Verspätete Nachricht: Medikamentenversuch im Frauen-Zwangsarbeitslager der Stadt Shijiazhuang

(Minghui.org) Qiao Yunxia lebt in der Gemeinde Xindian, Stadt Xingtai, Provinz Hebei. Am 25. Oktober 1999 verhaftete die Polizei die damals 37-Jährige, weil sie für ihr Recht auf Falun Dafa eingetreten war. Drei Jahre sperrten die Behörden sie im Frauen-Zwangsarbeitslager der Stadt Shijiazhuang ein. Sie wurde dort massiv gefoltert und misshandelt, weil sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte.

Die Wärter versetzten ihr Elektroschocks, verabreichten ihr Chilipulver, hängten sie auf, fesselten sie mit nassen Handtüchern und verprügelten sie. Da Qiao ihrem Glauben treu blieb, mischten die Wärter ihr schließlich unbekannte Medikamente ins Essen und unterzogen sie in einem Krankenhaus verschiedenen Untersuchungen.

Kurz darauf verformte sich ihr Gesicht und ihre Gliedmaßen. Qiao litt unter Organversagen sowie Gedächtnisverlust und wurde fast blind. Außerdem hatte sie Atembeschwerden und konnte sich kaum noch bewegen. Als die Wärter sie im Januar 2001 von ihrer Familie abholen ließen, war die Praktizierende mehr tot als lebendig.

Brutale Folter

Nach Qiaos Ankunft im Arbeitslager am 22. Dezember 1999 weigerte sie sich, die Gefängnisuniform zu tragen und unbezahlte Arbeit zu verrichten. Schließlich habe sie gegen kein Gesetz verstoßen, bloß weil sie an ihrem Glauben festhalte, argumentierte sie. Im März 2000 zwangen die Wärter alle inhaftierten Praktizierenden, zwei Wochen lang jeden Tag 17 Stunden im Freien an einer Wand zu stehen. Dadurch schwollen ihnen die Beine schnell an. Manche bekamen aufgrund der prallen Sonne einen starken Sonnenbrand, sodass sich die Haut im Gesicht abpellte. Andere fielen aufgrund der körperlichen Belastung in Ohnmacht.

Eines Tages wurde Qiao in das Büro des Wachpersonals gebracht. Sieben Wärter stießen sie zu Boden und trampelten abwechselnd auf ihr herum. Sie legten ihr einen Strick um den Hals und die hinter dem Rücken verdrehten Arme. Dann zogen sie das Seil immer fester. Qiao konnte kaum noch atmen und glaubte, dass ihre Schultern jeden Moment ausgekugelt würden. Nachdem das Seil gelöst worden war, hatte sie taube Gliedmaßen und starke Gelenkschmerzen. Den rechten Arm konnte sie sechs Monate lang nicht spüren.

Ein anderes Mal, als Qiao die Zwangsarbeit verweigerte, prügelten die Wärter mit Schlagstöcken auf sie ein. Durch die immensen Schmerzen litt sie unter Herzrasen und Atemnot. Nach der Folter waren ihre Beine taub und ihr ganzer Körper mit blauen Flecken übersät. Trotzdem zwangen die Wärter sie an den 47 folgenden Tagen, jeden Tag lange Zeit zu laufen, zu stehen oder zu marschieren.

Später wurde Qiao mit anderen Praktizierenden in die dritte Abteilung verlegt. Die Wärter befahlen den Gefangenen, sie zu überwachen. Es war ihnen nicht erlaubt, die Zelle zu verlassen. Wenn die Häftlinge sie dabei erwischten, wie sie die Schriften des Falun Dafa rezitierten oder die Übungen machten, zerrten sie an ihren Haaren und gossen ihnen kaltes Wasser über den Kopf. Sie scheuerten mit einem nassen Handtuch den Mund der Praktizierenden, bis sie bluteten. Mit einem Löffel schlugen sie Qiao Zähne aus. Eine Insassin behauptete, sie könne an den Praktizierenden das Töten üben. Sie rief ein Dutzend Gefangene herbei, um die erschöpften Praktizierenden zu verprügeln.

Im August 2000 befahl ein Wärter den Gefangenen, Qiao Chilipulver zu verabreichen – zur Strafe, weil sie die Schriften von Falun Dafa rezitiert hatte. Vor Schmerzen wälzte sie sich danach auf dem Boden herum. Die Häftlinge fesselten sie mit einem Handtuch, dass sie ihr um den Hals banden. Ein weiteres stopften sie ihr in den Mund, um sie am Schreien zu hindern.

Qiao konfrontierte die Wärter damit, dass die Häftlinge jemanden töten könnten. Die Wärter jedoch antworten, dass es Möglichkeiten gebe, sich der Verantwortung zu entziehen. Später deutete der Leiter der Verwaltungsabteilung mit einer Geste eine Injektion an und sagte zu Qiao: „Wenn du nicht auf uns hörst, werde ich dir in ein paar Tagen eine Spritze geben.“

Menschenversuche mit Drogen

Die Drogenabhängige Ma Yulian bot Qiao an, ihr noch vor allen anderen das Essen zu holen. Kurz nach der Mahlzeit musste die Praktizierende alles erbrechen. Das Erbrochene hatte einen ungewöhnlich strengen Geruch. Nach ein paar Tagen war Qiao derart geschwächt, dass sie sich nicht mehr selbst versorgen konnte. Die Wärter beauftragten Ma damit, sich um die Praktizierende zu kümmern und Urinproben einzuholen.

Einmal brachten die Wärter Qiao in ein Krankenhaus, wo man ihr mehrere Spritzen – angeblich Glukose – verabreichte. Danach waren ihre Hirnaktivitäten ebenso eingeschränkt wie die ihres Körpers. Sie konnte nur noch verschwommen sehen und litt unter Herzrasen. Beim Gehen war sie auf Hilfe angewiesen. Später brachten Wärter sie erneut ins Krankenhaus, wo ihr zwei Männer Blut abnahmen.

Gemälde „Psychiatrische Misshandlung“ aus der internationalen Ausstellung „Die Kunst von Zhen Shan Ren“ (Wahrhaftigkeit Barmherzigkeit Nachsicht)

Mitte Januar 2001 stand Qiao an der Schwelle des Todes. Die Wärter brachten sie in dasselbe Krankenhaus. Als sie auf der Liege saß, konnte sie kaum atmen und hatte Schmerzen in der Brust. Ihre Gedanken rasten. Ein Wärter gab ihr eine Tablette und meinte, das würde die Schmerzen während der Untersuchung lindern. Dann kamen drei Männer und setzten sich vor Qiao – als würden sie darauf warten, dass etwas passiert. Qiao nahm die Pille ein und erbrach sie schlagartig. Der Wärter war sehr verärgert.

Qiao erkrankte kurz darauf an Neuropathie. Ihre Muskeln und inneren Organe degenerierten. Sie war nicht mehr ansprechbar; Gesicht und Gliedmaßen waren verformt. Ihr Sehvermögen war ebenso gestört wie ihr Gedächtnis. Außerdem litt sie an Herzrasen und Atemnot. Ihr war kalt und sie konnte sich kaum noch rühren. Unerträgliche Schmerzen stellten sich ein, so als ob jemand an ihren Knochen kratzen und ihr die Sehnen herausreißen würden. Qiao spürte ein Brennen, das sich wie ein Stromschlag im ganzen Körper ausbreitete. Ein stechender Schmerz im Kopf ließ ihr Gesicht, Augen und Mund zucken. Jede Sekunde fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit und war kaum zu ertragen. 

Als Qiao am 20. Januar 2001 kaum noch atmete, forderten die Verantwortlichen des Arbeitslagers ihre Familie auf, sie abzuholen. Vor der Freilassung sollte Qiao noch eine Garantieerklärung unterschreiben, doch sie weigerte sich. Drei Tage später riefen die Verantwortlichen mehrfach bei der Familie an und machten Druck, da sie nicht zur Verantwortung gezogen werden wollten. Sie sollten sich beeilen und die sterbenskranke Qiao nach Hause holen, hieß es. Am 23. Januar nahm die Familie Qiao mit nach Hause.

Dort angekommen lernte Qiao regelmäßig die Schriften des Falun Dafa und machte die Übungen. So erholte sie sich wieder.

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