Rentnerin seit über einem Jahr in Isolationshaft

(Minghui.org) Die in Peking lebende Qi Yingchun wird seit ihrer Festnahme am 25. September 2022 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa in Isolationshaft gehalten.

Ein Insider teilte ihrer Familie mit, dass der Beamte Tao Junfeng von der örtlichen Polizeiwache die Praktizierende verdächtigt, Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa an ausländische Medien weitergegeben haben. Kurze Zeit nach ihrer Festnahme wurde ihre Verhaftung offiziell genehmigt. Weitere Informationen zu dem Fall liegen der Familie nicht vor. Auch Qis Aufenthaltsort ist unbekannt.

Frühere Verfolgung

Die inzwischen über 60-jährige Qi arbeitete früher als Ingenieurin für audiovisuelle Bildung an der Renmin Universität von China. Sie hatte häufig Fieber, während ihre Mutter Qi Yuzhen, die als Professorin im Archiv derselben Universität arbeitete, unter einem Herzleiden und hohem Blutdruck litt. Im Sommer 1997 begannen Mutter und Tochter, Falun Dafa zu praktizieren. Kurz darauf verschwanden ihre Beschwerden. Auch Qis Vater profitierte von der Kultivierungsmethode, obwohl er selbst nicht praktizierte. Durch das Rezitieren der Worte „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht ist gut“ linderten sich seine Nervenschmerzen im Gesichtsbereich.

Nach Beginn der Verfolgung wurde Qi am 26. März 2001 vom Sicherheitspersonal ihrer Universität und Beamten der Polizeiwache Haidian während ihrer Arbeit festgenommen. Kurz darauf erfolgte ihre Einweisung in die Gehirnwäsche-Einrichtung des Zwangsarbeitslagers Tuanhe. Zwei Beamte packten sie bei den Haaren und schlugen sie mit dem Kopf gegen die Wand. Stundenlang musste sie in der Hockposition verbringen oder regungslos stehen, ohne etwas zu essen.

45 Tage später wurde Qi freigelassen. Sie tauchte unter, um einer weiteren Verfolgung zu entgehen, versteckte sich vor der Polizei und blieb ihrer Wohnung fern. Am 12. Oktober 2001 sprach die Universität ihr die Kündigung aus. Erst als sie das Rentenalter erreicht hatte, stellte sie fest, dass ihr 20 Dienstjahre gestrichen worden waren.

Während des Neujahrsfestes 2002 wurde Qi erneut festgenommen und zehn Tage in der Haftanstalt Chongwen inhaftiert.

Am 18. Mai 2003 wurde Qi abermals verhaftet. Eine Freundin hatte sie angezeigt, nachdem sie mit ihr über die Verfolgung von Falun Dafa gesprochen hatte. Ein Polizist namens Wang schlug Qi im Augenbereich und trat ihr mit seinen harten Stiefeln gegen die Wade, was zu Blutwunden und Prellungen führte. Außerdem stach Wang sie mit einem Metallgegenstand am Kopf.

Obwohl Qi für ihre Freundin nur drei Exemplare mit Informationsmaterialien über Falun Dafa bei sich gehabt hatte, behauptete die Polizisten, sie hätten über 100 Stück bei der Verhaftung gefunden. Infolgedessen verpflichteten die Behörden Qi zu zwei Jahren im Frauenzwangsarbeitslager Peking.

Im Arbeitslager trat Qi aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik. Daraufhin wurde sie vier Monate lang in einem Krankenhaus festgehalten und einer Zwangsernährung unterzogen. Nachdem sie in das siebte Team des Arbeitslagers zurückgebracht worden war, überwachten zwei Gefangene die Praktizierende rund um die Uhr. Die Häftlinge konnten sie nach Belieben schlagen und beschimpfen. Qi durfte weder duschen noch ihre Wäsche waschen. Oft musste sie stundenlang regungslos stehen, hocken oder auf einem kleinen Hocker sitzen. Im Winter zwangen die Gefangenen sie, bei geöffnetem Fenster in der Kälte zu stehen. Einmal stießen mehrere Häftlinge Qi zu Boden, was zu einer schweren Rückenverletzung führte.

Qi wurde aber auch mental gequält. Jeden Tag musste sie sich Videos ansehen, in denen Falun Dafa diffamiert wurde.

Als sie später dem zweiten Team zugewiesen wurde, zwangen die Wärter sie, jeden Tag auf einem Stuhl zu sitzen. Sie musste die Beine zusammenhalten, die Hände auf die Knie legen und den Blick gerade nach vorn richten. Sobald sie sich bewegte oder die Arme nur ein wenig anwinkelte, wurde sie von den sie überwachenden Häftlingen bestraft. Sie versetzten ihr Ohrfeigen oder Schläge oder traktierten sie mit Kugelschreibern, was zu Stichverletzung an den Handrücken führte.

Folter-Nachstellung: Auf einem kleinen Hocker sitzen

Nach ihrer Freilassung kehrte Qi am 18. Mai 2005 zur Universität zurück, wo sie ständig von Sicherheitsbeamten und Gemeindemitarbeitern überwacht wurde. Nach Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 verschärften sich die Schikanen und Überwachungen. Sogar Studenten, Zusteller und andere Universitätsangestellte wurden angewiesen, Qi auf dem Uni-Gelände zu überwachen. Auch auf ihrem Weg im nahegelegenen Supermarkt, zur Bank oder zum Friseur, wurde sie oft verfolgt.

In der Zeit vom 20. Januar bis 25. März 2022 durfte Qi ihre Wohnung nicht verlassen, insbesondere während der Olympischen Winterspiele. Wenn sie hinausgehen wollte, musste sie zuvor die Erlaubnis der örtlichen Polizei einholen.

Am 24. April 2022 weigerte sich Qi, Anrufe des Beamten Tao Junfeng anzunehmen, da sie davon ausging, dass er sie schikanieren wollte. Daraufhin kamen um 15:00 Uhr sieben Zivilbeamte zu ihrer Wohnung. Sie klopften an die Tür, verdeckten den Türspion sowie die Überwachungskamera und kappten die Strom- und Internetverbindung für die Wohnung.

Kurz darauf schlugen mehrere Beamte die Tür ein und stürmten die Wohnung. Sie behaupteten, jemand habe Qi angezeigt, weil sie Falun Dafa praktiziere. Unter diesem Vorwand durchsuchten sie jeden Winkel in der Wohnung und räumten sämtliche Schränke, Schubladen und Kommoden leer. Die Beamten beschlagnahmten über 80 Falun-Dafa-Bücher, zwei Desktop-Computer (einer davon defekt), ein Laptop, drei Mediaplayer, mehrere Mobiltelefone und ihre wohnungsinterne Überwachungskamera. Selbst die antike Sammlung von Zeitschriften und Bücher ihrer Eltern nahmen die Beamten mit.

Anschließend wurde Qi auf die örtliche Polizeiwache gebracht, wo die Polizisten ihr Fingerabdrücke sowie Blut- und Urinproben abnahmen. Zudem erfolgten ein Elektrokardiogramm und eine Röntgenuntersuchung. Als Qi nach dem Grund für ihre Festnahme fragte, antwortete ein Beamter, sie habe gerade „Falun Dafa ist gut“ gerufen.

Da die örtliche Haftanstalt aufgrund der Corona-Pandemie Qis Aufnahme verweigerte, wurde sie einen Tag später auf Kaution mit einjähriger Bewährung freigelassen. Nach fünf Monaten nahmen die Beamten Qi erneut in Gewahrsam. Seitdem ist sie inhaftiert.

Früherer Bericht:

Polizei belästigt Pekingerin und durchsucht ihre Wohnung