Todesmeldung: 86-Jähriger stirbt wenige Tage vor seiner Freilassung
(Minghui.org) Ein 86-jähriger ehemaliger Ingenieur starb am 4. Januar 2023. Wenige Tage später wäre er nach vier Jahren Haft freigelassen worden.
Li Peigao lebte allein in der Stadt Kunming, Provinz Yunnan. Im Jahr 1994 verließ er seinen Posten als leitender Ingenieur bei der Bauindustriegesellschaft Yunnan und ging in Ruhestand. Im März 1996 lernte er Falun Dafa kennen. Kurze Zeit später verschwanden seine Prostatabeschwerden sowie der chronische Durchfall, an dem er seit über 20 Jahren gelitten hatte. Er folgte der Lehre von Falun Dafa und den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, wurde vollkommen gesund und war wieder energiegeladen.
Nach Beginn der Verfolgung wurde Li wegen seines Glaubens mehrfach zur Zielscheibe der Behörde. Dreimal wurde er in einer Gehirnwäsche-Einrichtung eingesperrt, ein Dutzend Male verhaftet und seine Wohnung siebenmal durchsucht. Wenn er nicht inhaftiert war, wurde er von Polizisten überwacht. Sie hörten sein Telefon ab und luden ihn zum Verhör vor.
Dem letzten Urteil lag eine Verhaftung vom 26. November 2015 zugrunde. Li war mit den beiden Praktizierenden Ji Fuxian und He Shuangfeng festgenommen worden. Wegen seines fortgeschrittenen Alters wurde er kurze Zeit später auf Kaution freigelassen.
Am 8. September 2016 fand vor dem Bezirksgericht Xishan eine Anhörung der Fälle der drei Praktizierenden statt. Li schilderte, dass sein chronischer Durchfall durch das Praktizieren von Falun Dafa verschwunden sei. Er habe versucht, ein guter Mensch zu sein, indem er den Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgte. Der Richter unterbrach Li immer wieder und ließ ihn nicht ausreden. Am 8. Oktober 2016 verhängte der Richter gegen ihn vier Jahre Gefängnis. Li legte Berufung beim Mittleren Gericht Kunming ein. Aber das erstinstanzliche Urteil hatte Bestand.
Am 15. September und 24. November 2018 verhafteten Polizisten Li erneut, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Beide Male durchsuchte die Polizei die Wohnung und ließ Li nach einigen Stunden wieder frei.
Ende November 2018 verteilte Li Falun-Dafa-Kalender und Flyer. Am 24. November nahmen Beamte der Polizeiwache Jinbilu ihn fest. Noch am selben Abend kam er wieder frei, nachdem Beamte der Staatssicherheit Xishan seine Wohnung durchsucht hatten.
Im Januar 2019 brachte man ihn ins Gefängnis der Provinz Yunnan, wo er seine Haftstrafe antreten sollte. Familienbesuche wurden untersagt.
Nach Angabe der Gefangenen, die vor Li freigelassen worden waren, befand sich der Praktizierende in Haft bei guter Gesundheit. Sie waren schockiert, dass er nur wenige Tage vor seiner Freilassung plötzlich verstarb. Wie das Gefängnis mitteilte, sei Li an einer Krankheit verstorben. Weitere Einzelheiten erfuhr die Familie nicht.
Frühere Verfolgung
Am 24. Juli 1999, wenige Tage nach Beginn der Verfolgungen, nahmen drei Polizisten Li mit auf die Polizeiwache Xiba, weil er die Falun-Dafa-Übungen im Freien praktiziert hatte. Ein Beamter der Polizeiwache Kunming ermahnte ihn, seinen Glauben aufzugeben. Li weigerte sich. Der Beamte brachte ihn nach Hause und beschlagnahmte all seine Falun-Dafa-Bücher und Übungskassetten.
Am Abend des 28. Oktober 1999 brachen zwei Polizisten in Lis Wohnung ein, als er gerade meditierte. Sie nahmen ihn zum Verhör auf die Polizeiwache Xiba mit, wo sie ihn zwangen, eine Garantieerklärung zu unterschreiben.
Im Oktober 1999 lud ein Beamter der Polizeiwache des Bezirks Wuha Li sieben Mal vor und verhörte ihn. Einmal kamen drei Polizisten zu ihm nach Hause und wollten wissen, ob er noch Falun Dafa praktizierte.
Am 8. November 2000 kamen zwei Beamte der Polizeibehörde Kunming in Lis Wohnung und beschlagnahmten seine Übungskassetten.
Als Li am 27. März 2001 anderen von der Verfolgung erzählte, verhafteten ihn mehrere Beamte der Polizeibehörde des Kreises Binchuan in Dali. Sie verhörten ihn, durchsuchten seine Wohnung und sperrten ihn für einen Monat in die Haftanstalt Binchuan. Nachdem seine Familie 2.000 Yuan (etwa 270 Euro) gezahlt hatten, durfte Li wieder nach Hause.
Im Mai 2002 brachen zwei Beamte der Polizeibehörde Kunming in Lis Wohnung ein. Sie stellten vor Ort einen Durchsuchungsbefehl aus und durchwühlten drei Stunden lang alle Zimmer. Die Polizisten beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher und Schriften, ein Notebook sowie ein Abspielgerät. Die Beamten nahmen ihn mit auf die Polizeiwache, wo zwei Ärzte seinen Blutdruck überprüften. Li hatte extrem hohen Blutdruck. Auf der Toilette wurde er bewusstlos. Die Polizisten vertraten jedoch die Auffassung, dass sein Blutdruck stabil sei, und verhörten Li bis Mitternacht. Am nächsten Tag wurde er freigelassen, aber schon kurze Zeit später tauchten die Beamten wieder bei ihm zu Hause auf, um ihn zu schikanieren und die Wohnung zu durchsuchen.
Ein Funktionär seiner ehemaligen Arbeitsstelle kam ebenfalls zu Li nach Hause und nahm ihn willkürlich „vorübergehend in Gewahrsam“. Li musste sich daraufhin bei den Beamten melden, wenn er die Wohnung verlassen wollte. Dieser Zustand dauerte über ein Jahr an.
Lis früherer Arbeitgeber, Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees und Stasi-Beamte von Wuhua arbeiteten zusammen, um Li dreimal in eine Gehirnwäsche-Einrichtung im Pflegeheim Hangkong in Kunming einzusperren.
Das Büro 610 des Bezirks Wuhua forderte Lis ehemaligen Arbeitgeber auf, den Praktizierenden im August 2001 in ein Pflegeheim zu bringen. Der Leiter des Büro 610 unterzog Li und elf weitere Praktizierende in dem Pflegeheim zehn Tage lang einer Gehirnwäsche. Sie mussten sich Videos ansehen, die Falun Dafa verleumdeten.
Lis ehemalige Kollegen arbeiteten mit Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees Zhuantang zusammen, um ihn im August 2003 erneut in das Pflegeheim einzuliefern. Alle dort inhaftierten Praktizierenden hatten auch an dem vorherigen Gehirnwäsche-Verfahren teilgenommen und sich geweigert, Falun Dafa aufzugeben.
Im Juli 2005 führte das Büro 610 sowie die Staatsanwaltschaft und die Staatssicherheit von Wuhua eine neuntägige Gehirnwäsche-Maßnahme im Pflegeheim durch. Auch Li musste daran teilnehmen.
Während der Olympischen Spiele 2008 in Peking führte das chinesische kommunistische Regime eine Razzia gegen Falun-Dafa-Praktizierende durch. Beamte der Polizeiwache Daguan und der Staatssicherheit des Bezirks Wuhua kamen am Abend des 21. Juni 2008 zu Li nach Hause. Sie gaben vor, die Falun-Dafa-Übungen von ihm lernen zu wollen. Ein Beamter zerrte ihn in das Schlafzimmer, während die anderen Beamten ein Dutzend Polizisten anforderten, um die Wohnung zu durchsuchen. Sie beschlagnahmten Lis Falun-Dafa-Bücher, seine Computer, zwei Drucker, Papierschneidegerät, einen eBook-Reader und eine externe Festplatte. Ein Staatsanwalt erhob Anklage. Im Jahr 2009 verurteilte das Zwischengericht Kunming Li zu drei Jahren Gefängnis.
Als Li im Mai 2012 DVDs mit Informationen über Falun Dafa verteilte, gab er eine davon unwissentlich an einen Zivilpolizisten. Der Beamte brachte Li zum Verhör auf die Polizeiwache Chongren, während andere seine Wohnung durchsuchten. Nach einer Stunde kam Li wieder frei.
Die nächste Festnahme erfolgte am 8. März 2013. Jemand hatte Li angezeigt, weil er Materialien über Falun Dafa verteilt hatte. Nachdem seine Familie eine Kaution von 1.000 Yuan (etwa 140 Euro) gezahlt hatte, wurde Li freigelassen.
Am 1. Mai 2013 nahmen Beamte Li erneut wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Materialien fest. Stundenlang wurde er auf der Polizeiwache verhört.
Beteiligt an der Verfolgung:
Li Hua, Präsident des Gefängnisses Nr. 1 der Provinz Yunnan: +86-871-63834211Zhao Yi, Direktor des Amtes für Gefängnisverwaltung der Provinz Yunnan: +86-871-66116110Li Hui, Direktor der Polizeiwache des Bezirks Xishan: +86-871-68181929Yang Yue, Präsident des Bezirksgerichts XishanOu Lingjun, Präsident der Staatsanwaltschaft des Bezirks Xishan: +86-871-68573809, +86-871-68573803
(Weitere Kontaktinformationen zu den Tätern sind im chinesischen Originalartikel zu finden)
Früherer Bericht:
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