Italienische Politikerin: „Meditation ist in China verboten und man riskiert bis zu zehn Jahren Gefängnis“

(Minghui.org) In der chinesischen Provinz Shandong wurde eine Praktizierende zu drei Jahren Haft verurteilt, weil sie ihren Glauben an Falun Gong nicht aufgeben will.

Elisabetta Zamparutti, ehemalige Abgeordnete des italienischen Parlaments, hat sich nun zu diesem Fall geäußert. Ihr Artikel mit dem Titel „Meditation ist in China verboten und man riskiert bis zu zehn Jahren Gefängnis“ (Original: „In Cina è vietata la meditazione, si rischiano fino a 10 anni di carcere“) wurde am 22. Oktober in der Zeitung l´Unità veröffentlicht. In ihrem Beitrag berichtet sie über die anhaltende Verfolgung in China und fordert die kommunistischen Behörden auf, gegen die Menschenrechtsverletzungen in China vorzugehen.

Elisabetta Zamparutti, ehemaliges Mitglied des italienischen Parlaments

Bildschirmfoto des Artikels von Elisabetta Zamparutti, erschienen am 22. Oktober 2023 in der Zeitung l´Unità

Zamparutti schildert in ihrem Beitrag, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) seit fast einem Vierteljahrhundert eine Massenverfolgung betreibt. Die Kampagne richte sich gegen Anhänger von Falun Gong – einer alten buddhistischen spirituellen Bewegung, die auf den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht beruht. Diese Verfolgung stelle nach wie vor eine der größten systematischen Menschenrechtsverletzungen im heutigen China dar. Das Regime verleihe dieser Verfolgung auch einen symbolischen Wert. An bestimmten Jahrestagen werde die Verfolgung noch verschärft, so wie im vergangenen Jahr anlässlich der jährlichen politischen Treffen oder bei besonderen Ereignissen wie dem Besuch von Xi Jinping im Mai in Shaanxi, schreibt Zamparutti.

Die ehemalige Abgeordnete informiert auch darüber, dass seit Januar 2022 über 900 Falun-Gong-Praktizierende zu mehr als zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurden, viele von ihnen in Schauprozessen. Zehntausende Praktizierende würden auf Polizeiwachen, in Gefängnissen und außergesetzlichen Haftanstalten festgehalten. Mindestens 182 seien im Zeitraum 2022 bis Juni 2023 gestorben, die schmerzlich zu den über 5.000 Opfern der Unterdrückung hinzuzurechnen seien. Vielen seien zynischerweise Organe entnommen worden, um sie für Transplantationen zur Verfügung zu stellen. Inzwischen verfüge die Polizei über eine App, mit der sie Falun-Gong-Praktizierende identifizieren könne. „Aber was machen sie falsch? Sie meditieren und machen spirituelle Übungen im Freien“, stellt Zamparutti klar.

Vor mehreren Jahren hatte die Italienerin Falun-Gong-Praktizierende getroffen. Eine von ihnen war Zhao Lili, die im Oktober 2000 nach Italien gekommen war. Jahrelang arbeitete sie als Teilzeitprofessorin an der Universität von Bologna. Zamparutti berichtete über das Schicksal der Praktizierenden in ihrem Artikel:

„Am 20. September dieses Jahres rief ihr Bruder sie aus China an, um ihr eine schlechte Nachricht zu überbringen: Ihre ältere Schwester, Zhao Lihong, wurde verhaftet, weil sie Falun Gong praktiziert. Ein Polizeibeamter, Wang Bing, hatte die Familie darüber informiert.

Lihong lebt in einer Wirtschafts- und Technologie-Entwicklungszone in der Stadt Yantai, Provinz Shandong. Am 17. April 2022 ging sie mit einer anderen Praktizierenden namens Chen Yawen in den Fulaishan-Park. Informanten meldeten sie der Polizei, die sie umgehend zur Polizeiwache Fulai brachte. Sie wurde mit einer Auflage von einem Jahr Bewährung auf Kaution freigelassen. Zwei Monate später leitete die Polizeiwache ihren Fall an die Staatsanwaltschaft weiter. Im August wurde ihr Fall an das Gericht abgegeben. Am 6. Februar 2023 verhängte der Richter eine dreijährige Haftstrafe.

Ihre Schwester Lili schrieb mir einen Brief. Darin stand: ‚Meine Familie hat wie viele andere in China großes Leid erfahren. Bevor meine Schwester verurteilt wurde, verbrachte mein älterer Bruder fünf Jahre in einem chinesischen Gefängnis, weil er sich weigerte, das Praktizieren [von Falun Gong] aufzugeben. Als er entlassen wurde, hatte er aufgrund von Folter und Misshandlungen sein Augenlicht und beinahe alle Zähne verloren. Mein Mann war fast zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager inhaftiert und wäre dort fast gestorben. Ich selbst wurde dreimal festgenommen und zwangsernährt, weil ich mit einem Hungerstreik gegen die unrechtmäßige Inhaftierung protestiert hatte. Meine Familienangehörigen in China sind jeden Tag der Gefahr ausgesetzt, inhaftiert und gefoltert zu werden‘“, zitiert Zamparutti und kommentiert:

„Vielleicht könnte es uns zu besseren Menschen machen, wenn wir an Lihong denken und herausfinden, was mit ihr geschehen ist, und die chinesischen Behörden auffordern, die Gründe für die Brutalität gegen sie offenzulegen. Es könnte uns helfen, mit der Entschlossenheit unserer Überzeugung gegen das Regime vorzugehen, ohne in eine Besänftigungspolitik zu verfallen.

Wenn man sich mit Lihong und dem Schicksal der Falun-Gong-Praktizierenden beschäftigt, kann man den Wert der Menschen bestätigen, anstatt sie auf eine mechanische Kraft zu reduzieren, die genutzt werden kann. Es kann bedeuten, dem Materialismus Einhalt zu gebieten, der die Verbindung zwischen Menschen und Natur unterbricht und die geistige Weiterentwicklung behindert. Die spirituelle Entfaltung trägt so viel zum Aufbau einer besseren und nachhaltigen Entwicklung bei.“

Guilio Terzi, Vorsitzender der Kommission des italienischen Senats für Politik der Europäischen Union, italienischer Botschafter in den USA und ehemaliger Außenminister Italiens, retweetete Zamparuttis Artikel am Tag seiner Veröffentlichung. Er kommentierte dies mit den Worten, dass die Geschichte der KPCh – von Mao Zedongs Revolutionen bis hin zu Xis Herrschaft – eine Anreihung schockierender Verbrechen gegen die Menschlichkeit sei sowie eine brutale Unterdrückung darstelle.

Bildschirmfoto des Tweets von Guilio Terzi