Die Verbindung der traditionellen chinesischen Kultur zum Göttlichen

(Minghui.org) Wenn von der traditionellen chinesischen Kultur gesprochen wird, beziehen viele dies auf die alten Philosophien, die Poesie, die Gemälde sowie auf verschiedene Formen der Kunst. Durch ihre vielfältigen Manifestationen können wir einen Blick auf ihre Essenz erhaschen – den göttlichen Ursprung – und wie dieser die chinesische Kultur während Tausenden von Jahren inspiriert hat.

Buddhismus, Daoismus und Konfuzianismus sind die drei Säulen der traditionellen chinesischen Kultur. Sie sind der Beginn, das Fundament und die wegweisenden Prinzipien, denen über die Zeiten hinweg gefolgt wurde. Sie repräsentieren die Eckpfeiler der traditionellen chinesischen Kultur.

Die Verbindung mit dem Göttlichen

Diese drei Glaubensrichtungen erschienen ungefähr zur gleichen Zeit. Der Buddhismus wurde von Shakyamuni, der Daoismus von Laotse und der Konfuzianismus von Konfuzius eingeführt. Dies geschah ungefähr im sechsten Jahrhundert vor Christi Geburt, ca. zeitgleich mit Sokrates (470-399 v. Chr.) in der westlichen Welt. Gemeinsam beeinflussten sie die glorreichen alten Zivilisationen und halfen den Menschen, die Welt besser zu verstehen und bessere Menschen zu werden.

Der Daoismus spricht von der Harmonie zwischen Himmel, Erde und Mensch. Der Konfuzianismus lehrt die Freundlichkeit in der Menschenwelt. Der Buddhismus fokussiert sich auf Barmherzigkeit sowie auf Ursache und Wirkung in den Zyklen der karmischen Reinkarnation.

Das Göttliche im Daoismus zu erkennen, ist nicht schwer. Laotse glaubte, dass der Himmel und die Erde vom Dao gebildet wurden und die Menschheit darum das Göttliche beherzigen soll. „Dao“ bedeutet „Weg, Pfad oder Straße“, und so lässt er die Menschen der göttlichen Führung folgen. Mit anderen Worten, das himmlische Gesetz bestimmt die menschlichen Prinzipien.

Im Buddhismus wird geglaubt, dass die Menschheit vom Göttlichen erschaffen wurde. Während man in den unzähligen Reinkarnationen Leiden erträgt, kann man in den Himmel zurückkehren. Laut dem Buch der Späten Han-Dynastie träumte Kaiser Ming (28-75 n. Chr.) aus der Han-Dynastie (206 v. Chr. - 220 n. Chr.) einst von einem Buddha und baute den ersten buddhistischen Tempel, den Tempel des weißen Pferdes. Andere Schriften zeigen, dass der Buddhismus eventuell schon früher in China eingeführt wurde.

Vom dritten Jahrhundert an begann der Buddhismus in China zu erblühen und war im vierten Jahrhundert von den Gelehrten akzeptiert. In der chinesischen Geschichte wie auch in der Literatur und in den Künsten spielte er eine wichtige Rolle.

Gespräche zwischen Konfuzius und Laotse

Betrachten wir die konfuzianische Säule. Sein Begründer Konfuzius sagte, er sei ein Schüler von Laotse. Sima Qian schrieb in den „Aufzeichnungen des großen Historikers“ (Shiji auf Chinesisch), dass Konfuzius Laotse besuchte und ihm zum Dao Fragen stellte.

Laotse sagte: „Wenn das Dao etwas Berührbares wäre, würden die Menschen nicht zögern und es sofort dem König schenken, nicht wahr? Könnte das Dao verschenkt werden, würden dann die Menschen es etwa nicht ihren Familienmitgliedern überreichen?

Zwischen Himmel und Erde sind die Menschen geboren und befinden sich in Harmonie mit dem Himmel und der Erde. Wir alle sind Produkte der Natur. Die Natur besitzt einen Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Die Menschheit durchläuft etwas Ähnliches: Kindheit, Jugend, Erwachsenensein und Alter. Darum gibt es keinen Grund, sich Sorgen über das eigene Leben zu machen.

Die Geburt ist Teil der Natur, ebenso der Tod. Folgt man dem natürlichen Lauf, wird man sein wahres Selbst bewahren. Wenn man darauf besteht, Güte und Rechtschaffenheit, die Kernwerte des Konfuzianismus, (auf Chinesisch: ren yi) gegen den Lauf der Natur zu verfolgen, könnte der eigene, angeborene Charakter gezügelt werden. Wenn die Gedanken um Ruhm und Ansehen kreisen, wird man von Ängstlichkeit geplagt. Wenn die Gedanken um materielle Interessen kreisen, ist man in Sorgen gefangen.“

Als Konfuzius die Bemerkungen von Laotse hörte, sagte er: „Ich fürchte, wenn das Dao, der große Weg, aufgegeben wird und die Menschen ren yi nicht folgen, könnte es ununterbrochenen zu Kriegen und Unruhen im Land führen. Das Leben ist kurz. Ich möchte etwas für die Welt beitragen und den Menschen helfen.“

Laotse bezog sich auf den Gelben Fluss: „Warum nicht von der Tugend des Wassers lernen?“

Konfuzius fragte: „Worin liegt die Tugend des Wassers?“

„Die größte Güte kann man im Wasser erkennen: Es dient jedem und kennt keine Konkurrenz. Das Wasser ist auch bescheiden und bleibt auch an den Orten, die andere nicht mögen.“ Laotse erklärte weiter: „Das Meer ist da, wo alle Flüsse sich treffen. Da es gut ist, bescheiden zu sein, wird das Meer zum König aller Flüsse.

Wasser ist das Weichste in dieser Welt und jene harten Substanzen können es nicht besiegen, das ist die Tugend der Weichheit. Das bedeutet, das Weiche wird über das Harte siegen und die Schwachen die Starken übertreffen.“ Laotse fuhr fort: „Das Wasser hat keine Form und kann somit die winzigsten Räume durchdringen. Dies ist die Lehre ohne Worte und der Gewinn, wenn man dem Lauf der Natur folgt.“

Konfuzius war beeindruckt: „Deine Worte kommen aus dem Herzen und sie berühren meine Seele. Ich gewinne so viel aus ihnen und werde sie nie vergessen.“

Nachdem Konfuzius von diesem Besuch zurückgekehrt war, sprach er während der folgenden drei Tage kein einziges Wort. Zigong, sein Schüler fragte ihn, warum er so still sei.

„Wenn ich jemanden treffe, dessen Gedanken so flink sind wie ein Vogel, kann ich seine Gesprächsinhalte so genau erfassen und sie mir aneignen wie ein Pfeil sein Ziel“, antwortete Konfuzius. „Wenn seine Gedanken so schnell sind wie ein Elch, könnte ich ihnen mit einem Jagdhund nacheilen und sie fesseln. Wenn seine Gedanken so tiefgründig sind wie ein Fisch im tiefen Wasser, könnte ich sie mit einem Köder fangen.

Doch wenn die Gedanken wie ein Drache sind, der in den Wolken herumkreist, ohne Form und außer Sicht, kann ich ihnen nicht folgen und sie nicht in mir aufnehmen. Als ich Laotse traf, war mir, als sei seine Ebene einem Drachen im Himmel gleich, hoch und unantastbar. Darum öffnete ich meinen Mund, wusste aber nicht, was ich sagen sollte. Meine Zunge war draußen, aber ich konnte sie nicht zurückziehen. All dies verwirrte mich: Ist er ein menschliches oder ein göttliches Wesen? Laotse ist wahrlich mein Lehrer!“

Konfuzianismus und das Göttliche

Der Respekt, den Konfuzius dem Dao entgegenbrachte, ist in seinen Bemerkungen deutlich zu spüren. Sie sind in „Li Ren“ in Die Analekten des Konfuzius dokumentiert: „Wenn jemand am Morgen das Dao hört, ist es nicht bedauerlich, wenn er an jenem Abend stirbt.“

Auch andere Schriften zeigen den Respekt und die Hochachtung von Konfuzius gegenüber dem Göttlichen. Zum Beispiel:

„… mit 50 Jahren kenne ich mein Schicksal (ein Arrangement des Göttlichen) …“(Wei Zheng, in: Die Analekten des Konfuzius)

„Wenn jemand dem Göttlichen nicht gehorcht, wird auch Beten keinen Nutzen haben.“(Ba Yi, in: Die Analekten des Konfuzius)

Als der hohe Beamte Heng Tui in der Song-Dynastie versuchte, Konfuzius umzubringen, sagte Konfuzius zu seinen Schülern: „Meine Tugend stammt vom Göttlichen. Heng Tui kann nichts dagegen tun.“ (Shu Er, in: Die Analekten des Konfuzius)

Zusammenfassend: Obwohl sich Konfuzius während seines gesamten Lebens für Li (Höflichkeit) und Ren (Güte) einsetzte, basierte das auf dem Vertrauen und dem Gehorsam gegenüber dem Göttlichen.

Spätere Generationen

Unter dem Einfluss von Konfuzius führten seine Schüler und Anhänger die Tradition der Verbindung mit dem Göttlichen fort.

Sein Schüler Bu Shang (auch unter dem Namen Zixia bekannt) sagte einmal: „Ich hörte, dass das Leben und der Tod Schicksal sind, während der Wohlstand vom Segen des Göttlichen abhängt.“

Ähnliche Gedanken kann man auch in den Bemerkungen von Mencius und Xun Kuang entdecken. Zum Beispiel glaubte Mencius, dass Menschen von Natur aus gut sind und zwischen dem Göttlichen und den Menschen eine Harmonie besteht. In den Schriften von Xun Kuang über Li und Zhi (Weisheit) kann man ähnliche Gedanken finden.

Während der Han- und der Tang-Dynastie blühte der Konfuzianismus auf. Vor allem Kaiser Wu der Han-Dynastie lehnte andere Gedankenrichtungen ab und förderte einzig den Konfuzianismus. Als er dem Gelehrten Dong Zhongshu eine Frage über die Beziehung zwischen dem Kaiser, dem Himmel und dem Charakter stellte, antwortete Dong: „Ein Kaiser folgt gewissenhaft dem göttlichen Wunsch und dem Befehl und lehrt dabei die Menschen, ihren Charakter zu nähren.“ (Biografie von Dong Zhongshu, in: Buch der Han)

Dong betonte nicht nur die Bedeutung des Konfuzianismus, sondern auch die des himmlischen Gesetzes. „Die Menschheit existiert durch das Göttliche“, sagte er. „Die 365 Knochen eines Menschen entsprechen wirklich den 365 Tagen des Jahres, während die zwölf  Hauptknochen die zwölf Monate darstellen. Die fünf Elemente kann man in den fünf wichtigsten inneren Organen erkennen, während die vier Gliedmaßen den vier Jahreszeiten entsprechen. Das Harte und das Weiche des Menschen sind Ausdruck des Winters bzw. des Sommers, während Traurigkeit und Freude das Yin und Yang widerspiegeln. So ist ein Mensch die Kopie des Göttlichen. Einzig indem man den himmlischen Gesetzen folgt, kann man gesund und sicher sein.“

Eine weitere Welle des Konfuzianismus existierte zwischen der Song- und der Ming-Dynastie sowie in der Qing-Dynastie. Zhu Xi und andere konzentrierten sich auf Li (Prinzipien) und nutzten diese, um den Menschen die Dinge in dieser Welt zu erklären. Sie betonten auch, dass der Mensch den himmlischen Gesetzen folgen müsse.

Und so hat sich der Konfuzianismus ähnlich wie der Buddhismus und der Daoismus mit seiner tiefen göttlichen Verbindung etabliert und wurde über Generationen hinweg weitergegeben. In China kann diese Tradition in der Schrift, Poesie, Kunst, den Gewändern, der Sprache und sogar im Alltag gefunden werden.

Werte, die beinahe verloren gingen

In alter Zeit folgten die Menschen immer den buddhistischen, daoistischen oder konfuzianischen Prinzipien, da sie an das Göttliche glaubten. Das Buch der späten Han-Dynastie enthält die Geschichte von Yang Zhen. Nachdem er zu einer höheren Stellung berufen worden war, besuchte ihn sein Freund Wang Mi spätabends und brachte ihm fünf Kilo Gold mit. Yang weigerte sich, es anzunehmen. Da sagte Wang: „Keiner weiß, dass du es annimmst.“ – „Das Göttliche weiß es, du weißt es und ich weiß es. Was meinst du, weiß es niemand?“, antwortete Yang.

Falun Dafa hat mit seinen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht die traditionellen Werte für die Menschen wiederhergestellt und hilft den Praktizierenden in über 100 Ländern, sich geistig und körperlich zu erhöhen. Das wird nicht nur die traditionellen Werte zurückbringen, sondern auch der Menschheit helfen, sich wieder mit dem Göttlichen zu verbinden.