Fa-Grundsätze in alltäglichen Situationen erkennen

(Minghui.org) Mehr als zwanzig Jahre habe ich mich kultiviert und meine, dass meine Erkenntnisse über die Fa-Grundsätze schon recht reif sind. Aber bei manchen konkreten Sachen fiel ich immer wieder ins Menschliche zurück und konnte kaum wieder herausspringen. Manchmal drehte ich mich in der Sache im Kreis und fühlte mich sehr bitter. Der Meister erklärt uns, dass die Grundsätze für die Menschen umgekehrt sind. Ich sollte herausspringen und die Situation mit aufrichtigen Fa-Grundsätzen betrachten. 

Hier möchte ich von einer Erkenntnis in einer solchen Alltagssituation berichten.

Einmal war mein Schwiegersohn krank und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Meine Tochter kümmerte sich um ihn und ich machte ihren Haushalt. Eines Tages kam meine Tochter zum Abendessen nach Hause. Sie nahm ein Löffel Reisbrei und kritisierte: „Der Brei ist unten angebrannt, es schmeckt danach.“ Ich probierte auch etwas davon und meinte: „ Ja, aber es ist nicht so schlimm. Der war von der letzten Mahlzeit übriggeblieben und nicht mehr so frisch. Iss ihn einfach so, wie er ist.“ Daraufhin entgegnete meine Tochter prompt: „Mama, probier doch noch einmal!“ Ich war verärgert und dachte mir: „In den letzten Jahren habe ich euch so viel gegeben, den Haushalt für euch gemacht und euch finanziell geholfen. Wegen so einer Kleinigkeit möchtest du mich tadeln?“ Meine Unzufriedenheit brach sofort hervor und ich belehrte meine Tochter: „Du bist so wählerisch. Hast du überhaupt das Recht, deine Mutter zu kritisieren? Auch wenn der Brei wirklich angebrannt sein sollte, kannst du ihn nicht einfach so essen? Willst du mich wirklich deswegen kritisieren? Wie undankbar! Du kritisierst mich auch noch. Die heutigen Sitten sind nicht mehr aufrichtig. Die jungen Leute lassen ihre Eltern die Kinder für sie erziehen, den Haushalt machen und sie finanziell unterstützen. Und wenn sie schlechte Laune haben, dann kritisieren sie sie auch noch: Dies ist nicht gut, jenes ist nicht richtig. Sie wissen überhaupt nicht mehr, wie sie die Eltern respektieren und ihnen dienen sollen. Die anderen können es besser, ich kann es nicht.“ Meine Tochter sagte kein Wort mehr und ich dachte noch, dass ich richtig gehandelt und meine Tochter etwas belehrt hätte.

Als ich bei mir zu Hause angekommen war, fing ich an zu husten. Es war ziemlich schlimm, sodass ich mich nicht hinlegen konnte. In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen. Eine Mitpraktizierende kam und half mir, Essen zu machen, und tauschte sich mit mir aus. Ich beruhigte mich, dachte über vieles nach und verstand auch vieles. Mein Husten war nicht zufällig, sondern eine Warnung des Meisters für mich. Ich hielt zu sehr an menschlichen Grundsätzen und menschlichen Anschauungen fest. Die Kinder sollen Eltern respektieren und ihnen dienen. Das ist richtig – als ein Grundsatz für die Menschen. Das ist aber nicht der aufrichtige Fa-Grundsatz. Mir wurde klar, dass die Rollen der Eltern oder der Kinder sich nur aufgrund der karmischen Schicksalsverbindung ergeben. 

Der Meister sagt:

„Wenn der Sohn nicht gut zu seinen Eltern ist, wird es beim nächsten Mal umgekehrt sein; so wechselt sich das ab.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 282)

Und ich stritt noch an der Oberfläche über die Sache und zeigte dadurch so viele menschliche Gesinnungen. Durch meinen Groll über meine Tochter, der ich vieles gegeben hatte, aber von der ich kein Verständnis und keine Anerkennung bekam, fühlte ich mich ungerecht behandelt. Ich wollte nicht kritisiert werden. Die Worte meiner Tochter verletzten mich und ich ließ all meinen Groll vor ihr heraus. Das war mein Kampfgeist, aber keine Nachsicht! 

Es gibt keinen Zufall in der Kultivierung. Wahrscheinlich nutzte der Meister genau diese Situation als eine Prüfung für meine Xinxing. Was richtig oder falsch an der Oberfläche ist, ist nicht wichtig. Streit ist grundsätzlich falsch. Für uns Kultivierende steht die Beseitigung der Anhaftung an erster Stelle.

Vom Fa her wusste ich schon, dass ich falsch gehandelt hatte. Vielleicht hatte ich meine Tochter im letzten Leben schlecht behandelt und sollte es in diesem Leben zurückzahlen. Wenn ein Konflikt kam, war ich nicht nachsichtig, sondern beschimpfte sie sogar noch. Dabei zeigte sich meine schlechte Seite. Es gab auch einen Grund, warum meine Tochter mich kritisierte. Den restlichen Brei hatte ich nicht rechtzeitig in den Kühlschrank gestellt. Er war noch warm und hatte dann die ganze Nacht in der Küche gestanden. Und so hatte sich der Geschmack bestimmt verändert. Nur weil ihre Stimme nicht freundlich klang, konnte ich es nicht aushalten und fand alle möglichen Ausreden, um meine dämonische Seite herauszulassen und meine Anhaftung zu verstecken. Als Kultivierende sollte ich wirklich nicht so sein!

Ich sagte zum Meister: „Meister, Ihre Jüngerin hat verstanden, was sie falsch gemacht hat. Ich werde mich ernsthaft kultivieren, mich mit dem aufrichtigen Fa berichtigen und den weiteren Weg für Fa-Berichtigung und für meine Kultivierung gut beschreiten.“

Als ich meine Einstellung geändert hatte, veränderte sich mein körperlicher Zustand auch entsprechend. Nach nicht einmal zwei Wochen war mein Husten verschwunden und ich konnte wieder gut schlafen.