Angeklagt – wegen des Praktizierens von Falun Dafa

(Minghui.org) Am 7. März 2023 stand ein 65-Jähriger vor Gericht, weil er Falun Dafa praktiziert.

Tian Shujun lebt in der Stadt Qinhuangdao in der Provinz Hebei. Er wurde am 29. Juli 2020 festgenommen. Am 15. August ließ die Polizei ihn wieder frei, stellte ihn aber unter Hausarrest. Nach seiner Heimkehr kamen häufig Polizisten zu ihm nach Hause und schikanierten ihn.

Am 13. April 2022 nahmen Beamte den Praktizierenden erneut fest. Nach 21 Tagen Quarantäne im Polizeikrankenhaus brachten sie ihn ins Untersuchungsgefängnis Qinhuangdao, wo er seitdem festgehalten wird.

Bei seiner Anhörung vor dem Bezirksgericht Funing am 7. März 2023 beantragte Tians Verteidiger Freispruch. Der Praktizierende brachte auch selbst Gründe vor, die seine Unschuld untermauerten.

Der Staatsanwalt beschuldigte ihn, mittels Mobiltelefon Informationen über Falun Dafa verschickt zu haben. Der Verteidiger hielt dagegen. Das von der Polizei beschlagnahmte Mobiltelefon hatte nicht einmal eine Sim-Karte, sodass man damit unmöglich Nachrichten versenden konnte. Zwei der drei geladenen Zeugen behaupteten, Textnachrichten von Tian erhalten zu haben. Allerdings stimmten ihre Zeitangaben nicht mit denen in den Polizeiberichten überein.

Weiter warf der Staatsanwalt Tian vor, Wiederholungstäter zu sein, da er bereits früher wegen des Praktizierens von Falun Dafa Haftstrafen im Arbeitslager verbüßt habe. Tians Anwalt argumentierte, dass Zwangsarbeit als illegal eingestuft und seit 2013 offiziell abgeschafft worden sei. Die Tatsache, dass Tian im Arbeitslager inhaftiert war, zeige lediglich, dass er wegen seines Glaubens verfolgt werde. Dies könne nicht als Beweis für eine erneute Anklage verwendet werden.

Der Richter und der Staatsanwalt ließen den Verteidiger aussprechen und unterbrachen ihn nicht, wie es sonst in Prozessen gegen Falun-Dafa-Praktizierende üblich ist. Nach knapp zwei Stunden wurde die Anhörung vertagt.

Tian hatte 1997 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Kurz nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 setzte er sich bei der Regierung für seine Glaubensfreiheit ein und wurde festgenommen. Polizisten verletzten ihn am Handgelenk und tropften ihm heißes Wachs auf die Wunde. Während der beiden Aufenthalte im Zwangsarbeitslager wurde er gefoltert und musste Zwangsarbeit leisten.