Den Egoismus beseitigen – zuerst an die anderen denken

(Minghui.org) Ich habe im August 1996 angefangen, Falun Dafa zu praktizieren. Seitdem ging ich durch viele Nöte und Schwierigkeiten, in denen ich die Fürsorge des Meisters erleben durfte.

Obwohl ich erkannt habe, dass man im Kultivierungsprozess den Egoismus loslassen und zu einem Menschen werden soll, der zu jeder Zeit die anderen an die erste Stelle setzt, basierte die Motivation meiner Handlungen über viele Jahre hinweg auf meinem Ego.

Im Folgenden schildere ich, wie ich den Egoismus entdeckt und abgelegt habe.

Über die wahren Umstände aufklären und den Egoismus loslassen

Im Winter 2013 bat mich einer der lokalen Koordinatoren, in unserer Umgebung mit einem anderen Praktizierenden von Tür zu Tür zu gehen, und die Menschen über Falun Dafa und die Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) zu informieren. Ohne zu überlegen, lehnte ich sofort ab.

Danach übermannte mich ein Gefühl der Reue und Traurigkeit. Als ich nach innen schaute fand ich meine Angst und beseitigte sie, aber die Traurigkeit blieb. Also forschte ich tiefer nach und entdeckte, dass ich Angst hatte, von anderen Praktizierenden zurückgelassen zu werden. Im Gegensatz zu mir konnten sie viel besser über die Fakten aufklären}, dachte ich. Rührte dieser Gedanke nicht aus Egoismus und Selbstsucht?

Der Meister sagt:

„Die alten Mächte wagen nicht gegen die Erklärung von Wahrheit und die Errettung aller Wesen zu sein. Wichtig ist, dass das Herz bei der Arbeit keine Lücke hinterlässt, die sie ausnutzen können.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Boston, 27.04.2002)

Durch das Aufdecken meiner Anhaftung, verstand ich die Fa-Prinzipien besser. Als Falun-Dafa-Praktizierende liegt es in meiner Verantwortung, die tatsächlichen Begebenheiten richtigzustellen und alle Lebewesen zu erretten.

Zwei Tage später fragte mich eine Mitpraktizierende, ob ich mit ihr aufs Land fahren und dort von Tür zu Tür mit den Menschen über Falun Dafa sprechen wolle. Ich stimmte bereitwillig zu.

Wir arbeiteten gut zusammen, schätzten jeden, dem wir begegneten und klärten ihn mit einer Weisheit auf, die unserem tiefsten Inneren entsprang. Unsere Aufrichtigkeit berührte die Menschen. Einige bedankten sich, dass wir ihnen trotz der eisigen Winterkälte die Tatsachen vor Augen geführt hatten; andere luden uns zum Mittagessen ein.

Während dieses Prozesses stieß ich auf eine weitere Anhaftung, die dem Egoismus entstammte – nämlich das Vergleichen. Ich erkundigte mich bei meiner Mitpraktizierenden regelmäßig nach der Anzahl der Menschen, die durch ihre Bemühungen aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Jugendorganisationen ausgetreten waren. Hatte ich mehr Menschen zum {{Parteiaustritt bewegen können, machte sich ein Gefühl von Erfolg und Stolz in mir breit. Die Wurzel solcher Gedanken lag ebenfalls im Egoismus.

Später tauschte ich mich darüber mit anderen Praktizierenden aus. Das verhalf mir zu einem tieferen Verständnis, dass unsere Informationen den Lebewesen helfen sollten, Falun Dafa von Grund auf zu verstehen. Wir tun es nicht um unserer selbst willen, deshalb sollten wir weder uns selbst bewerten noch damit prahlen.

Mittlerweile bin ich täglich für die Errettung der Menschen unterwegs und verschwende keinen Gedanken mehr daran, wie viele Menschen die KPCh-Organisationen verlassen haben. Stattdessen konzentriere ich mich darauf, wie ich noch mehr Menschen zu einem besseren Verständnis über die wahren Hintergründe verhelfen kann.

Den Egoismus angesichts der Verfolgung entlarven

Einmal setzte mich der Leiter meines Arbeitsplatzes unter Druck, eine Garantieerklärung zu schreiben, das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben. Ich lehnte ab. Daraufhin zwangen sie meinen Mann, die Erklärung in meinem Namen zu schreiben. Als ich davon erfuhr, ging ich sofort zu meinem Arbeitsplatz und forderte die Aushändigung dieser Erklärung. Ich wollte sie mitnehmen und vernichten. Ich befürchtete, ansonsten die Vollendung nicht erreichen zu können und meine Tugend zu verlieren.

Rückblickend hatte ich es jedoch versäumt, den beteiligten Führungskräften zu verdeutlichen, worum es bei Falun Dafa geht. Mir war nicht klar, dass ich sie davon abhalten sollte, etwas Schlechtes zu tun und sich somit Schaden zuzufügen. Mein Ausgangspunkt beruhte einmal mehr auf Egoismus!

Bei einer anderen Gelegenheit wurde ich verhaftet und fünfzehn Tage festgehalten, weil ich mit den Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Erleichtert dachte ich: „Fünfzehn Tage gehen schnell vorbei!“

Während ich mich in Gewahrsam befand, schaute ich nach innen und reflektierte, warum ich mich angesichts der Ankündigung der Polizei, sie würden mich fünfzehn Tage lang festhalten, erleichtert fühlte. Ich fürchtete mich davor, im Gefängnis eingesperrt zu werden und alles zu verlieren und war erleichtert, nach einer solch kurzen Zeit wieder freigelassen zu werden. Die Wurzel all dieser Gedanken gründete wiederum im Egoismus.

Ich begriff, dass Egoismus aus dem falschen Selbst stammte, da mein wahres Selbst ein Wesen ist, das ausschließlich an die Bedürfnisse anderer denkt. Als ich das falsche Selbst entlarvt und mein wahres Selbst gefunden hatte, verstärkte sich mein wahres Selbst und die Gedanken, die dem falschen Selbst entsprangen, lösten sich auf. Hin und wieder überlegte ich, wie ich reagieren würde, falls sie mich nach Ablauf der fünfzehntägigen Frist zwingen würden, eine Garantieerklärung zu unterschreiben. Selbstverständlich würde ich das Praktizieren von Falun Dafa niemals aufgeben, noch Dafa verleumden! Aber welche Konsequenzen würde das nach sich ziehen? Was würde die Polizei dann mit mir machen? Je mehr ich darüber sinnierte, desto größer wurde meine Angst – Angst vor der Polizei und vor der Verfolgung.

Diese Angst gehörte nicht zu meinem wahren Selbst, denn mein wahres Selbst war furchtlos, das war mir klar. Ich beschloss, diese Angst zu überwinden und den Egoismus zu beseitigen und fing an, das Fa zu rezitieren, um meine aufrichtigen Gedanken zu stärken.

Dann erinnerte ich mich an diese Worte des Meisters:

„(…) die Menschen der ganzen Welt waren einst meine Verwandten (….)“ (Erläuterung des Fa auf der Fa-Konferenz im Westen der USA zur Zeit des chinesischen Laternenfestes 2003, 15.02.2003)

Wenn also jeder Mensch auf der Welt ein Verwandter des Meisters war, dann auch von mir. Mir wurde warm ums Herz. Ich sollte jeden Menschen wertschätzen und die Polizisten wie meine Familienangehörigen behandeln. In diesem Moment verschwand meine Angst. Als Dafa-Praktizierende sollte ich allen Menschen die wahren Geschehnisse erläutern und nicht zulassen, dass sie Verbrechen gegen Falun Dafa und Dafa-Praktizierende begehen. Ich beschloss, alles loszulassen und dem Arrangement des Meisters zu folgen.

Am Nachmittag vor meiner Entlassung forderten mich die Polizeibeamten auf, eine dreiseitige Erklärung zu unterschreiben, die Dafa verleumdete. Ich weigerte mich und stellte gütig die Fakten klar. Daraufhin meinte der Leiter der Haftanstalt: „In Ordnung, lasst sie gehen.“ Ich kehrte ohne Probleme nach Hause zurück.

Mitpraktizierende unterstützen und dabei meinen Egoismus finden

Auch während der Interaktion mit anderen Praktizierenden zeigte sich mein Egoismus.

Die Frau eines Praktizierenden, die ebenfalls praktizierte, verstarb. Er vermisste sie sehr, weinte oft und konnte sich nicht mehr auf die drei Dinge konzentrieren. Die örtliche Koordinatorin schlug vor, dass ich gemeinsam mit einem Mitpraktizierenden jeden Montag-, Mittwoch- und Freitagmorgen zu ihm gehen und mit ihm das Fa lernen sollte. Außerdem bat sie mich, mit ihm hinauszugehen, um den Menschen von der Verfolgung zu erzählen. Ich stimmte nur zögernd zu, da er ziemlich weit entfernt wohnte und der Weg dorthin sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Ich hatte Gedanken wie: „Warum kann sie nicht jemanden in seiner Nähe damit beauftragen, anstatt mich zu belästigen?!“

Während ich so dachte, meldete sich mein wahres Selbst: „Ist das nicht ein egoistischer Gedanke? Er ist von der Selbstlosigkeit, die dem Fa entspricht, sehr weit entfernt. Wurde diese Sache nicht arrangiert, um meine Selbstsucht zum Vorschein zu bringen? Es ist in der Tat eine gute Sache!“ Weiter entlarvte ich mein falsches Selbst, das sich stets in den Vordergrund rückte. Mein wahres Selbst hingegen richtet sich vollkommen auf die anderen aus und stellt sie jederzeit an die erste Stelle.

Deshalb ging ich beharrlich zu diesem Praktizierenden nach Hause und lernte mit ihm das Fa, egal ob es heiß war oder regnete, und nahm mir Zeit, meine Erfahrungen mit ihm zu teilen. Er bat uns, an einem bestimmten Ort auf ihn zu warten, damit er sich für die Erklärung der wahren Umstände zu uns gesellen konnte. Manchmal verspätete er sich um dreißig oder sogar mehr als vierzig Minuten; manchmal tauchte er gar nicht auf. Ich hegte ihm gegenüber keine negativen Gedanken und blieb positiv. Wenn er über längere Zeit nicht kam, besuchten wir ihn, redeten ihm gut zu und ermutigten ihn, sich fleißig zu kultivieren. Ich schien zu tun, was ich als Praktizierende tun sollte: Meinem Mitpraktizierenden zu helfen, damit wir alle weiter fleißig vorankommen können!

Die Verfolgung ablehnen

Während der so genannten „Null-Fälle-Kampagne“ der bösartigen Partei wurden viele Praktizierende in meiner Gegend von den Beamten der örtlichen Polizeistationen und Gemeinden schikaniert. Man setzte sie unter Druck, Falun Dafa abzuschwören und drohte ihnen, dass der Arbeitsplatz und die Hochschulzulassung ihrer Kinder und Enkel beeinträchtigt würden. Die Atmosphäre war sehr angespannt.

Ein Inspektionsteam der Provinz besuchte meine Stadt vom 6. bis 20. April 2021 für eine Überprüfung des Stands der „Null-Fälle-Kampagne“. Die Polizei führte Videogespräche in den Wohnungen der Praktizierenden, so dass die Provinzbeamten den Praktizierenden direkt Fragen über das Ausüben von Falun Dafa stellen konnten. Die Praktizierenden, die sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben, wurden anschließend in ihren Wohnungen verhaftet.

Auch ich wurde von der Polizei schikaniert. Am 19. April 2021 klopften mehrere Beamte heftig an meine Tür und forderten lautstark, ihnen die Tür zu öffnen. In diesem Moment blieb ich sehr ruhig und empfand keinerlei Furcht. Ich hegte nur einen Gedanken: Ich werde keinesfalls zulassen, dass sie sich gegen Dafa versündigen!

Durch das Sichtfenster der Tür erblickte ich zwei uniformierte Polizisten. „Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen nicht aufmache“, sprach ich von drinnen. „Wärt ihr als Gäste zu mir gekommen, würde ich euch willkommen heißen. Aber ihr seid hier, um mich zu verfolgen. Falun-Dafa-Praktizierende sind gute Menschen. Ihr begeht eine schlechte Tat, wenn Ihr uns verfolgt. Das kann ich nicht zulassen, deshalb kann ich Euch nicht hereinlassen.“

In diesem Moment war mein Kopf leer und ich hatte nur einen Gedanken: Ich kann nicht zulassen, dass sie etwas Böses tun, da sie sich damit schaden würden.

Während die Polizisten sich abmühten, sich Zutritt zu verschaffen, sandte ich aufrichtige Gedanken aus. Schließlich gingen sie wieder. Mein Mann sah vom Balkon aus, wie sich die örtlichen Polizeibeamten mit vier bis fünf weiteren Personen, die unten warteten, entfernten.

Als die Polizisten die Treppe hinuntergingen, sandte ich weiterhin aufrichtige Gedanken aus. Mein Körper war von einer starken Energie angefüllt und ich wusste, dass ich das Richtige getan hatte. Ich hatte diesen Pass überwunden und in schwierigen Situationen endlich andere zuerst berücksichtigt.

Es gibt noch viele Anhaftungen zu beseitigen. Ich werde das Fa weiterhin gründlich lernen, um dessen Anforderungen gerecht zu werden. Ich werde mein wahres Selbst stärken und die drei Dinge noch besser erfüllen!