[Europäische Fa-Konferenz 2022] Meine Erfahrungen in der Kultivierung als neue Praktizierende

Ausgewählt für die Europäische Fa-Konferenz 2022 in Warschau

Das erste Mal hielt ich das Zhuan Falun im April 22 in den Händen, als eine Person, die sich seit mehr als acht Jahren im Dafa kultiviert, mir das Buch nach einer kurzen Einführung in diese immense und für mich damals neue Welt gab. Es fühlte sich schwer in meinen Händen an, während ich gleichzeitig die Leichtigkeit spüren konnte, die es in sich trug. Und es stellte sich heraus, dass ich mit beidem richtig lag – bis jetzt habe ich die Erfahrung gemacht, dass es wirklich schwer und gleichzeitig wunderbar leicht ist, sich mit Hilfe von Meister Li Hongzhi zu kultivieren. Doch heute möchte ich nicht darüber, sondern vielmehr über den Wendepunkt in meinem Denken  berichten.

Als ich anfing, Falun Dafa gründlich zu lernen, hatte ich verschiedene Vorstellungen über Kultivierung im Kopf. Aber ich hatte mich noch nie hingesetzt, um über die verschiedenen Gelegenheiten, die sich in meinem Leben geboten hatten, gründlich nachzudenken und daraus zu lernen. In den 28 Jahren meines Lebens hatte ich immer das Gefühl gehabt, dass es noch etwas anderes gab, aber ich hatte nie auch nur einen winzigen Teil davon erfasst.

Ich habe Freunde, die mir von ganzem Herzen geholfen haben, mich mit dem Christentum als Ganzem auseinanderzusetzen. Ich habe einen Freund, der mir Einblick in das Judentum gab, und sogar eine Person, die mit mir über den Zen-Buddhismus sprach, ganz zu schweigen von anderen kleineren Begegnungen mit spirituellen Praktiken. Obwohl ich für alle Angebote meiner Freunde dankbar bin, hatte ich nie das Gefühl, dass diese Lehren mein prädestinierter Weg in dieser menschlichen Welt waren. Es gab nur ein besonderes Ereignis, das ich noch erwähnen muss: Seit etwa zehn Jahren kannte ich einen Menschen, der Falun Dafa praktizierte und immer noch praktiziert. Unsere Wege kreuzten sich immer wieder für sehr kurze Momente in unserem Leben. Ich hatte ihn einmal im Park meditieren sehen; ich sah, wie er Informationen weitergab und traf ihn zu einem kurzen Gespräch; aber es war nie der richtige Zeitpunkt gewesen, um mehr zu erfragen. Und dann, am Tiefpunkt meines Lebens, war es für uns dieses Jahr bestimmt, uns zu einem längeren Gespräch zu treffen. Und schließlich wurde ich in das Buch Zhuan Falun von Meister Li Hongzhi eingeführt. Das war der Beginn meiner Reise zu meinem wahren Selbst.

Als ich das Buch zum ersten Mal aufschlug, war ich einfach nur daran interessiert, die Person zu verstehen, die ich kürzlich kennengelernt hatte. Ich erwartete nicht, dass etwas dabei herauskommen würde. Doch je weiter ich in dem Buch las, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass sich etwas vor mir auftat. Dennoch war ich immer noch sehr vorsichtig und voller Anhaftung oder bzw.voller Angst – bis ich zum ersten Mal eine außergewöhnliche Situation erlebte, die meine lang bekannte Realität voller Täuschungen veränderte.

Ich war auf dem Weg zum Büro in der Nähe meines Hauses und kam dabei an einer Baustelle vorbei. Am Abend zuvor hatte ich einen der Vorträge des Meisters gelesen und dachte gerade über die Bedeutung des ganzen Kultivierungsweges nach, als plötzlich ein starker Wind genau dort wehte, wo ich entlangging. In diesem Moment sah ich eines der schweren Metallteile des provisorischen Zauns der Baustelle auf mich fallen. Ich änderte meine Laufrichtung nicht, weil ich nicht so schnell reagieren konnte, verspürte aber auch keine Angst. Das große Stück des Zauns fiel nur einen Millimeter von meinen Füßen entfernt neben meine linke Seite, ohne mich dabei zu verletzen. Es wog fast die Hälfte meines Gewichts und hätte mich ziemlich hart am Kopf treffen können, aber es fiel einfach direkt neben mich. In diesem Moment verstand ich, dass dies etwas ganz Besonderes und Echtes war, und dachte an die Worte des Meisters im Zhuan Falun:

„Nicht nur um die Schüler hier, auch um viel mehr kann ich mich kümmern.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 117)

„Außerdem stehst du unter dem Schutz meines Fashen. Es wird keine Gefahr bestehen.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 168)

Nach dieser ersten Erfahrung, als die Worte des Meisters vor meinen Augen Wirklichkeit wurden, veränderte sich mein Denken und ich wusste plötzlich, wie wertvoll dieser Kultivierungsweg ist. Ich wusste, dass ich eine wahre Kultivierende werden und mich dem Dafa-Lernen widmen musste. Seitdem habe ich die Worte des Meisters im Gedächtnis bewahrt: 

„Bei der wahren Kultivierung musst du dein Herz kultivieren.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 33)

So begann ich, das Zhuan Falun täglich zu lesen und nahm an den Treffen unserer lokalen Falun-Dafa-Gruppe in Riga teil. Obwohl ich meinen Willen, den vollen Lotussitz einzunehmen, noch stärken muss, habe ich angefangen, jeden Tag zu meditieren – von 30 Minuten im Mai auf eine Stunde im Juli. Und ich bemühe mich wirklich darum, in allen Alltagssituationen einen ruhigen Geist und ein barmherziges Herz zu bewahren, um eine wahre Kultivierende des Falun Dafa zu sein.

Es gab viele Prüfungen und Schwierigkeiten, die ich überwunden habe, und viele, die ich noch überwinden muss. Ich habe noch etliche Anhaftungen loszulassen und eine Menge weitere Bereiche, in denen ich mich erhöhen muss. Aber ich kann sagen, dass ich für jede einzelne Schwierigkeit dankbar bin und mit offenem Herzen weiter lerne. Obwohl ich mich erst seit einem halben Jahr kultiviere, kann ich mit Freude sagen, dass ich entschlossen bin, meine Xinxing weiter zu erhöhen und mich in den kommenden Jahren wirklich zu engagieren.

Jedes einzelne Wort hier ist mein persönliches Verständnis, bitte weist mich also auf eventuelle Missverständnisse hin.

Danke, Meister! Danke, Mitpraktizierende!