Gleichgültigkeit gegenüber Ungerechtigkeiten führt zur Zerstörung der Menschlichkeit

(Minghui.org) Als ich noch an der Universität studierte, gab ich einem Kommilitonen einen Flyer, der über die wahren Umstände der Verfolgung aufklärt. Als er den Flyer las, fragte er erstaunt: „Warum gibt es so viele Schaulustige?!“

Auf dem Platz des Himmlischen Friedens tritt ein Zivilpolizist vor den Augen vieler Schaulustiger auf das Gesicht eines unbewaffneten Falun-Dafa-Praktizierenden. Ein zweiter Polizist tritt auf das Bein des Mannes und legt ihm Handschellen an. (Bildnachweis: The Associated Press)

Was meinen Kommilitonen am meisten überraschte, war, dass der Praktizierende blutete, aber niemand versuchte, ihm zu helfen. Stattdessen gab es sogar welche unter den Schaulustigen, die das Geschehen zu genießen schienen.

Früher dachte ich, es würde ausreichen, wenn die Menschen die Flyer von uns Praktizierenden annehmen und sich somit über die Verfolgung in China informieren können.

Durch die Reaktion meines Kommilitonen wurde mir jedoch zum ersten Mal bewusst, wie sehr die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Menschen durch ihre verschiedenen politischen Kampagnen einer Gehirnwäsche unterzogen hat. Die Mehrheit des chinesischen Volkes hat gelernt, sich auf die Seite der KPCh zu stellen, um nicht selber zu ihrer Zielscheibe zu werden.

In dem Buch Neun Kommentare über die Kommunistischen Partei heißt es: „Jeder Kampf und jede politische Kampagne diente als ein Akt des Terrors, so dass das chinesische Volk im Herzen zitterte, sich diesem Terror unterwarf und allmählich unter der Kontrolle der KPCh versklavt wurde.“

Manche mögen denken: „Na ja, solange wir Geld haben, ist das schon okay. “

Was mich jedoch wirklich überrascht, ist, dass viele Menschen heutzutage nicht einmal mehr das geringste Mitgefühl für andere haben.

Kürzlich sah ich einen Beitrag auf YouTube, in dem es hieß, dass die Falun-Dafa-Praktizierenden selbst schuld an ihrer Verfolgung seien. Viele nachfolgenden Kommentare stimmten dieser Aussage zu.

Mencius, ein berühmter chinesischer Philosoph, erklärte einst: „Alle Menschen haben einen Sinn für Mitgefühl.“ Wann haben dann diese Menschen ihr Mitgefühl verloren?

Töten ist an sich schon ein großes Unrecht, aber die Falun-Dafa-Praktizierenden mussten sich viele Jahre lang sehr anstrengen, um die Menschen davon zu überzeugen, dass es falsch ist, wenn die KPCh unschuldige Menschen wegen ihres Glaubens foltert und tötet. Mit anderen Worten, die Denkweise der Menschen scheint sich so sehr verschlechtert zu haben, dass sie sogar damit einverstanden sind, dass die KPCh jeden tötet, den sie als Feind ansieht.

In den Neun Kommentaren über die Kommunistischen Partei heißt es: „Die Massen zum Kampf gegeneinander aufzuhetzen, ist ein klassischer Trick der KPCh. Sie [die KPCh] schuf die 95-5-Formel der Klassenzuteilung: 95 % der Bevölkerung wurden als Angehörige verschiedener Klassen bezeichnet, die man für sich gewinnen konnte, während die restlichen 5 % als Klassenfeinde zu betrachten waren. Diejenigen, die zu den 95 % gehörten, konnten sich ihrer Selbst sicher sein, aber diejenigen, die zu den 5 % gehörten, mussten „bekämpft“ werden.

Aus lauter Angst wollten die Menschen natürlich zu den 95 % gehören. Das führte in vielen Fällen dazu, dass sich die Menschen gegeneinander wandten und die politische Verfolgung der 5 % weiter verstärkte. […] Da das Töten Terror bei den Menschen erzeugen soll, bedarf es hier keiner Erklärung oder Rechtfertigung, wer letztlich getötet werden soll.“

Das heutige Verhalten

Während der früheren politischen Kampagnen konnte man nie vorhersagen, wer als Feind gebrandmarkt wurde, deshalb versuchten die Menschen, sich auf die „richtige“ Seite zu stellen und somit ihr eigenes Leben in Sicherheit zu bringen. Wenn dann ihre menschliche Natur durch die Natur einer solchen bösartigen Partei ersetzt wird, kann das Verhalten dieser Menschen ziemlich erschreckend sein.

So weigerte sich beispielsweise ein Krankenhaus in der chinesischen Stadt Xi'an in der Provinz Shaanxi, eine im achten Monat schwangere Frau aufzunehmen, nur weil ihr negatives COVID-19-Testergebnis einige Stunden später verfallen wäre. Dies führte zu einer Fehlgeburt und dem Tod des ungeborenen Kindes.

In einem anderen Fall weigerte sich ein Krankenhaus, einen Patienten mit einem Herzinfarkt zu behandeln, obwohl der Patient ein gültiges COVID-Testergebnis hatte. Der Grund: Er kam aus einem „Gebiet mit mittlerem Risiko“. Er erreichte das Krankenhaus um 14.00 Uhr, wurde aber erst nach 22.00 Uhr behandelt, als sein Zustand kritisch wurde. Aufgrund der langen Verzögerung erlag der Mann seinen Verletzungen.

In der Stadt Xuzhou in der Provinz Jiangsu verschluckte sich ein 18 Monate altes Baby an einem Gegenstand, der ihm im Hals stecken geblieben war. Es wurde zur Behandlung ins Kreiskrankenhaus nach Cuining gebracht, doch der Arzt verlangte, dass man zunächst einen PCR-Test bei dem Kleinkind durchführen solle. Dies bedeutete eine fehlende Behandlung von sieben bis acht Stunden, um auf das Testergebnis zu warten. Als dieses dann endlich eintraf, verwies man die Eltern auf eine Verlegung des Kindes in das Krankenhaus in die Stadt Xuzhou. Diesen Transport überlebte das Kleinkind schon nicht mehr.

In vielen Fällen, in denen Menschen teils sogar dringende Hilfe benötigten, wurden sie ohne Mitgefühl abgewiesen. Die Verantwortlichen folgten den Anweisungen der Parteibehörden, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse ihrer Patienten zu nehmen. Von Mitgefühl kann hier keine Rede mehr sein.

Wenn jeder in China die Partei über alles andere stellt und sich nur noch wenige für menschliche Werte und das eigene Gewissen interessieren – was wird dann in wenigen Generationen aus dieser Bevölkerung?

Vielleicht werden Falun-Dafa-Praktizierende eines Tages rehabilitiert, aber es könnte durchaus sein, dass an ihrer Stelle eine andere Verfolgung eingeleitet wird. Der Kommunismus braucht stets einen Feind, gegen den er „kämpfen“ kann. Wer wird der nächste sein?

Zugegeben, Wohlstand ist wichtig für unser tägliches Leben, aber wenn es um Leben und Tod geht und die Menschen dann immer noch sagen: „Solange ich Geld habe, ist mir alles egal“, dann empfinde ich großes Bedauern für sie.

Ich hoffe aufrichtig, dass diejenigen, die durch Gehirnwäsche, Betrug und Gewalt der Kommunistischen Partei Chinas vom Weg abgekommen sind, den kleinen Rest Güte, mit dem sie auf diese Welt gekommen sind, wieder entdecken und aufleben lassen können.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.