[Multilinguale Minghui-Fa-Konferenz 2022] Lernen, neuen Aufgaben mit der Kraft des Dafa zu begegnen

(Minghui.org)

Verehrter Meister, liebe Mitpraktizierende,

als ich im Sommer 2018 der Minghui-Redaktion meine Unterstützung anbot, ahnte ich noch nicht, welche Bedeutung dieses Projekt eines Tages für mich einnehmen würde. Damals hatte ich mich gerade ein Jahr lang im Falun Dafa kultiviert. Da ich im ländlichen Bereich weit von Großstädten entfernt wohnte, war es mir nicht möglich, an Info-Ständen teilzunehmen. Als eine Praktizierende berichtete, wie wichtig die Minghui-Website sowohl für Praktizierende als auch Nicht-Praktizierende sei, entschloss ich mich, es zu versuchen.

Etwa eineinhalb Jahre lang übersetzte ich für Minghui zunächst hauptsächlich Kultivierungsberichte, die mir stets in meiner persönlichen Entwicklung weiterhalfen. Danach wurde ich einem anderen Übersetzerteam zugeordnet, das für Nachrichten und Verfolgungstexte zuständig war. Rückblickend betrachtet war dies ein tiefer Einschnitt in meine Arbeit bei Minghui. Die einzelnen Schicksale der verfolgten Praktizierenden machten mir schwer zu schaffen. Bei jedem Bericht schien es, als sei ich mit der oder dem Betroffenen in China verbunden. Bilder aus Gefängnissen, Eindrücke von Folterwerkzeugen und Schreie begleiteten mich nachts in meinen Träumen. Oft wachte ich schweißgebadet und weinend auf. Die Übersetzung der Verfolgungstexte war zäh und ihr Inhalt über Folter abstoßend und ekelerregend, manchmal waren die Texte zudem übermäßig lang und füllten bis zu 18 Seiten.

Ich beschwerte mich innerlich und sehnte mich nach meiner früheren Arbeit zurück. Ich sehnte mich nach den Kultivierungsberichten, deren Übersetzung mir so leicht von der Hand gegangen war.

Als ich nach innen schaute, zeigte sich bei mir der Neid sehr stark. Ich war furchtbar neidisch auf alle, die weiterhin Kultivierungsberichte, Prosa oder die Wunder von Falun Dafa übersetzen durften. Als ich mich mit meinem neuen Team darüber austauschte, wurde mir klar, wie lächerlich meine Gesinnung war. Meine Kollegen übersetzten derartige Tage schon seit mehr als zehn Jahren – Woche für Woche, Tag für Tag. Sie ermutigten mich, dabei zu bleiben und sie zu entlasten.

Der Meister sagt:

„Der Neid ist ein sehr ernsthaftes Problem, weil es direkt damit zusammenhängt, ob wir uns zur Vollendung kultivieren können oder nicht. Ohne den Neid beseitigt zu haben, wird alles, was man kultiviert hat, sehr zerbrechlich. Es gibt hier eine Regel: Wenn einer bei der Kultivierung den Neid nicht beseitigt, kann er keine wahre Buddhaschaft erhalten.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 358)

Mit der Zeit lernte ich, meinen Neid zu kontrollieren und meinen egoistischen Wunsch nach der Übersetzung von Kultivierungsberichten loszulassen. Ich dachte mir: „Wie sollen die Menschen außerhalb Chinas erfahren, wie Dafa-Jünger verfolgt werden, wenn niemand ihre Erfahrungen übersetzt?“ Außerdem galt es, eine mächtige Tugend innerhalb des Minghui-Projekts zu errichten. Ich erkannte, dass jeder Text, den ich übersetze, direkt etwas mit mir zu tun hat. Berichte über grausame Folter lehrten mich, ein gütiges Herz zu bewahren. Wenn Praktizierende mit Fäkalien zwangsernährt wurden, erinnerte ich mich daran, mein aufkommendes Gefühl von Ekel zu beseitigen. Dabei erkannte ich, dass das Leid der Praktizierenden noch eine andere positive Seite hat.

In Hong Yin I gibt es ein Gedicht des Meisters mit dem Titel „Das Herz leiden lassen“. Die Worte halfen mir, die gefolterten Praktizierenden nicht länger als Opfer der Verfolgung anzusehen, sondern als Dafa-Jünger, die sich in größter Bitternis kultivieren.

Als ich später auch Schlagzeilen bearbeitete, gab es hin und wieder Berichte über Fa-Konferenzen, persönliche Erfahrungen in der Kultivierung oder die Wunder von Dafa – eine willkommene Abwechslung zu den Verfolgungstexten, die ich sehr zu schätzen lernte.

Müdigkeit und Schlafmangel überwinden

Die Arbeit bei Minghui ist wie viele andere Dafa-Projekte ehrenamtlich und muss neben Beruf und Familie erfüllt werden. Oft beginne ich erst nach 20 Uhr mit dem Übersetzen der Texte, was sich teilweise bis in die tiefe Nacht hineinzieht – und zwar mehrmals die Woche.

Um einen guten Überblick über die wöchentlich erbrachten Leistungen zu erhalten, tragen die Minghui-Mitarbeiter die Anzahl ihrer übersetzten Texte in eine Liste ein. Manchmal übersetzte ich mehr als zehn Texte und lag trotzdem noch weit hinter der Anzahl meiner Teamkollegen zurück, die wöchentlich über 20, manchmal sogar mehr als 30 Übersetzungen ablieferten. Ich habe größte Achtung vor ihrer Beständigkeit.

Wie man über so viele Jahre so beständig für Minghui bis tief in die Nacht arbeiten kann, war mir lange Zeit ein Rätsel. Nicht selten passierte es in der Vergangenheit, dass ich während des Übersetzens einschlief. Manchmal wachte ich auf und entschied, am nächsten Tag an dem Text weiterzuarbeiten. Einmal bemerkte ich erst am nächsten Morgen, dass aus diesem Grund eine lange Schlagzeile liegengeblieben war. Üblicherweise haben Schlagzeilen oberste Priorität und müssen noch am selben Abend abgeliefert werden. Als ich diesen Fehler nach Hinweis der Koordinatorin am sehr frühen Morgen bemerkte, übersetzte ich den Rest des Textes gleich nach dem morgendlichen Fa-Lernen ab 6 Uhr, sodass die Schlagzeile noch rechtzeitig veröffentlicht werden konnte.

Mit der Zeit stellte ich fest, welche Rolle das Fa-Lernen für die Arbeit bei Minghui spielt. Nur wenn ich mich solide kultivierte, konnte ich sowohl den Inhalt als auch den Umfang der Verfolgungstexte gut bearbeiten. Daher schätze ich das morgendliche Fa-Lernen mit dem Minghui-Team, das seit vielen Jahren ein fester Bestandteil in meiner Kultivierung ist. Allerdings fällt es mir nicht immer leicht, morgens um 5 Uhr aufzustehen, um am Fa-Lernen teilzunehmen. Manchmal habe ich ein Stechen oder Brennen in den Augen, sodass die Texte verschwommen sind oder ich vor Schmerzen die Augen schließen muss.

Einmal fühlte ich mich nach der nächtlichen Arbeit so müde, dass ich immer wieder eindöste. Sobald ich mit dem Lesen an der Reihe war, kehrte mein Hauptbewusstsein zurück, ließ aber schon beim nächsten Absatz wieder nach. Damals lernten wir gerade die fünfte Lektion. Als ich die Überschrift des letzten Absatzes las, war ich verwundert. Statt „Zhuyou Ke“ stand dort „Zhuyou Mi“. Ich konnte mir das nicht erklären. Da ich aus der Onlineversion las, bedeutet dies, dass dieser offensichtliche Fehler auch bei allen anderen aufgetreten sein musste. Als wir uns darüber austauschten, stellte ich jedoch fest, dass nur mein Text die falsche Überschrift hatte. Um sicherzugehen, dass ich nicht den Verstand verloren hatte, fertigte ich einen Screenshot. Dort stand wirklich „Zhuyou Mi“! Ich war in heller Aufregung. Was sollte das bedeuten? Den ganzen Tag über kreisten meine Gedanken um diese fehlerhafte Überschrift in der fünften Lektion. Erst als ich am Abend in Ruhe nach innen schaute, erleuchtete ich, dass es sich um einen Hinweis des Meisters handelte. Ich sollte die Müdigkeit, die nichts anderes als eine Störung der alten Mächte war, mit aufrichtigen Gedanken, einem starken „Mie“ ablehnen.

Der Meister sagt:

„Du hast dich schon daran gewöhnt, auf dein Hauptbewusstsein zu verzichten. Sobald du die Augen schließt, lässt dein Hauptbewusstsein nach und ist nicht mehr da. Du hast dir diese Gewohnheit schon zu eigen gemacht.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 421)

Nach dieser Erkenntnis entschloss ich mich, noch früher aufzustehen, um vor dem Fa-Lernen gemeinsam mit meinem Mann noch die zweite und die fünfte Übung zu machen. In der Vergangenheit hatte ich es oftmals nicht geschafft, die Übungen in meinen Tagesablauf einzubinden. Nicht selten schaffte ich nicht einmal eine Übung, weil ich so beschäftigt war und meine Prioritäten auf die Arbeit, nicht aber auf das Praktizieren der Übungen gelegt hatte. Ich bat den Meister: „Meister, bitte helfen Sie mir! Ich möchte mich wirklich solide kultivieren und das Fa mit meinem Hauptbewusstsein lernen.“

Mit aufrichtigen Gedanken und der Hilfe des Meisters konnte ich diesen Teufelskreis durchbrechen. Jetzt lerne ich täglich das Fa und schaffe es mehrmals wöchentlich, alle fünf Übungen zu machen.

Projektarbeit Minghui Report

Im Jahr 2021 erschien der Minghui Report in deutscher Sprache. Ich hatte bei der Übersetzung aus dem Englischen mitgeholfen. Als sich im Herbst eine Arbeitsgruppe entschied, das Werk in einer hochwertigen Hardcover-Auflage zu drucken, war es für mich naheliegend, das Projekt erneut zu unterstützen.

Während eines ersten Projekttreffens wurde unserem kleinen Team klar, dass wir zunächst alle selbst den über 500 Seiten umfassenden Report durchlesen müssen. Als wir einige Probleme bemerkten, entschieden wir, das gesamte Werk noch einmal zu überarbeiten. So korrigierte unser Team mit einer Handvoll Mitarbeiter mühevoll Abschnitt für Abschnitt, was mehrere Monate in Anspruch nahm. Diese Arbeit stellte für uns alle neben der üblichen Übersetzungsarbeit, Familie und Beruf eine zusätzliche Herausforderung dar.

Parallel überlegten wir, wie wir den Minghui Report später vermarkten können. Als ich im Internet scheinbar zufällig auf die Leipziger Buchmesse stieß, sah das Team dies als eine passende Möglichkeit, um auf das Buch aufmerksam zu machen. Wir meldeten uns mit einer Vorab-Version des Minghui Reports an und arbeiteten nun mit Hochdruck an der Übersetzung. Doch nach Fertigstellung gab es Probleme mit der Druckdatei, die falsch formatiert war. Als schließlich dieses Problem gelöst war, ging das Buch in den Druck. Kurz darauf erhielten wir die Information, dass die Leipziger Buchmesse abgesagt wurde.

Zum damaligen Zeitpunkt war ich enttäuscht und erleichtert zugleich. Plötzlich fiel von mir der immense Stress der vergangenen Monate ab. Ich hatte den Eindruck, als ob die Anmeldung bei der Buchmesse einzig und allein dazu diente, dass wir den Druck des Minghui Reports beschleunigen sollten.

Als nächstes galt es, eine Website für den neu gegründeten Minghui Verlag zu gestalten. In Anlehnung an das Minghui Publishing Center in den USA versuchten wir, die von dort gestellten Anforderungen so gut wie möglich umzusetzen. Dies stellte uns vor zusätzliche Probleme, da in Deutschland völlig andere Gesetze gelten. Allein die Ansprüche an Impressum, Datenschutz und Allgemeine Geschäftsbedingungen stellte unser Team vor enorme Herausforderungen, die nur in mühevoller Kleinarbeit mit vielen Recherchen zu bewältigen waren. Hierneben galt es, zusätzliche Texte zu entwerfen, Module für Rezensionen einzubinden und Bewertungen für den Minghui Report zu erbitten. All dies ging sehr schleppend vorwärts.

Als die Bücher schließlich geliefert werden sollten, stand unser Team vor der nächsten Hürde. 1.000 Bücher mussten gelagert werden. Anfängliche Gedanken an die Anmietung von Lagerboxen verwarfen wir aufgrund der Kosten. Gemeinsam mit meinem Mann schaffte ich in unserer ohnehin schon beengten Zweieinhalb-Raum-Wohnung Platz. Über einen Hilferuf organisierten wir zusätzliche Unterstützer für das Abladen der Bücher, die auf drei Paletten angeliefert werden sollten. Letztlich verlief alles wie am Schnürchen. Die Bücher wurden 15 Minuten vor dem Termin per Spedition geliefert. Eine halbe Stunde später waren sie bereits in der Wohnung verstaut. Dass es so schnell gehen würde, damit hatten wir nicht gerechnet. Ohne die Hilfe des Meisters wäre dies nicht möglich gewesen. Seine Gegenwart war deutlich zu spüren.

Mit der Lieferung der Bücher fing die eigentliche Arbeit an. Die von Praktizierenden vorbestellten Bücher mussten über das Wochenende für den Versand vorbereitet und Rechnungen geschrieben werden. Gemeinsam mit meinem Mann hatte ich diese Aufgabe übernommen. Was jedoch fehlte, war Zeit. Da mein Mann an jenen Tagen stark in andere Projekte eingebunden war, blieb ein Großteil des Einpackens der über 200 bestellten Bücher an mir hängen. Wie sollte ich das nur schaffen? Ich sandte aufrichtige Gedanken aus und bat den Meister um Unterstützung. Einen Tage später waren alle Lieferungen verpackt, teilweise in bis zu 25 kg schweren Paketen. Da wir kein Fahrzeug hatten, waren wir erneut auf Hilfe angewiesen. Glücklicherweise stellte uns eine Nachbarin ihr Auto zu Verfügung, sodass wir auch diese Hürde meistern konnten.

Auch weitere Aufgaben wie das Schreiben von Rechnungen, Buchhaltung, Mahnungen bei ausbleibenden Zahlungen oder Versendung von Büchern außerhalb der Europäischen Union stellten uns immer wieder vor neue Herausforderungen. Manchmal war ich am Verzweifeln. Jedes Mal türmten sich neue Aufgaben vor mir auf wie ein Berg. Dabei erkannte ich meine Angewohnheit, Dinge erst auf den letzten Drücker zu erledigen, vor allem die Buchhaltung. 

Dann erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:

„Wir sagen, wenn du bei Konflikten einen Schritt zurücktrittst, wirst du sehen, dass das Meer weit und der Himmel grenzenlos ist. Die Situation wird dann bestimmt anders sein.“ (Zhuan Falun 2019, S.457)

Unter der Anleitung des Dafa und mit der Hilfe des Meisters habe ich während der ganzen Jahre bei Minghui gelernt, einen Fuß vor den anderen zu setzen und mich so Schritt für Schritt in völlig neue Bereiche einzuarbeiten.

Nach meinem Verständnis geht es bei dem Minghui Report nicht nur um den Verkauf der Bücher, sondern vor allem um Kultivierung. Mir ist bewusst, dass der neu gegründete Minghui Verlag, von dem ich ein Teil bin, in der Welt der gewöhnlichen Menschen eine große Rolle spielen wird. Mit aufrichtigen Gedanken und der Kraft des Dafa wird es uns gelingen, alle damit verbundenen Aufgaben zu bewältigen.

Der Meister sagt:

„In der Zukunft gibt es noch viel zu tun, bis zu jenem Tag, an dem du zur Vollendung kommst. Das Schwierigste habt ihr schon hinter euch, der Rest ist nicht mehr so schwer, ihr müsst es nur etwas besser machen. Je hoffnungsloser es zu sein scheint, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Hoffnung unmittelbar bevorsteht. Je mehr einer sich gelangweilt fühlt, desto wahrscheinlicher ist es, dass er gerade dabei ist, mächtige Tugend zu errichten. Ich hoffe, dass ihr wirklich gut miteinander kooperieren könnt, starke aufrichtige Gedanken habt und bei Problemen nach innen schaut, mit dieser Begeisterung, die ihr hattet, als ihr gerade mit der Kultivierung angefangen habt.“ (Was ist ein Dafa-Jünger, 29.08.11)

Liebe Mitpraktizierende von Minghui, lasst uns gemeinsam die mächtige Tugend des Dafa errichten, damit wir gemeinsam unser Gelübde erfüllen und unseren Beitrag in der Fa-Berichtigung im Rahmen des Minghui-Projekts leisten.

Vielen Dank, verehrter Meister. Vielen Dank, liebe Mitpraktizierende.