Praktizierende nach zehn Monaten Folter aus Haft freigelassen

(Minghui.org) Eine Praktizierende wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu zehn Monaten Haft verurteilt. Sie musste jeden Tag 17 Stunden lang regungslos auf einem kleinen Hocker sitzen. Familienbesuche waren verboten.

Yu Xiuying lebt in der Stadt Yanji, Provinz Jilin. Am 20. März 2020 wurde sie festgenommen, nachdem sie wegen der Verbreitung von Informationen über Falun Dafa angezeigt worden war. Polizisten beschlagnahmten bei ihr 15 Transparente über Falun Dafa sowie 127 Geldscheine [1], auf die Botschaften über Falun Dafa gedruckt waren.

Die Beamten brachte Yu zunächst ins Gefängnis der Stadt Yanji. Als Polizisten feststellten, dass sie Fieber hatte, knöpften sie ihr die Kleidung auf und ließen sie im kalten Wind stehen, um das Fieber zu senken. Als die Temperatur am 27. März bei 37,5° C blieb, ließ die Polizei sie auf Kaution frei. Die Angehörigen wurden gezwungen, die Gebühren für die ärztliche Untersuchung in Höhe von 570 Yuan (rund 80 Euro) zu zahlen.

Im Zeitraum Mai 2020 bis Juli 2021 belästigten Polizisten die Praktizierende zweimal und versuchten, von ihr einige Unterschriften unter amtliche Dokumente zu erzwingen. Yu weigerte sich.

Am 20. Juli 2021 teilte die Polizei ihr mit, dass sie drei Tage später vor dem Gericht Yanji erscheinen solle. Am Tag der Verhandlung verurteilte Richter Li Junjie die Praktizierende nach zehn Minuten zu zehn Monaten Haft. Im Anschluss brachten Beamte Yu zurück ins Gefängnis der Stadt. Am 3. November wurde sie ins Frauengefängnis der Provinz Jilin verlegt.

Im Gefängnis gefoltert

Yu weigerte sich, ihren Glauben aufzugeben. Daher zwangen die Gefängniswärter sie, jeden Tag von 5:00 Uhr morgens bis 22:00 Uhr abends regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Sie bekam kein Toilettenpapier und durfte weder sich noch ihre Kleidung zwei Monate lang nicht waschen oder die Unterwäsche wechseln. Oft wurde Yu von den Gefangenen beschimpft.

Folter-Zeichnung: Auf einem kleinen Hocker sitzen

Am 14. Dezember 2021 übergossen zwei Gefangene Yu mit kaltem Wasser, sodass ihre Jacke klitschnass war. Danach gossen sie noch Wasser auf den Fliesenboden und zwangen Yu, bei geöffnetem Fenster von 14:00 bis 21:40 Uhr barfuß auf den Fliesen zu stehen.

Am nächsten Tag wiederholten sie die Folter von 4:00 Uhr morgens bis 9:00 Uhr des Folgetages. Mehrere Gefangene drückten Yu anschließend auf den Boden und zwangen sie, nasse Schuhe anzuziehen. Dann zerrten sie die Praktizierende von der dritten Etage in einen Raum in der zweiten. Der Wärter Tian Xiaoyun befahl ihr, sich auf einen kleinen Hocker zu setzen. Dieser hatte eine spitze Oberfläche, sodass ihr Gesäß blutete. Als die Wunden vernarbten, erlitt sie durch den Hocker weitere Verletzungen an derselben Stelle.

Am 15. Mai 2022 wurde Yu freigelassen.

Frühere Verfolgung

Yu hatte am 24. Oktober 1997 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Sie lebte nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und erfreute sich bester Gesundheit.

Wegen ihres Glaubens wurde Yu am 22. Juli 2008 festgenommen und später für ein Jahr im Zwangsarbeitslager Changchun eingesperrt. Einen Tag lang musste sie Handschellen tragen, weil sie sich geweigerte hatte, die Gefangenenuniform anzuziehen.

Am 13. August 2018 wurde Yu erneut verhaftet und ins Untersuchungsgefängnis Longjing überführt. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie Informationen über Falun Dafa aufgehängt hatte.


[1] Falun-Dafa-Praktizierende werden im Zuge der Verfolgung in China daran gehindert, normale Kanäle zu nutzen, um Gerechtigkeit zu erwirken. Deshalb nutzen sie oft kreative Methoden, wie Botschaften auf Geldscheine zu drucken, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen.