhr später, dass die Polizei auch bei seinem Arbeitgeber in der Inneren Mongolei nach ihm gesucht hatte. Dort war nicht bekannt gewesen, dass er zurück nach Weifang gefahren war.

Als Li ging, bemerkte Wang, dass mehrere Beamte zur Überwachung vor ihrem Haus blieben. Am dritten und vierten Tag nach dem Vorfall kam Li noch zweimal, um die Praktizierende zu belästigen. Da sie nichts von Wus Aufenthaltsort preisgab, fuhr der Beamte in Wus Heimatstadt. Dort suchte er Wus Onkel auf in der Hoffnung, Informationen zu bekommen.

Wu kehrte nach über zehn Jahren nach Hause zurück und wurde kurz darauf verhaftet. Das Gericht verurteilte ihn nach einem Jahr in Gewahrsam zu langjähriger Haft.

Kontaktinformationen zu den Tätern

Li Luchun, Direktor der Staatssicherheit des Bezirks Weicheng: +86-18663663179Yu Zhihai, stellvertretender Direktor der Staatssicherheit des Bezirks Weicheng: +86-18663663288, +86-536-8189939Zhang Jie, stellvertretender Leiter der Polizeiwache Fuyanshan: +86-18815366386Liu Yaowu, Polizist: +86-18763678080