Eine junge Praktizierende aus Deutschland: Kultivierung in meinem Londoner Alltag
(Minghui.org) Ich bin eine junge Praktizierende und studiere Geige in London. Vor genau einem Jahr schlug mein Geigenlehrer vor, ich sollte das Brahms-Violinkonzert lernen, was eins der anspruchsvollsten Stücke der Violinliteratur ist. Ich hielt es für unmöglich, weil ich meine Fähigkeiten auf der Geige nicht als ausreichend gut einschätzte. Da allerdings mein Lehrer es vorgeschlagen hatte, wollte ich es versuchen. In dem Prozess, das Stück zu erlernen, wurde mir bald klar, dass ich es nur schaffen würde, wenn ich mich parallel auch in der Kultivierung stark erhöhen und strengere Anforderungen an mich stellen würde.
Eine solche Anforderung war, meine Zeiteinteilung zu optimieren. Wie konnte ich es schaffen, das Fa zu lesen, Übungen zu machen, an Projekten für Dafa teilzunehmen und meine Pflichten des alltäglichen Lebens zu erledigen? Meine Übungsgruppe trifft sich mittwochs und samstags. Ich kam jedoch maximal einmal die Woche hinzu, weil ich das für ausreichend hielt. Nun nahm ich mir vor, ohne Wenn und Aber an beiden Tagen zu kommen. Ich hatte früher insgeheim die Ausrede vorgeschoben, ich müsste die Geige mehr üben und könnte deshalb nicht dauernd zu den Übungen fahren. Denn mein Geigenlehrer sagte stets zu mir: „Das Einzige, was dein Spiel verbessern wird, ist, wenn du jede freie Minute fürs Geige-Üben verwendest.“ Jetzt stellte ich allerdings fest: Wenn ich standhaft zweimal die Woche im Park die Übungen machte, war mein Geige-Üben danach viel effektiver und inspirierter. Manche technischen Probleme, die ich vor den Übungen nicht lösen konnte, erschienen mir nach den Übungen plötzlich ganz einfach. Ähnlich ging es mir mit dem Fa-Lernen.
Eine weitere Anforderung, die ich mir stellte, war, unter meinen Freunden mit weniger Angst zu Falun Dafa zu stehen. Unter dem Vorwand, so weit wie möglich den gewöhnlichen Menschen entsprechen zu wollen, tendiere ich manchmal dazu, nicht ehrlich über meine Lebensansichten und Fragen zu sprechen, von denen ich vermute, dass meine Freunde anderer Meinung sind. Ich schweige dann und fühle mich im Nachhinein schlecht, weil die anderen womöglich glauben, ich würde, was Fragen der Sexualität, der politischen Ausrichtung und der moralischen Werte betrifft, ihren Ansichten zustimmen. Das würde allerdings nicht dem Fa entsprechen. Die Angst, als seltsam betrachtet zu werden, hindert mich auch manchmal daran, eine Gesprächssituation für die Wahrheitserklärung zu nutzen.
In dem Versuch, meine Angst in diesem Kontext zu überwinden, gab ich mir öfter bewusst einen Ruck, um mit meinen Mitmenschen über Falun Dafa zu reden. Dabei habe ich sehr ermutigende Erfahrungen gesammelt. Eine positive Erfahrung war zum Beispiel, als ich mich durch meine Hongkonger Mitbewohnerin am chinesischen Neujahrstag mit ihren Freunden in einem Hongkonger Restaurant traf und sie ihrer chinesischen Freundin begeistert davon erzählte, dass ich regelmäßig Qigong-Übungen praktizieren würde. Als diese chinesische Freundin mich dann interessiert nach dem Namen des Qigong fragte und ich ihr erklärte, ich würde Falun Dafa praktizieren, wurde ihr Gesicht schlagartig blass. Dass ich Falun Dafa praktiziere, änderte ihre vorerst positive Einstellung vollständig, da sie als Tochter eines KPCh-Abgeordneten offenbar nur Schlechtes darüber gehört hatte. Ruhig und vernünftig erklärte ich ihr daher, wie ich Falun Dafa wahrnehme, und berichtigte die Unwahrheiten, an die sie bislang geglaubt hatte. Natürlich konnte sie nicht auf einmal ihre gesamte Weltanschauung komplett umkehren, nur weil ich das genaue Gegenteil von der KP-Propaganda erzählte, aber sie hörte mir aufmerksam zu und widersprach mir auch nicht. Als ich sie später in der Hochschule gelegentlich traf, konnte ich merken, dass sie verunsichert war und nicht wusste, was sie von mir denken sollte. Mittlerweile jedoch grüßt sie mich immer ganz freundlich und ohne Vorbehalte. Meine Mitbewohnerin erzählte mir sogar, dass diese Chinesin kürzlich meinte, sie vermisse ihr Heimatland, aber nicht die dortige Regierung. Vielleicht hat mein Gespräch mit ihr einen positiven Beitrag dazu geleistet, dass sie ihre Abneigung gegen Falun Dafa überdenken konnte.
Weil mich das Gespräch mit ihr so beeindruckt hatte, gelang es mir auf ganz natürliche Weise, auch zu Hause mit meinen Mitbewohnerinnen und einem Freund, der zu Besuch war, noch einmal darüber zu sprechen. Und so erfuhren auch diese drei, wie die KPCh die eigene Bevölkerung in die Irre leitet und Falun Dafa verfolgt. Die Situation war ganz offensichtlich für die Aufklärung arrangiert – ich musste sie nur nutzen!
Lange Zeit hatte ich mich nicht getraut, mit meinem Geigenlehrer über Falun Dafa zu sprechen, weil wir uns ja immer in der Unterrichtssituation sehen, wo es primär um die Geige gehen soll. Außerdem ist ja er die Autoritätsperson, die mir etwas beibringt, wie soll dann ich plötzlich ihm die Wahrheit über Falun Dafa vermitteln? Aber eines Tages ergab es sich dann doch und ich konnte ihm einen Flyer geben. Er war sehr interessiert und so erklärte ich ihm, was Falun Dafa ist und wie es mir im Leben hilft. Einige Zeit später fing er dann plötzlich im Unterricht an, darüber zu sprechen. Er sagte, dass er sehe, wie so viele Menschen meines Alters vom Leben überfordert seien und allen möglichen Blödsinn machen würden, wie endlose Partys mit Drogen und Alkohol feiern, um irgendwie durchzukommen. Er habe den Eindruck, dass ich von all diesen Dingen unberührt bleibe. Es scheine ihm, als bräuchte ich diese Dummheiten nicht mitzumachen, weil mir mein Elternhaus eine gute Basis für ein ausgeglichenes Gemüt gegeben habe. Ich würde ihm so weise erscheinen. Ich erklärte ihm dann, dass das wohl an den Meditationsübungen liege. Ich denke, er hat verstanden, dass ich meinen Zustand und meine positiven Eigenschaften Falun Dafa zu verdanken habe.
Im Folgenden möchte ich einige meiner aktuellen Xinxing-Prüfungen und die damit zusammenhängenden Überlegungen und Erkenntnisse mit euch teilen.
Das Thema Neid
Im letzten Jahr wohnte ich mit zwei Geigenstudentinnen zusammen, die beide sehr erfolgreich sind. Sie können viel besser spielen als ich und werden öfter für hochrangige Konzerte und Projekte in ganz Europa angefragt, während ich Tag ein Tag aus einfach nur übe, um im Geigenspiel besser zu werden. Das ist eine Situation, die ich nicht so einfach akzeptieren konnte. Dadurch kam Neid auf, den ich zu unterdrücken versuche. Wenn ich in Orchesterprojekten der Hochschule für einen Platz in der letzten Reihe eingeteilt werde, während andere Studenten die Führungspositionen übernehmen dürfen, dann will ich meinen Neid nicht wahrhaben. Dennoch tauchen negative Gedanken auf. Natürlich weiß ich, dass ich diese negativen Gedanken über meine Mitmenschen nicht haben sollte. Deshalb versuche ich nun, solche Situationen mehr wie in der folgenden Stelle aus dem Zhuan Falun zu betrachten:
„Manche wussten, dass er ein Qigong-Praktizierender ist, und fragten ihn: ‚Du als ein Qigong-Praktizierender verlangst nichts für dich. Was willst du denn dann haben?‘ Er sagte: ‚Ich will das haben, was die anderen nicht haben wollen.‘ In Wirklichkeit war er überhaupt nicht dumm, sondern sehr klug, denn gerade so soll man mit den persönlichen Interessen umgehen. Er ließ den Dingen ihren Lauf. Der andere fragte ihn wieder: ‚Was wollen denn die heutigen Menschen nicht?‘ Er sagte: ‚Die Steine auf dem Boden werden hin und her getreten. Niemand will sie haben. Dann lese ich die Steine auf.‘“ (Zhuan Falun 2019, S. 461)
Dieser Ausschnitt aus dem Fa brachte mich auf folgende Gedanken: Niemand möchte im Orchester hinten sitzen. Es ist viel schwieriger, weil man aus der Entfernung viel weniger mitbekommt. Man bekommt außerdem keinerlei Anerkennung und wird kaum wahrgenommen. Dann sollte ich es als Dafa-Jüngerin leichtnehmen und für die anderen diese undankbare Aufgabe übernehmen, damit sie die angenehmeren Rollen einnehmen können. Wenn ich sie aber beneide, dann entsteht in mir Groll ihnen gegenüber, der weder für das Resultat beim gemeinsamen Musizieren noch für meine persönliche Kultivierung von Vorteil ist.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass meine Kommilitoninnen und Kommilitonen eigensinnig nach Ruhm streben. Dann ertappe ich mich dabei, ihnen mich aus diesem Grund überlegen zu fühlen. Ich möchte allerdings nicht die Charakterschwächen bei anderen Menschen suchen, nur um mich dann besser als sie fühlen zu können. Vielmehr möchte ich bei meinen Mitmenschen auf die Aspekte schauen, in denen sie mir voraus sind, und so von ihnen lernen.
Schmerzen als Karma-Begleichung und nicht als Krankheit betrachten
Erstaunlich war in letzter Zeit, dass Schmerzen, die an der Oberfläche mit dem Geigespielen zusammenhängen, plötzlich verschwanden, wenn ich den richtigen Gedanken im Kopf hatte. Ich habe manchmal genau dann, wenn ich kurz vor einem wichtigen Konzert stehe oder viel im Orchester spiele, Schmerzen im Handgelenk, im Arm und in den Schultern. Unter gewöhnlichen Menschen wird stark angeraten, in solchen Situation mit dem Üben zu pausieren, weil die Schmerzen sonst nur noch schlimmer und chronisch werden können. Da sie aber immer in Momenten auftauchen, in denen ich spielfähig sein muss und nicht einfach pausieren kann, löst das eine gewisse Panik aus, die dann die Schmerzen noch weiter verschlimmert.
In letzter Zeit habe ich daher versucht, in solchen Situationen den Schmerzen gar keine Aufmerksamkeit zu schenken, mir selbst klarzumachen, dass es einfach nur Karma-Begleichung ist und gar nicht zwingend mit dem Geige-Üben zu tun hat. Wenn man die Schmerzen wirklich nur als eine Portion Karma betrachtet, dann gibt es plötzlich keinen Grund mehr zur Panik. Es tut halt weh, aber mehr auch nicht. Bei der fünften Übung tun mir die Beine auch weh und ich kann trotzdem aushalten, sie länger überkreuzt zu halten, wenn ich weiß, dass es einfach nur Karma ist, das ich eben begleichen muss.
Einmal habe ich auch direkt mit meinem Handgelenk gesprochen, weil sich mein ganzer Körper vor Schmerz verspannt hatte, ich aber verabredet war, mein Prüfungsprogramm einer Freundin vorzuspielen. Ich sagte zu meinem Handgelenk: „Hey, du sollst mich nicht stören. Ich versuche hier, meine Sache gut zu machen. Dafür brauche ich ein funktionierendes Handgelenk.“ Danach spielte ich meiner Freundin vor, sie fand es gut und meine Schmerzen waren weg. Das Brahms-Violinkonzert zu spielen, ist körperlich sehr strapazierend und nicht gerade schonend oder heilsam für ein Handgelenk. Dass die Schmerzen verschwanden und ich es schaffte, musste also mit meinen Gedanken zu tun haben.
Warum treten Probleme auf, wenn man sich gerade besonders fleißig kultiviert?
In jener Zeit war ich in einem guten Kultivierungszustand. Nichts brachte mich aus der Ruhe und der Betreuer der Übungsgruppe lobte mich dauernd. Er sagte, ich sei ein positives Beispiel einer Praktizierenden. Alles, was ich im Alltag zu tun hatte, gelang mir und kam gut an.
Dann jedoch passierten mir innerhalb einer Woche zwei sehr schlimme Sachen. Die eine war, dass ich angerufen und mir gesagt wurde, es sei die Polizei und jemand habe meine Identität zum Drogen-Dealen und für Geldwäsche benutzt. Erst fragten sie mich, ob ich das getan hätte, und als ich dann versicherte, ich hätte damit nichts zu tun, baten sie um meine Kooperation, um herauszufinden, wer dahintersteckte. Am Ende stellte sich heraus, dass der gesamte Anruf ein Betrug war, und ich verlor den größten Teil meiner Ersparnisse, eine Summe von 6.500 €. Noch vor kurzem war ich stolz darauf gewesen, dass mich nichts aus der Ruhe bringen konnte, und nun sowas! Ich verbrachte ungefähr eine Woche damit, mir selbst Vorwürfe zu machen: „Wie konnte ich so naiv sein, diesen Leuten am Telefon zu vertrauen und nicht zu erkennen, dass es Betrug war?“ Es war mir peinlich, ich fühlte mich dumm und war in einer Art Schockzustand, ganz zu schweigen davon, dass ich jetzt natürlich auch noch Geldsorgen hatte, denn den Puffer, den ich angespart hatte, um meine Studiengebühren zu bezahlen, hatte ich jetzt nicht mehr. Ich fühlte mich meinen Eltern gegenüber schuldig, weil es zu großen Teilen auch ihr Geld war, das sie mir zur Verfügung gestellt hatten. Und ich verstand nicht, warum mir das passiert war, da ich in diesen Tagen doch eigentlich in der Kultivierung nicht nachgelassen hatte. Vermutlich spielen da viele Dinge hinein, warum mir das passieren musste, aber ein Aspekt war sicherlich einfach, die Demütigungen zu erdulden, wenn sowohl meine Mutter als auch die örtliche Polizistin, bei der ich den Vorfall dann meldete, und meine Freundin mich als dumm, naiv und gutgläubig bezeichneten.
Die folgende Stelle aus dem Fa half mir dann jedoch, diese Kritik nicht zu persönlich zu nehmen:
„Lasst uns nun über die wirklich Dummen sprechen. Auf hohen Ebenen sind die Grundsätze völlig umgekehrt. Ein Dummer kann unter den gewöhnlichen Menschen weder eine große Übeltat begehen noch kann er mit anderen wegen persönlicher Interessen kämpfen und streiten. Er strebt nicht nach Ruhm und verliert deshalb auch keine Tugend. Aber andere werden ihm Tugend geben. Wenn sie ihn schlagen oder beschimpfen, geben sie ihm Tugend. Diese Substanz ist allerdings äußerst wertvoll. In unserem Kosmos gibt es eben diesen Grundsatz: Wer nichts verliert, der gewinnt nichts; wer etwas gewinnt, muss etwas verlieren. Wenn andere den Dummen sehen, werden sie ihn beschimpfen: ‚Du Dummer.‘ Sobald sie ihren Mund aufmachen und den Dummen beschimpfen, werfen sie ihm ein Stück Tugend zu. Wer Vorteile bekommen hat, ist der Gewinner, dann muss er auch etwas verlieren. Einer verpasst ihm einen Fußtritt und schimpft: ‚Du Dummkopf.‘ Also gut, ihm wird wieder ein ordentliches Stück Tugend zugeworfen. Wenn ihn jemand schikaniert oder ihm einen Fußtritt verpasst, lacht er: ‚Komm nur. Du hast mir ja Tugend gegeben. Ich werde kein bisschen davon zurückschieben!‘ Also, denkt mal nach, wer ist den Grundsätzen auf hohen Ebenen zufolge schlau? Wenn nicht er, wer denn sonst? Er ist am schlausten. Er verliert kein bisschen Tugend. Du wirfst ihm Tugend zu, und er schiebt kein bisschen davon zurück, sondern nimmt freudig alles an. In diesem Leben ist er dumm, aber im nächsten nicht. Sein Urgeist ist nicht dumm.“ (Zhuan Falun 2019, S. 459)
Auch wenn dieser Vorfall sehr unglücklich war, habe ich hoffentlich im Gegenzug viel Tugend dafür erhalten. Als ich gerade begann, wieder im Reinen mit mir und meinem Schicksal zu sein, erhielt ich die Note und das Feedback meiner Geigenprüfung, für die ich ein Jahr lang an diesem für mich sehr schwierigen Stück, dem Brahms-Violinkonzert, geübt hatte. Das Feedback der Prüfer und die Note waren sehr schlecht. Ich hätte beinahe nicht bestanden, weil die Prüfer der Meinung waren, ich sei dem Stück technisch noch nicht gewachsen. Gerade hatte ich erst mein gesamtes Geld verloren und nun verlor ich auch noch mein Selbstbewusstsein als Geigerin! Ich dachte: „Ich habe so hart gearbeitet und versucht, mich in der Kultivierung zu verbessern, mehr Fa gelesen als früher und mich immer gefragt, was meine Fehler sind, die mich daran hindern, eine bessere Geigerin zu sein. Und trotzdem ist das Resultat so unbefriedigend.“
Dann las ich folgenden Abschnitt im Fa:
„Wenn du solche Störungen nicht hättest, würde ich sagen, dass es für die Menschen zu leicht ist, sich zu kultivieren. Auch in meinen Augen wäre deine Kultivierung viel zu leicht. Würden die großen Erleuchteten auf hohen Ebenen das sehen, wären sie im Herzen noch unausgeglichener: ‚Was machst du denn da? Willst du so die Menschen erlösen? Es gibt gar keine Hindernisse auf dem Weg und man kann sich reibungslos bis zum Ende kultivieren. Ist das Kultivierung? Je weiter man sich kultiviert, desto bequemer wird es. Es gibt gar keine Störungen. Wie kann das denn sein?‘“ (Zhuan Falun 2019, S. 301)
Daraufhin konnte ich verstehen, dass diese Situation eine Prüfung meines Glaubens und meiner Standhaftigkeit war. Ein Fehler war bestimmt gewesen anzunehmen, durch Fleiß in der Kultivierung Erfolg in meinem Studium zu haben. Ich verstand, dass es vielleicht zu einfach wäre, an das Fa zu glauben, wenn der eigene Fleiß in der Kultivierung ausnahmslos zu Erfolgen im Leben führen würde. Wenn genau das Gegenteil passiert, dass gerade, wenn man sich sehr fleißig kultiviert, nichts so läuft, wie man es gerne hätte, und all die Mühe scheinbar gar nichts bringt, dann kann das zu Zweifeln an der Wirksamkeit der Kultivierung führen und einen dazu veranlassen, in der Kultivierung nachzulassen. So wird die Standhaftigkeit des eigenen Glaubens geprüft. Es darf eben nicht sein, dass mit der eigenen Erhöhung die Kultivierung immer einfacher wird und es immer weniger Schwierigkeiten gibt, je weiter man sich erhöht.
Natürlich ist jede Prüfung auf ihre Art und Weise komplex und ich bin sicher, ich werde mit meiner Erhöhung hoffentlich noch besser erkennen, wo meine Eigensinne liegen. Mit diesen Worten möchte ich meine Mitpraktizierenden jedoch motivieren, nicht das Vertrauen zu verlieren, wenn die Hürden im eigenen Leben manchmal besonders ungerechtfertigt erscheinen. Jede Hürde ist eine Chance, Karma zu begleichen und etwas über sich und das Leben zu lernen!
Vielen Dank, Meister!
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Rubrik: Weg der Kultivierung