[Europäische Fa-Konferenz 2022] Meine Reise in verschiedene europäische Länder zur Unterstützung von Shen Yun
Ausgewählter Bericht für die Europäische Fa-Konferenz 2022 in Warschau
(Minghui.org) Sehr verehrter Meister, liebe Mitpraktizierende,
ich möchte von meinen Kultivierungserfahrungen seit Anfang dieses Jahres berichten. Es waren großartige Erlebnisse.
Brief über Shen Yun an den Präsidenten der Ukraine
Anfang des Jahres sah ich auf der Shen-Yun-Website, dass es viele Aufführungen in verschiedenen europäischen Ländern und Städten geben sollte. Ich freute mich und wollte meine Bekannten und Freunde in diesen Orten zu den jeweiligen Aufführungen einladen. Ich wollte auch selber für eine gewisse Zeit in ein oder mehrere Länder reisen, um Shen Yun dort zu unterstützen. Aber ich nahm an, dass das aufgrund der Corona-Maßnahmen vermutlich nicht gehen würde, da wir nicht geimpft waren und sich die Regeln dazu ständig änderten.
Eines Morgens sagte ich zu meinem Mann, dass ich es für wichtig halten würde, für Shen Yun in andere europäische Länder zu reisen. „Wie gut wäre es“, sagte ich, „wenn alle Beschränkungen so bald wie möglich aufgehoben würden, damit die Menschen, auch die aus anderen Ländern und Städten, ungehindert ins Theater gehen könnten.“ Wir lächelten einander an und meinten beide, dass es vielleicht so sein würde. Gemeinsam sagten wir: „Alles geschieht nach dem Arrangement des Meisters.“
Zur gleichen Zeit schrieb ein Praktizierender aus Kiew in unserem Gruppenchat, dass er Shen-Yun-Kalender für 2022 bestellt habe. Plötzlich kam mir ein Gedanke: „Wie schön wäre es, unserem Präsidenten zum chinesischen Neujahr einen großen Shen-Yun-Wandkalender zu schenken, ihm aus tiefstem Herzen ein paar Worte zu schreiben und ihm gleichzeitig kurz Shen Yun vorzustellen.“ Wir wünschten ihm, dass er den Kalender an seinen schwersten Tagen öffnen möge und von der Magie und Wärme von Shen Yun erfüllt werde. Sein Geburtstag und der chinesische Neujahrstag fallen zeitlich fast zusammen, sodass es sehr gut passte. Mehrere Mitpraktizierende halfen mir bei diesem wichtigen Vorhaben. In Übereinstimmung mit dem Koordinator schrieben sie einen Brief und bereiteten weitere Materialien vor, die wir dann dem Präsidenten zusendeten.
Wir beschlossen, ähnliche Briefe über Shen Yun an weitere wichtige Persönlichkeiten im Land zu schicken. Ich war der Meinung, dass dies zu diesem Zeitpunkt eine der wichtigsten Aufgaben war, die wir teilweise umsetzen konnten. Einige Wochen später erhielten wir vom Büro des Präsidenten eine Antwort: Man dankte uns für das Geschenk und für die Unterstützung. Ein paar Wochen später brach in der Ukraine der Krieg aus.
Kurz vor dem Krieg, vor dem chinesischen Neujahr, träumte ich, dass es ein großes Shen-Yun-Treffen in den USA gab und dass der Meister und viele Mitpraktizierende dort auf uns warteten. Mein Mann und ich waren dabei, unsere Sachen zu packen. Ich spürte eine gewisse Unruhe in der Umgebung und dachte mir, dass wir uns beeilen sollten. Ich sprach mit meinem Mann darüber, der das gleiche Gefühl hatte. Aber irgendetwas lenkte uns von den Vorbereitungen ab – vor allem mich. Plötzlich sah ich auf dem Telefon eine Nachricht, die besagte, dass der Meister zwei Tänzer zu uns geschickt hatte, die bereits am Hauseingang warteten. Die Nachricht rüttelte mich wach. Wir packten schnell unsere Tasche und gingen zum Auto. Dann fuhren wir alle gemeinsam zum Treffpunkt.
Als ich aus dem Traum aufwachte, erkannte ich, dass es ein wichtiger Hinweis des Meisters war: Wichtige Dinge im Zusammenhang mit Shen Yun warteten auf uns.
Reise in die EU-Länder
Es kam so, dass ich mit einer Mitpraktizierenden ausreisen sollte. Kurz vor der Abreise hatte ich, während ich tagsüber aufrichtige Gedanken aussendete, das Gefühl, dass ich bereits am Ziel sein sollte. Diesen Gedanken hatte ich mehrere Stunden lang. Am selben Tag sprach ich mit meinem Mann über die Reise. Wir waren 15 Minuten von der Landesgrenze entfernt. Es war Winter und kalt. Ich packte einen kleinen Koffer und einen Rucksack sowie alle notwendigen Dinge wie Dafa-Bücher, Materialien und weiteres zusammen.
Es waren die ersten Tage des Krieges. Wir gingen zur Grenze und kamen sehr schnell an die Reihe. Als wir auf die EU-Seite kamen, traf ich zum ersten Mal auf kluge, fürsorgliche, gutherzige Menschen. Es waren Ehrenamtliche, die den Menschen aus dem Kriegsgebiet halfen. Es schien mir so, als wären es alles Falun-Dafa-Praktizierende, da nur diese ein so offenes Herz und den Wunsch haben, anderen zu helfen. Wir gaben ihnen Informationsmaterialien über Falun Dafa und sie dankten uns dafür mit dem Buddha-Gruß, was äußerst berührend war.
Ich hatte nicht genug Englischkenntnisse und machte mir ein wenig Sorgen, wie ich mit anderen Menschen kommunizieren sollte. Dann wurde mir klar, dass ich vor nichts Angst zu haben brauchte, da ich nur dem Arrangement des Meisters folgen musste. Und so war es dann auch. Es war einfach; die Menschen kamen auf uns zu und halfen uns, wenn wir Hilfe brauchten.
Bei der Ausreise aus der Ukraine war ich überrascht, dass ich keinen Coronatest machen musste, an der Grenze keinen Impfausweis vorzeigen musste und wir überall in Europa frei reisen konnten. Ich hielt das für eine Unterstützung für die ukrainischen Flüchtlinge zur Rettung ihres Lebens. Es war eine gute Gelegenheit für diese Menschen, Shen Yun in Europa zu sehen. Für uns war es die Hilfe des Meisters, weil wir auf diese Weise Shen Yun aktiv unterstützen konnten.
Ein paar Tage nach meiner Ausreise fuhr ich zu meiner Schwester nach Luxemburg. Dort fühlte ich mich sehr unter Druck gesetzt und hielt nach Praktizierenden Ausschau, aber es gab keine. Ich ging in den Park oder ans Wasser, um die Übungen zu praktizieren und aufrichtige Gedanken auszusenden. Das Fa lernte ich via Internet in einer Gruppe oder alleine. Schon bald wollte ich von dort weg, weil ich es mental und auch körperlich sehr schwer fand. Der Druck kam von allen Seiten.
Als ich mit meinem Mann in Kiew gelebt hatte, war unsere Zeit für die Arbeit und für Aktivitäten zur Fa-Bestätigung klar geregelt gewesen. Aber in dieser neuen Umgebung unter neuen Bedingungen und der lauten Lebensweise – im Fernseher liefen in voller Lautstärke Nachrichten, was mich daran hinderte, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren – musste ich viel Zeit im Freien, in Parks verbringen, um täglich das Fa lernen zu können. Ich erkannte, dass die äußere Erscheinung vom Herzen erzeugt wird und dass die Zeit gekommen war, viele Dinge sowie Anhaftungen und Gedanken aufzugeben. Ich suchte nach der Ursache des Problems und erkannte einen Grundsatz: Wenn Kampf, Rivalität, Gefühle von Neid tief in mir vorhanden waren, hieß das, dass ich ihnen mehr Bedeutung beimaß und der Dämon-Natur wertvolle Energie gab.
All diese äußeren Erscheinungen, Menschen, Verwandte, das Fernsehen zeigten mir, dass sie mich hart und schmerzhaft treffen konnten, selbst wenn ich mich in einem friedlichen Land befand. Und Bomben, die in einer gefährlichen Gegend flogen, konnten viel ruhiger sein als mein unreines Inneres. Sobald ich dieses Feuer in mir gelöscht hatte, wurde meine Schwester sanft und entgegenkommend. Aber wenn ich auf der Mikroebene das Gefühl von Abgrenzung hatte oder respektlose Gedanken über jemanden hegte, waren die Gesichter meiner Verwandten und ihre Reaktionen sofort wie ein Spiegel für mich. Ich wurde mit verschiedenen äußeren Informationen überhäuft, hatte Zukunftsängste und auch Angst, mein Gesicht zu verlieren. Misstrauen zeigte sich regelmäßig und ich dachte bei mir: „Warum bin ich hier? Niemand versteht mich.“ Selbstmitleid kam auf. Die vertraute Umgebung und der Komfort waren nicht mehr da.
Offenbar war für mich der Moment der Wahrheit, des Durchhaltevermögens und der Prüfung gekommen. Unter schwierigen und unangenehmen Umständen wird jeder noch so kleine Gedanke auf Aufrichtigkeit und Hingabe geprüft, wie rein ich vor Dafa und dem Meister bin und vor den Mitpraktizierenden, mit denen ich zusammenkommen sollte, um wichtige Dinge zu tun. Ich erkannte die Wichtigkeit, mich an das Grundlegende zu erinnern, nämlich dass der Meister und Dafa da sind und dass alles von mir dem Schöpfer gehört. Wie viel mir zukommt und was für mich arrangiert ist, weiß nur der Meister.
Nach diesen Überlegungen zerplatzten viele Seifenblasen, die äußeren Informationen verschwanden und nur die Grundlage des Dafa und meine wichtige Mission blieben übrig.
Einige Zeit später rief mich eine Praktizierende aus einem Nachbarland an, die mir Unterstützung anbot und die Gelegenheit, in ihre Stadt zu kommen und einige Zeit mit anderen Praktizierenden zu verbringen. Ich erkannte die Hilfe des Meisters und nahm das Angebot dankend an. In der Umgebung der Familien der Dafa-Praktizierenden und ihrer Kinder fühlte ich mich wie zu Hause. Noch tiefer spürte ich das aufrichtige Energiefeld des Dafa. Ich verbrachte viel Zeit mit den Kindern der Mitpraktizierenden. Wenn ich mit ihnen sprach, verstand ich, wie viel Licht und reine Energie sie hatten. Das half mir auch, mich von den Dingen zu befreien, die mir Erwachsene auferlegt hatten und die mich manchmal daran hinderten, einfache und noble Dinge zu tun.
In diesem Moment begann meine aktive Unterstützung für Shen Yun in Europa. Auf dem Weg in die EU-Länder übernachteten wir bei einer Mitpraktizierenden. Ich erzählte ihr, dass ich nicht als Flüchtling hier sei, sondern um Shen Yun zu unterstützen. Ich war in der Lage, mich einige Monate lang selbst zu versorgen.
Ludwigsburg in Deutschland
Ich sagte einer lokalen Praktizierenden, dass ich bereit sei, dort zu helfen, wo ich gebraucht würde. Da ich keine eindeutige Antwort bekam, ließ ich alle Erwartungen los. Eines Abends erhielt ich plötzlich eine SMS von ihr: „Kannst du morgen in dieser und jener Stadt sein?“ Natürlich dachte ich sofort: „Ja!“ Aber weil ich mich an dem neuen Ort und mit dem Zugfahrplan noch nicht auskannte, fühlte ich mich irgendwie unwohl. Doch sofort beseitigte ich diesen Gedanken und fing an, mir die Zugverbindungen anzusehen. Ich stellte fest, dass es nicht weit und im Prinzip einfach war. Der Mitpraktizierenden antwortete ich: „Ich werde morgen Nachmittag da sein.“ Als ich in den ersten Zug stieg, spürte ich die Erscheinung von Krankheitskarma. Mir tat der Kopf weh und mir war schwindlig. Während der ganzen Fahrt hörte ich mir die Fa-Erklärungen des Meisters an und sendete aufrichtige Gedanken aus. Als ich in einer benachbarten Stadt ankam, ging es mir etwas besser. Ich wurde einer Gruppe zugeteilt, die dabei half, das Equipment im Zuschauerraum des Theaters zu bewachen.
Manchmal spürte ich wieder Druck, also sendete ich aufrichtige Gedanken aus, um diese klebrige Materie zu beseitigen. Es war gut, dass wir in unserem Team gemeinsam das Fa lernten. In den Pausen machten wir die Übungen und sendeten aufrichtige Gedanken aus. Die Energie war ungewöhnlich stark.
Gleichzeitig wurden meine Xinxing und meine Aufrichtigkeit geprüft. Als ich das erste Mal in das Theater kam und den Raum betrat, spürte ich mehrere unfreundliche Blicke in meine Richtung. Später stellte sich heraus, dass es sich um Mitpraktizierende handelte, die aus den Ostblockländern kamen, aber schon lange in Europa lebten. Ich erkannte, dass die gegenwärtige Situation mit dem Krieg in der Ukraine viele verschiedene Anhaftungen aufdeckte. Ich erkannte, dass der Meister mir eine Spiegelung zeigte, dass es eine positive, helle Seite gab – die Buddha-Natur – und eine noch nicht gereinigte Seite von Neid und Groll – die Dämon-Natur.
Ich verstand, dass ich mich mit niemandem auseinandersetzen, meine Meinung nicht verteidigen und nicht auf Provokationen von außen reagieren musste. „Ich bin nicht deswegen hierhergekommen“, dachte ich. Ich wollte mit niemandem streiten, weder um mich selbst zu bestätigen noch um mich über andere zu stellen. Die heutige Zeit ist sehr wertvoll. Es war mir wichtig, mich nur mit hellen Energien und Gedanken zu füllen, bescheiden zu bleiben und jeden rücksichtsvoll zu behandeln, vor allem Praktizierende, die gerade unter Karma litten oder eine Veränderung durchmachten, bei der sich menschliche Gefühle zeigten. Ich bin eine Schülerin des Meisters. Diese Zeit ist mir gegeben, damit ich mit reinem Herzen und reinen Gedanken helfen kann, das Wichtigste und Grundlegendste zu tun: die Errettung der Lebewesen. Wird dem einen Körper der Praktizierenden auch nur ein wenig Negativität hinzugefügt, hat das Auswirkungen auf den gesamten Prozess, und schon ist ein Hindernis geschaffen. Um nicht durch Störungen beeinflusst zu werden, hörte ich mir ständig die Fa-Erklärungen des Meisters sowie das Musikstück „Pudu“ an.
Als die Aufführungen in Ludwigsburg zu Ende waren, bemerkte ich, dass sich meine Mitkultivierenden, die mich anfangs missbilligend angesehen hatten, zum Positiven verändert hatten. Als ich mit dem Zug zurückkehrte, erkannte ich, dass ich mich erhöht hatte und der Meister mir die Gelegenheit gab, durch andere Praktizierende mein gereinigtes Spiegelbild zu sehen. Ich danke allen Mitpraktizierenden, die dabei waren und mir geholfen haben, diesen außergewöhnlichen Weg der Veränderung vom Alten, Schmutzigen zum Neuen, Reinen zu gehen.
Graz, Österreich
Die nächste Stadt, in die ich eingeladen wurde, um bei Shen Yun zu helfen, war Graz in Österreich. Eine deutsche Praktizierende sagte, dass es in der Küche nicht genug Leute gebe. Ich hatte zwar bereits Erfahrung, aber in einem anderen Bereich, deshalb war ich ein wenig nervös. Ich verstand nicht ganz, was zu tun war, aber ich war bereit, zu arbeiten und alles Notwendige zu tun. Eine Praktizierende, die mit uns in einem Haus wohnte, erzählte mir, dass sie früher in der Küche gearbeitet habe. „Die Arbeit in der Küche ist sehr schwierig. Man ist immer auf den Beinen und hat keine Zeit für irgendetwas anderes“, erklärte sie. Doch das schreckte mich nicht ab. Andere Praktizierende, die im Buffet-Team waren, sagten, dass ich im Theater am Buffet helfen solle, was nicht schwierig sei. Ich müsse die Tische abwischen, sie sauber halten und neu eindecken. Alles Weitere würde man mir sagen. Im Theater bekam ich eine besondere Uniform, die sehr feierlich aussah. Als ich sie anzog, hatte ich das Gefühl, in eine neue Situation, eine neue Rolle zu schlüpfen. Ich war bereit, etwas Neues zu lernen.
Uns stand ein kleiner Raum zur Verfügung, in dem die Tische günstig aufgestellt waren. Dort aßen die Shen-Yun-Künstler. Ich bemühte mich, alle Wünsche der Koordinatorin zu erfüllen. Wir waren drei Praktizierende und ab und zu half uns ein vierter. Wir erledigten alles Notwendige sofort und halfen uns gegenseitig. Ständig war etwas zu tun: Getränke bereitstellen, Lebensmittel entgegennehmen und im Kühlschrank oder auf dem Desserttisch platzieren, einen Teil des Geschirrs spülen, die Tische für das Mittag- und Abendessen eindecken, Aufgebrauchtes nachfüllen. Das Essen für die Mitarbeiter musste separat in Kisten bereitgestellt werden. Alles musste schnell und pünktlich erledigt werden, dabei aber einfach, kostengünstig und flexibel sein.
Das war eine großartige Erfahrung. Ich lernte von jedem etwas und nahm mir ein Beispiel an ihnen, wie man mit Leichtigkeit und guter Laune miteinander umgeht. Ich sah, mit welcher Hingabe sie bei der Sache waren. Ständig traten unvorhergesehene Dinge auf und alles musste korrekt und ausgezeichnet erledigt werden. Ich ließ mich von dieser Atmosphäre inspirieren und übernahm wichtige positive Dinge für meine Xinxing. Wenn schwierige Fragen auftauchten, reagierten die Mitpraktizierenden so, dass alles in Ordnung gebracht und stillschweigend gelöst werden konnte. Wir erledigten die Aufgaben, anstatt zurückzutreten und zu sagen: „Ich weiß nicht, wie man das macht“ oder „Das ist nicht meine Aufgabe“.
Ich erkannte, dass alle Reaktionen wie „Damit habe ich nichts zu tun“ oder „Ich habe meine eigenen Aufgaben“ sowie Gefühle von Selbstmitleid, Schutz und Selbstbestätigung Eigenschaften des alten Kosmos sind. Ich wollte sie in meinem Raumfeld und meiner Realität nicht mehr haben. Der richtige Schritt ist, an andere zu denken und sich gegenseitig zu helfen und zu verstehen. Am sichersten ist es, den Egoismus ganz abzulegen. Dann wird das Schiff leicht segeln und nur aufrichtige Grundsätze werden im neuen Kosmos wirken.
Paris, Frankreich
In den ersten Tagen des neuen Jahres hatte ich einen weiteren Traum: Ich flog nicht in meine Stadt, sondern nach Paris. Als ich den Flughafen verließ, ging ich nicht mit den anderen Passagieren mit, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Ich ging einen kurzen Abschnitt des Weges und landete im Keller eines alten Gebäudes, das mir sehr vertraut vorkam. Es war die Pariser Oper. Dort begegnete ich Tänzern und Musikern und mir wurde klar, dass Shen Yun in dem Theater gastierte. Ein Theatermitarbeiter kam auf mich zu, um mich durch das Theater zu führen. Als ich durch die Gänge und Säle ging, sah ich aus der Entfernung, wie sich die Künstler vor der Aufführung aufwärmten. In der Nähe des Personaleingangs und der Bühne sah ich vertraute Gesichter von Praktizierenden, die Koffer mit Equipment, Kulissen und Kostümen trugen. Der Meister war auch da. Ich wurde mit Tee verwöhnt. Ich war so glücklich, für einen Moment in diesem Märchen zu sein und so viele liebe Menschen zu treffen. Als ich nach dem Rundgang auf die Straße ging, traf ich meine Schwester und ihren Mann, die ebenfalls aus Versehen nach Paris geflogen waren. Ich dachte, dass es eine gute Chance sei, nach Paris zu kommen und die Show zu sehen. Plötzlich hatte ich Tickets in den Händen und der Traum war vorbei.
Am nächsten Tag telefonierte ich mit meiner Schwester und wir wünschten uns gegenseitig ein frohes neues Jahr. Sie sagte zu mir: „Ich möchte Karten für Shen Yun kaufen. Wir haben eine Broschüre und ein Plakat per Post erhalten.“ Ich hielt ein paar Sekunden lang inne und erinnerte mich an den Traum in der Nacht. Der Meister gab mir wieder einen Hinweis und half mir, mich um meine Verwandten zu kümmern, die Shen Yun sehen wollten. Aber wie ich das machen sollte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Als ich dann im Frühjahr bei meiner Schwester wohnte, fragte ich sie: „Wann und wo möchtest du Shen Yun sehen? Sie touren derzeit durch viele Länder und Städte.“ Sie wollte wissen: „Wird es eine Aufführung in Luxemburg geben?“ Ich sah mir die Spielorte an und fand keinen Termin für dieses Land. So entschieden sie sich für Paris. Einen Monat vor der Aufführung kaufte ich die Tickets und wir buchten ein Hotel. Ich bat sie, sich um die Zugfahrkarten nach Paris zu kümmern. Einen Tag vor der Abreise kam ich zu ihnen nach Hause, damit wir gemeinsam zu der Aufführung fahren konnten. Es war ein freier Tag und alle Zugfahrkarten waren ausverkauft, es waren nur noch teure Fahrkarten zu haben. Ich erkannte, dass es sowohl für meine Verwandten als auch für mich eine Prüfung war. Aber für jede Situation gibt es eine Lösung. Die Hauptsache ist, dass man ein aufrichtiges Herz bewahrt. Es war eine Prüfung in Bezug auf Gewinn, Schlauheit und die Reinheit ihrer Herzen. Am Fahrkartenschalter der Bahn gab es Karten für die Mittagszeit. Mit dieser Verbindung würden wir knapp vor Showbeginn ankommen, was meine Schwester aber nicht wollte. Mein Schwager meinte, er könne nicht verstehen, dass man Veranstaltungstickets kauft, ein Hotel bucht, Karten für eine Versailles-Besichtigung kauft, nicht aber die Zugfahrkarten nach Paris. Dies war ein Hindernis, aber gleichzeitig waren wir alle in einem Kultivierungsprozess.
Wir waren mit dem Auto unterwegs und ich dachte, dass es die beste Lösung sei, mit dem Auto nach Paris zu fahren. Aber sie waren nicht wirklich dazu bereit. Mein Schwager bot an, in eine benachbarte französische Stadt zu fahren und dort zu versuchen, frühere Zugfahrkarten zu bekommen, was wir dann auch taten. Dort angekommen fanden wir Fahrkarten für einen früheren Zug, die jedoch sehr teuer waren. Meine Schwester wollte versuchen, sich als ukrainischer Flüchtling auszugeben, um die Kosten für die Fahrkarte nicht bezahlen zu müssen. Das bereitete mir Unbehagen, denn es war eine Lüge – sie war bereits vor dem Krieg ausgewandert. Wir wollten an einen so heiligen Ort gehen. Im Stillen sprach ich zum Meister: „Was sollen wir tun? Es ist eine Lüge. Meister, bitte sagen Sie mir, wie ich mich verhalten soll.“ Plötzlich sagte mein Schwager: „Lasst uns mit dem Auto fahren. Das ist die beste Lösung. Alles wird gutgehen.“ Ich dankte dem Meister, dass das Problem so schnell gelöst wurde.
Vor der Show wurden die Augen meiner Schwester ganz rot und mein Schwager bekam Kopfschmerzen. Ich erkannte, dass ihre Reinigung begonnen hatte, und sendete aufrichtige Gedanken aus. Wir sahen uns die ganze Aufführung an. Sie waren glücklich und dankbar, dass sie zur Aufführung gekommen waren. Ihnen gefiel alles. Als wir wieder nach Hause fuhren, stellten sie fest, dass der Weg gar nicht so beschwerlich und die Reise mit dem Auto die richtige Entscheidung gewesen war. Sie erzählten ihren Freunden, Bekannten und Verwandten von der Reise zu Shen Yun nach Paris.
All das war außergewöhnlich und erhaben. Die Situation inspirierte mich und zeigte mir erneut, dass die Schüler des Meisters auf ihren Ebenen Fähigkeiten haben und alle uns nahestehenden Menschen – Verwandte, Kollegen, Freunde, Nachbarn – die Chance haben, gerettet zu werden. Wichtig ist, jeden Hinweis des Meisters zu erkennen und an Dafa und den Meister zu glauben. Wir müssen den Menschen helfen und sie auf den aufrichtigen Weg führen.
Schweiz und Österreich
Ein paar Tage nach der Paris-Reise erhielt ich eine Nachricht, dass in Bregenz in Österreich dringend Unterstützung bei der Verteilung von Broschüren benötigt wurde. Ich hatte Zeit und fuhr sofort hin. Noch am selben Abend verteilten ein Mitpraktizierender und ich am Theater in Bregenz Broschüren an die Theaterbesucher. Ich überlegte, in welcher Sprache ich mit ihnen kommunizieren sollte, denn fast alle sprachen Deutsch. Der Praktizierende sagte zu mir, dass es kein Problem sei, die Broschüren zu verteilen und dabei Englisch zu sprechen. Immerhin käme Shen Yun aus den Vereinigten Staaten. Die Ortsansässigen fänden es schön, dass Gruppen aus dem Ausland kämen. Ich solle mir keine Sorgen machen, die Broschüren seien ja auf Deutsch. Ich verteilte nonstop Broschüren.
Die Besucher waren meistens Erwachsene. Ich konnte die Menge an Tugend spüren und die kreative Fülle in ihren Augen sehen. Sie waren mir sehr vertraut und nahe. Noch nie hatte ich so viel Dankbarkeit und Erwartung erlebt wie bei diesen Menschen. Ich erkannte Folgendes: Wenn sie diesmal aus irgendeinem Grund keine Zeit hatten, sich die Vorstellung anzusehen, würden sie auf jeden Fall das nächste Mal kommen. Ich war etwas überrascht, dass es in vielen europäischen Städten, in denen Shen Yun gastierte, keine Plakate in den Theatern gab. Dieses Instrument ist sehr effektiv für Theaterbesucher und sogar für Touristen, die nur für eine bestimmte Zeit in der Stadt sind. Wenn sie am Theater vorbeikommen, werden sie vielleicht auf eine Aufführung aufmerksam, die sie interessiert. Vielleicht bleiben sie dann sogar einen Tag länger in der Stadt, um sich die Aufführung anzusehen. Ich habe selbst viele Jahre lang im Bereich Theater und Kino gearbeitet und das waren meine Erfahrung.
Am nächsten Morgen sollten wir Broschüren an bestimmte Adressen in einer kleinen Stadt in der Schweiz verteilen. Das machte ich zum ersten Mal. Ich hatte eine Karte mit den Adressen in der Hand, aber da ich die Gegend noch nicht kannte, musste ich mir Häuser und Straßen merken, damit ich den Weg nicht doppelt lief. Es war sehr heiß, aber ich spürte weder Hitze noch Müdigkeit. Ich verteilte die Broschüren mit großer Freude und Dankbarkeit. In jeden Briefkasten legte ich eine Broschüre, wobei ich leise sagte: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut. Das ist es, wonach Sie gesucht haben. Wir warten bei der Aufführung auf Sie.“ In diesen zwei Tagen verteilten wir viele Materialien. Ich bin den Mitpraktizierenden, durch die ich dorthin kam, wo Unterstützung gebraucht wurde, sehr dankbar. Offenbar warteten dort Menschen mit Schicksalsverbindung auf mich.
Dann wurde ich der Küche zugeteilt – genau da, wo fast ununterbrochen gearbeitet wurde und wo man sehr gefasst und engagiert bei der Arbeit sein musste – und rein wie Jade. Ich zog meine Uniform an und ging zu einem Praktizierenden, um Anweisungen entgegenzunehmen. Ich musste genau zuhören und die Aufgaben bedingungslos erledigen.
Es kamen weitere Praktizierende aus der Ukraine hinzu. So war es einfacher für uns, uns untereinander abzustimmen. Wir tauschten uns regelmäßig über unsere Erfahrungen und darüber aus, wie wir uns erhöhen konnten. Aber irgendwann hatte ich das Gefühl, dass wir uns in unserem Verhalten von den Praktizierenden aus China und Europa stark unterschieden. Ich fühlte mich unbehaglich und begann, Geltungssucht, Gefühle der Freude und das Vergleichen und Bewerten nach dem Motto „wer ist besser und wer ist schlechter“ zu beseitigen.
In der Küche halfen wir bei allem: Wir schnitten Gemüse, Obst und andere Lebensmittel und halfen bei der Zubereitung des Teigs für den Nachtisch. Sehr oft war es notwendig, das Geschirr mit der Hand zu spülen und abzutrocknen. Dabei wechselten wir uns ab. Ich fühlte mich nicht sehr müde. Manchmal war es heiß, sodass ich für ein paar Minuten an die frische Luft gehen wollte.
Am nächsten Tag kam eine Schweizer Praktizierende zu uns, die Obst schneiden sollte. Vor der Mittagszeit kam die Praktizierende, die darauf achtete, dass das Essen pünktlich bereitstand, zu mir und fragte: „Ist das ganze Obst fertig geschnitten?“ Ich bejahte. Dann wurde mir klar, dass ich mit meiner selbstbewussten Antwort vermutlich zu voreilig gewesen war. Ich ging in den Raum, in dem das Obst aufbewahrt wurde, um nachzusehen, welches Obst vorrätig war. Es stellte sich heraus, dass nur die Wassermelone geschnitten war. Ich ging zu der Praktizierenden vom Buffet, informierte sie darüber und fragte sie, welches Obst noch zu schneiden sei. Sie gab uns eine Obstliste und wir bereiteten das Obst rasch vor, schnitten es und richteten es auf Tabletts an. Eine Praktizierende fragte, ob alles in Ordnung sei und das Obst zum Mittagessen bereitstehe.
Kurz nach dieser Situation empfand ich großes Selbstmitleid und dachte: „Ich arbeite hier zum ersten Mal in der Küche. Ich bin gekommen, um zu helfen, und habe jetzt so vielseitige Aufgaben zu erledigen. Ich bin nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen und zu entscheiden, welches Obst wie und in welcher Menge serviert werden soll. Ich bin bereit, zu helfen und dies zu lernen.“ Ich entdeckte Gefühle von Selbstmitleid, Verurteilung und Anschuldigung und erkannte, dass das nicht aufrichtig war. Ich musste meine Denkweise ändern und mich von all dem befreien. Während dieser Überlegungen und der Erhöhung meiner Xinxing bemerkte ich nicht, dass inzwischen eine vietnamesische Praktizierende schweigend zu dem Tisch gekommen war und rasch Früchte unterschiedlicher Farbe und Geschmacksrichtungen schnitt. Ich half ihr dabei und innerhalb von 10 bis 15 Minuten waren die Tabletts wunderschön und harmonisch angerichtet. Dadurch verstand ich den Grundsatz, wie man die Dinge bedingungslos und stillschweigend erledigt.
Nach dieser Reise erkannte ich, dass es fünf glückliche Tage waren, angefüllt mit allen möglichen Prüfungen – mit Erhöhung, Weisheit, Unterstützung und neuen Begegnungen mit Mitpraktizierenden und Lebewesen, die viele Millionen Jahre darauf gewartet hatten, Dafa kennenzulernen.
Danke, verehrter Meister, für diese großartige Gelegenheit, großartige Träume in eine großartige Realität zu verwandeln.
Danke, liebe Mitpraktizierende, für euer Vertrauen und die gemeinsame Fa-Bestätigung.
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