Jeden Tag wertschätzen, den der Meister für uns verlängert hat

(Minghui.org) Ich habe begonnen, Falun Dafa zu praktizieren, bevor die Verfolgung am 20. Juli 1999 begann. Ich möchte über meine Erfahrungen in den letzten Jahren in der Kultivierung berichten.

Zwei Ereignisse haben mich sehr bewegt: die Wahlen in den USA und die Pandemie. Ich fragte mich, ob die Neue Weltordnung nach den Wahlen beginnen würde und ob die große „Aussortierung“ während der Pandemie kommen würde. Ich erwartete auch den Sturz der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und die Ankunft der Fa-Berichtigung in der Menschenwelt. Obwohl ich wusste, dass mein Kultivierungszustand nicht dem Maßstab des Fa entsprach und ich nicht die Anforderungen eines wahren Praktizierenden erfüllte, fühlte ich mich seit langem müde und freute mich auf das Ende der Fa-Berichtigung.

Viele meiner Anhaftungen wurden aufgedeckt und meine Erwartungen an das Ende der Fa-Berichtigung wurden nicht erfüllt. Wie lange würde der Kultivierungsprozess noch dauern? Es war eine schwere Prüfung für mich, ob ich noch fest an den Meister und Dafa glaube. Doch dann erkannte ich, dass die Dafa-Schüler nicht versuchen sollten, ihren Kultivierungsweg selbst in die Hand zu nehmen. Es war eine menschliche Anschauung, das Weltgeschehen zu analysieren und zu mutmaßen, wie der Meister den Weg für uns gestalten würde. Der einzige Weg bestand darin, zum Zustand wie am „Anfang der Kultivierung“ zurückzukehren.

Obwohl ich so dachte, konnte ich mich nicht fleißig kultivieren. Mein Kultivierungszustand war manchmal gut und manchmal schlecht. Manche Praktizierende, die ich kannte, ließen nach und ließen sich von den gewöhnlichen Dingen unserer materialistischen Welt verführen. Einige begannen, an Unterhaltungs– und Tanzveranstaltungen auf dem Marktplatz teilzunehmen, andere kauften Häuser, andere hingen dem Online-Shopping an und wieder andere gingen auf organisierte Auslandsreisen.

Jemand fragte mich, ob ich zum großen Ausverkauf im Einkaufszentrum gehen wolle. Eine andere Person schlug mir vor: „Die Immobilienpreise fallen. Willst du dir nicht eine neue Wohnung kaufen?“ Weil ich in meiner Kultivierung nachgelassen hatte, kamen mir diese gewöhnlichen Dinge in den Sinn. Ich fragte mich, ob wir noch weit vom Ende der Fa-Berichtigung entfernt waren.

Der Meister sprach in seinen Vorträgen mehrmals über das Ende der Fa-Berichtigung. Es sind mehr als 20 Jahre vergangen, und die Fa-Berichtigung dauert immer noch an. Sollte ich Realitätsbezug haben? Ich habe in all diesen Jahren viel geopfert. Es konnte doch nicht schaden, sich mehr mit den Dingen der einfachen Leute zu befassen, oder?

Als ich mir solche Gedanken machte, sagte meine Schwiegertochter zu mir: „Vater, deine Wohnung ist so veraltet. Ich werde mich um eine Renovierung kümmern. Ist das in Ordnung?“ Ich sagte ihr, dass das nicht nötig sei, aber sie schien darauf zu bestehen und sagte: „Du musst nicht viel ausgeben. Ich werde alles arrangieren.“ Obwohl ich den Kopf schüttelte, zögerte ich doch in meinem Inneren.

Meine Frau drängte mich auch mehrmals, mit ihr einkaufen zu gehen: „Ich werde ein paar gute Kleider für dich kaufen. Bitte komm mit mir ins Einkaufszentrum, damit du etwas aussuchen kannst. Wofür sparst du denn Geld?“

Ihre Worte erregten meine Aufmerksamkeit. Als ich mich fleißig kultivierte, hörte ich so etwas selten. Aber als ich bei der Kultivierung nachließ, machten sich immer mehr Leute Sorgen um mich. Wenn ich nicht fleißig war, schlichen sich Versuchungen und Verfolgung ein.

Als ich anfing, Falun Dafa zu praktizieren, war ich nie zu faul, morgens aufzustehen und die Übungen zu machen. Ich ging früh zum Übungsplatz, egal ob es regnete oder die Sonne schien. Ich konnte alles loslassen. Wie fleißig war ich damals! Jetzt aber sah das anderes aus. Ich wurde von Trägheit und Bequemlichkeit heruntergezogen und war nicht bereit vorwärtszugehen.

Während dieser Zeit gab mir der barmherzige Meister viele Male einen Hinweis. Wenn ich morgens nicht aufstand, um die Übungen zu machen, träumte ich, dass ich neben dem Wasser lag. In einem Traum schrieb ich das Wort „Faulheit“, als ein Polizist neben mir stand. Wenn ich den Drang hatte, anzugeben und mich selbst zu bestätigen, träumte ich, dass ich in der Luft schwebte. Wenn ich Lust und Begierden hatte, träumte ich, dass ich nackt durch die Menge lief und überall nach Kleidung suchte. Als ich verschlief, tippte mich der Meister mehrmals sanft an.

Ich erwartete das Ende der Fa-Berichtigung und wollte nicht weitergehen, weil ich müde geworden war. Aber ich dachte nie daran, dass der Meister müde war. Wenn ich das Gefühl hatte, dass die Dinge schwierig waren, dachte ich nie daran, ob es für den Meister schwierig war, uns zu erretten. Was würde der Meister von mir denken, wenn ich mitten in der Kultivierung nachließe und aufhöre?

Ich nahm mir vor, diese Hürde zu überwinden. Ich zwang mich, jeden Tag zwei Lektionen im Zhuan Falun zu lesen. Morgens machte ich die fünf Übungen und sandte mindestens siebenmal am Tag für jeweils 20 Minuten aufrichtige Gedanken aus. Außerdem klärte ich die Menschen täglich über die wahren Umstände auf. Ich wollte später nichts bereuen.

Umgeben Sie sich mit fleißigen Praktizierenden, um auf dem Laufenden zu bleiben

Ich habe bemerkt, dass Praktizierende ihre eigenen Kreise bilden und mit denen zusammen sind, die sich in einem ähnlichen Zustand der Kultivierung befinden. Ich beschloss, mich mehr mit fleißigen Praktizierenden zu umgeben, um zu sehen, wie groß mein Abstand zu ihnen ist.

Viele meiner Mitpraktiziereden kultivieren sich gut. Ich bin sehr berührt, wenn ich ihren Fleiß sehe. Einmal besuchte ich einen Praktizierenden, der ein schwieriges Leben führte und nur einfache Mahlzeiten aß. Im Winter war es in seinem Haus kalt, weil er es sich nicht leisten konnte, die Heizung einzuschalten. Aber er machte die Übungen und lernte jeden Tag das Fa. Ich sagte zu ihm: „Du hast es nicht leicht. Ich an deiner Stelle würde das nicht schaffen.“

„Ich bin zufrieden“, antwortete er. „Verglichen mit den Taoisten, die sich in abgelegenen Bergen und Wäldern kultivieren, ist mein Leben erfüllend.“

Als eines Tages eine langjährige Praktizierende zu mir kam, wollte ich etwas über ihren Tagesablauf erfahren und stellte ihr einige Fragen. Sie sagte, dass sie um drei Uhr morgens aufstehe, um die Übungen zu machen, und dass es kein Problem sei, aufzustehen, weil sie zu dieser Zeit von Natur aus aufwache. Weiter erzählte sie mir, dass sie viermal am Tag jeweils mindestens 55 Minuten lang aufrichtige Gedanken aussende und dass sie sich die meiste Zeit konzentrieren könne.

Als ich sie ansah, schämte ich mich für mich selbst. Das konnte ich „fleißig“ nennen! Von da an verlängerte ich die Zeit, in der ich aufrichtige Gedanken aussendete, auf 30 Minuten. Ich machte die Übungen jeden Morgen. Ich zwang mich, früh aufzustehen und fragte mich: „Welche Gottheit ist jemals durch Faulheit zur Vollendung gekommen? Jeder Tag wird vom Meister verlängert. Wenn ich diese Zeit nicht schätze, bin ich dann würdig, ein Schüler des Meisters zu sein?“

Eine langjährige Praktizierende in meiner Gegend lud mich zu sich nach Hause ein. Sie bat mich, sie auf alle ihre Anhaftungen hinzuweisen. Ich sah ein Notizbuch auf ihrem Nachttisch. Es war ihr handgeschriebenes Exemplar des Zhuan Falun. Sie hatte das Buch sehr ordentlich abgeschrieben. Ich war überrascht, denn ich hatte immer gedacht, sie sei nicht sehr gebildet.

Neben ihrem Schrank standen etwa acht Pappkartons. „Was ist das?“ fragte ich neugierig. „Das sind meine handgeschriebenen Kopien von Dafa-Büchern,“ ergänzte sie. Sie hatte siebenmal das Zhuan Falun, dreimal die Fa-Erklärungen aus aller Welt und dreimal Hong Yin von Hand abgeschrieben. Ich bewunderte sie so sehr! Immer, wenn ich sie sah, wirkte sie so bescheiden!

Sie war sehr still, kultivierte sich aber fleißig. Wie groß war mein Abstand zu ihr! Wie viel Zeit und Mühe sie in das Kopieren der Dafa-Bücher steckte! Ich erinnerte mich daran, dass ich bescheiden werden musste. Nur wenn ich demütig bleibe, kann ich mich erhöhen und dem Zustand eines göttlichen Wesens näherkommen.

Akzeptanz und Unterstützung der Koordinatoren

Früher hatte ich falsche Anschauungen über die Koordinatoren. Ich dachte, sie müssten herausragend sein, sonst würden die Praktizierenden nicht auf sie hören. Aufgrund dieses falschen Verständnisses war ich intolerant, arbeitete nicht mit ihnen zusammen und beschimpfte sie sogar hinter ihrem Rücken. Doch in den letzten zwei Jahren habe ich erkannt, dass auch der fleißigste Praktizierende nicht perfekt und fehlerfrei ist. Der Meister verlangt von uns, dass wir die guten Seiten der Mitpraktizierenden sehen, nicht ihre Mängel. Als ich meine Sichtweise geändert hatte, war ich in der Lage, mit den Koordinatoren zusammenzuarbeiten.

Früher gab es sieben Koordinatoren in meiner Gegend, aber jetzt sind nicht mehr viele übrig. Warum hatten sie so viele Schwierigkeiten? Sie haben viel Dafa-Arbeit geleistet, sich aber nicht richtig kultiviert. Manche Koordinatoren konnten gut über die Fa-Grundsätze reden, aber sie hatten eine starke Anhaftung, sich selbst zu bestätigen. Deshalb wurden sie von den alten Mächten stark verfolgt.

Die Koordinatoren sind das Band, das den ganzen Körper der Kultivierenden zusammenhält. Sie leisten einen großen Beitrag und opfern viel, unabhängig von ihren Fähigkeiten. Sie sind wertvoll! Ich sollte gut mit ihnen zusammenarbeiten und ihre Anordnungen befolgen. Es ist auch eine Prüfung, um zu sehen, wie gut ich mich während des Prozesses kultiviert habe. Wenn ich diese Einsichten habe, fühle ich mich den Koordinatoren näher. Als ich hörte, dass einige Praktizierende Konflikte mit den Koordinatoren hatten, erinnerte ich sie freundlich daran: „Sie haben es nicht einfach, deshalb sollten wir sie verstehen und unterstützen.“

Wenn Koordinatoren aus dem Gefängnis freigelassen wurden, bat ich andere Dafa-Jünger, ihnen meine Grüße zu übermitteln und meine Hilfe anzubieten.

Nachdem ein Koordinator widerrechtlich verhaftet wurde, ließ sich seine Frau von ihm scheiden. Als er aus dem Gefängnis kam, hatte er kein Zuhause mehr. Ich half ihm, eine Wohnung zu mieten und Möbel für ihn zu kaufen. Dieser Mitpraktizierende ist immer noch sehr fleißig bei der Kultivierung und engagiert sich sehr für die verschiedenen Projekte zur Errettung der Menschen, für die er verantwortlich ist.

Wenn ich Unzulänglichkeiten bei den Koordinatoren bemerke, weise ich sie aufrichtig darauf hin. Einmal war eine Koordinatorin sehr besorgt, als sie aus dem Gefängnis entlassen wurde. Einige Mitpraktizierende gingen ihr aus dem Weg und wollten sie nicht mehr sehen. Als sie einige Dafa-Schüler zuhause besuchte, sagten sie zu ihr: „Besuch mich nicht mehr!“

Sie war sehr fähig und hatte früher einen großen Einfluss auf die Praktizierenden gehabt, aber nach ihrer Entlassung mieden die anderen Praktizierenden sie. Sie war verwirrt und einsam und konnte sich beim Fa-Lernen nicht mehr konzentrieren.

Ich sagte zu ihr: „Die Praktizierenden haben gehört, dass du ‚umerzogen‘ wurdest, wissen jedoch nicht, was im Gefängnis wirklich passiert ist. Bitte gib ihnen nicht die Schuld. Gold wird immer glänzen, kultiviere dich bitte fleißig weiter. Warum machst du dir Sorgen über die Meinung der anderen? Solange der Meister dich anerkennt, ist es doch egal!“ Sie nickte. Dann fragte ich: „Bist du ratlos, was du in Zukunft tun sollst?“ Sie sagte, sie wisse es.

„Du hast früher sehr viel für die Fa-Bestätigung hergegeben. Du hast selbst mehr als ein Dutzend Drucker betrieben, viele Informationsmaterialien über Falun Dafa und Dafa-Bücher hergestellt. Niemand war fähiger als du. Aber du hattest im Gespräch mit anderen Praktizierenden einen arroganten Ton. Die anderen mussten dir zuhören, aber du hast ihnen kaum zugehört. Niemand wagte es, sich dir zu widersetzen. Jetzt sind die Dinge anders. Du hast nichts zu tun. Du fühlst dich einsam und verloren, aber hast du dich jemals gefragt, ob du dich wirklich kultiviert hast? Dir fehlt die entscheidende Grundlage: eine solide Kultivierung. Das ist ein großes Versäumnis, nicht wahr?“

Sie bedankte sich bei mir und sagte: „Deine Worte haben mich berührt.“

Ich fuhr fort: „Du weißt, dass ein normaler Mensch das auch tun kann, was du getan hast. Du warst einige Jahre lang in diesem Kultivierungszustand. Du dachtest, dass du dich umso besser kultiviert hast, je mehr du gearbeitet hast. Ich schlage vor, dass du dich beruhigst, nirgendwo hingehst und nach niemandem suchst. Bleib zu Hause und lerne das Fa. Kultiviere dich ernsthaft und hole auf!“

Sie brach in Tränen aus und sagte: „Ich fühle mich besser, nachdem ich dir zugehört habe. Warum hat das noch nie jemand zu mir gesagt?“

„Wer sollte es wagen?“ antwortete ich. „Außerdem, hättest du ihnen zugehört? Hättest du dich von ihren Worten überzeugen lassen?“

Ich bewunderte diese Koordinatorin wirklich sehr. Sie hatte im Gefängnis so viel durchgemacht, wollte aber trotzdem mit der Kultivierung weitermachen. Wie wertvoll das war! Das ist die Buddha-Natur, die wir wertschätzen sollten! In den nächsten Tagen sprach ich noch ein paar Mal mit ihr. Sie wurde optimistischer und wollte unbedingt zu den anderen Praktizierenden aufschließen.

Wenn Koordinatoren stolpern, sollten die anderen Praktizierenden ihnen helfen und ihnen das Gefühl geben, dass sie willkommen sind. Wir sollten nicht auf sie herabsehen, wenn sie im Gefängnis „umerzogen“ wurden und die drei Erklärungen unterzeichnet hatten. Das würde sie zerstören. Solange wir sie aufrichtig behandeln, werden sie es verstehen.

Wenn neue Koordinatoren auftauchen, müssen die Praktizierenden sie ebenfalls unterstützen. Ein Praktizierender erzählte mir einmal, dass so-und-so die neue Koordinatorin sei. Mein erster Gedanke war: „Ist sie fähig genug, um Koordinatorin zu sein?“

In den folgenden Tagen tauchte sie immer wieder in meinem Kopf auf. Da wurde ich hellhörig. Welche Anhaftung offenbarte sich bei mir? War es Neid? Warum war ich nicht überzeugt, dass sie die Richtige für diese Stelle war?

In China ist die Verfolgung immer noch weit verbreitet und sehr ernst. Praktizierende, welche sich freiwillig als Koordinatoren zur Verfügung stellen, sind wertvoll und bewundernswert. Es ist wichtig, dass sie von den Mitpraktizierenden unterstützt werden.

Ignoriere nicht das Umfeld der Familienkultivierung

Eine Zeit lang war ich nicht in der Lage, die Prüfungen in meiner Familie zu bestehen. Ich ärgerte mich leicht über triviale Dinge. Aber als ich mich auf der Grundlage des Fa erhöhte, wurde ich fröhlich. Als ich nicht mehr so sehr an den Gefühlen hing, beruhigte sich die Situation.

Meine Tochter kam in diesem Sommer in den Schulferien nach Hause. Sie sagte: „Papa, du hast jedes Jahr sehr gut ausgesehen, wenn ich früher nachhause kam. Warum siehst du dieses Jahr anders aus?“ Ich war überrascht und fragte mich, warum sie das sagte, denn ich fühlte mich innerlich gut. Ich fragte sie, was an mir anders aussah. „Vorher warst du immer lächelnd und zufrieden. Du warst freundlich und zugänglich. Aber jetzt lächelst du nur noch selten und hast einen strengen Blick. Du bist nicht mehr derselbe, der du einmal warst!“

Meine Frau fügte noch hinzu: „Dein Vater runzelt sogar die Stirn, wenn er meditiert und sieht ernst aus. Sein Körper neigt sich manchmal, als ob er Schmerzen hätte.“

Ich fragte mich, wie ich mich zu einem solchen Menschen hatte entwickeln können! Ich schaute nach innen und stellte fest, dass ich mit Groll und Konkurrenzdenken behaftet war. Auch hing ich an meinem Ego und hörte anderen nicht zu. In meiner Familie verhielt ich mich autoritär. In diesem Zustand befand ich mich schon lange, und es war schwer, ihn zu durchbrechen.

Im Folgenden einige Beispiele:

Sobald ich mich hinsetzte, um das Fa zu lernen, kamen andere Dinge dazwischen. Zum Beispiel verlangte meine Frau, dass ich mit ihr auf den Markt gehe. Wenn ich mit ihr ging, hatte ich keine Zeit, das Fa zu lernen, – aber wenn ich nicht ging, beschwerte sie sich. Obwohl ich oft mit ihr mitging, war ich unglücklich und fragte mich, wann sie aufhören würde, darauf zu bestehen, dass ich mitkomme.

Manchmal, gerade als ich meinen Computer einschaltete, rief sie aus der Küche: „Komm und hilf mir beim Kochen!“ Wenn ich sie bat, eine Minute zu warten, sagte sie, ich sei egoistisch und würde mich nicht um sie kümmern. Ich hatte Angst davor, dass man mir nachsagt, ich sei selbstsüchtig, also ging ich ihr helfen. Aber tief im Inneren fühlte ich mich unausgeglichen.

Sobald ich mich mittags hinsetzte, um aufrichtige Gedanken auszusenden, rief sie: „Das Mittagessen ist fertig!“ Ich sagte ihr, sie solle zuerst essen, aber sie bestand darauf, dass sie auf mich warten würde. Mir blieb nichts anderes übrig als zuerst mit ihr zu Mittag essen und dann Zeit zu finden, um die aufrichtigen Gedanken nachzuholen.

Einmal konnte ich sie nicht mehr ertragen und wehrte mich. Sie erwiderte: „Andere Leute sagen, du seist gut. Aber du gibst nur vor, gut zu sein. Wie du dich mir gegenüber verhältst ist die Realität. Du bist noch genauso wie früher und hast dich kein bisschen verändert.“ Ich habe ihr nicht widersprochen, doch war fest entschlossen, mich zu ändern.

Ich erkannte, dass durch triviale Angelegenheiten in der Familie die Nachsicht eines Menschen am besten getestet werden kann. Die Dinge mögen klein erscheinen, doch gerade daran konnte ich viele meiner Unzulänglichkeiten finden, und jede Anhaftung drehte sich um Egoismus. Ich hatte die beiden heiligen Dinge, „das Fa lernen“ und „aufrichtige Gedanken aussenden“, als Ausreden benutzt, um meine Anhaftungen nicht loszulassen.

Ich dachte, das Lernen des Fa und das Aussenden aufrichtiger Gedanken seien heilige Dinge, und niemand dürfe mich dabei stören. Eigentlich war dies ein guter Zeitpunkt, um meine Anhaftungen loszulassen. Wenn ich Dinge tue, ohne meine eigenen Interessen schützen zu wollen, werden die heiligen Dinge wirklich heilig. Auch die Störung verschwindet. Viele Jahre lang war ich in diesen menschlichen Anschauungen gefangen und hatte dadurch eine innere Haltung von Kampfgeist entwickelt.

Nachdem ich meine Sichtweise geändert hatte, fühlte ich mich leicht. Als meine Frau wieder Dinge von mir verlangte und mich herumkommandierte, reagierte ich nicht mehr verärgert. Ich tat alles, was sie von mir verlangte, und dachte immer zuerst an sie. Es schien, dass ich Opfer brachte, aber in Wirklichkeit gewann ich!

Als ich mein Verhalten änderte, änderte sich auch meine Frau. Sah sie, dass ich das Fa lernte oder aufrichtige Gedanken aussendete, hielt sie sich zurück und hörte auf, mich um etwas zu bitten. Wenn sie mich zum Essen rief und ich bat sie, eine Minute zu warten, wurde sie nicht mehr ärgerlich, sondern schaute auf ihr Handy und wartete auf mich. Je mehr ich die Gefühle loslasse, desto leichter empfinde ich das Leben. Wenn ich voll Güte bin, werde ich nicht so leicht wütend und habe immer ein Lächeln im Gesicht. In den letzten zwei Jahren habe ich viel von meinem Groll, meinem Kampfgeist und meiner Arroganz losgelassen. Wenn ich Sonnenschein in meinem Herzen habe, habe ich einen freundlichen Gesichtsausdruck.

Ich fühle mich so klein wie ein Wassertropfen, aber ich fühle mich so geehrt und bin stolz, dass ich dem Meister folgen kann, um mich während der Fa-Berichtigung zu kultivieren. Mein Leben wird während des Prozesses geläutert. Nachdem ich diese Prüfungen und Schwierigkeiten durchgemacht habe, sehe ich meine Aufgabe und Verantwortung klarer. Ich werde dem Meister mit noch größerer Entschlossenheit folgen, ganz gleich, wie die Situation ist oder wie lange die Fa-Berichtigung noch dauert.

Ich danke Ihnen, verehrter Meister! Ich danke euch, liebe Praktizierende!