Verspätete Meldung: Mann aus Jilin stirbt drei Monate nach seiner Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung

(Minghui.org) Ein Mann aus der Stadt Changchun in der Provinz Jilin wurde am 14. September 2021 aus der Haft entlassen, weil er sich in einem kritischen Zustand befand, während er eine fünfjährige Haftstrafe wegen der Ausübung von Falun Dafa absaß. Er verstarb drei Monate später mit 70 Jahren.

Lin Xianchen war am 22. August 2018 zu Hause festgenommen worden. Die Polizisten stellten seine Wohnung auf den Kopf und warfen Dinge, die sie nicht für „nützlich“ hielten, in seinen Vorgarten. Sie beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher, Fotos des Begründers von Falun Dafa, zwei Computer und Informationsmaterialien über Falun Dafa.

Das Bezirksgericht Kuancheng hielt zwei Verhandlungen ab und verurteilte Lin am 21. August 2019 zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro). Die Behörden brachten ihn am 1. November 2019 in das Gefängnis von Jilin, informierten seine Familie aber erst 13 Tage später darüber.

Lin musste oft von frühmorgens bis 12:00 Uhr auf einem kleinen Hocker sitzen. Am 2. Juni 2021 informierte das Gefängnis seine Familie, dass er ins Krankenhaus eingeliefert worden sei. Etwa zwei Wochen später, am 17. Juni, wurde bestätigt, dass er Leberkrebs hatte. Trotz seines Zustandes hielten die Wärter ihn weiterhin in Handschellen und Fußfesseln.

Erst drei Monate später bewilligte das Gefängnis seine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Als er am 14. September 2021 nach Hause kam, war er abgemagert. In den ersten Tagen war er noch in der Lage, etwas zu essen. Aber kurz darauf konnte er nichts mehr essen. Er verstarb im Dezember 2021.

Frühere Verfolgung

Lin hatte 1998 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren und erlebte dadurch die Heilung seines Magenleidens, seiner Schultersteife und seines Rheuma.

Ein Jahr nach Beginn der Verfolgung, im Jahr 2000, machte er sich auf den Weg nach Peking, um das Recht auf die Ausübung von Falun Dafa einzufordern. Er wurde, unmittelbar nachdem er die Fahrkarte am Bahnhof von Changchun gelöst hatte, verhaftet. Man brachte ihn zur Polizeibehörde und hielt ihn dort 15 Tage lang fest. Das Geld und die Wertsachen, die er bei sich trug, wurden beschlagnahmt. Als er nach Hause zurückkehrte, nahm ihm der Dorfsekretär der Kommunistischen Partei die beiden Kühe weg, die er besaß. Später, im April 2001, zahlte er 800 Yuan (ca. 1.120 Euro), um die Kühe zurückzubekommen.

Am 12. März 2002 beschlagnahmte die Polizei Lins Falun-Dafa-Bücher und Vortragskassetten. Am 14. März brachen sie erneut in seine Wohnung ein und brachten ihn und seine Frau auf die Polizeiwache Qingyang. Nach 15 Tagen im Jiutai-Gefängnis wurde er zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt. Während dieser Zeit schikanierte die Polizei seine Frau häufig, bis sie sich gezwungen sah, ein Jahr lang von zu Hause wegzuziehen.

Während seiner Zeit im Zwangsarbeitslager Yinmahe wurde Lin einer Gehirnwäsche unterzogen, musste Zwangsarbeit verrichten und wurde auf verschiedene Weise körperlich misshandelt. Außerdem musste er jeden Monat „Gedankenberichte“ schreiben. Durch die Schläge des Wärters Zhou Kaiming wurden ihm alle Zähne ausgeschlagen.

Am 7. September 2002 zogen die Wärter ihm die Jacke aus und schlugen ihn eine halbe Stunde lang mit einem Plastikrohr. Er war mit Blutergüssen übersät. Am nächsten Tag schlugen die Wärter ihn erneut. Sein Rücken war mit Wunden übersät, die sich später infizierten und Krätze verursachten, die extrem juckte.