Groll ablegen

(Minghui.org) Im August 2020 hatte ich Schmerzen im rechten Knie. Ich konnte sowohl gehen als auch in die Hocke gehen, aber es tat weh, wenn ich aufstand. Als auch mein linker Arm schmerzte und ich Schwierigkeiten hatte, Dinge zu heben, wurde das Problem noch lästiger. Nachdem ich am Nachmittag das Fa gelernt hatte, versuchte ich, die Falun Dafa-Übungen weiterzumachen. Erstaunlicherweise spürte ich bei den Übungen keine Schmerzen. Wenn ich sie aber nicht machte, hatte ich einen dumpfen Schmerz. Das ging bis März 2022 so.

Ich wusste, dass etwas nicht stimmte, konnte aber nicht herausfinden, was es war. Bis mir eines Tages, als ich eine Weile wie betäubt auf meine Beine starrte, plötzlich der Gedanke kam: Groll. Sofort schaute ich genau hin und fand starken Groll, sowie Streitsucht, Neid, Ungeduld, Verachtung gegenüber anderen, Lust, Profitgier und so weiter. So viele Anhaftungen zu finden, schockierte mich. Wie kam es, dass ich diese Anhaftungen in der Vergangenheit nicht bemerkt hatte? Oft hatte ich in den Erfahrungsberichten von Mitpraktizierenden gelesen, wie man den Groll loswerden könne. Dabei hatte ich aber nicht in mich hineingeschaut und mich nicht tiefgründig kultiviert.

Bevor ich Falun Dafa praktizierte, ärgerte ich mich über meine Schwiegereltern, weil sie ihren jüngsten Sohn bevorzugten. Mein Mann war der Älteste und arbeitete außerhalb der Stadt. Nachdem wir geheiratet hatten, wohnte ich bei meinen Schwiegereltern. Sie kauften uns nur ein paar Möbel und einen Farbfernseher. Als mein Schwager jedoch einige Jahre später heiratete, bekam er eine Wohnung zur Hochzeit geschenkt, komplett mit Möbeln, Farbfernseher, Töpfen und Pfannen ausgestattet. Mehrmals beschwerte ich mich bei meinem Mann darüber. Er sagte nicht viel dazu, außer, dass alle Eltern ihre eigenen Gründe hätten. Trotzdem fühlte ich mich unglücklich und beschwerte mich weiterhin regelmäßig über verschiedene Dinge. Mein Mann betrachtete meine Beschwerden allerdings als gelegentliche Ausbrüche.

Als ich begann, Falun Dafa zu praktizieren, nahm ich meine persönlichen Interessen leichter und verglich mich nicht mehr mit anderen. Infolgedessen wurden die Beziehungen in meiner Familie harmonisch. Ich erkannte, dass ich früher so viele Entbehrungen ertragen hatte, damit mein Weg zum Dafa geebnet werden konnte. Tief im Innern hatte ich allerdings den Groll noch nicht losgelassen. Deshalb überprüfte ich meine Worte und Taten und stellte fest, dass ich mich in vielen Dingen noch nicht so gut kultiviert hatte und auch keine Rücksicht auf andere nahm. Mir war nun klar, dass ich den Groll loswerden musste.

Endlich den Groll loslassen

Wie konnte ich mich aber erhöhen, wenn ich an einem so starken Groll festhielt? Konnte ich mit so vielen Anhaftungen in den Himmel kommen? Als ich tiefgründig nach innen schaute, ließ ich den Groll endlich los. Danach fühlte ich mich so erleichtert wie nie zuvor! Es war großartig!

Ich hegte auch Groll gegenüber meiner ältesten Schwester, weil sie immer meine Familie um Hilfe bat, mir aber nicht half, als ich arbeitslos war. Ihre Familie betrieb ein Unternehmen. Meine Schwester und ihr Mann boten mir keine Hilfe an, als ich ihnen mitteilte, dass ich entlassen worden sei. Später arbeitete ich in einem anderen Unternehmen. Es dauerte lange, bis ich mich mit ihnen versöhnt hatte. Jetzt bin ich im Ruhestand und habe mehr Zeit, Falun Dafa zu praktizieren. Mein Terminkalender ist jeden Tag voll.

Der Ehemann meiner Schwester ging am 17. März auf eine Geschäftsreise. Ihr Sohn und ihre Schwiegertochter arbeiteten außerhalb der Stadt und ließen ihr eineinhalbjähriges Baby bei meiner Schwester. Das kleine Baby war so anstrengend, dass sie zu beschäftigt war, um auch noch zu kochen. Daher bat sie mich um Hilfe. Ich überlegte nicht lange und fuhr im Regen mit dem Fahrrad zu ihr nach Hause. Am ersten Tag war es anstrengend, mit dem Baby zu spielen, aber es ging gut.

Am zweiten Tag hatte ich allerdings einen Unfall. Das Baby schlief bis 17:30 Uhr. Nachdem ich es gebadet hatte, wollte ich nach Hause gehen. Es wurde dunkel und der Regen hatte gerade aufgehört. Daher hatte ich es eilig heimzukommen. Als ich die Treppe hinunterging, streifte mein Fuß die Treppenkante. Es war ein bisschen schmerzhaft, aber ich dachte nicht weiter darüber nach und fuhr mit dem Fahrrad nach Hause. Erst zu Hause bemerkte ich Blut an meiner Ferse und an den Socken. Ein großes Stück Haut der Ferse war aufgeschürft.

Mein Mann fragte mich: „Gehst du in diesem Zustand am nächsten Tag wieder hin?“ Ohne zu zögern, antwortete ich mit lauter Stimme: „Ja, sie braucht meine Hilfe.“ Nach dem Abendessen regnete es noch stärker als zuvor. Ich wusste, dass für den nächsten Tag Regen vorhergesagt war. Deshalb fragte ich mich, wie ich mit dem Fahrrad zu ihr kommen sollte. Dann beschloss ich, das Fa zu lernen, ohne mir Gedanken über den nächsten Tag zu machen. Während ich das Fa lernte, schrieb mir meine Schwester eine SMS: „Morgen kommt mein Mann zurück. Ich benötige deine Hilfe bei der Betreuung des Babys nicht mehr.“

Nachdem ich eine Lektion im Fa beendet hatte, schrieb ich es weiter ab. Ich hatte das Zhuan Falun schon zweimal von Hand abgeschrieben und beim dritten Mal bei der sechsten Lektion aufgehört. Aber an diesem Tag nahm ich es schließlich wieder auf. Die Nacht war sehr ruhig, als ich das Fa abschrieb. Dabei erlangte ich ein neues Verständnis über einige Sätze. Es war, als hätte ich sie zum ersten Mal abgeschrieben. Als ich am nächsten Morgen die zweite Übung beendet hatte, sah ich etwas wie einen großen schwarzen Bären in meinem Feld, der aufstand und davonlief. Nach den Übungen schmerzten meine Arme und Beine nicht mehr. Ich war ruhiger als je zuvor und erstaunt, wie wunderbar die Kultivierung ist. Als ich meinem Mann von meinen Erfahrungen erzählte, meinte er laut: „Diesmal hast du dich nicht beschwert.“ Ich war schockiert und dachte, dass der Meister mir einen Hinweis geben wollte, dass ich mich erhöht hätte.

Ich hatte mich nur ein wenig erhöht, trotzdem entfernte der Meister bereits das Karma, das mich ein halbes Jahr lang gequält hatte. Ich weiß nicht, wie ich mich beim Meister revanchieren könnte. So kann ich nur das Fa lernen, aufrichtige Gedanken aussenden und andere über die Fakten aufklären.