Zur aktuellen COVID-Lage in China (10.01.2023): Virus breitet sich in kleineren Städten und auf dem Land aus
(Minghui.org) Nach den Großstädten in China rollt die Welle der steigenden COVID-Fälle nun auch auf kleinere Städte und das Land zu.
Ein Arzt in der Stadtklinik von Gaoping in der Provinz Hunan sagte am 4. Januar gegenüber RFA: „Hier ist es so voll, dass wir keine Betten mehr haben. Bei so vielen Patienten haben wir [Ärzte] zwei Wochen lang jeden Tag gearbeitet, ohne Pause. Einige von uns haben Fieber, aber wir arbeiten trotzdem weiter, es sei denn, es ist wirklich ernst."
Ähnlich ist die Situation in der Stadt Zhenzi in der Provinz Hubei mit etwa 10.000 Einwohnern. „Wir haben über 30 medizinische Mitarbeiter und sind voll ausgelastet. Wir sind sogar überlastet“, beschrieb ein Arzt die Situation aus dem Gesundheitszentrum der Stadt am 4. Januar gegenüber RFA. „Das begann, als die COVID-Politik aufgehoben wurde.“
Auch in der Stadt Yichang in Hubei ist die Lage ernst. In der Polizeibehörde des Bezirks Xiling sind alle Beamten infiziert, sodass nicht einmal im Büro jemand im Dienst ist.
Ein Arzt aus Guangzhou in der Provinz Guangdong sagte, dass die Infektionsrate auf dem Land in Guangdong seiner Beobachtung nach über 50 Prozent betragen könnte. Ein Beamter der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) in der Provinz Henan gab auf einer Pressekonferenz am 9. Januar bekannt, dass die Infektionsrate in der gesamten Provinz am 6. Januar 89 Prozent betrug. In den städtischen Gebieten lag sie bei 89,1 Prozent und auf dem Land bei 88,9 Prozent.
Ein Artikel in der Zhejiang Daily mit dem Titel „Ein Kreiskrankenhaus inmitten von COVID“ beschrieb die rege Arbeit im Kreiskrankenhaus Haiyang. In dieser Einrichtung wurden in letzter Zeit bis zu 14.000 Patienten am Tag behandelt, das waren 10-mal mehr als normal, während die Fieberklinik 24 Stunden am Tag Patienten aufnahm.
Die Zahl der Todesopfer in den Großstädten steigt weiter an
In Peking und Shanghai sind weitere Menschen an COVID gestorben. Lu Jianzhang, ehemaliger Vizepräsident und stellvertretender Parteisekretär des Kohleforschungsinstituts, starb am 5. Januar in Peking. Das Büro für Ruhestandsangelegenheiten im Medizinischen Zentrum der Universität Peking hat in den zwei Wochen seit dem 20. Dezember 21 Nachrufe auf seine aktiven und pensionierten Mitarbeiter veröffentlicht. Der Jüngste von ihnen war der 56-jährige Li Ying aus der Personalabteilung. Das Shanghai Jiaotong Universitätsklinikum gab zwischen dem 29. Dezember 2022 und dem 3. Januar 2023 zehn Todesfälle bekannt.
Liu Mingzu, ehemaliger Parteisekretär der Inneren Mongolei, starb am 28. Dezember in der Stadt Weihai, Provinz Shandong. Die Hochschule für Geschichte und Kultur der Universität Shaanxi veröffentlichte einen Nachruf, in dem es hieß, dass Chen Lei, ein stellvertretender Direktor, am 3. Januar im Alter von 43 Jahren verstorben sei.
Überfüllte Krematorien
Internetnutzern zufolge sind die Krematorien in der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan extrem ausgelastet, ihre Öfen laufen ununterbrochen. Es gibt dort zu viele Leichname, sodass die Einrichtungen sogar eine Zeitlang keine neuen Leichname mehr annahmen. Nachdem eine Frau in Chengdu an COVID gestorben war, musste ihre Familie 8.000 Yuan (ca. 1.136 Euro) bezahlen, um einen Platz in einem Krematorium in der Stadt Pengzhou, 70 Kilometer von Chengdu entfernt, zu bekommen. Ein Angestellter der Stadt Chongqing sagte, das Krematorium dort sei bis Ende Januar 2023 ausgelastet.
Planet Labs, ein in Kalifornien ansässiges Unternehmen, das Erdbeobachtungen durchführt, berichtete, dass sich seit Ende Dezember vor den Krematorien vieler chinesischer Städte lange Schlangen von Fahrzeugen gebildet hätten. Laut VOA war beispielsweise der Verkehr in der Nähe des Krematoriums des Bezirks Panyu, Provinz Guangdong und des Krematoriums von Shenyang, Provinz Liaoning so dicht wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Herr Z., ein Einwohner von Tianjin, berichtete VOA, dass sein Vater am 17. Dezember Fieber und einen verminderten Sauerstoffgehalt im Blut gehabt habe. Er wurde am 25. Dezember in die Notaufnahme des Krankenhauses von Tianjin eingeliefert, wo er am 29. Dezember starb. In dieser Nacht sah Herr Z., wie Leichname herausgetragen wurden. Alle schienen älter zu sein.
Im dritten Krematorium von Tianjin erfuhr Herr Z., dass in der Einrichtung früher 40 Leichname am Tag verbrannt wurden, jetzt sind es mehr als 200. Die Verbrennung eines Leichnams dauert etwa 40 Minuten bis eine Stunde. „Überall sind Fahrzeuge und Menschen“, erklärte er. „Ein Freund, der in einem Krematorium arbeitet, sagte, dass seit dem 12. Dezember mindestens 100.000 Menschen in der Stadt gestorben seien. Und der Höhepunkt ist noch nicht erreicht.“
Reaktionen aus dem Ausland
Victor Wang, Leiter des Zentralen Seuchenkommandozentrums in Taiwan, erklärte, dass seit dem 1. Januar 8.259 einreisende chinesische Besucher durch Nukleinsäuretests untersucht würden. Von ihnen seien 1.571 (19 Prozent) positiv getestet.
Als Reaktion auf den COVID-Tsunami in China haben weitere Länder Einreisebeschränkungen für China verhängt. Ungarn verlangt von Reisenden aus China ab dem 8. Januar ein negatives COVID-Testergebnis. Belgien, Schweden und Großbritannien kündigten ebenfalls neue Anforderungen für Reisende aus China an. Die deutschen Behörden empfehlen ihren Bürgern, Reisen nach China zu vermeiden. Die Europäische Union forderte ihre Mitgliedstaaten auf, COVID-Tests für China-Reisende vor der Abreise, das Tragen von Masken auf Flügen und die Untersuchung von Abwässern in Flugzeugen vorzuschreiben.
Die WHO bat das kommunistische Regime Chinas am 4. Januar erneut um verlässliche Informationen über COVID-Krankenhausaufenthalte und Todesfälle. Einige Beamte meinten, dass die chinesischen Behörden bei früheren Zahlen sowohl die Zahl der Krankenhausaufenthalte als auch die Zahl der Todesfälle zu niedrig angegeben hätten. Im vergangenen Monat änderte China seine Kriterien für COVID-Todesfälle. Informationen, die Minghui erhielt, zeigen, dass Beamte auf allen Ebenen anweisen, COVID nicht als Todesursache zu melden.
„Wir glauben, dass die Definition [eines COVID-Todesfalls] zu eng gefasst ist“, so der WHO-Notfalldirektor Dr. Michael Ryan kürzlich. Chinas Zahlen „geben die wahren Auswirkungen der Krankheit in Bezug auf Krankenhauseinweisungen, Einweisungen in die Intensivstation und vor allem in Bezug auf Todesfälle nicht richtig wieder“, fügte er hinzu.
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