Keine Kleinigkeit

(Minghui.org) Seit mehr als 20 Jahren kultiviere ich mich im Falun Dafa. Durch die Kultivierung sind alle meine hartnäckigen Krankheiten verschwunden. Mein Körper fühlt sich sehr leicht an. Die Wochenzeitschrift Minghui Weekly lese ich sehr gerne. Durch die Erfahrungen der Praktizierenden kann ich leichter meine Anhaftungen finden, die ich sonst nicht so einfach erkennen könnte. Auf diese Weise kann ich mich schneller erhöhen. Ich schreibe auch gerne meine eigenen Kultivierungserfahrungen auf. Heute werde ich über einen Teil meiner Erfahrungen berichten, um mich selbst zu ermutigen.

Ich weiß, dass ich bei der Kultivierung nach innen schauen und in mir selbst suchen muss. In der Praxis sieht es allerdings so aus, dass ich bei Kleinigkeiten immer noch nach außen schaue. Wenn ich beispielsweise beim Kochen die Schranktür offenstehen ließ, wurde mein Mann sehr wütend. Hätte ich etwas dazu gesagt, wäre seine Reaktion noch schlimmer ausgefallen. Manchmal schimpfte er auch. In diesem Moment vergaß ich, in mir selbst nachzusehen. Obwohl ich ruhig blieb und nicht zu streiten begann, dachte ich: „Das ist doch eine Kleinigkeit, warum regst du dich so auf? Warum machst du die Schranktür nicht einfach zu?“ Ich beurteilte die gewöhnlichen Menschen mit demselben Maßstab wie Praktizierende und erkannte nicht, dass es ja der Erhöhung meiner Xinxing diente. Ich fühlte mich innerlich unausgeglichen und dachte: „Wenn du etwas nicht gut machst, mache ich es einfach stillschweigend gut. Aber du beschwerst dich den ganzen Tag.“ An der Oberfläche stritt ich mich nicht mit ihm, aber innerlich schaffte ich es nicht, ruhig zu bleiben. Ich dachte sogar: „Wie konnte ich nur so einen Mann heiraten?“ 

Es ging soweit, dass ich schon jeden Tag Angst hatte, ich könnte irgendetwas nicht gut machen und er würde mich wieder wütend anschreien. Mit der Zeit vermied ich es, in seiner Gegenwart Hausarbeiten zu erledigen, und wechselte kaum noch Worte ihm. Das war ziemlich anstrengend.

Eines Tages las ich im Zhuan Falun diese Worte des Meisters:

„Irgendjemand ist heute nicht nett zu dir, irgendjemand ärgert dich, irgendjemand behandelt dich schlecht oder du wirst aus heiterem Himmel beleidigt. Dabei wird gesehen, wie du damit umgehst.“ (Zhuan Falun2019, S. 188)

„Wenn du bei der Kultivierung auf konkrete Konflikte stößt oder dich ein anderer schlecht behandelt, könnte es dafür zwei Gründe geben: Erstens hast du vielleicht in deinem Vorleben den anderen schlecht behandelt. Du fühlst dich im Herzen unausgeglichen: ‚Warum werde ich so behandelt?‘ Aber warum hast du den anderen früher so behandelt? Du wirst vielleicht sagen: ‚Damals wusste ich das nicht. In diesem Leben kümmere ich mich doch nicht um die Dinge aus jenem Leben.‘ Das geht aber nicht.“ (ebd., S. 191)

Auf einmal verstand ich es: Ich hatte meinen Mann in meinen Vorleben auf diese Weise behandelt, warum war ich damals so pingelig gewesen?! Wie hatte ich ihn nur so behandeln können?! Jetzt wollte ich meine Schulden nicht zurückzahlen und fühlte mich unwohl. Nicht nur das, ich ärgerte mich sogar über ihn und dachte innerlich immer an Streiten und Kämpfen. War er ein Praktizierender? Wenn man Schulden hat, muss man sie begleichen. Ich wollte aber meine Schuld nicht begleichen, sondern schaute nur auf die Fehler meines Mannes. Als ich in Ruhe darüber nachdachte, erkannte ich viele tief verborgene Anhaftungen: Unausgeglichenheit, Groll, Kampfgeist und den Eigensinn, keine Kritik hören zu wollen.

Obwohl ich der Meinung war, dass ich nicht mehr so viele Anhaftungen hätte, kamen durch diese triviale Angelegenheit verschiedene Anhaftungen zum Vorschein. Ich hatte mich nur oberflächlich kultiviert und diese Anhaftungen nicht wirklich von der Wurzel her beseitigt. An der Oberfläche stritt ich mich nicht mit meinem Mann, aber fühlte mich innerlich unausgeglichen. Ich wusste nicht, dass das dazu diente, meine grundlegenden Anhaftungen zu beseitigen. Solange wir unsere grundlegenden Anhaftungen nicht beseitigen, fühlen wir uns bei Konflikten innerlich unausgeglichen. Da wir unsere eigenen Anhaftungen nicht sehen, sehen wir nur, dass uns andere schlecht behandeln. An allem sind die anderen schuld. Warum passierte mir das immer wieder? Wenn ich jetzt darüber nachdenke, ist es wirklich beschämend! Diese Kleinigkeit scheint trivial zu sein, aber dahinter verbargen sich so viele Anhaftungen, die ich hätte beseitigen sollen. Wenn ich diese Anhaftungen lange Zeit nicht loslassen würde, wäre das nicht gefährlich? So eine kleine Angelegenheit, aber in Wirklichkeit war sie nicht klein!

Auf einmal öffnete sich mein Herz. Ja richtig, half mir mein Mann nicht, meine Xinxing zu erhöhen? Würde sich damit nicht meine Kultivierungsenergie erhöhen? Ich war erleichtert und dankte meinem Mann von ganzem Herzen.

Später traf ich wieder auf eine „kleine Sache“. Nach dem Waschvorgang vergaß ich manchmal, den Wasserhahn der Waschmaschine zuzudrehen. Für mich war das kein Problem, weil ja kein Wasser hineinlief. Als ich den Wasserhahn wieder einmal nicht zugedreht hatte, schrie mein Mann: „Wer hat die Waschmaschine benutzt?“ Wäre es meine Tochter gewesen, hätte er nichts gesagt, aber bei mir regte er sich auf. Da ich diese Anhaftung schon losgelassen hatte, blieb ich ruhig: „Das war ich, ich habe vergessen den Wasserhahn zuzudrehen.“ Ich ging zum Wasserhahn und drehte ihn zu. Er sagte nichts und alles war in Ordnung. Das war eine weitere Prüfung für mich.

Später passierte noch eine „Kleinigkeit“. Nach dem Mittagessen ging ich ins Schlafzimmer und meine Tochter spülte das Geschirr ab. Plötzlich kam sie zu mir und sagte: „Mama, ich muss dir etwas sagen.“ Ich fragte sie: „Was ist los?“ Sie antwortete: „Ich kann deine Schüssel nicht abspülen, da sind ein paar Reiskörner drin.“ Ich dachte mir: „Wegen ein paar Reiskörnern kannst du die Schüssel nicht abspülen? Was soll das?“ Die Wut stieg in mir hoch, doch ich blieb vernünftig: „Das ist wieder eine Prüfung!“ Ich antwortete: „Oh tatsächlich, ich bin noch nicht mit dem Essen fertig, mal sehen, ich wasche die Schussel selbst ab.“ Ich ging sofort in die Küche, aß die restlichen Reiskörner und spülte danach die Schüssel ab. In der Vergangenheit hätte ich nicht so gehandelt und mich nicht kritisieren lassen, sondern mich über meine Tochter beschwert. Doch dieses Mal nahm ich die Kritik meiner Tochter gelassen hin. Ein Mutter-Tochter-Konflikt löste sich auf.

Manche Sachen sehen ganz banal aus, sind es aber nicht. Es zeigt sich, ob ein Praktizierender seine Anhaftungen wirklich oder nur oberflächlich beseitigt hat. Am Arbeitsplatz oder unter Freunden können wir bestimmte Anhaftungen loslassen, aber zu Hause ist es nicht so leicht. Bei familiären Problemen oder Konflikten glauben wir immer, dass wir Recht haben und suchen die Schuld bei anderen.

In Zukunft werde ich den Worten des Meisters folgen, das Fa mehr lernen und mehr bei mir selbst suchen, egal ob es sich um ein großes oder kleines Problem handelt. Nur dann kann man sich schnell erhöhen. Ich danke dem Meister für die barmherzige Errettung.

Das sind meine persönlichen Erkenntnisse auf meiner Ebene. Bei Mängeln bitte ich meine Mitpraktizierenden um Korrektur.