Nach über einem Jahr Einzelhaft insgeheim zu vier Jahren verurteilt

(Minghui.org) Nach über einem Jahr Einzelhaft wurde eine Frau aus der Stadt Linghai in der Provinz Liaoning insgeheim zu vier Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Man sperrte sie am 15. Juli 2022 in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning. Ihre Familie, die über ihre Situation im Unklaren gelassen wird, macht sich große Sorgen um sie.

Yan Lijun, 59, wurde am Abend des 3. Juni 2021 zu Hause verhaftet. Sie hatte sich erst zwei Tage zuvor den Arm gebrochen und trug noch einen Gips, als die Polizei sie mitnahm. Ihr Mann, der nicht Falun Dafa praktiziert, versuchte, die Polizisten aufzuhalten. Die Beamten weigerten sich, ihm zuzuhören und befahlen ihm, den Begründer von Falun Dafa zu beschimpfen. Da er nicht mit der Polizei kooperierte, beschuldigten sie ihn der Behinderung des Gesetzesvollzugs und nahmen ihn ebenfalls fest. Seine 85-jährige Mutter blieb allein zu Hause zurück. Er wurde nach 15 Tagen Administrativhaft wieder freigelassen.

Für Yans Schwiegermutter, die auf ihre Pflege angewiesen war, war die Verhaftung ein schwerer Schlag. Sie wurde innerhalb kurzer Zeit krank und fragte ihren Sohn oft: „Gegen welches Gesetz hat Lijun verstoßen? Wann wird sie zurückkommen?“ Die alte Frau verstarb Anfang 2022.

Yans Ehemann berichtete, dass die Haftanstalt in den ersten drei Monaten nach der Verhaftung seiner Frau von ihm eine monatliche Kaution von 1.000 Yuan (ca. 140 Euro) verlangt habe. Dann wurde die Kaution nicht mehr verlangt, aber die Wärter weigerten sich, Auskunft über Yans Situation zu geben. Er erkundigte sich bei der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai nach ihrem Fall, jedoch ohne Erfolg.

Anfang August 2022 teilten die Beamten des Frauengefängnisses der Provinz Liaoning Yans Mann mit, dass sie am 15. Juli 2022 in die Einrichtung gebracht worden war. Sie wurde vom Gericht der Stadt Linghai zu vier Jahren Haft verurteilt. Das Gefängnis deutete an, dass auch das Mittlere Gericht der Stadt Jinzhou an ihrer Verurteilung beteiligt war. Der Ehemann war sich aber nicht sicher, ob das höhere Gericht ihre Berufung abgelehnt hatte oder ob es das höhere Gericht war, das hinter den Kulissen über ihre Haftstrafe entschieden hatte.

Das Gefängnis gab zwar an, dass ihr Ehemann Geld auf ein Gefängniskonto für sie einzahlen könne und sie in zwei bis drei Wochen besuchen dürfe, aber es ist unklar, ob er sie bisher schon sehen durfte.

Vor ihrer jüngsten Verhaftung und Verurteilung wurde Yan schon einmal am 12. Oktober 2020 verhaftet und 15 Tage lang festgehalten, weil sie auf einem Gemeindefest mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und das Zimmer ihrer Schwiegermutter, womit sie die Seniorin in Angst und Schrecken versetzte.

Früherer Bericht:

Drei Frauen wegen Praktizieren von Falun Dafa verhaftet, ihre Familien verzweifelt