Strafe abgelaufen – trotzdem wird 81-Jährige ins Gefängnis gesperrt

(Minghui.org) Die 81-jährige Liu Naifen durfte ihre eineinhalb Jahre lange Haftstrafe, zu der sie wegen des Praktizierens von Falun Dafa verurteilt worden war, zu Hause abbüßen. Ihre Strafe lief im Dezember 2018 ab. Doch kürzlich nahmen die Behörden sie wieder fest und brachten sie zur Verbüßung ihrer Strafe ins Gefängnis. Sie darf keine Besuche ihrer Familie empfangen.

Liu ist aus der Stadt Langfang, Provinz Hebei. Sie wurde am 7. Juli 2017 verhaftet, weil sie zusammen mit ihrer Schwiegertochter, Zhang Xiangrong, und Zhangs Mutter Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Zhangs Mutter, die nicht Falun Dafa praktizierte, wurde zwar bald auf Kaution freigelassen, aber Polizisten schikanierten sie häufig. Sie war so verängstigt, dass sie krank wurde und drei Monate später verstarb.

In der Zwischenzeit wurden Liu und Zhang in der örtlichen Haftanstalt misshandelt. Die Wärter ließen ihnen jedes Mal nur fünf Minuten Zeit, um die Toilette zu benutzen, und erlaubten ihnen nur alle 15 Tage, eine Dusche zu nehmen, trotz des sommerlichen Wetters.

Liu konnte keine Nahrung bei sich behalten und hatte permanent Durchfall. Sie wurde gezwungen, gegen ihren Willen eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben, und wurde am 10. August 2017 gegen Kaution freigelassen. Nach ihrer Freilassung schikanierten Polizisten sie zu Hause weiter.

Sowohl Liu als auch Zhang wurden am 20. Januar 2020 im Bezirk Anci vor Gericht gestellt. Der Richter verkündete am 21. August 2020 die Urteile: Zhang erhielt zwei Jahre und Liu eineinhalb Jahre Haft. Außerdem mussten sie eine Geldstrafe von jeweils 1.000 Yuan (rund 142 Euro) zahlen.

Liu, die seit etwas mehr als einem Monat inhaftiert war (vom 7. Juli 2017 bis zum 10. August 2017), hatte zum Zeitpunkt ihrer Verurteilung noch etwa 17 Monate vor sich. Wegen ihres fortgeschrittenen Alters und ihres Gesundheitszustands wurde ihr gestattet, den Rest ihrer Strafe unter Aufsicht zu Hause abzusitzen.

Anfang November 2021 nahmen Polizisten Liu fest, unterzogen sie einer ärztlichen Untersuchung und hielten sie über Nacht auf der Polizeiwache fest. Erst als der Untersuchungsbericht vorlag, in dem stand, dass sie bestimmte medizinische Probleme hatte, ließ die Polizei sie frei.

Doch Tage später, am 16. November, brach Xu Jianlu, der stellvertretende Leiter der Polizeiwache Longhe, in Lius Wohnung ein und verhaftete sie erneut. Als sie sich weigerte mitzukommen, rief Xu drei weitere Beamte herbei, die die alte Dame gewaltsam in ein Polizeiauto verfrachteten und sie in die Haftanstalt der Stadt Langfang brachten.

Als Lius Familie im März 2022 die Haftanstalt aufsuchte, um eine Kaution für sie zu hinterlegen, erhielten sie die Auskunft, dass sie nicht mehr dort sei. Die Familie rief den Beamten Xu an. Dieser weigerte sich, Lius Aufenthaltsort preiszugeben, und forderte die Familie auf, selbst nach ihr zu suchen. Nach vielen Bemühungen fand die Familie heraus, dass Liu in das Frauengefängnis der Provinz Hebei gebracht worden war. Sie beantragten einen Besuch bei ihr, wurden aber mit dem Hinweis auf die Pandemie abgewiesen. Sie machen sich nun große Sorgen um ihre Sicherheit und Gesundheit.

Kontaktinformationen zu den Tätern:

Zheng Xiaoying, Leiter des Frauengefängnisses der Provinz Hebei: +86-311-83939708Yang Yufen, stellvertretender Leiter des Frauengefängnisses der Provinz Hebei

(Weitere Kontaktinformationen zu den Tätern sind im chinesischen Originalartikel zu finden)

Frühere Berichte:

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