Wie ein Konflikt einer Koordinatorin hilft, ihre Anhaftungen zu erkennen

(Minghui.org) Seit 1999 praktiziere ich Falun Dafa und bin Koordinatorin einer Fa-Lerngruppe. Wir treffen uns seit über 20 Jahren. Es kommen immer wieder neue Praktizierende hinzu. Zurzeit kommen regelmäßig acht Praktizierende – der älteste ist 82 Jahre alt und der jüngste über 70. Wir lesen die Lehre an drei Tagen in der Woche und verbringen die restlichen vier Tage damit, Informationsmaterialien zur Erklärung der wahren Umstände zu verteilen oder persönlich mit den Menschen zu sprechen.

Stets verantwortlich sein

Als die Verfolgung am schlimmsten war, wurde ein Praktizierender verhaftet, der mich mit Informationsmaterialien versorgt hatte. Dieser Praktizierende verstand das Fa nicht tiefgründig und war der Meinung, dass er wahrhaftig sein müsse. (Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind die Prinzipien von Falun Dafa) Er verriet der Polizei, wo ich wohne. Mein Haus wurde von Beamten der Staatssicherheit und der Polizei durchsucht. Ich wurde festgenommen und inhaftiert.

In der Haftanstalt erlebte ich persönlich, wie mystisch Falun Dafa ist. In der Vergangenheit hatte ich immer Angst vor Kälte gehabt. Als ich inhaftiert wurde, war es noch Frühling und das Eis auf dem Boden war noch nicht geschmolzen. Wir durften nur Hausschuhe tragen, trotzdem fror ich überhaupt nicht. Das Essen war wirklich schlecht. Der Kohl in der schlammigen Suppe war nicht gewaschen und das Brot besonders zäh. 

Da erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:

„Essen ohne schmecken; des Mundes Eigensinn abtrennen“(Im Dao, 04.01.1996, in: Hong Yin I)

Danach schmeckte mir das Essen nicht schlecht und ich trank sogar die Suppe. Ein Insasse sagte seufzend: „Wow, dieser alten Dame schmeckt das Essen wirklich gut.“

Nach meiner Freilassung erinnerte ich mich an meine Erfahrungen durch die Verfolgung und an den Vortrag, den der Meister für die Betreuer in Changchun gehalten hatte, und mir wurde klar, dass ich als koordinierende Praktizierende für diesen Bereich die Verantwortung übernehmen sollte. Von der anfänglichen Papierversion von Minghui Weekly (Zeitschrift von Mingui.org) bis zu den wöchentlichen Veröffentlichungen, die auf USB-Sticks gespeichert sind, von den Informationsmaterialien zur Erklärung der wahren Umstände bis zu Aufklebern, von den Dafa-Büchern bis zu den neuesten Schriften des Meisters – solange die Praktizierenden sie brauchten, lieferte ich sie so schnell wie möglich. Das tat ich in den letzten 20 Jahren kontinuierlich.

Letztes Jahr wurden in meiner Stadt umfangreiche Straßenerneuerungen durchgeführt, und die öffentlichen Busse änderten plötzlich ihre Routen. Das wusste ich nicht und plante, einem Praktizierenden einige USB-Laufwerke (Speicherkarten) zu bringen. Ich merkte nicht rechtzeitig, dass der Bus sich immer weiter vom Zielort entfernte, und so blieb mir nichts anderes übrig, als auszusteigen. Die Sonne brannte heiß und ich brauchte fast eine Stunde, um zum Haus des Praktizierenden zu laufen. Im Stillen bat ich den Meister: „Ich bin von Dafa erschaffen worden, also wacht der Meister über mich. Meister, bitte helfen Sie mir, damit ich die Hitze ertragen kann.“ Wie durch ein Wunder fühlte ich mich wirklich nicht heiß oder müde, als ich am Haus des Praktizierenden ankam.

Die Praktizierende Chen hatte kürzlich einige Krankheitssymptome. Sie verlor zu Hause das Bewusstsein und wurde von ihren Familienangehörigen ins Krankenhaus gebracht. Der Arzt sagte, sie habe Krebs im Spätstadium. Wegen der Pandemie hatte das Krankenhaus sehr strenge Besuchsregeln, so dass es sehr schwierig war, Chen zu besuchen. Damals hatte ich nur einen festen Gedanken: „Ich muss sie auf jeden Fall besuchen. Ich muss mich mit ihr persönlich über die Kultivierung austauschen, ihre aufrichtigen Gedanken stärken und sie an das Fa erinnern.“

In Begleitung ihrer Familie ging ich zu Chen. Ich brachte ihr ein Bluetooth-Gerät mit, auf dem die Vorträge des Meisters waren. Ich sagte ihr: „Das ist nur eine Prüfung. Die Medikamente haben keine Auswirkungen auf deinen Körper. Du musst nur an einem Gedanken festhalten, dass nur der Meister dich retten kann.“

Als Chen die Operation überstanden hatte, besuchte ich sie noch einmal und sagte zu ihr: „Was getan wurde, ist bereits getan worden. Sei nicht beunruhigt. Wenn wir hinfallen, müssen wir schnell wieder aufstehen. Lass dich nicht von Schuldgefühlen und Reue niederdrücken. Ich würde vorschlagen, dass du dich keiner Chemotherapie unterziehst. Das ist eine Prüfung, ob du Leben und Tod loslassen kannst. Der Meister ist so barmherzig, er wird sich auf jeden Fall um dich kümmern. Du musst nur in deinen aufrichtigen Gedanken standhaft bleiben und dein Bestes tun, um diese Prüfung zu bestehen.“

Nach unserem Gespräch waren Chens aufrichtige Gedanken sehr stark. Als man sie zur Chemotherapie schickte, zog sie die Schläuche heraus und bestand darauf, entlassen zu werden. Der Arzt erlaubte ihr nicht, das Krankenhaus zu verlassen, und so sagte sie, dass sie keinen Appetit habe und nicht schlafen könne. Sie bestand darauf, das Krankenhaus zu verlassen. Auch ihre Familienangehörigen konnten sie nicht zum Bleiben überreden. Chen wurde entlassen. Der Praktizierende Ding und ich kamen jeden Tag zu ihr nach Hause, um mit ihr das Fa zu lesen. Wir tauschten auch unsere Erfahrungen bei der Kultivierung aus und ermutigten sie, ihre aufrichtigen Gedanken zu stärken.

Während ich Chen half, machte auch mein Körper einige Reaktionen durch. Alle Gelenke in meinem Körper taten ohne Grund weh. Ich sandte aufrichtige Gedanken aus, um die negativen Substanzen zu beseitigen, und verlängerte die Zeit, in der ich die Übungen machte. Diese Symptome verschwanden schnell.

Chens Familie bat mich, sie zu überreden, die Medikamente zu nehmen und sich einer Chemotherapie zu unterziehen. Ich sagte ihnen: „Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende. Chen ist auch eine Falun-Dafa-Praktizierende. Ich kann das nicht tun. Ich kann sie nur ermutigen, die Prüfungen mit aufrichtigen Gedanken zu bestehen.“

Täglich lasen Mitpraktizierende und ich mit Chen das Fa und sandten zusammen aufrichtige Gedanken aus. Zwei Wochen später hatte sie sich vollständig erholt. Seit sie entlassen wurde, nahm Chen keine Medikamente mehr. Sie erledigte weiterhin alle anfallenden Arbeiten, wie zum Beispiel die Zubereitung von Mahlzeiten und die Hausarbeit. Neben dem Lernen des Fa und den Übungen ging sie sogar hinaus, um die Tatsachen zu erklären.

Durch diesen Vorfall habe ich verstanden, dass die Kultivierung sehr ernst ist. Die Praktizierenden sind ein Ganzes. Wenn wir anderen Praktizierenden helfen, muss unser eigener Kultivierungszustand den Anforderungen entsprechen. Wenn wir uns über die Fa-Grundsätze im Klaren sind, haben wir eine gute Grundlage, um starke, aufrichtige Gedanken zu entwickeln. Nur so können wir andere Praktizierende unterstützen, Schwierigkeiten zu überwinden.

Bei Konflikten die Anhaftung loswerden

Viele der älteren Praktizierenden in unserer Fa-Lerngruppe sind Analphabeten. Sie tun ihr Bestes, um das Zhuan Falun zu lesen, aber die meisten lesen nie die Vorträge des Meisters, die er in anderen Regionen gehalten hatte. Deshalb arrangierte ich bestimmte Zeitfenster, in denen wir die anderen Schriften des Meisters lasen, damit die Analphabeten sie hören konnten. Unsere Gruppe hatte nun viermal die Fa-Erklärungen des Meisters in anderen Regionen gelesen. In diesem Prozess gab es einige kleine Probleme.

Anqi aus unserer Fa-Lerngruppe fügte oft Wörter hinzu oder ließ sie aus, wenn sie das Fa las. Wenn andere Praktizierende sie darauf hinwiesen, war sie nicht bereit zuzuhören. Einmal saß Bing neben ihr. Als Anqi wieder ein Wort falsch aussprach, korrigierte er sie zweimal. Beim ersten Mal war Anqi tolerant, aber als Bing sie auf einen weiteren Fehler hinwies, reagierte sie heftig.

Sie schrie Bing an: „Ich kann akzeptieren, was die anderen sagen, aber auf dich will ich einfach nicht hören!“ Ich wusste, dass Anqi nicht voreingenommen gegen Bing war. Es war nur so, dass viele Praktizierende sie auch ein paar Mal auf ihre falsche Aussprache hingewiesen hatten. Ihr Unmut staute sich auf und brach durch. Bings Worte waren zufällig der zündende Faktor, der Anqi über die Klinge springen ließ. Als Koordinatorin musste ich diese Umgebung zum Fa-Lernen aufrechterhalten. Ich sagte: „Lasst uns alle nach innen schauen.“

Nach diesem Vorfall kam Anqi nicht mehr zum Fa-Lernen. Sie begann sogar, mit anderen Praktizierenden hinter meinem Rücken über mich zu sprechen. Sie sagte, dass ich denken würde, ich würde mich gut kultivieren, aber in Wirklichkeit hätte ich eine starke Parteikultur!

Als ich diese Worte gehört hatte, dachte ich: „Da sie das gesagt hat, kann es sein, dass ich vielleicht wirklich solche Anhaftungen habe, die ich noch nicht erkannt habe.“ Als ich nach innen schaute, merkte ich, dass ich wirklich noch stark von der Parteikultur beeinflusst war. Sie kam zum Vorschein, wenn ich merkte, dass andere Praktizierende Probleme hatten. Ich wurde dann ängstlich. Wenn ich ängstlich werde, ist mein Ton unfreundlich und voller Vorwürfe. Ich habe auch ein starkes Ego. Ich möchte jeden Praktizierenden in der Fa-Lerngruppe gut anleiten und jeden dazu bringen, sich fleißig zu kultivieren. In Wirklichkeit ist jeder Praktizierende ein Teilchen des Fa. Der Meister kümmert sich um uns alle. Wenn es ein Problem gibt, muss ich sie nur freundlich daran erinnern. Das grundlegende Problem kann nur vom Meister und Dafa gelöst werden.

Als ich das verstanden hatte, sagte ich zu den Mitpraktizierenden in der Gruppe: „Bitte weist mich auf meine Unzulänglichkeiten hin. Wenn ich weitere Faktoren der Parteikultur zeige, sagt es mir bitte direkt.“

Wenn Konflikte mein Herz berühren, kann ich nicht sofort den Zustand des Nach-innen-Schauens erreichen. Dieses Mal war ich in der Lage, den Konflikt friedlich und vernünftig zu lösen, weil solche Vorfälle schon einmal vorgekommen waren.

Ich schloss mich einer anderen kleinen Gruppe von Praktizierenden an, um das Fa zu lernen. In dieser Gruppe gab es ein paar ältere Praktizierende, die nicht viel Bildung hatten. Wenn sie die Fa-Erklärungen des Meisters lasen, konnten sie sie nicht fließend lesen. Das beeinträchtigte den Fortschritt der Gruppe ernsthaft. Auf den Vorschlag einiger Praktizierender hin beschloss ich, die Praktizierenden, die nicht gut lesen konnten, nebenbei zuhören zu lassen. Während des Prozesses fanden einige Praktizierende, dass ich die Wörter besser aussprach, so dass sie mich baten, ein paar Absätze mehr zu lesen, wenn ich an der Reihe war. Ich hatte jedoch nicht erwartet, dass das die Herzen der Menschen berühren würde. Eine Praktizierende sprach hinter meinem Rücken über mich und sagte, dass ich mich selbst sehr hoch einschätzen würde. Ich würde denken, dass ich mich gut kultiviere und gut lese, und wenn ich an der Reihe war, das Fa zu lesen, würde ich einfach weiterlesen. Sie ermutigte sogar die anderen Praktizierenden, mir beim Lesen nicht zuzuhören, sondern zu lesen, wenn sie an der Reihe waren.

Als ich diese Worte hörte, spürte ich innerlich einen großen Aufruhr. Ich fühlte mich ungerecht behandelt und dachte: „Jeder hat wöchentlich nur zwei Gelegenheiten, in der Gruppe das Fa zu lernen. Viele der weniger gebildeten älteren Praktizierenden hören die Fa-Erklärungen des Meisters zum ersten Mal. Wenn sie dieses Stottern und fehlerhafte Lesen hören, werden sie den Inhalt des Fa nicht verstehen können. Wäre das nicht eine Zeitverschwendung für die Gruppe?“

Die Praktizierende, die mich kritisierte, behandelte mich normalerweise recht gut. Sie hatte mir sogar ein Kompliment gemacht und gesagt, dass meine Aussprache gut sei. Als ich darüber nachdachte, wurde ich noch aufgeregter. Ich hatte den Eindruck, dass diese Praktizierende sich mir gegenüber auf eine bestimmte Art und Weise verhielt, aber hinter meinem Rücken auf eine andere. Sie hielt sich ganz und gar nicht an den Grundsatz der „Wahrhaftigkeit“.

Ich ermahnte mich, auf der Grundlage des Fa nach innen zu schauen. Ich erkannte, dass der Grund, warum ich mich so unwohl fühlte, meine Anhaftung war, das Gesicht wahren und schmeichelhafte Worte hören zu wollen. Mein Ego wurde davon berührt.

Wenn ich wirklich den Zustand der Selbstlosigkeit erreicht hätte, würden mich die Worte der Praktizierenden nicht berühren. Ich verstand, dass das geschah, um mir zu helfen, meine Fähigkeiten zu erweitern. Aufgrund dieser schmerzhaften Erfahrung bei der Kultivierung kann ich jetzt, wenn ich Anqi über mich reden höre, dies leichtnehmen. So erstaunlich ist die Kultivierung.

Im Namen aller älteren Praktizierenden in unserer Fa-Lerngruppe möchte ich den Meister grüßen und ihm unsere Dankbarkeit ausdrücken. Meister, Sie haben viel für uns geopfert! Von nun an müssen wir uns noch mehr dem Fa angleichen, uns an die Anforderungen des Fa halten, dem Meister bei der Fa-Berichtigung helfen und ihm nach Hause folgen.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.