Durch Folter im Arbeitslager abgemagert – jetzt erneut zu drei Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Ende 2022 wurde ein 55-jähriger Mann zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Es war nicht das erste Mal, dass er wegen seines Glaubens an Falun Dafa zur Zielscheibe der Behörden wurde.

Gao Hong lebt in der Stadt Zibo in der Provinz Shandong. Er wurde am 29. August 2022 von Han Junhu und Chang Jiang von der Staatssicherheitsabteilung Qidu festgenommen. Kurze Zeit später kam er zwar wieder frei, wurde aber unter Hausarrest gestellt. Die Polizei gab den Fall am 6. September an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Zichuan ab. Am 5. Dezember verurteilte das Bezirksgericht Zichuan den Praktizierenden zu drei Jahren Haft.

Durch Gaos Inhaftierung ist seine 85-jährige Mutter in einer schwierigen Lage. Sie leidet unter Bluthochdruck und einer schweren Herzerkrankung. Ihr Mann ist 2018 verstorben, sodass sie vollkommen auf die Hilfe ihres Sohnes angewiesen ist. Nun ist sie auf sich alleingestellt.

Frühere Verfolgung

Im Jahr 1991 erwarb Gao seinen Abschluss an der China University of Petroleum mit dem Hauptfach Automatisierungstechnik und er hielt eine Stelle am Petrochemischen Forschungsinstitut in Qilu. Als Gao die positiven Veränderungen seiner Eltern, die mit dem Praktizieren von Falun Dafa angefangen hatten, erlebte, wandte auch er sich 1997 dieser Meditationslehre zu. Nach seiner Aussage gewann er dadurch Weisheit, die ihm später mehrere Preise für technologische Entwicklungen bei seiner Arbeit einbrachten.

Doch mit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 nahm das Glück von Gao und seiner Familie eine jähe Wende. Praktisch über Nacht wurden alle Falun-Dafa-Praktizierenden zum Staatsfeind erklärt. Das bekam auch Gao zu spüren. Er wurde am 26. November 2000 festgenommen, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Mitarbeiter der Sicherheitsabteilung hielten ihn an seinem Arbeitsplatz fest; Polizisten durchsuchten seine Wohnung. Indes sorgten Mitglieder des Parteikomitees von seinem Arbeitsplatz dafür, dass Beamte auf Gao einredeten, um ihn zur Abkehr von Falun Dafa zu überreden. Er weigerte sich.

Am 5. Dezember wurde der Praktizierende in die Haftanstalt des Bezirks Linzi gebracht. 21 Tage später kam er auf Kaution frei.

Schon wenige Monate später, am 10. März 2001, wurde Gao erneut bei seiner Arbeit verhaftet und am Arbeitsplatz festgehalten. Einen Monat lang unterzogen Beamte ihn einer Gehirnwäsche. Rund um die Uhr wurde Gao überwacht und täglich gezwungen, sich Propagandavideos anzusehen, die Falun Dafa in Verruf brachten.

Am 18. Juli 2001 versuchten Polizisten erneut, Gao in Gewahrsam zu nehmen. Als die Beamten zu seiner Wohnung kamen, war er jedoch unterwegs. Die Polizisten durchsuchten die Zimmer und verschwanden wieder. Als Gao und seine Eltern von der Razzia erfuhren, sahen sie sich gezwungen, unterzutauchen, um weiterer Verfolgung zu entgegen. Fast ein Jahrzehnt blieben sie ihrer Heimat fern.

Während der Olympischen Spiele 2008 in Peking geriet Gao am 31. Juli in eine Polizeikontrolle, als er gerade auf dem Weg zur Arbeit in die Provinz Hebei war. Die Polizisten durchsuchten seine Tasche und fanden Falun-Dafa-Bücher. Abermals wurde Gao verhaftet. Die Beamten brachten ihn zurück in seine Heimatstadt, wo er ins Untersuchungsgefängnis Zibo gesperrt und mehrfach verhört wurde. Die Polizisten hofften, den Aufenthaltsort von Gaos Eltern zu erfahren. Am 26. August 2008 wurde Gao von den Behörden zu zwei Jahren Zwangsarbeit verpflichtet.

Im Zwangsarbeitslager Nr.2 in der Provinz Shandong wurde Gao verprügelt. Ihm wurden die Hände auf dem Rücken mit Handschellen gefesselt. Sieben Tage und Nächte entzogen die Wärter ihm den Schlaf. Aus Protest trat Gao in den Hungerstreik und weigerte sich zudem, Zwangsarbeit zu leisten. Die Wärter reagierten mit verschärfter Verfolgung. Drei Tage lang musste Gao stillstehen. An den folgenden 81 Tagen wurde er gezwungen, jeden Tag von 5:30 Uhr bis 23:00 Uhr auf einem kleinen Hocker zu sitzen – mit aufrechtem Oberkörper, die Hände auf den Knien. Bei dieser Foltermethode wird das Gesäß der Opfer schnell wund und beginnt zu eitern. Die Schmerzen sind unerträglich, vor allem, wenn die Haut an der Kleidung klebt und abreißt.

Als Gao am 3. Oktober 2009 aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands vorzeitig freigelassen wurde, war er nur noch Haut und Knochen.

Gao Hong nach seiner Entlassung aus dem Zwangsarbeitslager

Am 11. Juli 2010 wurde Gao erneut verhaftet. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. 12 Tage blieb er in Gewahrsam. Die Polizisten beschlagnahmten sein Mobiltelefon sowie sein Elektrofahrrad.

Im September 2010 zog Gao mit seinen Eltern zurück in die Heimat. Später gelang es ihm, eine Stelle in einem privaten Unternehmen anzunehmen, sodass er seine Eltern finanziell unterstützen konnte.

Am 15. Juli 2020 fand eine weitere Razzia statt. Gaos Mutter, Liang Zhongxian, war zu diesem Zeitpunkt allein in der gemeinsamen Wohnung. Polizisten behaupteten, sie hätten eine Falun-Dafa-Broschüre in der Nachbarschaft gefunden. Sie vermuteten, dass Liang diese verteilt habe. Gaos Mutter wurde verhaftet und zum Verhör zur Polizeiwache gebracht. Die Beamten beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher, Computer, Drucker, Tablet und sogar eine Schreibtischlampe.

Als Gao am Nachmittag von der Arbeit nach Hause kam, wurde auch er abgeführt. Bis zum folgenden Nachmittag verhörten die Beamten den Praktizierenden. Aufgrund der Corona-Pandemie kam er nicht in Gewahrsam, sondern erhielt eine Bewährungsfrist von einem Jahr.

Beteiligt an der Verfolgung:

Han Junhu, Leiter der Staatssicherheit Qidu: +86-18615335552Tang Zenglei Polizeibeamter: +86-18615335759Bai Liang, Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks ZichuanZhao Chenggang, Richter am Bezirksgericht Zichuan: +86-18560295969