Die Anschauung beseitigen, besser zu sein als andere

(Minghui.org) Ich kultiviere mich seit März 1999 im Falun Dafa. In diesen Jahren bin ich immer wieder gestolpert. Aber ich wusste nicht, warum. Sobald ich auf Probleme stieß, tauchten in meinem Kopf die Anschauungen der gewöhnlichen Menschen auf. Bei  allem, was ich  erlebte, vergaß ich, aufrichtige Gedanken zu bewahren. Ich war nicht in der Lage, mich richtig zu kultivieren, weil ich mich nicht mehr an die Anforderungen des Fa erinnern konnte.

Früher saß ich mit gekreuzten Beinen im Lotussitz, aber seit Anfang Juni 2021 schaffe ich das nicht mehr. Eines meiner Beine rutschte immer weg, sobald ich es über das andere legte. So musste ich die Meditation im halben Lotussitz machen. Auch konnte ich mich nicht mehr gut konzentrieren. Selbst beim Gehen fühlten sich meine Beine schwer an. Beim Treppensteigen schnaufte ich stark. So hatte ich mich noch nie gefühlt. Ich dachte, dass mit meiner Kultivierung etwas nicht stimmte. Mir war klar, dass ich nach innen schauen sollte, aber ich wusste nicht, wie. Immerhin versuchte ich es, konnte aber nichts finden. Ich dachte, dass ich die drei Dinge gut beherrschte; ich hatte sogar etwas Fa auswendig gelernt. Ich war verwirrt.

Der Meister muss meine Verwirrung gesehen haben. Er gab mir den Hinweis, dass ich es versäumt hatte, meine menschlichen Anschauungen zu kontrollieren. Ich stellte fest, dass ich menschliche Anschauungen besaß, die ich nicht erkannt hatte. Während ich nach innen schaute, sprang mir der Gedanke in den Sinn: „Andere beschuldigen.“ Ja, das war es! Wenn Probleme auftraten, gab ich immer anderen die Schuld. Ständig dachte ich, dass ich Recht hätte und besser wäre als andere. Stets war ich der Meinung, das Problem liege bei anderen. Ich konnte meine eigenen Probleme nicht in denen der anderen erkennen.

Ich stellte auch fest, dass ich eine Kampfmentalität hatte, eifersüchtig war, an Ruhm und Reichtum hing, wettbewerbsorientiert war, Bequemlichkeit suchte und eben die Probleme hatte, auf andere herabzusehen. Außerdem war ich eigennützig, hatte Angst, wollte mich selbst schützen und meine Fehler zudecken. Ich hatte auch mein Ego noch nicht losgelassen. Meine Anschauungen waren nicht gerecht, sondern degenerierte menschliche Anschauungen, die durch die Indoktrination der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) entstanden waren. Mein Unvermögen, zwischen meinem wahren und dem falschen Selbst zu unterscheiden, war zu meinem Hindernis geworden. Ich verstand nun, dass ich weit von den Anforderungen des Fa entfernt war!

Eines Tages half mir der Meister während des Fa-Lernens weiter. Der folgende Absatz hob sich von den anderen ab:

„Mancher misst sich an den bereits verfallenen moralischen Maßstäben und hält sich selbst für besser als die anderen, weil sich der Maßstab bereits geändert hat. Doch ganz gleich wie sich die moralischen Normen der Menschheit auch verändern, die Eigenschaften dieses Kosmos bleiben unverändert. Sie sind der einzige Maßstab, um zu beurteilen, wer ein guter und wer ein schlechter Mensch ist. Als ein Kultivierender musst du die Eigenschaften des Kosmos als Maßstab nehmen und dich danach richten, und nicht nach dem Maßstab der gewöhnlichen Menschen. Wenn du zu deinem Ursprung, zu deinem wahren Selbst zurückkehren willst; wenn du dich nach oben kultivieren möchtest, musst du dich an diesem Maßstab orientieren.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 19)

Nach über 20 Jahren verstehe ich endlich diesen Abschnitt des Fa. Heißt es nicht, dass ich meine menschlichen Anschauungen ändern und mich mit dem Fa messen soll? Jetzt verstehe ich es wirklich. Der einzige Weg, mich zu erhöhen und das Fa zu erhalten, ist, meine menschlichen Anschauungen vollständig loszulassen und mich dem Fa anzupassen.

Mein Familienleben

Mein Familienleben ist meine Kultivierungsumgebung. Früher war ich aufdringlich und bestand darauf, das letzte Wort zu haben. So sah ich auf meinen Sohn und meine Schwiegertochter herab. Für mich war meine Schwiegertochter faul und versäumte es, den Haushalt zu machen und sich um ihren Sohn zu kümmern. Ich war sauer, weil sie mir ihre Arbeit überließ. Auch wenn ich nicht mit ihnen zankte, zeigte ich ihnen meine verärgerte Haltung. Die Atmosphäre in meiner Familie war ein wenig angespannt. Schließlich wurde mir klar, dass ich mich geirrt hatte. Was ich getan hatte, war das Gegenteil von dem, was ein Kultivierender tun sollte. Wie sie sich verhalten hatten, gab mir Gelegenheit, über mich selbst nachzudenken und meine Anhaftungen zu beseitigen. Sie ebneten mir in Wirklichkeit den Weg, mich zu erhöhen.

Seitdem ich meine Anschauungen geändert habe, hat sich auch mein familiäres Umfeld verbessert: Meine Schwiegertochter ist fleißig geworden. Sie macht jetzt bereitwillig die Hausarbeit. Nun haben wir eine harmonische Beziehung zueinander.

Danke, barmherziger Meister! Ich bin entschlossen, mich fleißig zu kultivieren und meine Mission zu erfüllen!