Todesmeldung. Frau erblindet nach vier Jahren Haft wegen ihres Glaubens und stirbt acht Jahre später

(Minghui.org) Wegen ihres Glaubens an Falun Dafa musste Liu Siqing zweial ins Arbeitslager und zudem eine Gefängnisstrafe absitzen. Als sie 2014 aus dem Gefängnis entlassen wurde, hatte sie als Folge der Folter fast vollständig ihr Augenlicht verloren. In den folgenden Jahren kämpfte sie mit einem schlechten Gesundheitszustand und wurde immer wieder unter Druck gesetzt, ihrem Glauben abzuschwören. Schließlich verstarb sie am 4. Mai 2022 im Alter von 59 Jahren. Noch Monate vor ihrem Tod wurde sie von den Ortsbehörden schikaniert.

Im Folgenden finden Sie Auszüge aus Lius Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Chef des kommunistischen Regimes, der die Verfolgung angeordnet hatte. Sie beschreibt darin ausführlich einige der Folterungen, die sie im Laufe der Jahre erlitten hat.

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Ich arbeitete oft Nachtschichten, was mein Immunsystem schwächte. Häufig erkältete ich mich, fühlte mich schwindelig oder hatte mit anderen Beschwerden zu kämpfen. 1997 sah ich auf meinem Weg zur Arbeit viele Menschen, die Falun Dafa praktizierten. Um meine Gesundheit zu verbessern, schloss ich mich ihnen an. Nach einer gewissen Zeit hatte ich keine Erkältung mehr und war voller Energie.

Am 28. April 2000, ein Jahr nach Beginn der Verfolgung, fuhr ich nach Peking, um für das Recht einzutreten, Falun Dafa zu praktizieren. Mein Vater, Lin Kexiang, der ebenfalls Falun Dafa praktizierte, begleitete mich. Nach unserer Rückkehr verhaftete uns der Beamte Tian von der Staatssicherheit und verhörte uns auf dem Polizeirevier Beita.

Später durchsuchten sie meine Wohnung und ordneten in der Fabrik, in der ich arbeitete, eine Versammlung an, auf der ich kritisiert wurde. Ich wurde degradiert und zur Hausmeisterin herabgestuft. Meine Familie musste 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro) als Kaution für mich und meinen Vater zahlen.

Von da an wies mir mein Arbeitsplatz nur noch die schmutzigste Arbeit zu. Ich bekam nur 150 Yuan (ca. 21 Euro) pro Monat. An Jahrestagen, die mit Falun Dafa zu tun hatten, oder an Feiertagen hielten sie mich in Einzelhaft in örtlichen Hotels fest, wobei die längste Zeit zwei Wochen betrug.

Zusätzlich zu meiner Verfolgung verbot die Polizei meinem Mann, zur Arbeit zu gehen, und befahl ihm, mich zu überwachen. Sie setzten auch sein Gehalt aus, um seinen Hass auf mich zu schüren. Sobald mein Mann sah, dass ich zu Hause die Falun-Dafa-Übungen machte, packte er mich an den Haaren und schlug meinen Kopf gegen die Wand. Einmal hielt er ein Messer in der Hand und richtete es auf meine Schulter: „Wenn ich dich umbringe, werde ich einfach sagen, dass du Selbstmord begangen hast, weil du Falun Dafa praktizierst.“

Eines Nachts zerriss er meine Falun-Dafa-Bücher und stieß mich nach draußen. Er schloss die Tür und ließ mich die ganze Nacht im eiskalten Winter stehen. Trotzdem musste ich am nächsten Tag zur Arbeit gehen. Da ich nicht in der Lage war, ein normales Leben zu führen, ließ ich mich von ihm scheiden.

Eigentlich ist mein Mann ein netter Mensch, aber seine Angst, verfolgt zu werden, beherrschte ihn derartig, dass er seine Vernunft verlor und auf extreme Weise handelte.

Auch meine Eltern waren darin verwickelt. Als ihr eigenes Haus im Bau war, zogen sie vorübergehend bei uns ein. Doch der Vorgesetzte meines Mannes auf der Arbeit vertrieb sie. Wo immer sie sich aufhielten, durchsuchte die Polizei die Wohnung der betreffenden Person. Schließlich wagte es niemand mehr, ihnen eine Unterkunft zu gewähren, und sie landeten auf der Straße.

Als ich am 18. Januar 2001 nach der Arbeit gerade zu Hause kochte, wurde ich verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis von Gaoping gebracht. Die Wärter zwangen mich, meine Kleidung auszuziehen und durchsuchten mich am ganzen Körper. Außerdem fesselten sie mich, versahen mich mit einem demütigenden Schild und führten mich auf der Straße vor.

In der Haftanstalt ketteten die Wärter mich und eine weitere Praktizierende mit Fußfesseln zusammen und zwangen uns zu unbezahlter Arbeit. Später wurde ich für ein Jahr in das Frauen-Zwangsarbeitslager Nanmusi gebracht, wo ich nackt ausgezogen und durchsucht wurde. Dort musste ich unbezahlte Arbeit verrichten und die Gefängnisregeln aufsagen.

Am 18. April 2007 wurde ich erneut verhaftet, als ich eine Freundin besuchen wollte. Sie zogen mir die Kleider aus, um eine Leibesvisitation durchzuführen und erlaubten mir trotz des kalten Wetters nicht, heiß zu duschen. Nach 30 Tagen in der Bezirksstrafanstalt Jialing wurde ich zu 15 Monaten Arbeitslager verurteilt.

Meine nächste Verhaftung erfolgte am 1. März 2010, nachdem ich angezeigt worden war, weil ich zusammen mit der Mitpraktizierenden namens Du Xiuyun Falun-Dafa-Materialien verteilt hatte. Die Polizei schlug gewaltsam auf Dus Kopf, Gesicht und Körper ein. Auch ich wurde geschlagen und bekam Blutergüsse. Meine Augen wurden rot. Nach sieben Tagen in der Haftanstalt verlegten sie mich ich in das Untersuchungsgefängnis Huafeng, und später verurteilte mich das Bezirksgericht Jialing zu vier Jahren Haft.

Im Frauengefängnis von Jianyang beschimpfte mich die Wärterin Huang Yanping oft. Sie sagte: „Wir haben hier nur Gefängniswärterinnen und schlechte Menschen. Ihr seid die schlechten Menschen.“

Sie zwang mich, bei jedem Schritt, den ich machte, laut zu sagen: „Ich bin ein schlechter Mensch.“ Außerdem wurde mir befohlen, die Gefängnisregeln zu rezitieren und Zwangsarbeit zu leisten. Der enorme psychische Druck forderte seinen Tribut an meiner Gesundheit. Ich befand mich im Delirium und war immer sehr nervös. Ich erkrankte an Bluthochdruck, Diabetes und einer Herzerkrankung. Meine Sehkraft ließ schnell nach. Das Essen, das wir bekamen, war äußerst dürftig und reichte nie für mich aus.

Meine beiden Arbeitslageraufenthalte waren auch für meine Eltern ein schwerer Schlag. Mein Vater verstarb später. Da meine Mutter die Verfolgung, unter der ich litt, weiterhin mit ansehen musste, sagte sie einmal, dass Worte ihren Schmerz nicht beschreiben könnten.

Früherer Bericht:

Technical Expert from Nanchong City Blinded as a Result of Persecution