70-Jährige aus Heilongjiang wegen Verteilung von Falun-Dafa-Materialien zu drei Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Die 70-jährige Jiang Yifen aus der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang wurde am 17. Januar 2023 zu drei Jahren Haft verurteilt, weil sie sich für Falun Dafa eingesetzt hatte.

Ihr Ehemann Kan Daping wurde erstmals am 3. März 2022 von der Polizei verhaftet, als er auf dem Heimweg von seiner Arbeit in einem Zentrum für Pandemiekontrolle war. Kurz darauf entließ ihn sein Arbeitgeber. Anschließend brach die Polizei in die Wohnung des Paares ein und beschlagnahmte Jiangs Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa und mehrere Mobiltelefone.

Sun Chunhong, der Leiter der Staatssicherheit des Bezirks Acheng, hatte die Verhaftung des Paares angeordnet.

Während Kan bald nach der Verhaftung freikam, blieb seine Frau in Polizeigewahrsam. Nach 40 Tagen Quarantäne im Untersuchungsgefängnis des Kreises Mulan wurde sie in das Untersuchungsgefängnis 2 der Stadt Harbin verlegt.

Als die Polizei Jiangs Fall bei der Staatsanwaltschaft einreichte, fügte sie den Beweismitteln der Anklage ein Straßenüberwachungsvideo bei, das sie beim Verteilen von Falun-Dafa-Materialien in der Nähe des Postamts im Bezirk Acheng zeigte. Außerdem legten sie die von ihrem Mobiltelefon aufgezeichneten Standortdaten vor und ihre Fingerabdrücke, die mit denen der Materialien übereinstimmten. Die Polizei beschuldigte Jiang, eine Wiederholungstäterin zu sein, da sie bereits zu vier Jahren Haft wegen Praktizierens von Falun Dafa verurteilt worden war.

Das Ortsgericht verurteilte Jiang am 17. Januar 2023 zu drei Jahren Haft. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts befand sie sich bereits im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang.

Hintergrund

Jiang begann 1995 mit dem Praktizieren von Falun Dafa. Als das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung anordnete, gerieten sie und ihre Familie in enorme Seelenqualen und Nöte. Die Ortspolizei weigerte sich, ihrer Tochter einen Ausweis auszustellen; sie holte sie oft aus dem Klassenzimmer und nahm sie mit auf die Polizeiwache. Dort verhörten die Beamten sie und wollten wissen, mit welchen Praktizierenden ihre Mutter Kontakt hatte.

Am 29. Dezember 2001 wurde Jiang von über 20 Polizeibeamten verhaftet. Die Polizisten sagten ihr, sie hätten sie verhaftet, um die Quote der jährlich durchzuführenden Verhaftungen zu erfüllen, damit sie ihre persönlichen Leistungsprämien von 5.000 Yuan (ca. 700 Euro) erhalten könnten. Im April 2002 wurde Jiang zu vier Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang verurteilt und war damit die erste Falun-Dafa-Praktizierende, die im Bezirk Acheng verurteilt wurde.

Gleich am ersten Tag, an dem sie ins Gefängnis gebracht wurde, zogen ihr die Wärterinnen die Kleidung aus, um sie zu demütigen. Sie musste um vier Uhr morgens aufstehen und durfte bis 22 Uhr nicht schlafen. Ihre Hände schwollen an und ihre Füße vereiterten infolge der Folter. Einmal wurde sie acht Stunden lang mit Handschellen an ein Heizungsrohr gefesselt, und zwar in einer schmerzhaften Position, in der sie weder in die Hocke gehen, sich hinsetzen noch aufrecht stehen konnte.

Sobald Jiang am 26. Dezember 2005 freigelassen wurde, brachte die Polizei sie zur Polizeiwache. Bevor sie nach Hause gehen durfte, machten sie ein Foto von ihr und nahmen ihre Fingerabdrücke.