Gedanken zum Kultivierungszustand einiger Dafa-Jünger

(Minghui.org) In seinem jüngsten Artikel „Wacht auf“ sagte der Meister: 

„Die meisten Dafa-Jünger werden mit dem Meister zusammen an der Fa-Berichtigung in der Menschenwelt teilnehmen.“ (18.11.2021)

Als ich diesen Satz zum ersten Mal las, war ich etwas verwirrt. Als ich ihn etwas tiefgründiger studierte, verstand ich, dass die meisten Dafa-Jünger Probleme in ihrer Kultivierung haben müssen, die es uns unmöglich machen, die Vollendung zu erreichen, wenn die Zeit der Fa-Berichtigung endet. Aber ich war mir immer noch nicht darüber im Klaren, um welche Probleme es sich dabei handelt und wie schwerwiegend sie sein können.

Während ich in den letzten drei Monaten um Fortschritte in der soliden Kultivierung kämpfte, begann ich, einige Zusammenhänge in den Worten des Meisters zu verstehen und verstand den Ernst der Kultivierung und die grenzenlose Barmherzigkeit des Meisters etwas tiefgehender.

Sollte ich auf die allgemeinen Probleme hinweisen, die mir offenbart worden waren? Es wäre ein Leichtes, auf ein bestimmtes Problem jedes einzelnen Praktizierenden hinzuweisen, aber die Probleme, die ich erkannte, betrafen die Praktizierenden als ein Ganzes. Nun, da unter der Anleitung des Meisters Licht auf diese Angelegenheit geworfen wurde, erscheint es mir wichtig, mein Verständnis mit meinen Mitpraktizierenden zu teilen.

Das Nachfolgende ist nur mein Verständnis auf meiner begrenzten Ebene. Ich bin dankbar für die gütigen Hinweise meiner Mitpraktizierenden, sollte etwas nicht dem Maßstab des Fa entsprechen.

1. Erreichen wir durch Kultivierung tatsächlich die im neuen Kosmos geforderte rechtschaffene Erleuchtung?

Der Meister sagt:

„Wenn eines Tages diese Sache wirklich zu Ende geht, ist das Erste, was dann getan wird, die Vollendung und die Rückkehr der Dafa-Jünger aus der Zeit der Fa-Berichtigung.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Boston, 27.04.2002)

Die Dafa-Schüler, die durch Kultivierung die Vollendung erreicht haben, können am helllichten Tag vor aller Augen in den Himmel steigen. Diejenigen, die sich nicht gut kultiviert haben, werden dorthin gehen, wie hoch sie sich kultiviert haben, und alles, was über dieser Ebene liegt, könnte zerstört werden, weil sie die Vollendung nicht erreicht haben. Aber nach meinem Verständnis hat der Meister dieses Arrangement geändert.

Als ich mir in den letzten Monaten darüber klar geworden bin, stimmte mich das sehr traurig.

Der Meister sagt:

„Von der Situation der Gesamtheit her gesehen, ist es für die Dafa-Jünger kein Problem mehr, durch die erreichte Reife der Vollendung entgegenzugehen. Die wichtigste Sache ist im Moment, wie ihr noch mehr Menschen auf der Welt erretten könnt! Alle Lebewesen erretten! Das ist bereits die größte Sache der Dafa-Jünger geworden.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2007 in New York, 07.04.2007)

Der Meister hat bei vielen Gelegenheiten erwähnt, dass wir Dafa-Jünger reifer geworden sind. Er hat uns ermutigt, noch fleißiger voranzuschreiten und noch mehr Menschen zu erretten. Aber die gegenwärtige Situation ist so, dass nach über zwanzig Jahren weltweit noch nicht einmal die Hälfte der Menschen errettet wurde und an vielen Orten in China die Verfolgung weiterhin brutal durchgeführt wird.

In einer nahegelegenen Stadt haben viele Praktizierende in Polizeigewahrsam mehrmals Erklärungen unterschrieben, in denen sie Falun Dafa aufgaben. Nach ihrer Freilassung veröffentlichten sie dann jeweils auf Minghui.org eine feierliche Erklärung, in der sie ihre Verzichtserklärungen widerriefen. Aber kann man solch ein Verhalten als Kultivierung bezeichnen?

In meiner Umgebung trat eine ähnliche Situation auf. Im letzten Jahr wurden die meisten verhafteten Praktizierenden zur Unterzeichnung einer Verzichtserklärung gezwungen. Danach waren auf Minghui.org haufenweise „feierliche Erklärungen zur Widerrufung“ zu lesen.

Außerdem fanden zahlreiche Praktizierende, die nie herausgetreten waren, um den Menschen in China die wahren Tatsachen zu vermitteln, Wege, ins Ausland zu gehen und dort ein beschauliches Leben ohne Verfolgung zu führen. Es gibt auch Praktizierende, die es für gerechtfertigt halten, ihren persönlichen Interessen in einem Umfeld nachzugehen, in dem jeder nur auf sich selbst und nicht auf andere achtet.

Der Meister hat nie etwas Negatives über Dafa-Schüler gesagt, sondern uns beständig ermutigt. Aber sind die meisten Dafa-Jünger tatsächlich nach den Anforderungen des Meisters gereift?

Wenn wir uns alle gut kultiviert haben, sollten wir Dafa-Jünger am Ende der Fa-Berichtigung die großartige Vollendung erreicht haben und zu unseren göttlichen Positionen zurückkehren. Aber anhand des Artikels „Wacht auf“ des Meisters hat sich das alles geändert und weist darauf hin, dass wir Dafa-Jünger bei der Kultivierung den vom Meister geforderten Maßstab noch nicht erreicht haben.

Auf meiner derzeitigen Ebene bin ich zu folgender Erkenntnis gelangt: Als der Meister in seinen Fa-Erklärungen erwähnte, dass die Dafa-Jünger gereift seien, wollte er uns ermutigen und uns anleiten, uns zu erhöhen. Aber die meisten von uns haben die Worte des Meisters nicht ganz verstanden und nicht aufgeholt.

Eigentlich hat der Meister bereits darauf hingewiesen, was zu tun ist, und wir müssten nur seinen Anweisungen folgen. Aber viele von uns konnten die Lehre des Meisters bisher einfach nicht verinnerlichen, ganz gleich wie oft wir das Fa lernten. Wenn es sich um ein zentrales Thema handelte, konnten wir das Wesentliche nicht erfassen und unser Verständnis beschränkte sich auf die oberflächliche Bedeutung seiner Worte.

Allmählich habe ich erkannt, dass die meisten von uns Dafa-Schülern dem vom Meister festgelegten Maßstab nicht entsprechen. Nach meinem Verständnis ist der Meister sehr besorgt. Schließlich hängt die Kultivierung davon ab, wie sich jeder von uns im Inneren verändert. Wir können uns nicht auf irgendwelche äußeren Faktoren verlassen. Der Meister hat uns alle Fa-Grundsätze erklärt; nun hängt alles davon ab, wie wir uns kultivieren. Wenn der Meister unsere Kultivierung konkret anleiten würde, könnte  sie nicht als unsere eigene Kultivierung betrachtet werden. Wie können wir dann dem Meister bei der Fa-Berichtigung helfen?

Der Meister rettet uns Dafa-Schüler mit großer Gnade und gewährt einem Großteil der Dafa-Schüler, die den Erwartungen des Meisters nicht gerecht werden, die Chance, ihm zu helfen, wenn das Fa die Menschenwelt berichtigt, und uns dann weiter zu kultivieren.

2. Worin liegt der Grund, dass die meisten Dafa-Jünger den Maßstab nicht erreichen?

Wenn bei uns Dafa-Jüngern Probleme in unserer Kultivierung auftreten, worin liegt dann die Ursache?

Die meisten Praktizierenden lernen zwar ernsthaft das Fa und praktizieren auch fleißig die Übungen. Geht es aber darum, nach innen zu schauen, sich bei Konflikten wie ein Kultivierender zu verhalten und die Menschen zu ihrer Errettung über die Fakten aufzuklären, haben sich viele Praktizierende im Vergleich dazu viel weniger Mühe gegeben. Wir haben noch nicht einmal die Hälfte der Menschheit gerettet. Außerdem sind nach so vielen Jahren nur 400 Millionen Chinesen aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und den ihr angeschlossenen Organisationen ausgetreten.

Obwohl die Mehrheit von uns täglich zu den vier festgelegten Zeiten aufrichtige Gedanken aussendet, haben wir es in den mehr als 20 vergangenen Jahren noch immer nicht geschafft, die Erwartungen des Meisters zu erfüllen. 

„(...) in den fünf Minuten, in denen alle gleichzeitig aufrichtige Gedanken aussenden, werden die Bösen nie mehr in den Drei-Weltkreisen existieren.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Florida in den USA, 29.12.2001)

An vielen Orten wird die Verfolgung jedoch weiterhin brutal angetrieben und das Böse greift immer noch um sich. Sie verfolgen nicht nur die Dafa-Schüler, sondern schaden auch den Lebewesen, so dass viele von ihnen nicht mehr gerettet werden können.

Das mag zum einen daran liegen, dass viele Dafa-Jünger aus Angst nicht wagen herauszutreten, um den Menschen die tatsächlichen Begebenheiten nahezubringen. Andererseits halten die bösartigen Faktoren, die noch nicht vernichtet wurden, die Menschen davon ab, gerettet zu werden. Meiner Ansicht nach sind wir Dafa-Jünger unserer Verantwortung, durch das Aussenden der aufrichtigen Gedanken unsere eigenen Dimensionen zu reinigen und das Böse vollständig zu beseitigen, nicht nachgekommen.

Die Praktizierenden, die in dieser Hinsicht versagt haben, können auf Minghui.org früher veröffentlichte Artikel von Praktizierenden lesen, deren aufrichtige Gedanken eine kraftvolle Wirkung erzielt haben.

Hätten die meisten Dafa-Jünger verstanden, wie wichtig es ist, aufrichtige Gedanken auszusenden, anstatt mit verwirrtem Kopf immer wieder Ausreden zu finden und sich wie gewöhnliche Menschen verhalten, wäre die Fa-Berichtigung vielleicht bereits abgeschlossen und die meisten Lebewesen errettet!

3. Warum ist die Verfolgung in vielen Regionen in Festlandchina immer noch so heftig?

Ich bin jedes Mal sehr erschüttert, wenn ich in den Berichten auf Minghui lese, wie Praktizierende verfolgt werden, entweder durch das Böse oder durch Krankheitskarma. Dahinter stecken die alten Mächte, die wir komplett ablehnen und beseitigen sollen.

Nach meinem Verständnis wird die Verfolgung weiterhin so grausam fortgesetzt, weil unsere aufrichtigen Gedanken während des Aussendens zu schwach sind oder wir Lücken in unserer Kultivierung aufweisen.

Das gilt auch für mich. Ein Beispiel: In den letzten Jahren war die Verfolgung in unserer Gegend immer noch allgegenwärtig, besonders im letzten Jahr. Auch ich hatte große Angst, verfolgt zu werden. Ich befürchtete, dass die Polizei zu mir nach Hause kommen, meine Familienangehörigen schikanieren oder andere schlechte Dinge tun könnte. Auch fürchtete ich finanzielle Verluste oder eine erneute Festnahme. Meine Gedanken kreisten täglich um solche Dinge, weshalb es mir unmöglich war, selbst während des Aussendens der aufrichtigen Gedanken zur Ruhe zu kommen.

Wenn der Hund nebenan bellte, wurde ich von Panik ergriffen und fragte mich, ob die Polizei hinter mir her sei. Die Angst stieg auch dann hoch, wenn in der Ferne die Sirene eines Polizeifahrzeugs ertönte. Ich überlegte sogleich, was zu tun wäre, wenn die Beamten bei mir auftauchen würden und wie ich damit umgehen sollte. Als ich Zeuge wurde, wie die Mitpraktizierenden in meinem Umfeld gezwungen wurden, Fingerabdrücke auf Verzichtserklärungen zu setzen, wühlte das mein Herz noch mehr auf. Obwohl ich mir darüber im Klaren war, wie unaufrichtig diese Gedanken waren, gelang es mir nicht, sie zu verdrängen.

Auf einmal erkannte ich, dass ich die „Verfolgung herbeigebeten“ hatte. Wie konnte der Meister mir helfen, wenn ich mich selbst so verhielt? Auch andere Praktizierende, die unter Verfolgung litten, verhielten sich ähnlich, indem sie unbewusst die „Verfolgung herbeizogen“.

Wenn wir die verschiedenen Anhaftungen der Angst nicht loslassen können, nutzt das Böse dies als Vorwand, uns zu verfolgen. Warum können wir uns dann nicht von unseren Anhaftungen lösen und unsere Kultivierung ernster nehmen?

Einmal las ich einen Artikel auf Minghui.org. Er handelte von einer langjährigen Mitpraktizierenden, die sich sehr gut kultiviert hatte. In ihrem Gebiet war die Verfolgung besonders heftig und viele Praktizierende fielen ihr zum Opfer. Als einige Praktizierende ihr sagten, dieser und jener habe sie „verraten“, antwortete sie nur: „Das hat nichts mit mir zu tun“, und tat weiterhin, was sie tun sollte. Sie erkannte die Verfolgung in ihren Gedanken nicht an und blieb verschont, während andere Praktizierende in ihrer Umgebung verfolgt wurden.

Epilog

Es bleibt in der Tat nur noch sehr wenig Zeit, bis sich die Fa-Berichtigung ihrem Ende zuneigt. Um unsere Mission in diesem äußerst begrenzten Zeitrahmen zu erfüllen, müssen wir uns viel mehr anstrengen.

Mein Verständnis der gegenwärtigen Situation lässt sich durch eine Analogie zu einem Bauprojekt vergleichen: Wenn wir einen Vertrag unterschrieben haben, in dem die Fertigstellung des Bauprojekts auf einen bestimmten Tag festgelegt ist, wir es aber aufgrund unserer mangelnden Bemühungen nicht geschafft haben, den Termin einzuhalten, besteht die einzige Möglichkeit, den Verlust auszugleichen, darin, den Termin zu verschieben und besonders hart zu arbeiten, um das Projekt bis zum verlängerten Fälligkeitsdatum abzuschließen. Gleichermaßen müssen wir unsere menschlichen Anhaftungen loslassen und uns doppelt anstrengen, um das Versäumte nachzuholen. Schließlich ist es seit unserer Ankunft auf dieser Welt unsere Mission, dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen.

Das Obige ist nur ein Teil meines derzeitigen Verständnisses, das ich mit anderen Praktizierenden teilen möchte. Bitte weist mich auf alles Unangemessene hin.