Witwe aufgrund gefälschter Beweise zu 3,5 Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Eine 76-jährige Frau in der Stadt Yantai, Provinz Shandong, wurde im November 2023 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu 3,5 Jahren und einer Geldstrafe von 15.000 Yuan (ca. 2130 Euro) verurteilt. Die Polizei fabrizierte Zeugenaussagen als „Beweise“, um ihr etwas anzuhängen.

Yu Caiyun, eine Witwe, die allein in der Stadt Gaoling, Bezirk Mouping der Stadt Yantai lebt, wurde am 11. Mai 2023 verhaftet. Vier Beamte der Polizeiwache der Stadt Gaoling brachen an diesem Tag gegen 10:30 Uhr in ihre Wohnung ein und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Materialien. Als sie sich weigerte, das Verhörprotokoll zu unterschreiben, wurde einer ihrer beiden Söhne zur Polizeiwache vorgeladen, um in ihrem Namen zu unterschreiben. Am Nachmittag wurde sie gegen Kaution freigelassen.

Yu wurde am 20. Juli 2023 um 9 Uhr erneut verhaftet, weil sie auf einem Jahrmarkt mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Sechs Beamte durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Materialien. Sie wurde an diesem Abend um 20 Uhr freigelassen und unter Hausarrest gestellt.

Am 25. September teilte die Polizei Yu mit, dass sie erneut unter Hausarrest gestellt worden sei. Anfang Oktober 2023 kehrte sie nach Hause zurück und stellte fest, dass jemand eine Anklageschrift gegen sie unter ihrer Tür durchgeschoben hatte. In der von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Mouping herausgegebenen Anklageschrift heißt es, dass die Polizeiwache der Stadt Gaoling am 11. Mai und 20. Juli 2023 in ihrer Wohnung Falun-Dafa-Bücher, Musikplayer, Notizbücher, Kopierpapier und eine Vielzahl anderer Gegenstände mit Botschaften über Falun Dafa beschlagnahmt habe. Unter anderem auch Broschüren, Amulette, dekorativ geschnitzte Kürbisse und Kalender.

Drei Beamte der Polizeiwache der Stadt Gaoling erschienen am 30. Oktober 2023 um 6 Uhr morgens bei Yu zu Hause, um sie zu ihrer Anhörung vor dem Bezirksgericht Mouping zu bringen. Sie brachten sie um 16 Uhr nach Hause zurück. Ein Gerichtsschreiber teilte ihr mit, dass ihr eine Gefängnisstrafe von drei bis vier Jahren drohe, es aber noch keine ausreichenden Beweise gebe.

Nach der Anhörung besuchte Yu die beiden Zeugen der Anklage, die in ihrem Prozess erwähnt wurden: Fang Yujing (lebt im Dorf Lijia) und Qu Xiaoguang (gebürtig aus dem Dorf Shangpan, der von Zeit zu Zeit Gelegenheitsjobs außerhalb der Stadt erledigt). Die Polizei behauptete, beide hätten sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt. Fang und Qu bestritten entschieden, sie jemals angezeigt zu haben oder aufgefordert worden zu sein, etwas gegen sie zu unterschreiben. Sie erkannte, dass die Polizei Beweise gegen sie erfunden hatte.

Ein Regierungsangestellter überbrachte Yu das Urteil am 27. November 2023. Das Gericht hatte dieses Urteil erlassen, ohne eine weitere Anhörung abzuhalten, obwohl einer seiner Angestellten das Fehlen von Beweisen eingeräumt hatte.

Das Urteil umfasste zwei weitere Zeugen der Anklage, Kong Qingming und Xue Qianhui. Außerdem wurden Informationen aus der Anklageschrift wiederholt, darunter auch, welche Gegenstände am 11. Mai und 20. Juli aus Yus Wohnung beschlagnahmt worden waren. Die Anzahl der beschlagnahmten Gegenstände unterschied sich jedoch von den Angaben in der Anklageschrift. Außerdem tauchte im Urteil ein neuer Name auf, Xu Jianshan. Xu soll Zeuge beider Polizeirazzien gewesen sein.

Die Identität der drei neuen „Zeugen“ – Kong, Xue und Xu – wurde im Urteil nicht genannt.

Yus Mann ist vor Jahren verstorben und ihre beiden Söhne arbeiten außerhalb der Stadt. Die wiederholten Schikanen und Verhaftungen seit Mai 2023 haben Yus Gesundheit stark beeinträchtigt. Sie ist jetzt abgemagert und hat Schwierigkeiten beim Sehen. Es ist unklar, wann sie wieder in Untersuchungshaft genommen werden wird, um ihre Strafe abzusitzen.