81-Jährige zu über zwei Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert

(Minghui.org) Die 81-jährige Miao Xianmin wurde am 27. August 2023 zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Drei Wochen zuvor war sie in die Fänge der Polizei geraten, nur weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte.

Die betagte Falun-Dafa-Praktizierende aus der Stadt Jining, Provinz Shandong, wurde am 8. August 2023 verhaftet, als sie auf dem Caoqiaokou-Großmarkt über die Hintergründe von Falun Dafa und der Verfolgung aufklärte. Am folgenden Tag brachten Polizisten sie in das Untersuchungsgefängnis von Jining; am 26. August musste sie vor dem Bezirksgericht Rencheng erscheinen. Während der Anhörung bemerkte ihre Tochter, dass sie nicht mehr in der Lage war, selbständig zu gehen. Deshalb vermutet sie, dass sie von den Wärtern des Untersuchungsgefängnisses gefoltert wurde. 

Der Richter verurteilte Miao am folgenden Tag zur Überstellung in das zweite Gefängnis von Jinan und zu einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (etwa 620 Euro). Zum Zeitpunkt der Berichterstattung ist nicht klar, ob sie bereits in das Gefängnis verlegt wurde.

Vor Miao verurteilte das Bezirksgericht Rencheng am 25. Juli 2022 weitere 15 Falun-Dafa-Praktizierende. Unter ihnen wurde Mi Jinying (w) zu sieben Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilt. Die anderen 14 Praktizierenden, darunter die Frauen Xie Yugong, Li Hongxia, Chu Fuhua, Wang Xiling, Li Xuxia, Hou Chengqin, Li Yuegui, Li Huiping und Huang Qingrong sowie Herr Hou Chengfu, erhielten Strafen zwischen 2,5 und fünf Jahren und Geldstrafen zwischen 4.000 und 8.000 Yuan.

All diese Praktizierenden waren über 60 Jahre alt, die älteste von ihnen sogar über 80. Sie wurden im Rahmen einer Verhaftungsaktion von mindestens 35 Praktizierenden am 28. Oktober 2021 festgenommen. Die Beamten gaben an, dass sie im Vorfeld der Verhaftungen monatelang die Telefongespräche und täglichen Aktivitäten der Praktizierenden überwacht hätten.

Frühere Verfolgung von Miao

Miao litt seit ihrer Kindheit an einer schweren Luftröhrenentzündung. Sie erhielt in regelmäßigen Abständen Penicillin- und Streptomycin-Injektionen. In der Schule hatte sie immer Lakritze in ihrem Federmäppchen. Wenn es ein wenig kälter wurde, verschlimmerte sich ihr Zustand. Sie atmete dann so laut, dass alle um sie herum es hören konnten, und hustete so stark, dass ihr Kopf danach schmerzte und sie Schwierigkeiten hatte einzuschlafen.

Miaos Bronchitis und Herzkrankheit verschwanden, als sie 1996 Falun Dafa zu praktizieren begann. Indem sie den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgte, wurde sie freundlicher und rücksichtsvoller gegenüber anderen. Als sie einmal einkaufen war, stellte sie fest, dass die Kassiererin ihr 100 Yuan weniger berechnet hatte. Sie gab das Geld zurück; die Kassiererin war sehr dankbar und sagte, dass es heutzutage nur noch sehr wenige ehrliche Menschen wie sie gebe.

Nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 praktizierte Miao weiter Falun Dafa. Weil sie anderen von der Praxis erzählte, wurde sie mehrmals verhaftet und ihre Wohnung durchsucht.

Drei Jahre Arbeitslager

Als Miao am 19. Juni 2001 einen anderen Praktizierenden besuchte, wurde sie von Guo Hongtao und anderen Beamten der Staatssicherheit des Zentralbezirks der Stadt Jining verhaftet. Die Polizisten drängten sie in einen Polizeiwagen und brachten sie zur Polizeistation Fuqiao. Sie bekam Handschellen angelegt und wurde 24 Stunden lang in einem Metallkäfig festgehalten. Die Polizei befahl ihr, ihrem Glauben abzuschwören, und führte eine Zwangsernährung durch. Tage später wurde Miao in das Gefängnis der Stadt Jining gebracht. Um sie zu demütigen, zogen ihr die Wärter dort alle Kleider aus und zwangen sie, sich in eine Ecke zu hocken.

Folter-Illustration: Zwangsernährung

Die Polizei verhängte über Miao eine dreijährige Haftstrafe im Frauen-Zwangsarbeitslager von Jinan. Die Wärterinnen befahlen ihr, regungslos auf einer kleinen Bank zu sitzen. Wenn sie sich auch nur ein bisschen bewegte, wurde sie getreten und beschimpft. Sie musste viele Stunden ohne Bezahlung arbeiten und hatte nur fünf Minuten oder weniger am Tag Zeit, um sich zu waschen. Neben der Zwangsarbeit und der Gehirnwäsche wurden auch ihre Schlafzeit und ihr Zugang zur Toilette eingeschränkt.

Von der Polizei schikaniert

Als Miao am 9. Juni 2020 auf der Straße spazieren ging, wurde sie plötzlich von zwei Männern und einer Frau gepackt und auf eine Bank am Straßenrand gedrückt. Sie gaben vor, von der Polizei in Rencheng zu sein, und sagten, dass Miaos Fall noch nicht abgeschlossen sei.

„Was meinen Sie damit?“, wollte Miao wissen. „Ich habe gegen kein Gesetz verstoßen.“ – „Du bist eine Falun-Dafa-Praktizierende“, antwortete einer der Beamten. „Falun Dafa verbessert die körperliche Gesundheit und den moralischen Charakter und macht unsere Gesellschaft besser. Ist das nicht gut?“, entgegnete Miao.

Die Beamten schoben sie in einen Polizeiwagen und brachten sie zur Polizeistation. Ein Beamter mit dem Nachnamen Shao verhörte sie und wiederholte Hasspropaganda des kommunistischen Regimes, die Falun Dafa verleumdete. Miao sprach mit ihnen darüber, was Falun Dafa ist, und ließ sich nicht unterkriegen. Die Polizei ließ sie erst um ein Uhr nachts am nächsten Tag frei.