Nach zehn Jahren Haft erneut verhaftet

(Minghui.org) Vor kurzem wurde ein 54-Jähriger zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert.

Liu Xuegang lebt in der Stadt Jixi, Provinz Heilongjiang. Er wurde am 26. Juli 2022 gegen 5 Uhr morgens in seiner Wohnung festgenommen. Die Polizei beschlagnahmte sein Mobiltelefon und über 40 Falun-Dafa-Bücher. Am Abend brachten Beamte den Praktizierenden in die Haftanstalt Jixi. Später verhängte das Bezirksgericht Jidong gegen ihn eine zweijährige Haftstrafe. Nähere Einzelheiten über den Prozess sind noch nicht bekannt.

Schon früher geriet Liu wegen seines Glaubens ins Visier der Behörden. Er verbrachte fast drei Jahre im Zwangsarbeitslager und acht Jahre im Gefängnis.

Nach einer Verhaftung im Dezember 1999 blieb Liu 48 Tage im Gewahrsam. Kurz nach seiner Freilassung wurde er am 7. März 2000 erneut festgenommen, was zu 15 Tagen Haft führte. Damals wurde eines seiner Falun-Dafa-Bücher beschlagnahmt.

Nur drei Monate später, im Juni 2000, brachen Beamte eines Abends gegen 23 Uhr in seine Wohnung ein. Sie beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher, Kassetten mit der Übungsmusik von Falun Dafa sowie einen Walkman. Beamte hielten ihn eine Woche auf der Polizeiwache fest. Die Polizisten versuchten, von Lius Familie 500 Yuan (etwa 65 Euro) zu erpressen. Ohne Erfolg, die Angehörigen verweigerten die Zahlung.

Am 8. November 2000 reiste Liu nach Peking und forderte sein Recht, Falun Dafa zu praktizieren. Erneut wurde er verhaftet. Polizisten brachten ihn zurück in seine Heimat, wo er bis zum 19. Januar 2001 in Gewahrsam blieb. Sun Mengshan, der Polizeichef des Bezirks Hengshan, nötigte Lius Familie zur Zahlung von 3.000 Yuan (etwa 400 Euro).

Am 21. Juli 2001 wurde Liu erneut von der Polizei festgenommen. Er wurde verprügelt, an den gefesselten Handgelenken aufgehängt, 19 Stunden lang verhört und am Schlafen gehindert. Später verhängten die Behörden gegen ihn zweieinhalb Jahre Haft im Zwangsarbeitslager. Aus Protest gegen die Verfolgung trat er im Oktober 2001 in den Hungerstreik und wurde in der Folge zwangsernährt. Für Lius Mutter war die Inhaftierung ein schwerer Schlag. Sie erkrankte und starb kurze Zeit später – ohne ihren Sohn noch einmal zu sehen.

Folterzeichnung: An den Handgelenken aufgehängt

Als Liu im Juli 2003 dagegen protestierte, dass andere Praktizierende im Arbeitslager verprügelt wurden, schlugen die Wärter ihm mit PVC-Rohren auf die Füße. Dadurch wurde der Nagel seines großen Zehs zerschmettert und die Fußspitze schwoll an. Die Wärter verlängerten die Haftstrafe willkürlich um drei Monate. Liu wurde ins Zwangsarbeitslager der Stadt Suihua verlegt und am 20. Mai 2004 freigelassen.

Die nächste Festnahme erfolgte am 14. Mai 2009 um 4 Uhr morgens. Die Beamten durchsuchten Lius Wohnung und nahmen auch seine Frau Zhong Li, die ebenfalls Falun Dafa praktiziert, in Gewahrsam. Am nächsten Tag wurde Liu in die Haftanstalt Nr.2 von Jixi gebracht. Nachdem die Verhaftung genehmigt worden war, verlegten die Behörden ihn in die Haftanstalt Nr. 1 von Jixi. Im November verurteilte ein Gericht das Paar zu acht Jahren Haft. Die eingelegte Berufung wurde vom höheren Gericht zurückgewiesen.

Am 1. Februar 2010 wurde Liu dem Ausbildungsteam des Gefängnisses Jixi unterstellt, bevor er am 25. März ins Gefängnis Jiamusi verlegt wurde. Dreimal kam seine Familie zu Besuch, jedes Mal wurde sie abgewiesen. Als Lius Bruder ihn im November 2010 endlich sehen durfte, waren Lius Augen durch Schläge ganz geschwollen.

Am 3. November 2022 nahmen Beamte Liu abermals fest. Zehn Tage war er in Haft.

Früherer Bericht:

Ehepaar rechtswidrig zu acht Jahren Haft verurteilt (Fotos)