Todesmeldung: Familie ausgelöscht – zuerst starben die Eltern, dann der Sohn

(Minghui.org) Ein Einwohner Pekings ist Anfang 2023 mit 56 Jahren gestorben. Eineinhalb Jahre zuvor war er als Wrack aus einer 4-jährigen Haftstrafe entlassen worden, zu der man ihn verurteilt hatte, weil er Falun-Dafa-Praktizierender war. 

Nachdem die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, wurden Zhang Jiuhai und seine Eltern nacheinander verhaftet. Sie konnten nur wenig Zeit miteinander verbringen.

Zhangs Mutter starb im November 2014. Nach Zhangs letzter Verhaftung im Mai 2017 brach sich sein Vater Zhang Zuojie seine Hüfte und konnte sich danach nicht mehr selbst versorgen. Der alte Mann starb sieben Monate später in Armut. Als der junge Zhang im Mai 2021 aus seiner vierjährigen Haft entlassen wurde, war er infolge der Folter in der Haft bei schlechter Gesundheit und starb ebenfalls.

Sieben Jahre in Arbeitslagern

Vor Zhangs letzter Gefängnisstrafe verbüßte er vier Arbeitslagerstrafen von insgesamt sieben Jahren. Nach seiner Freilassung war er gezwungen, einige Jahre unterzutauchen und sich vor der Polizei zu verstecken.

Eineinhalb Jahre Arbeitslager im Jahr 2000

Im Jahr 2000 wurde Zhang verhaftet, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Man verurteilte den damals 33-jährigen Mann zu einem Jahr Zwangsarbeit, was später um sechs Monate verlängert wurde. In der örtlichen Haftanstalt pressten die Wärter seinen Kopf gegen das Bett und zerrten dann seine Arme nach hinten oben, sodass er vor Schmerz zitterte und fast in Ohnmacht fiel.

Später verlegte man Zhang in das Zwangsarbeitslager Tuanhe. Weil er sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, ließen ihn die Wärter bis 3 Uhr morgens nicht zu schlafen. Auf Befehl des Wärters Ni Zhenxiong zwangen ihn zwanzig Insassen auf den Boden und fesselten ihm die Hände hinter dem Rücken. Sie schlugen ihn abwechselnd mit Schuhen ins Gesicht und auf den Kopf. Danach war sein Gesicht geschwollen und voller Blutergüsse. Um ihn am Schreien zu hindern, stopften sie ihm den Mund zu, so dass er fast erstickte.

Zwei Jahre Zwangsarbeitslage im Jahr 2002

Im April 2002 wurde Zhang beim Verteilen von Informationsmaterialien über Falun Dafa im Yuyuantan-Park erneut verhaftet. Während des Verhörs schockte ihn die Polizei mit Elektrostäben. Aus Protest trat er in Hungerstreik. Als er dem Tod nahe war, ließ man ihn frei. Er tauchte unter und lebte vier Monate auf der Flucht. Da die Polizei ihn nicht finden konnten, schikanierte sie seine Familie.

Polizisten spürten Zhang am 6. August 2002 auf und brachten ihn zuerst in die Gehirnwäsche-Einrichtung Pinggu und später in die örtliche Haftanstalt. Dort drängten die Wärter die Insassen, ihn zu schlagen, und fesselten ihn ans Bett, um ihn zu demütigen.

Zhang sollte seine zweijährige Haftstrafe im Zwangsarbeitslager Tuanhe verbüßen. Da man ihn dort 40 Tage lang in Fesseln hielt, trat er in Hungerstreik. Die Wärter lehnten es nach weiteren 32 Tagen ab, ihn freizulassen.

2003 wurde er in die sogenannte „Ausbildungsstation“ verlegt. Um ihn zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben, wurde er verschärfter Folter unterzogen. Er durfte weder schlafen noch Wasser trinken. Jedes Mal gestand man ihm als Mahlzeit nur die Hälfte eines Dampfbrötchens und zwei Gurken zu.

Den größten Teil des Tages verbrachte Zhang auf einem kleinen Hocker sitzend. Bei der kleinsten Bewegung schlugen ihn die Wärter. Sein Körper war voller blauer Flecken und neben vier Rippen war auch sein rechter Wangenknochen gebrochen. Sein Oberschenkel schwoll an und er bekam Fieber. Die Wärter weigerten sich jedoch nicht nur, ihn behandeln zu lassen, sondern zwangen ihn auch noch, Runden zu laufen und die Zellen zu reinigen.

Als Zhang Baoli im September 2003 die Leitung der „Ausbildungsabteilung“ übernahm, wurde Zhang noch brutaler geschlagen. Die Sitzfolter wurde auf über 20 Stunden am Tag verlängert, was dazu führte, dass er Blut im Urin hatte. Aus Protest trat er mehrfach in Hungerstreik.

Zwei Jahre Arbeitslager im Jahr 2008

Am 8. Mai 2008 wurde Zhang abermals verhaftet, als er in einem örtlichen Park arbeitete. Die Polizei verpasste ihm eine weitere zweijährige Haftstrafe im Arbeitslager.

Nach seiner Freilassung im Mai 2010 schikanierte ihn die Polizei weiter, während sie seinen Alltag überwachte. Und wieder sah er sich gezwungen, sich vor der Polizei zu verstecken.

Zwei Jahre Arbeitslager im Jahr 2012

Weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa in einem Bus verteilt hatte, wurde der damals 45-jährige Zhang am 29. März 2012 erneut verhaftet und zum vierten Mal verurteilt, diesmal zu zwei Jahren Arbeitslager. Anfang Mai 2012 nahm ihn das Zwangsarbeitslager Xin'an auf. Die Wärter dort zwangsernährten ihn im Juni 2013 mit unbekannten Substanzen. Nach 15 Monaten Folter durfte er am 24. Juni 2013 vorzeitig nach Hause gehen.

Vier Jahre Gefängnis, dann tot

Seit Zhangs Mutter im November 2014 gestorben war, lebte Zhang bei seinem Vater. Am Abend des 8. Mai 2017 wurde er beim Ausgehen von einem Polizeiauto angehalten und dann festgenommen. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und konfiszierte seinen Laptop und seinen Drucker. Während Zhang im Untersuchungsgefängnis Pinggu festgehalten wurde, genehmigte man seine Verhaftung am 14. Juni.

Im Juni 2017 brach sich Zhangs 74-jähriger Vater bei einem Sturz seine Hüfte. Weil er sich nicht mehr bewegen konnte, schaffte er es nicht mehr, für sich selbst sorgen. Zhangs Anwalt beantragte deshalb wiederholt bei den Behörden, Zhang gegen Kaution freizulassen, damit er sich um seinen Vater kümmern konnte, was aber jedes Mal abgelehnt wurde.

Die Polizei reichte seinen Fall Anfang August 2017 bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Pinggu ein. Staatsanwalt Liao Lu klagte ihn am 21. August an und verwies seinen Fall an das Bezirksgericht Pinggu.

Am 3. September, zwei Wochen vor Zhangs Gerichtsverhandlung, wurde sein Vater ins Krankenhaus eingeliefert. Aufgrund eines stark eiternden und sogar mit Maden besetzten Muskels konnte der Arzt ihn nicht operieren.

Zhangs Anwalt beantragte am 8. September erneut Freilassung gegen Kaution, damit sich Zhang um seinen Vater kümmern konnte, aber der Staatsanwalt und der Richter lehnten seinen Antrag weiterhin ab.

Während Zhangs Gerichtsverhandlung am 19. September plädierte sein Anwalt auf nicht schuldig. Er argumentierte, dass kein von der Staatsanwaltschaft vorgelegter Beweis die Anklage gegen seinen Mandanten stützen würden. Der Richter verurteilte Zhang dennoch am 30. September 2017 zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (etwa 1.100 Euro).

Zwei Monate später starb sein Vater zu Hause.

Nach vier Jahren Folter in der Haft kehrte Zhang am 7. Mai 2021 nach Hause zurück. Wegen seines körperlichen und geistigen Verfalls wurde er schließlich bettlägerig, obwohl er sich bemühte, sich zu regenerieren. Er verstarb Anfang 2023.

Verfolgung der Eltern

Noch während Zhang seine zweite Arbeitslagerstrafe verbüßte, wurde sein Vater 2002 verhaftet. Die Polizei fesselte ihn an einen Strommast und schlug und beschimpfte ihn. Ein Dorfbeamter wurde wütend und fragte die Polizei: „Habt ihr noch ein bisschen Menschlichkeit an euch? Ihr habt sogar einen so guten Menschen verhaftet. Habt ihr nichts Besseres zu tun?“

Obwohl die Polizei den älteren Zhang aufgrund des öffentlichen Aufschreis freilassen musste, verhafteten sie ihn und seine Frau kurz darauf erneut. Beide erhielten Arbeitslagerstrafen und wurden erst 2004 entlassen.

Im Jahr 2006 brach eine Gruppe von Beamten einmal mitten in der Nacht in die Wohnung des jüngeren Zhang ein und durchsuchte die Wohnung. Von da aus nahmen sie auch seine Mutter zur Polizeiwache Liujiadian mit und hielten sie dort kurz fest.

Der junge Zhang wurde am 8. Juli 2014 ein weiteres Mal verhaftet, nachdem er wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt worden war. Sein Laptop, Drucker, Falun-Dafa-Bücher und zugehörige Materialien wurden konfisziert.

Ein Dorfbewohner fragte die Polizisten, die an der Verhaftung beteiligt waren: „Er und seine Familie sind gute Menschen. Die Materialien, die sie verteilen, sagen die Wahrheit. Warum lasst ihr sie nicht in Ruhe?“ Zhang wurde zwar bald darauf gegen Kaution freigelassen und unter Hausarrest gestellt, aber man überwachte weiter das Telefonnetz der Familie.

Zhangs Mutter, die bereits in einem schlechten Gesundheitszustand war, weil sie jahrelang in Angst gelebt hatte, war durch Zhangs Verhaftung am Boden zerstört und starb am 6. November 2014.

Frühere Berichte:

Peking: Falun-Gong-Praktizierender inhaftiert, sterbender Vater bleibt alleine zurück

Beijing Man Arrested Again for His Faith

Xin’an Forced Labor Camp in Beijing Supplies Other Labor Camps with Slave Labor

Mann aus Peking wegen seines Glaubens verhaftet

Police Kidnap Beijing Pinggu Practitioner Zhang Jiuhai Again