Vor 19 Jahren mit der Familie untergetaucht – Familienvater nun tot
(Minghui.org) Seit 20 Jahren lebte ein Ehepaar mit seiner Tochter fernab der Heimat. Sie waren untergetaucht, um nicht wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet zu werden. Ständig zog die dreiköpfige Familie von Ort zu Ort. Ihren Lebensunterhalt verdienten sie mit Gelegenheitsarbeiten, bei denen sie nur schlecht bezahlt wurden. Das harte Leben verlangte ihnen viel ab. Am 9. Dezember 2021 starb der Mann im Alter von nur 55 Jahren.
Der Beginn des Praktizierens
Zhou Shuquan aus dem Kreis Luan in der Provinz Hebei war ein sehr freundlicher und fleißiger Mann. Als er heiratete, übertrugen seine Eltern die Schulden der Familie auf ihn. Statt sich zu beklagen, arbeitete er hart, um den Schuldenberg abzutragen.
Mit Anfang 30 litt Zhou unter Herzbeschwerden. Ihm war oft schwindlig und er spürte ein Engegefühl in der Brust. Nach einer Herzattacke konnte er sich an nichts mehr erinnern. Da er sich eine ärztliche Behandlung nicht leisten konnte, ertrug er das Leiden, aber die Anfälle häuften sich.
Im Jahr 1998 begann Zhou, Falun Dafa zu praktizieren. Bald darauf verschwanden die Symptome. Er war energiegeladen und arbeitete noch härter. So zahlte er die Schulden nach und nach zurück und blickte voller Hoffnung in die Zukunft.
Verhaftet und gefoltert
Als das kommunistische Regime ein Jahr später die Verfolgung einleitete, verwandelte sich Zhous friedvolles Leben in eine Tragödie.
Im Juli 1999 suchten Parteifunktionäre des Dorfes alle Praktizierenden auf und forderten die Herausgabe ihrer Falun-Dafa-Bücher und -Materialien. Zudem sollten sie eine Erklärung unterschreiben, mit der sie sich von ihrem Glauben distanzierten. Wer dem nicht folgte, wurde abgeführt. Allen Praktizierenden wurde der Ausweis weggenommen, sodass sie die Stadt nicht verlassen konnten. Erst nach Bewilligung der Behörde durften sie verreisten oder auswärts übernachten.
Zhou wurde im September 1999 festgenommen. Die Dorfbeamten befahlen den Polizisten, ihn zu fesseln. Der Strick wurde mit der Zeit immer fester geschnürt und hinterließ an manchen Stellen blaue Flecken. Zhou litt unter unerträglichen Schmerzen, sodass er fast das Bewusstsein verlor. Seine Arme und Beine fühlten sich taub an.
Folter-Nachstellung: Gefesselt
Zudem wurde Zhou von Polizisten verprügelt, geohrfeigt und an den Haaren gezogen. Ein Beamter verbrannte ihm das Handgelenk mit einer Zigarette, sodass eine große Narbe zurückblieb.
Als die Familie am Abend vorbeikam und Zhou Essen brachte, bemerkte sie, dass er erschöpft war und sich weder bewegen noch essen konnte. In diesem Moment kam der Polizeichef vorbei. Zhou nahm all seine Kraft zusammen, stand auf und versuchte, ihm zu erzählen, was Falun Dafa ist und dass es zu Unrecht verfolgt werde. Statt sich die Worte anzuhören, schlug der Polizeichef dem Praktizierenden vor den Augen der Familie ins Gesicht.
Nach seiner Freilassung litt Zhou unter ständigen Rückenschmerzen, sodass er nicht schlafen konnte. Erst nach 40 Tagen ging es ihm besser.
Zwangsumsiedlung
Die Behörden behielten Zhous Ausweis ein und ließen ihn rund um die Uhr überwachen, sodass seine Verwandten sich von ihm zurückzogen. Um der Verfolgung zu entgehen, beschloss Zhou Ende 2002, mit seiner Frau wegzuziehen. Das löste eine Fahndung aus. Die kleine Tochter blieb bei Verwandten zurück.
Auch Zhous Familie konnte kein normales Leben mehr führen. Häufig kamen Polizisten vorbei, um sie zu schikanieren.
Manchmal kam Zhou mitten in der Nacht nach Hause zurück, um nach seiner Tochter zu sehen. Später nahm das Paar das Mädchen trotz der widrigen Umstände mit. Als das Kind die Oberschule besuchen wollte, fehlte die erforderliche Haushaltsregistrierung. Daher wurde die Aufnahme verweigert, – für das Mädchen ein schwerer Schlag.
Ohne Ausweis konnte Zhou nur Gelegenheitsarbeiten verrichten, um seine Familie zu ernähren. Er half bei der Schweinezucht oder beim Verladen und Ausliefern von Waren. Die Familie lebte in einem verlassenen Wohnwagen ohne Licht und Heizung. Im Winter behielten sie Kleidung und Schuhe an, wenn sie zu Bett gingen.
Tod der Mutter
Im Laufe der Jahre wechselte die Familie immer wieder den Aufenthaltsort, um sich vor den Behörden zu verstecken. 2012 mieteten sie ein kleines Zimmer. Zu dieser Zeit war die Mutter bereits über 80 Jahre alt und litt unter Nierensteinen. Sie hatte Probleme beim Trinken und Wasserlassen. So nahm Zhou die betagte Frau mit in seine Wohnung. Jemand, der die Familie kannte, folgte ihm und erstattete Anzeige bei der Polizei.
Am 9. Juni 2012 fand in den frühen Morgenstunden eine Razzia statt. Polizisten verschafften sich gewaltsam Zugang zu Zhous Wohnung, als er noch bei der Nachtschicht war. Die Beamten nahmen seine Frau fest und brachten sie zwei Wochen später ins Frauenzwangsarbeitslager Shijiazhuang.
Erneut war Zhou gezwungen, seine Familie zurückzulassen. Seine Mutter war durch den Polizeieinsatz derart traumatisiert, dass sie kurz darauf starb. Die jugendliche Tochter war auf sich allein gestellt.
Die über 20 Jahre andauernde Verfolgung voller Entbehrungen und psychischem Terror forderten schließlich ihren Tribut. Zhou brach im Dezember 2021 plötzlich bewusstlos auf der Straße zusammen. Er wurde zwar notbehandelt, starb aber einige Tage später am 9. Dezember.
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