66-Jähriger verhaftet, weil er mit anderen über Falun Dafa sprach
(Minghui.org) Als die Familie eines Praktizierenden die Haftanstalt aufsuchte, um ihn nach 15 Tagen Gewahrsam abzuholen, verweigerten die Behörden seine Freilassung. Die Haft sei um elf Tage verlängert worden, hieß es. Das Gefängnispersonal teilte zudem mit, dass die Polizei den Mann strafrechtlich verfolgen wolle. Als dieser Bericht erstellt wurde, war nicht bekannt, ob der Praktizierende zwischenzeitlich freigelassen wurde oder nicht.
Xia Hongmin lebt in der Stadt Baoding, Provinz Hebei. Er hatte Ende der 1990er Jahre begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Kurze Zeit später verschwanden seine Rückenschmerzen und andere Beschwerden. Der 66-Jährige wurde am 8. Juli 2022 festgenommen, weil er auf einem Volksfest mit anderen über Falun Dafa sprach.
Zwar ließ die Polizei Xia nach wenigen Stunden wieder frei, nahm ihn aber bereits am nächsten Morgen auf einer Baustelle bei der Arbeit wieder in Gewahrsam. Die Beamten brachten ihn direkt ins Untersuchungsgefängnis Laishui. Die Behörden ordneten 15 Tage Verwaltungshaft an. Xias Familie wurde darüber nicht informiert. Am 13. Juli wurden seine Angehörigen aufgefordert, zur Polizeiwache zu kommen. Sie sollten sein Motorrad abholen, das am 8. Juli beschlagnahmt worden war.
Als die Familie am 23. Juli bei der Polizeiwache ankam, verweigerten die Wärter Xias Freilassung. Die Polizei habe die Freilassung nicht genehmigt, hieß es. Die Angehörigen wurden an die Polizei verwiesen.
Später teilte der Dorfsekretär der Familie mit, dass die Dorfpolizei Hujazhuang für den Fall zuständig sei. Von dort wiederum erfuhren sie, dass Xia 2019 festgenommen worden war, weil er mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Damals sei er von der Polizeiwache geflohen. Nun würde das Verfahren wieder aufgerollt.
Xias Familie verlangte von der Polizei die Freilassung des Praktizierenden. „Er folgt nur [den Prinzipien] Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, um ein guter Mensch zu sein, und hat gegen kein Gesetz verstoßen. Er ist fast 70 Jahre alt, bitte lassen Sie ihn frei!“, argumentierten die Angehörigen.
Die Beamten holten den von der Polizeibehörde des Kreises Laishui ausgestellten „Verwaltungsstrafbefehl“ heraus, mit dem Xias Haft um elf Tage verlängert worden war. Zudem hatte man ihm eine Geldstrafe von 600 Yuan (etwa 80 Euro) auferlegt. Seine Familie bekam 15 Tage Zeit, den Betrag zu zahlen. Andernfalls würde sich die Summe täglich um drei Prozent erhöhen, so die Beamten.
Xias Verhaftung war für seine Familie ein schwerer Schlag. Seine Frau konnte weder schlafen noch essen und nahm stark ab. Auch der Sohn des Paares steht unter großem Druck. Bei der Arbeit kann er sich kaum konzentrieren.
Frühere Verfolgung
In den vergangenen 20 Jahren geriet Xia wegen seines Glaubens an Falun Dafa immer wieder ins Visier der Behörden.
Am 7. April 2000 hielten Beamte Xia in der Parteischule des Kreises Laishui fest. Der stellvertretende Kreisrichter Sun Guijie und Zhang Haili, Sekretär des Komitees für Politik und Recht, verbrannten ihm die Lippen mit einer Zigarette. Als Folge hatte Xia lauter Blasen am Mund. Anschließend zogen die Parteifunktionäre den Praktizierenden aus und peitschten ihn mit einem Ledergürtel aus. Sie prügelten auch mit einem Stock und einem Stuhlbein auf ihn ein.
Am 26. Dezember 2000 wurde Xia ins Untersuchungsgefängnis Laishui gebracht. Die Wärter legten ihm ein Schild mit der Bezeichnung „Verbrecher“ um den Hals. Am nächsten Tag führten sie ihn durch die Straßen, um ihn zu demütigen.
Als Xia am 15. März 2001 zur Parteischule zurückgebracht wurde, prügelten Wärter auf ihn ein. Er hatte sie davon abgehalten, junge Falun-Dafa-Praktizierende zu schlagen. Xia trug offene Wunden an seinem Rücken davon. Durch die Schläge war seine Haut eingerissen und das Fleisch lag frei.
Im April 2001 wurde Xia erneut festgenommen. Die Polizei verlangte von der Familie 1.000 Yuan (etwa 140 Euro) und ließ ihn sodann wieder frei. In der Folgezeit durchsuchten Beamte häufig Xias Wohnung und überwachten ihn. Seine Familie wurde rund um sensible Tage schikaniert, sodass sie kein normales Leben führen konnte.
Die nächste Verhaftung ereignete sich am 24. Dezember 2008. Xia war angezeigt worden, weil er Materialien über Falun Dafa verteilt hatte. Zunächst brachte man ihn in das Untersuchungsgefängnis Laishui, bevor er am 1. Januar 2009 in die örtliche Haftanstalt verlegt wurde. Während des Verhörs sagten die Polizisten: „Wenn wir Sie heute nicht in die Haftanstalt bringen, verlieren wir unsere Arbeit.“
In der Haftanstalt rasierten die Wärter Xia den Kopf. Sie forderten Gefangene auf, ihn eimerweise mit kaltem Wasser zu übergießen, was sie als „duschen“ bezeichneten. Xia musste zwölf Stunden am Tag arbeiten, wobei er die meiste Zeit farbiges Papier um Metalldrähte wickelte und künstliche Blumensträuße herstellte. Wenn er die geforderte Arbeitsquote nicht erfüllte, wurde er von den Gefangenen getreten oder mit Schuhen geschlagen.
Am 31. Januar 2009 kam Xia frei, nachdem er aus Protest gegen die Verfolgung in einen Hungerstreik getreten war. Doch schon am nächsten Tag nahmen Beamte ihn erneut fest und brachten ihn ins Zwangsarbeitslager Gaoyang.
Vom 21. bis 25. Juli 2018 rief die Polizei mehrfach bei Xias Sohn an, um ihn zu schikanieren. Sie drohten ihm damit, zu seiner Arbeit zu kommen, wenn sie Xia nicht finden würden.
Zweimal kamen die Polizisten zu Xias Wohnung – am Morgen des 22. Juli und am 25. Juli um 23:30 Uhr. Seine Frau, die zu dieser Zeit allein zu Hause war, öffnete die Tür nicht. Aus Angst sah sie sich schließlich gezwungen, eine Zeit lang unterzutauchen. Sie blieb der Wohnung fern, um weitere Schikanen zu vermeiden.
Am 13. November 2019 wurde Xia erneut festgenommen. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er mit Leuten auf einem Volksfest über Falun Dafa gesprochen hatte. Zwar konnte er aus der Polizeiwache Hujiazhuang fliehen, wurde aber drei Jahre später wieder verhaftet.
Beteiligt an der Verfolgung:
Han Jinlong, stellvertretender Leiter der Dorfpolizei Hujiazhuang: +86-15200071802Ma Haitao, Leiter des Untersuchungsgefängnisses des Kreises Laishui: +86-18531283656Dai Chunjie, Leiter der Staatssicherheit des Bezirks Laishui: +86-13930218895Wang Jinqiao, Sekretär des Komitees für Politik und Recht des Bezirks Laishui: +86-13833083083
(Weitere Kontaktinformationen zu den Tätern sind im chinesischen Originalartikel aufgeführt)
Frühere Berichte:
Praktizierende wurden mit brennenden Zigaretten gefoltert
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