Nach Festnahme in Isolationshaft gesperrt

(Minghui.org) Seitdem Qin Shaohua am 8. Februar 2023 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet wurde, wird ihr jeglicher Familienkontakt verweigert. Ihre Angehörigen haben kürzlich erfahren, dass heimlich ein Gerichtstermin stattgefunden hat. Richter und Staatsanwalt weigern sich, weitere Einzelheiten bekanntzugeben.

Qin lebt in der Stadt Gaomi in der Provinz Shandong. Am 31. Mai 2022 fand ihre letzte Verhaftung statt. Ein Angestellter der Hausverwaltung hatte die Praktizierende angezeigt, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Die Polizei nahm Qin die Schlüssel ab und durchsuchte ihre Wohnung. Nach einem kurzen Verhör ließen die Beamten sie am Abend gegen Kaution frei.

Am 29. September kamen drei Beamte zu Qins Wohnungen und brachten sie zur Staatsanwaltschaft Gaomi, wo ein Verhör stattfand. Noch am selben Tag kehrte sie wieder nach Hause.

Am 17. November brachten drei Polizisten Qin zum Gericht Gaomi. Ein Justizmitarbeiter teilte ihr mit, dass für den 1. Dezember 2022 ein Termin anberaumt worden sei.

Qin beharrte jedoch auf ihrer Unschuld und nahm an dem Termin nicht teil. Aus diesem Grund nahmen Polizisten die Praktizierende am 8. Februar 2023 in Gewahrsam und brachten sie in die Haftanstalt Weifang. Zwei Tage später teilte die Polizei ihrer Familie telefonisch mit, dass ihre Verhaftung genehmigt worden sei.

Ein Insider berichtete der Familie, dass nach der Festnahme eine geheim gehaltene Anhörung von Qin vor dem Gericht Gaomi stattgefunden habe. Mehrfach riefen die Angehörigen bei Gericht und Staatsanwaltschaft an, um nähere Einzelheiten zu erfahren, wurden jedoch ignoriert oder abgewimmelt.

Am 2. März rief die Familie erneut bei Richter Liu Zhaosheng an. Zwar ging jemand ans Telefon, legte aber sofort wieder auf, als die Familie nach Qins Zustand fragte. Daraufhin rief die Familie bei Staatsanwalt Pan Honghui an. Sein Mitarbeiter nahm den Anruf entgegen und leitete das Telefonat an die „für den Fall zuständige Person“ weiter. Pan gab sich nicht zu erkennen, aber die Angehörigen erkannten seine Stimme. Er sagte, Pan habe das Büro gerade verlassen. Dann wollte er wissen, ob Qins Angehörigen Falun Dafa praktizieren. Er gab vor, die Telefonnummer der Familie notiert zu haben, und warnte sie davor, eine Anzeige gegen ihn zu erstatten.

Die Verfolgung der Familie

Qin hatte 1998 gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Als das kommunistische Regime Chinas ein Jahr später die Verfolgung einleitete, geriet die Familie mehrfach ins Visier der Behörden, wurde mehrfach festgenommen und inhaftiert.

Am 7. April 2011 wurden Qins Eltern, Qin Songfa und seine Frau Xu Xiuzhen, festgenommen. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatten. Das Gericht Gaomi verurteilte das Paar zu jeweils dreieinhalb Jahre Haft.

Als Qin zur örtlichen Beschwerdestelle ging und die Freilassung ihrer Eltern forderte, wurde auch sie am 24. August 2011 verhaftet und zu einem Jahr Zwangsarbeit verpflichtet.

Am 4. April 2014 verhaften Polizisten Qins Eltern und ihre Schwester in ihrer Wohnung. Während die Schwester noch am selben Abend nach Hause durfte, blieben ihre Eltern 38 Tage in Gewahrsam.

Am 5. März 2016 fand die nächste Festnahme von Qins Eltern statt, weil sie Falun-Dafa-Materialien verteilt hatten. Am 17. März 2016 wurde auch Qin festgenommen, weil sie einen Anwalt für ihre Eltern beauftragt hatte. Während die Polizei ihre Wohnung durchsuchte, konnte Qin entkommen.

Am 13. November 2020 tauchten plötzlich drei Beamte bei Qins Arbeit auf und führten sie ab. Als Grund nannten sie ihre Flucht vier Jahre zuvor. Für Qins Festnahme bekam jeder Beamte eine Prämie von 3.600 Yuan (etwa 500 Euro). Die Polizisten lachten, als sie das Geld vor Qins Nase zählten.

Nach einer Nacht auf der Polizeiwache brachten Beamte Qin ins in die Haftanstalt Changqie. Am 27. November 2020 ließen die Polizisten sie wieder frei.

Beteiligt an der Verfolgung:

Pan Honghui, Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft der Stadt Gaomi: +86-18506362607, +86-536-3012622Liu Zhaosheng, Richter am Gericht Gaomi: +86-536-2678039

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