Nach 23 Jahren wiederholter Verfolgung: Dreiköpfige Familie steht vor erneuter Haftstrafe

(Minghui.org) Eine dreiköpfige Familie wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa seit Beginn der Verfolgung im Juli 1999 mehrfach verhaftet. Im Laufe der Jahre sperrte die Polizei die Praktizierenden immer wieder in Zwangsarbeitslager und Gehirnwäsche-Einrichtungen.

Der 70-jährige Jiang Qianghuo und seine 68 Jahre alte Frau Fu Chunhua leben im Bezirk Zhifu in der Stadt Yantai, Provinz Shandong. Um einer Verfolgung zu entgehen, verließen sie ihre Heimat. Ihre inzwischen 42-jährige Tochter Jiang Jing wurde damals der Universität verwiesen, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte. Die Verfolgung brachte der Familie viel Leid und finanzielle Verluste.

Am 16. Juli 2022 nahm die Polizei die drei Praktizierenden erneut fest und durchsuchte ihre Wohnung. Am nächsten Tag brachte man sie zur medizinischen Fakultät Binzhou, wo sie einer ärztlichen Untersuchung unterzogen wurden. Wegen ihres schlechten Zustandes wurde Jiang freigelassen. Die Polizisten brachten die 42-Jährige nach Hause, wo sie weiter überwacht wurde. Obwohl Fu unter Bluthochdruck litt, wurde sie mit ihrem Mann ins Untersuchungsgefängnis des Bezirks Muping überführt.

Der Beginn des Praktizierens

Vater und Tochter hatte 1996 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Kurz darauf verschwand Jiangs Bluthochdruck sowie eine Nasenentzündung. Er war energiegeladen und bemühte sich, nach den Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben. Seine Tochter bekam wieder gute Noten in der Schule und hatte ein gutes Verhältnis zu ihren Mitschülern. Fu begann ein Jahr später mit dem Praktizieren, wodurch sie von Magenprobleme und Schlafstörungen geheilt wurde. Sie arbeitete hart und verdiente sich den Respekt ihrer Kollegen.

Mit Beginn der Verfolgung änderte sich das Leben der glücklichen Familie drastisch. Es folgt ein Einblick in das Leid, das die drei Praktizierenden in den vergangenen 23 Jahren erdulden mussten.

Vater nach wiederholter Gehirnwäsche und Folter abgemagert

Nach Beginn der Verfolgung drohte Jiangs Vorgesetzter mehrfach mit Kündigung, falls er seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben würde.

Im November 2000 reiste der Praktizierende nach Peking und protestierte gegen die Verfolgung. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens entrollte er ein Transparent über Falun Dafa und wurde daraufhin verprügelt und verhaftet. Die Beamten steckten ihn in einen Metallkäfig in der Polizeiwache Tiananmen. Später brachte man ihn ins Untersuchungsgefängnis Mentougou. Dort befahlen die Wärter anderen Gefangenen, Jiang zu attackieren, weil er seinen Namen und die Anschrift nicht nennen wollte. Die Häftlinge zogen ihn aus und übergossen ihn bei der Kälte mit kaltem Wasser. Sie schlugen ihn, entzogen ihm den Schlaf und rieben eine Zahnbürste in den Fingerzwischenräumen hin und her, bis die Hände blutverschmiert waren. Aus Protest gegen die Misshandlung trat Jiang in Hungerstreik.

Folter-Nachstellung: Folter mit einer Zahnbürste

Einige Tage später ließen die Behörden Jiang nach Yantai zurückholen, wo er weitere 15 Tage festgehalten wurde. Das Sicherheitspersonal seines Arbeitsgebers holte ihn oft zu Hause ab und verschleppte ihn in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Um eine weitere Verfolgung zu vermeiden, tauchte Jiang schließlich unter und zog umher.

2021 wurde er erneut festgenommen. Die Polizei brachten ihn ins Untersuchungsgefängnis Zhifu, wo er von den Wärtern zu stundenlanger schwerer Arbeit gezwungen wurde. Einen Monat später bestraften die Behörden den Praktizierenden mit einem Jahr Zwangsarbeitslager Zibo. Tagsüber musste er pausenlos arbeiten. In der Nacht entzogen die Wärter ihm den Schlaf und forderten, dass er eine Garantieerklärung unterschreibt. Dann würde diese Folter aufhören, hieß es.

Gleich nach Jiangs Freilassung brachte man ihn in die Gehirnwäsche-Einrichtung Longkou. Die Wärter zwangen ihn, sich Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten. Sie forderten von ihm eine Erklärung, in der er Dafa diffamierte. Als er sich weigerte, wurde er gefoltert. Einige Tage nach seiner Freilassung verschleppten Beamte ihn in die Gehirnwäsche-Einrichtung des Bezirks Zhifo, wo er in Isolationshaft kam. Gefangene überwachten ihn dort rund um die Uhr. Sie beschimpften ihn und ließen ihn nicht schlafen.

Im Mai 2014 brachen Beamte des Verfassungsschutzes des Bezirks Zhifu bei Jiang ein und verhafteten die dreiköpfige Familie wegen „illegaler Versammlung“. Sie durchsuchten die Wohnung und beschlagnahmten fast alles, was sie fanden – bis auf ein paar Kleidungsstücke, die am Boden verstreut waren. Jiang blieb einen Monat im Untersuchungsgefängnis Zhifu, wo er brutal gefoltert wurde. Bei seiner Entlassung war er bis auf die Knochen abgemagert.

Mutter taucht nach ständigen Schikanen unter

Im November 2000 reiste Fu nach Peking, um sich für ihren Glauben einzusetzen. Als sie ihr Transparent auf dem Platz des Himmlischen Friedens zeigte, wurde sie von Polizei angegriffen. Auf der Polizeiwache Tiananmen steckte man sie in einen Metallkäfig. Später wurde sie auf einer anderen Polizeiwache verhört. Die Beamten traten sie während des Verhörs und hielten ihr einen blutverschmierten Schlagstock unter die Nase. Das Blut stamme von anderen Praktizierenden, hieß es.

Wieder zu Hause wurde Fu von ihrem Arbeitgeber und der Polizei schikaniert. Sie forderten sie auf, ihren Glauben aufzugeben. Wegen der Verfolgung lebte Fu in ständiger Angst. Sobald es an der Tür klingelte, war sie verängstigt. 2001 tauchte sie unter und zog umher, um weiteren Schikanen zu entgegen.

Als Fu im August 2002 wieder nach Hause zurückkehrte, brachten Polizisten und Beamte sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung, wo sie 40 Tage lang gefoltert wurde.

Im Mai 2014 brachen Polizisten in ihre Wohnung ein und verhafteten die dreiköpfige Familie. Sie wurden ins Untersuchungsgefängnis Fushan überführt, wo sie bis zu ihrer Entlassung einen Monat lang täglich schwer arbeiten mussten.

Tochter der Schule verwiesen und ins Zwangsarbeitslager verschleppt

Als Jiang 1999 die Hochschule besuchte, kam sie gut mit allen zurecht. Im Jahr 2000 verleumdete der Dozent in einer Vorlesung in Politikwissenschaften Falun Dafa. Jiang stand auf und erklärte dem Dozenten und ihren Kommilitonen, warum die Verfolgung falsch war. Die Hochschule suspendierte sie daraufhin hin und informierte die Eltern, dass eine Inhaftierung und Gehirnwäsche für ihre Tochter beabsichtigt sei. Daraufhin holten die Eltern die Tochter nach Hause. Die Schulleitung meldete den Vorfall bei der Polizei Yantai. Später nahmen Beamte Jiang fest und brachten sie für ein Jahr ins Zwangsarbeitslager Wangcun in der Stadt Zibo.

Im Zwangsarbeitslager musste Jiang regungslos auf einem kleinen Hocker sitzen, während mehrere Gefangene sie überwachten. Rund um die Uhr musste sie eine Gehirnwäsche erdulden und durfte nicht schlafen. Sie stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch.

Nach ihrer Entlassung ein Jahr später war Jiang wieder mit ihren Eltern vereint. Kurz darauf verhafteten Polizisten ihren Vater und brachten ihn in ein Zwangsarbeitslager. Wenig Zeit später lieferten Beamte ihre Mutter in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Jiang blieb allein zurück.

Im Mai 2014 brachen Beamte in Jiangs Wohnung ein und nahmen sie und ihre Eltern fest. Einen Monat wurde sie im Untersuchungsgefängnis Fushan festgehalten. Sie weigerte sich, in die Zelle zu gehen, und trat aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik. Wärter fesselten sie für drei Tage an das Metalltor zur Zelle, bevor sie dort hineingezerrt wurde. Einen Monat später wurde sie freigelassen. Die Schikane der Beamten gingen dennoch weiter.