Ehepaar wegen seines Glaubens zu acht und sieben Jahren Haft verurteilt – Folter im Gefängnis

(Minghui.org) Ein Ehepaar in der Stadt Daqing in der Provinz Heilongjiang wurde wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu Haftstrafen verurteilt. Guan Xintao wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, seine 59-jährige Frau Wu Yanhua zu siebeneinhalb Jahren. Guan befindet sich jetzt im Gefängnis von Hulan und Wu im Frauengefängnis von Heilongjiang. Vor der jüngsten Verurteilung hatte Guan bereits zehn Jahre im Gefängnis von Tailai verbracht.

Zu Gefängnisstrafen verurteilt

Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees riefen Anfang 2018 mehrmals bei Wu an und forderten sie auf, ihrem Glauben abzuschwören. Diese Mitarbeiter und einige Polizeibeamte kamen auch mehrmals zu ihr nach Hause und belästigten sie.

Wu wurde am 9. November 2018 gegen acht Uhr verhaftet, als sie die Gebühren für die Hausgemeinschaft bezahlen wollte. Das sie um 13 Uhr noch nicht zurückgekommen war, machte sich Guan auf den Weg und suchte sie. Auf dem Heimweg nahmen ihn Polizisten gefangen.

Gegen 15 Uhr klopften sechs Beamte an die Wohnungstür des Paares, doch bevor Wus Mutter öffnen konnte, stürmten die Polizisten herein. Sie durchsuchten die Wohnung und beschlagnahmten die Falun-Dafa-Bücher und Computer des Paares.

Wus Vater war schon viele Jahre zuvor verstorben. Obwohl Wu noch weitere Geschwister hat, zog es ihre Mutter vor, bei ihr zu wohnen, da sie und ihr Mann sehr liebevoll waren. Die Seniorin, die über 80 Jahre alt ist, begann nach der Razzia stundenlang unaufhaltsam zu zittern.

Guan ist der einzige Sohn, und seine Mutter lebte allein, nachdem sein Vater vor vielen Jahren verstorben war. Als seine Mutter von seiner Verhaftung erfuhr, erlitt sie am selben Tag einen Herzinfarkt und einen Schlaganfall.

Das Ehepaar wurde zwei Tage lang auf der Polizeiwache festgehalten und am 11. November 2018 in die Untersuchungsgefängnisse 1 und 2 der Stadt Daqing gebracht. Als die Familienangehörigen persönlich zur Polizei gingen und die Freilassung des Paares forderten, bedrohten die Beamten sie.

Am 29. September 2019 wurden Guan zu acht Jahren und Wu zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem sie mehr als ein Jahr lang inhaftiert gewesen waren. Sie legten beim Mittleren Gericht der Stadt Daqing Berufung ein, aber die Urteile blieben gültig.

Guan wurde am 14. Januar 2020 in das Hulan-Gefängnis, Wu am 7. Januar 2020 in das Frauengefängnis von Heilongjiang gebracht. Beiden durften keine Familienbesuche empfangen.

Im Gefängnis gefoltert

Überfüllte Gefängniszelle

Wu war im Frauengefängnis von Heilongjiang brutaler Folter ausgesetzt. Zunächst kam sie in das Team 19 der Abteilung 8. Die Abteilung ist nicht größer als 30 Quadratmeter und fasst manchmal bis zu 28 Personen. Der kleine Arbeitsbereich wird nachts mit Matratzen ausgelegt.

Die Zellenleiterin Zhang Yang, die um die 40 Jahre alt ist, beschimpfte und schlug wahllos Gefangene und verfolgte während ihrer Haftzeit die Falun-Dafa-Praktizierenden. Sie schlug die 60-jährige Liu Shuyun und eine andere Gefangene, die daraufhin einen Herzinfarkt erlitt. Zhang hat das letzte Wort, wenn es darum geht zu entscheiden, welche Insassen welche Praktizierenden überwachen; welches Arbeitspensums die einzelnen Gefangenen zugewiesen bekommen und welche Strafen verhängt werden (wie zum Beispiel Kleidungsstücke der Insassen wegzuwerfen oder ihnen zu verbieten, zu telefonieren, im Gefängnis einkaufen zu gehen, auf die Toilette zu gehen oder zu schlafen).

Vier Häftlinge für eine Praktizierende

Zur Bewachung einer Praktizierenden werden vier Häftlinge eingeteilt. Wenn die Praktizierende die Falun-Dafa-Übungen macht, mit anderen Praktizierenden spricht oder sich weigert zu kooperieren, werden alle fünf und die Zellenleiterin bestraft, bekommen Punkte abgezogen und dürfen nicht in den Supermarkt gehen oder telefonieren. Außerdem müssen sie stehen, arbeiten und können keine Kürzungen ihrer Haftdauer bekommen. Die Wärterin, die für sie zuständig ist, wird ebenfalls bestraft, indem ihre Prämie einbehalten wird und sie bei Beförderungen oder Gehaltserhöhungen nicht berücksichtigt wird.

Falun-Dafa-Praktizierende sind auf einen kleinen Bereich in der Zelle beschränkt und dürfen nicht einfach herumgehen oder mit anderen Praktizierenden sprechen. Wenn sie die Zelle verlassen, um auf die Toilette zu gehen, folgen ihnen die Häftlinge dicht auf den Fersen, indem sie die Arme verschränken, was bei anderen den Eindruck erweckt, die Häftlinge und die Praktizierenden seien beste Freunde. Die Praktizierenden dürfen sich auch nicht gegenseitig ansehen. Die Häftlinge sagen, dass die Praktizierenden alles verstehen würden, wenn sie Blickkontakt aufnehmen, und dass es dann schwierig wäre, sie umzuerziehen. Es ist auch nicht erlaubt, dass eine Praktizierende eine andere Praktizierende auch nur ansieht, selbst wenn diese es nicht bemerkt. Da alle Häftlinge ihre Strafe verringern wollen, beobachten sie die Praktizierenden genau.

Beschimpft, bedroht und gedemütigt

Zhang hält oft Versammlungen ab, bei denen sie Praktizierende tadelt, weil sie ungehorsam sind, zu langsam arbeiten oder sich weigern, Falun Dafa schriftlich zu verleumden. Sie beschimpft auch andere Häftlinge. Oft schimpft sie ein bis zwei Stunden lang oder von morgens bis nachmittags auf alle. Jeder kann sie auf dem Flur und in den anderen Zellen hören. Wenn andere Häftlinge Zhang hören, sagen sie den ihnen unterstellten Praktizierenden: „Wer es hasst, hier zu sein, kann gerne zu Zhang Yangs Team gehen! Ich behandle euch nicht wie Zhang!“ Das erweckt den falschen Eindruck, andere Teams seien besser als Zhangs Team, während in Wirklichkeit alle Teams bei der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden gleich sind.

Es gibt vier weitere Praktizierende im Alter zwischen 60 und 70 Jahren, die in derselben Gruppe wie Wu sind. Zhang und andere Häftlinge beschimpfen, bedrohen und demütigen sie oft, wenn sie sich weigern, Texte zu verfassen, die Falun Dafa verleumden.

Wenn im Gefängnis eine Veranstaltung stattfindet, leitet Zhang alle Häftlinge, einschließlich der Praktizierenden, dazu an, Lieder zu singen, die das kommunistische Regime loben. Eine Praktizierende, die nicht stehen kann, musste sich auf einen Hocker setzen und singen.

Aufgefordert, dem Glauben abzuschwören

Die Abteilung 8 ist als die Teufelsabteilung bekannt. Die Insassen wollen nicht in diese Abteilung eingeteilt werden. Die größte und wichtigste Aufgabe in dieser Abteilung ist es, die Praktizierenden zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören, indem man sie zwingt, sich Filmmaterial anzusehen, das Falun Dafa verleumdet. Praktizierende werden gefoltert und gezwungen, Garantieerklärungen und Gedankenberichte zu schreiben.

Leitende Häftlinge, normale Häftlinge und Wärter werden belohnt, wenn sie eine Praktizierende erfolgreich umerziehen (wenn sie sie dazu bringen, ihrem Glauben abzuschwören). Die Belohnung kann in Form von Haftverkürzungen, Beförderungen, Bonuspunkten für gutes Verhalten, Geschenktüten oder einer kleinen Schale Reis erfolgen. Um diese Belohnungen zu erhalten, wenden die Häftlinge üble Methoden an, mit denen sie die Falun-Dafa-Praktizierenden quälen. Die Häftlinge haben nicht die Freiheit zu tun was sie wollen, es sei denn, sie verfolgen Praktizieren und bemühen sich mit allen Mitteln, die Praktizierenden zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören.

Zu den Foltermethoden gehören Isolation, Schlafentzug, Essensentzug, Verweigerung der Toilettenbenutzung, Schläge und der Witterung ausgesetzt werden. Zudem werden die Praktizierenden gezwungen, in der Hocke zu verweilen, eine Zwangsjacke zu tragen oder auf einem Eisenstuhl oder kleinen Hocker zu sitzen. Eine der am häufigsten angewandten Methoden ist Sitzen auf einem kleinen Hocker. Nahezu alle Praktizierenden wurden dieser Foltermethode unterworfen.

Der Hocker ist sehr niedrig und misst 19 mal 23 Zentimeter. Einige Hocker sind so schmal wie die Hand einer Frau. Die Praktizierenden müssen aufrecht sitzen, die Hände auf die Knie legen und den Blick geradeaus richten. Sie dürfen sich nicht bewegen und die Augen nicht schließen. Wenn sie sich auch nur ein bisschen bewegen, ziehen die Insassen an ihren Haaren und ihrer Kleidung und beschimpfen oder schlagen sie. Einige Praktizierende müssen zum Essen auf dem Hocker sitzen bleiben. Die Häftlinge helfen ihnen, ihre Schüsseln zu tragen oder zu waschen. Wenn andere Häftlinge noch schlafen, müssen die Praktizierenden früh aufstehen und sich auf den Hocker setzen.

Viele Praktizierende bekommen nach langem Sitzen auf dem Hocker blaue Flecken am Gesäß und Eiterungen. Einige Praktizierende konnten diese Folter nicht mehr ertragen und schrieben die Garantieerklärungen, mit denen sie ihrem Glauben abschwören.

Auch Wu wurde dieser Foltermethode unterworfen.

Nachstellung einer Folterung: Sitzen auf einem kleinen Schemel

Zwangsarbeit

Obwohl Wu fast 60 Jahre alt ist, musste sie die gleiche Menge und Art von Arbeit verrichten wie jüngere Häftlinge. Sie musste Schnee räumen, Unkraut rupfen, den Hof fegen, zusammen mit anderen ein großes, schweres Edelstahlfass mit Suppe tragen, Lebensmittel ein- und ausladen und verschiedene Arbeiten verrichten, wie Kaffeerührstäbchen, Zahnstocher und falsche Wimpern anfertigen sowie Wattestäbchen drehen.

Wu musste Sachen vom Feld bis in den vierten Stock des Gebäudes tragen. Der Glasfasersack, in dem die Kaffeerührstäbe verstaut werden, ist einen Meter breit und eineinhalb Meter hoch und bis zum Rand gefüllt. Eine Person muss vier bis fünf Säcke tragen und die Rührstäbchen sortieren, bevor sie auf das Fahrzeug geladen werden. Wer sein Pensum nicht schafft, darf weder essen noch schlafen und bekommt einen Punktabzug. Die mit der Überwachung der Praktizierenden beauftragten Häftlinge werden ebenfalls bestraft. Um zu verhindern, dass die Insassen in die Bestrafung miteingezogen werden, arbeiten alle die Nacht durch.

Die handgefertigten falschen Wimpern, die auf dem Markt angeboten werden, sind exquisit und schön, aber nur wenige wissen, dass sie mit einer Druckplatte hergestellt werden. Die Materialien zur Herstellung der falschen Wimpern sind einfach – eine kleine Rolle Augenhaar, eine handtellergroße Druckplatte und eine Pinzette. Die Händler für diese falschen Wimpern stellen hohe Anforderungen und verwenden leistungsstarke Lupen, mit denen die fertigen Produkte geprüft werden. Die Waren werden täglich kontrolliert, und die Arbeitsleistung wird nach dem fertigen Produkt berechnet. Die Arbeit ist sehr schädlich für die Augen und die Wirbelsäule. Man muss 18 bis 19 Stunden oder sogar noch länger sitzen, und sogar 30-Jährige mussten eine Lesebrille tragen. Während der Herstellung der Wimpern kann man sich nicht bewegen. Nur wenige Menschen brauchen keine Lesebrille. Fast alle haben Probleme mit den Augen, der Wirbelsäule und den geschwollenen Beinen.

Wu muss eine Lesebrille tragen und den ganzen Tag sitzen, um die Wimpern anzufertigen, und das ist sehr anstrengend. Auch andere Praktizierende, die schon 70 und 80 Jahre alt sind, müssen die gleiche Arbeit verrichten. Selbst Kranke werden nicht verschont. Wer die Wimpern nicht machen kann, schneidet die Bänder ab oder recycelt die verdorbenen Wimpern. Die Herstellungskosten für die Wimpern sind niedrig, die Preise für die handgefertigten Wimpern sind hoch, so dass die Händler einen guten Gewinn erzielen.

Das Gefängnis nimmt jede Arbeit an, mit der man Geld verdienen kann, egal ob sie dringend, schwierig oder schädlich für den Körper ist.

Mehr als 20 Personen sind in einer kleinen Zelle zusammengepfercht, und der Raum ist mit den Rohstoffen und Tischen gefüllt, auf denen einige Pappkartons stehen. Es gibt keinen Platz zum Gehen. Im Sommer kann man nicht einmal den Ventilator einschalten, weil sonst die Wimpern wegfliegen würden. Deshalb haben alle Atembeschwerden, sie schwitzen und ihre Kleidung ist schweißgetränkt. Täglich müssen sie die Nacht durcharbeiten. Die Zwangsarbeit bringt den Abteilungen 8 und 9 jährliche Einnahmen in Höhe von mehreren Millionen Yuan ein.

Nach dem Gesetz ist Zwangsarbeit in der Zelle nicht erlaubt. Wenn höhere Beamte kommen, um das Gefängnis zu inspizieren, stecken die Insassen die Pinzetten in ihre Taschen, ohne irgendwelche Gegenstände zu verrücken, und machen dann weiter, wenn die Inspektion vorbei ist. Wenn die Inspektion plötzlich angekündigt wird, werden die Werkzeuge und Wimpern weggebracht und in einem leeren Raum gelagert. Dann bleiben alle aufrecht sitzen, während die Inspektoren den Flur entlanggehen. Nachdem die Inspektoren gegangen sind, nehmen die Häftlinge ihre Arbeit wieder auf.

Verfolgung verschärft

Die Abteilung 8 wurde am 24. November 2021 in den fünften und sechsten Stock eines neuen Gebäudes verlegt. Es gibt insgesamt 24 Zellen mit acht großen Teams und vier kleinen Teams auf jeder Etage. Jedes Team hat einen Teamleiter und jede Etage hat einen Flurleiter. Ein Wärter ist für drei bis vier Teams zuständig. Häftling Liu Hong ist für Stockwerk 5 zuständig. Häftling Fan Xiumei war für Stockwerk 6 zuständig, aber Häftling Sun Jing übernahm zwei Monate später die Leitung von Fan. Die Teamleiter und Flurleiter wurden aufgrund ihrer langen Haftstrafen und ihrer Rücksichtslosigkeit ausgewählt, Falun-Dafa-Praktizierende zu verfolgen.

Die Teams 1 bis 8 auf jeder Etage sind große Teams und die Teams 9 bis 12 sind kleine Teams. Jedes große Team hat drei Betten an den Wänden und zwölf Etagenbetten. In der Mitte befinden sich drei bis vier Einzelmatratzen, die zusammengeklappt werden können. In den kleinen Teams gibt es zwei Betten an den Wänden und acht Etagenbetten mit zwei bis drei Einzelmatratzen in der Mitte.

Wu war dem Team 6 zugeteilt, und die verantwortliche Teamleiterin war wiederum Zhang Yang.

Jeden Tag von 9:00 bis 11:10 Uhr und von 13:30 bis 16:30 Uhr müssen die Insassen in der Zelle im Sitzen lernen, außer einmal pro Woche, wenn sie in die Eingangshalle gehen. Das Lernmaterial in der Zelle besteht aus Büchern, während das Lernmaterial in der Lobby von den Wärtern vorgeplant wird. Sowohl die Bücher als auch die anderen Materialien betreffen die Geschichte des kommunistischen Regimes; Filme, in denen das Regime, das Gesetz und die Verfassung gelobt werden; sowie Videos, die Falun Dafa verleumden. Bevor die Häftlinge nach dem Lernen in der Lobby in ihre Zelle zurückkehren, müssen sie Lieder singen, in denen die Kommunistische Partei gelobt wird. Die Wärter sagen manchmal, dass die Häftlinge zu leise oder nicht lange genug gesungen haben. Die Häftlinge dürfen erst dann in ihre Zellen zurückkehren, wenn sie zur Zufriedenheit der Wärter gesungen haben. Die Insassen müssen außerdem jeden Tag einen Erfahrungsbericht schreiben, und die Praktizierenden müssen einmal pro Woche schreiben. Diejenigen, die sich weigern, bekommen Punkte abgezogen; sie dürfen nicht einkaufen gehen, nicht telefonieren und keine Briefe verschicken und werden gezwungen, aufrecht zu sitzen und mit den anderen Insassen und der Zellenleiterin bestraft.

Jeden Abend um 18:40 Uhr stellen sich alle Häftlinge in der Eingangshalle auf und müssen sich die CCTV-Nachrichten ansehen. Danach müssen sie pro-kommunistische Lieder singen und dürfen erst in die Zelle zurückkehren, wenn die Wärter zufrieden sind. Die Wärter organisieren regelmäßig große Versammlungen, zu denen sie ausgewählte Häftlinge und Praktizierende beordern. Die Praktizierenden müssen Inhalte lernen, die Falun Dafa verleumden, oder sich Reden von den Wärtern oder den Gefangenen anhören, in denen Falun Dafa verleumdet wird. Wärterin Guo Lei organisierte mehrmals solche Kurse und verlangte von den Teilnehmern, dass sie zwei Erfahrungsberichte schreiben, die Falun Dafa verleumden oder über die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden berichten.

Im sechsten Stock organisieren die Häftlinge Wang Min und Yuan Jingfang jeden Tag Treffen und Lerneinheiten. Neu aufgenommene Praktizierende und Praktizierende, die nach Ansicht der Wärter noch nicht gut genug „umerzogen“ sind, werden angewiesen, jeweils einen kleinen Hocker in die Lobby zu bringen, um Literatur, die Falun Dafa verleumdet, oder Inhalte über andere Religionen zu lernen (die standhaften Praktizierenden werden auf die Toiletten geschickt und müssen sich auf einen kleinen Hocker setzen oder werden anderen Foltermethoden unterzogen). Jede Praktizierende muss während oder nach der Lerneinheit Stellung beziehen, indem sie sich vorstellt und über ihr Verständnis von Falun Dafa spricht. Wenn die Äußerung nicht den Anforderungen der Wärter entspricht, wird die Praktizierende an einen Ort geschickt, an dem sie aufrecht sitzen muss, oder sie wird anderweitig gequält.

Bald darauf dehnen die Wärter die Lerneinheiten auf alle Praktizierenden aus, unabhängig davon, ob sie jung oder krank sind.

Wenn an manchen Tagen andere Maßnahmen ergriffen werden und die Praktizierenden nicht mehr an den Lerneinheiten teilnehmen müssen, ersuchen Wang und Yuan die Wärter immer wieder, ihnen zu erlauben, Praktizierende zum Lernen in die Lobby zu bringen und Filmmaterialien auszustrahlen, die Falun Dafa verleumden. Auch die Gefangene Sun nahm an den Lerneinheiten teil. Währenddessen demütigten Wang, Yuan und Sun Praktizierende, die ihre Augen schlossen, den Kopf senkten oder nicht aufpassten. Die Häftlinge meldeten dies dann den für die Praktizierenden zuständigen Leitern. Dann wurden die Praktizierenden bedroht, mit Diensteinheiten bestraft oder mit Punktabzug belegt und durften nicht einkaufen oder telefonieren. Auch die Insassen, die für die Überwachung der Praktizierenden zuständig sind, werden belastet.

Infolgedessen müssen 20 neu zugelassene Praktizierende aufrecht sitzen, werden zum Stehen gezwungen, geschlagen und auf der Toilette, in der Werkstatt, im Bad und in den Zellen gequält.

Anfänglich mussten die Praktizierenden im fünften Stock nur einmal pro Woche an Lerneinheiten teilnehmen und jeden Abend die Nachrichtensendung sehen. Liu ging am 11. April 2002 in den sechsten Stock und holte Materialien, die Falun Dafa verleumden, und DVDs mit Inhalten über andere Religionen. Danach mussten die Praktizierenden im fünften Stock auch in der Lobby Materialien lernen, die Falun Dafa verleumden.

Finanzielle Verfolgung

Wus Rente wurde kurz nach ihrer Verurteilung ausgesetzt. Ihre Familie erfuhr davon, als sie bei ihrem früheren Arbeitgeber anrief und sich nach ihren Bezügen erkundigte. Ein Grund für die Aussetzung der Rente wurde ihnen nicht genannt.

Guan stand nach Ablauf seiner vorherigen zehnjährigen Haftstrafe ohne Einkommen da. Nach der jüngsten Verhaftung wurde Guan außerdem zu einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (ca. 4.125 Euro) und Wu zu einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.750 Euro) verurteilt. Das Ehepaar musste im Gefängnis Geld für den täglichen Bedarf bezahlen, obwohl es keine Einkommensquelle hat.

Frühere Verfolgung

Das Ehepaar wurde gesund, nachdem beide 1996 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatten. Die beiden wurden auch hilfsbereit und freundlich zu anderen.

Nachdem das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung angeordnet hatte, durchsuchten Polizisten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher. Als Wu im April 2000 nach Peking reiste und dort für Falun Dafa petitionierte, wurde sie einen halben Monat lang festgehalten und von der Polizei geschlagen. Im Jahr 2003 wurde sie verhaftet und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht, wo sie Videos ansehen musste, die Falun Dafa verleumdeten.

Guan fuhr 1999 nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen, und wurde verhaftet. Er wurde geschlagen und bestraft, als er auf der Polizeiwache Chaihe festgehalten wurde. Man hielt ihn 15 Tage lang fest und er musste 4.000 Yuan (ca. 550 Euro) zahlen. In den folgenden zwei Jahren schikanierte ihn die Polizei weiterhin.

Illustration der Folter: Prügel

Guan reiste 2002 nach Peking und wurde erneut verhaftet. Seine Familienangehörigen und die Polizei der Stadt Ning'an brachten ihn zurück. Anschließend wurde er auf dem Polizeirevier Chaihe inhaftiert und später vom Nangang-Gericht in Harbin zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Während seiner Inhaftierung im Gefängnis von Tailai musste er sich Videos ansehen, die Falun Dafa verleumdeten, und die Gefängnisregeln auswendig lernen. Am 10. November 2012 kam er frei.

Frühere Berichte:

Vier Einwohner von Heilongjiang inhaftiert – Familienbesuche nicht erlaubt

Nach Massenverhaftung: Drei Praktizierende zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt

Three Heilongjiang Residents Tried for Not Renouncing Their Faith