Die Wurzeln meiner modernen Anschauungen und Verhaltensweisen bei Familienkonflikten ausgraben

(Minghui.org) Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der Falun Dafa praktiziert wurde. Meine Eltern, die jüngere Schwester meines Vaters und die Frau seines Bruders praktizierten alle. Ich habe immer geglaubt, dass ich einen festen Glauben an das Dafa habe, aber nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 gab ich die Kultivierung aus Angst auf, obwohl ich meine Familienangehörigen, die sich kultivierten, weiterhin unterstützte.

Die Sorgen der Familienangehörigen

Tod der Ehefrau des Bruders meines Vaters

Etwa um das Jahr 2005 herum hatte die Frau des Bruders meines Vaters einen Herzinfarkt. Sie ging nicht ins Krankenhaus und verstarb. Daraufhin entwickelten ihr Mann und ihre Tochter schlechte Gedanken über Dafa.

Später erfuhr ich von meiner Cousine, dass sie immer einen Groll gegen ihre Mutter gehegt hatte, der nie ausgeräumt wurde. Bevor die Verfolgung begann, war meine Tante sehr damit beschäftigt, die wahren Umstände von Falun Dafa und der Verfolgung weiterzugeben und vernachlässigte darüber ihre familiären Pflichten. Sie ließ meinen Onkel nachts in einem anderen Zimmer schlafen und zwang meine Cousine, in der Lotusposition zu sitzen und zu meditieren. Als meine Cousine das nicht tun wollte, wurde meine Tante sehr wütend auf sie. Sobald meine Cousine heiratete, hörte sie auf zu meditieren. Sie glaubt immer noch nicht an Dafa und hat sich dem Christentum zugewandt.

Tod meiner Mutter

In den nächsten mehr als zehn Jahren kultivierten sich meine Eltern und die jüngere Schwester meines Vaters im Dafa weiter. Mein Vater wurde fast zehnmal rechtswidrig verhaftet und auch meine Mutter wurde einige Male verhaftet. Später war sie gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen, und verarmte.

Im Jahr 2016 waren meine Eltern in unlösbare Konflikte verwickelt und stritten sich den ganzen Tag lang. Meine Mutter litt unter einem schlechten Gesundheitszustand, weigerte sich aber, Medikamente zu nehmen oder einen Arzt aufzusuchen. Sie wollte auf niemanden hören und schließlich starb sie. Sie war 64 Jahre alt.

Ihre Schwester hatte Dafa bis dahin unterstützt und meinen Eltern geholfen, andere Verwandte und Freunde über die Wahrheit aufzuklären und aus den Organisationen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) auszutreten. Doch nach dem Tod meiner Mutter entwickelte sie negative Gedanken über Dafa und begann, schlecht über den Kultivierungsweg zu reden. Sie schlug und beschimpfte sogar meinen Vater, gab ihm die Schuld am Tod meiner Mutter und beschuldigte ihn, meine Mutter nicht ins Krankenhaus gebracht zu haben, als sie in einem kritischen Zustand war. Meine Tante hasste meinen Vater und hat ihm nie verziehen.

Als ich vom Tod meiner Mutter erfuhr, war ich schockiert und weinte lange darüber. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits nach Kanada ausgewandert, war aber nicht zur Kultivierung zurückgekehrt.

Tod der jüngeren Schwester meines Vaters

Mein Neffe (der Sohn meiner Schwester) verstand nicht, warum meine Mutter sich geweigert hatte, sich behandeln zu lassen, als sie krank war. „Warum verbietet Falun Dafa den Menschen, ins Krankenhaus zu gehen?“, fragte er mich. Ich erklärte ihm, dass Falun Dafa niemandem verbiete, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Falun Dafa erkläre nur, warum Menschen krank werden. Es sei jedem selbst überlassen, wie er mit seiner Krankheit umgehe. Ich bin mir nicht sicher, ob mein Neffe meine Worte wirklich verstand, aber sowohl er als auch meine Schwester glauben immer noch, dass Falun Dafa gut ist.

Die jüngere Schwester meines Vaters praktizierte während der Verfolgung weiter Dafa, aber sie konnte ihrem Mann nicht helfen, aufrichtig an Dafa zu glauben, und litt zu Hause unter vielen Schwierigkeiten.

Viele Jahre lang hatte sie Informationsmaterial verteilt. Vor zwei Jahren wurde sie in ein Untersuchungsgefängnis gebracht. Nach ihrer Entlassung verschärften sich die Konflikte mit ihrer Familie und ihr Ehemann zwang sie zu gehen. Sie wurde von Krankheitskarma geplagt und verstarb. Ihr Ehemann hegte großen Hass auf Dafa. Er hasste meinen Vater dafür, dass er seine Frau überhaupt zum Dafa gebracht hatte.

Die Familienangehörigen meiner Tante haben sie vor ihrem Tod nur selten besucht. Meine Schwester und mein Neffe besuchten sie, bevor sie starb. Meine Schwester erzählte mir, dass unsere Tante Herpes Zoster hatte, der sehr schmerzhaft war. Sie hat in ihren letzten Tagen sehr gelitten.

Die Lähmung der älteren Schwester meines Vaters

Die ältere Schwester meines Vaters praktizierte auch Dafa, aber sie nahm es nicht sehr ernst. Jetzt ist sie gelähmt und bettlägerig.

Tod des Bruders meines Vaters

Mein Vater hat sich nicht viel um seine Großfamilie gekümmert. Sein Bruder ist kürzlich gestorben und er hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, sein Beileid zu bekunden. Meine Cousine (die ich bereits erwähnte) hasste meinen Vater und hat den Kontakt zu mir komplett eingestellt, jetzt, da ihre Eltern beide tot sind.

Wegen all dieser Ereignisse wollte auch mein Mann viele Jahre lang nichts mit Dafa zu tun haben.

Mein eigenes Familiendrama

Mein Vater kam später nach Kanada, um mich zu besuchen, und ich half ihm, erfolgreich einen Antrag auf Daueraufenthalt in Kanada zu stellen. Mein Vater ist sehr egozentrisch und hat Schwierigkeiten, mit meinem Mann zurechtzukommen. Mein Mann sah auf meinen Vater herab und dachte, dass er sich nie um seine Familie gekümmert habe, sondern nur um sich selbst. Sie konnten nicht einmal miteinander reden.

Im Laufe des letzten Jahres sind fast alle Zähne meines Vaters schlecht geworden. Er kann nichts mehr kauen und muss eine flüssige Diät einhalten. Mein Mann vermutete, dass mein Vater an Diabetes erkrankt war, und drängte mich, das gesamte Vermögen meines Vaters auf meinen Namen zu übertragen. Denn er befürchtete, dass mein Vater sich ebenfalls weigern würde, ins Krankenhaus zu gehen wie meine Mutter und seine jüngere Schwester und dass er bald sterben könnte.

Unter diesen Umständen begann ich, ernsthaft Falun Dafa zu praktizieren. Anfangs bemühte sich mein Mann sehr, mich davon abzuhalten, aber ich praktizierte trotzdem weiter. Die Schwierigkeiten zu Hause waren enorm. Ich dachte, dass ich seine negative Einstellung zum Dafa durch meine Kultivierung ändern könne. Aber in seinen Augen war ich wie mein Vater und ließ die Familie im Stich.

Mehrmals wollte er ausziehen. Ich schaute immer wieder nach innen, um mich zu korrigieren. Mit Hilfe von Mitpraktizierenden schaffte ich es und dachte, ich hätte die Prüfung der Familienkonflikte bestanden. Aber ich irrte mich. Vor ein paar Tagen wollte er plötzlich wieder ausziehen und sagte, es gebe ein Hindernis zwischen uns, das er nicht überwinden könne, nämlich dass ich angefangen hätte, Falun Dafa zu praktizieren. Er beklagte sich über ein paar Dinge. Zum Beispiel hatte er sich einmal das Bein verstaucht, aber ich ging trotzdem hinaus, um Dinge für Dafa zu tun. Er meinte, ich sei sehr kalt und herzlos geworden. Er gab dem Dafa die Schuld daran und sagte, er könne nicht mehr mit mir zusammenleben.

Ich versuchte, ihn über die wahren Umstände aufzuklären, aber er weigerte sich, mir zuzuhören, und sagte, er habe nur gesehen, wie mein Vater und ich uns verhalten hätten. Es habe keinen Sinn, etwas anderes zu sagen. Er glaubte, dass mein Vater und ich die Familie im Stich gelassen hätten.

Ich schaute nach innen, konnte aber nichts finden, was ich falsch gemacht hatte. Meiner Meinung nach tat ich so viel für die Familie: Ich kochte, kümmerte mich um unsere beiden Kinder, putzte das Haus, begleitete sie zu Ausflügen usw. Ich dachte, dass ich mich gut an die Gesellschaft anpassen und nie ins Extrem gehen würde, wie es meine Eltern und die jüngere Schwester meines Vaters taten.

Weil ich nicht sehen konnte, was ich falsch gemacht hatte, fühlte ich mich elend. Dabei wusste ich in meinem Herzen, dass es meine Schuld sein musste. Denn ich verstand, dass bei Konflikten zwischen einem Dafa-Praktizierenden und einem gewöhnlichen Menschen der Dafa-Praktizierende im Unrecht sein muss.

Ich wusste immer noch nicht, was ich falsch gemacht hatte, und dachte, dass mein Mann von meinen Familienangehörigen beeinflusst worden war und ich nichts tun konnte, um ihn zu ändern. Ich dachte, es sei mein Vater, der ihn dazu gebracht hatte, negativ über Dafa zu denken, und ich könne nichts tun, um meinen Vater zu korrigieren. Aber mein Mann sagte: „Ich habe dich geheiratet. Es liegt nicht an deiner Familie, nicht an deinem Vater, sondern an dir.“

So fragte ich meine Kinder, ob sie einverstanden wären, wenn ihr Vater ausziehen würde. „Wenn euer Vater auszieht, weil ich Dafa praktiziere, würdet ihr mir dann die Schuld dafür geben?“ Meine beiden Kinder sagten, dass sie mir das nicht übelnehmen würden, weil sie glauben, dass Falun Dafa gut ist.

„Mama, ich will nicht, dass Papa auszieht, aber es macht mir nichts aus, wenn er es tut“, sagte meine sechsjährige Tochter. Ich fühlte mich ein bisschen besser, weil meine Kinder mich wenigstens verstanden. Trotzdem war ich ziemlich verwirrt: Weshalb wurde ich geprüft? Was hatte ich falsch gemacht?

Aber ich wollte kein Bedauern hinterlassen, deshalb konnte ich meinen Mann nicht einfach so ausziehen lassen. Ich sollte mich nicht hilflos fühlen – so musste ich die Wurzel des Problems finden.

Einerseits hatte ich das Gefühl, dass ich, wenn er ausziehen würde, frei wäre zu tun, was ich tun wollte. Aber tief in meinem Inneren fühlte ich, dass es nicht das Richtige war. Ich sollte nicht zulassen, dass meine Familie auseinanderbrach, nur weil ich mich für die Kultivierung im Dafa entschieden hatte. Ich sollte nicht zulassen, dass meine Kinder ohne ihren Vater aufwachsen, und ich sollte nicht zulassen, dass mein Mann auszog, weil er die Wahrheit über Dafa nicht kannte, denn das würde ihn wirklich zerstören. Das hatte ich nicht erwartet, als ich mit dem Praktizieren anfing. Ich durfte die Fehler meiner Eltern und anderer Verwandter nicht wiederholen. Daher wollte ich meinen Mann und meine Verwandten retten.

Ich konnte immer noch nicht herausfinden, was ich falsch gemacht hatte, obwohl die Konflikte in meiner Familie schon seit drei Jahren andauerten. Mitpraktizierende erinnerten mich daran, mehr Freundlichkeit gegenüber meinem Mann zu zeigen. Ich dachte, dass ich das bereits tun würde. Ich wusste wirklich nicht, was ich noch tun konnte, bis ich eines Tages im Internet einen Artikel darüber las, wie tugendhafte Frauen in der Antike ihre Männer respektierten und behandelten.

An einer Stelle hieß es, dass sich die Frau den ganzen Tag über Sorgen um den kranken Ehemann machte. Sie würde überall nach Medikamenten für ihn suchen und um den Segen des Göttlichen bitten. Sie würde ihm helfen, alle möglichen Behandlungen zu bekommen und ihm ein langes Leben wünschen. „Lernt nicht von der dummen Frau, die sich überhaupt nicht kümmert“, hieß es in dem Artikel.

Ich erinnerte mich daran, wie mein Mann sich darüber beschwerte, dass ich meine eigenen Dinge erledigte, als er ein verstauchtes Bein hatte. Sofort sah ich die Kluft zwischen mir und einer tugendhaften Ehefrau in der traditionellen Kultur. Ich erkannte meine Kälte und fühlte, dass ich wirklich im Unrecht war. Plötzlich waren mir meine eigenen Probleme bewusst. Ich verhielt mich wie die dumme Frau und kümmerte mich nicht um die Krankheit meines Mannes. Wie sollte ich das Herz meines Mannes gewinnen, wenn ich mich so verhielt? Ich fühlte mich sehr unwohl wegen meines schlechten Verhaltens.

Ich erinnerte mich an eine Zeile aus dem Gedicht des Meisters:

„Kehrt zur Tradition zurück, der Weg führt zum Himmel.“ (Wiedererschaffung, 25.04.2017, in: Hong Yin V)

Ich folgte in meiner Kultivierung modernen Gedanken und Methoden, und das war die Hürde, die ich nicht überwinden konnte. Nun habe ich die Ursache für die Konflikte zwischen mir und meinem Mann gefunden. Es lag nicht daran, dass ich Falun Dafa praktizierte, sondern daran, dass ich den Respekt vor meinem Mann verloren hatte.

Wir führten früher eine sehr glückliche Ehe, weil ich meinen Mann immer respektiert hatte. Ich liebte ihn, verstand ihn und unterstützte ihn. In meinen Augen war er in jeder Hinsicht perfekt. Unsere Ehe war sehr glücklich, weil sie auf einer gesunden und stabilen Grundlage beruhte und den traditionellen Werten entsprach.

Aber als ich anfing, Falun Dafa zu praktizieren, versuchte er, mich zu stoppen, und so verlor ich tief in meinem Innersten den Respekt vor ihm. Auch wenn ich es nach außen hin nicht zeigte, lehnte ich alles ab, was er tat. Ich konnte seine Denkweise nicht respektieren und beurteilte ihn nach meinem Verständnis und dachte, dass ich im Recht sei und er im Unrecht.

Jedes Opfer, das ich brachte, beruhte auf einer sehr egoistischen Einstellung: „Ich werde dich dazu bringen, dich zu ändern!“ Nun erkannte ich, dass dies eine sehr aggressive und unfreundliche Haltung war. Es war eine Rechthaberei meinerseits. Ich kann niemanden außer mir selbst ändern. Als ich zu dieser Einsicht kam und erkannte, dass das Problem in meinem modernen Denken lag, wurde ich sehr ruhig, weil ich nun wusste, was ich falsch gemacht hatte.

An diesem Abend erzählte ich meinem Mann von meinen Gedanken und entschuldigte mich aus tiefstem Herzen bei ihm. Ich las ihm auch den Artikel vor und erklärte ihm, wie er mir half, meine eigenen Probleme zu erkennen. Er hörte mir sehr aufmerksam zu. Dann sagte ich ihm, dass ich seine Entscheidung respektieren würde. Am Ende entschied er sich, nicht auszuziehen.

Ich erkannte, dass es zu zahlreichen Konflikten kam, wenn ich mit meinem Mann auf der Grundlage des modernen Denkens, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind, sprach. Ich zeigte ihm keine Fürsorge und Freundlichkeit in einer bescheidenen Art und Weise und respektierte ihn nicht so, wie ich es hätte tun sollen. Natürlich fühlte er sich nicht wohl. Ganz gleich, was ich tat, er konnte es nicht zu schätzen wissen, weil meine Gedanken verzerrt waren. Als ich erkannte, dass meine Gedanken falsch waren und begann, mich zu korrigieren, fühlte ich mich sehr wohl und ruhig.

Es macht mich traurig, wenn ich mich an den Kultivierungszustand meiner Familienangehörigen erinnere, als sie noch lebten. Beeinflusst von der Kultur der KPCh haben die Menschen in China falsche Anschauungen entwickelt. Viele Praktizierende versuchen auch, Dafa mit modernen Gedanken und Anschauungen zu verstehen, was für sie unüberwindbare Hürden schafft und sich negativ auf Dafa auswirkt.

Das oben Ausgeführte ist nur mein persönliches Verständnis auf meiner begrenzten Ebene. Bitte weist mich auf eventuelle Unstimmigkeiten hin.