76-Jährige nach fünf Jahren Gefängnis und Aussetzung der Rente jetzt erneut zu fünf Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Eine 76-jährige Einwohnerin der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning wurde am 24. Februar 2023 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Sie hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Wei Xiuying

Wei Xiuying wurde am 25. Mai 2021, nachdem die Polizei ihr gefolgt war, verhaftet. Da sie die körperliche Untersuchung nicht bestand, ließ man sie gegen Kaution frei. Zwei Beamte schikanierten sie im Mai 2022, bevor sie ihren Fall bei der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai einreichten.

Richter Xu Bing vom Stadtgericht Linghai kam am 19. Juli 2022 mit vier Mitarbeitern des Wohnkomitees zu Wei nach Hause, um ihre Anklage zu verkünden. Die Anklageschrift enthielt jedoch gefälschte Informationen. Zum Beispiel sei Wei am 27. April 2022 verhaftet worden, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt habe. Deshalb habe der Richter sie zu zehn Tagen Administrativhaft verurteilt.

Staatsanwalt Li Feng von der Staatsanwaltschaft Linghai rief am 13. Dezember 2022 Weis Schwiegersohn an; er teilte ihm mit, dass man drei Tage später zu ihrer gemeinsamen Wohnung kommen würden, um Weis Anhörung abzuhalten. Die Sitzung wurde später abgesagt, weil zwei Gerichtsbeamte positiv auf COVID getestet worden waren.

Der Vorsitzende Richter Huang Yanchun, die Staatsanwälte Li Dongyu und Li Feng sowie zehn weitere Personen kamen nun am Morgen des 10. Februar 2023 erneut zu Weis Wohnung. Sie behaupteten, sie müssten vor Ort „bestimmte Informationen zu ihrem Fall überprüfen und die Formalitäten erledigen“. Sie lasen jedoch nur einige vorbereitete Dokumente vor und gingen wieder, ohne dass Wei die Dokumente selbst lesen durfte oder irgendetwas unterschreiben sollte.

Der Richter gab am 24. Februar bekannt, dass Wei zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.350 Euro) verurteilt worden sei.

Durch das Praktizieren von Falun Dafa gesund geworden

Bevor Wei 1997 anfing, Falun Dafa zu praktizieren, kämpfte sie mit einer Beinbehinderung, einer schweren Herzerkrankung, einem Lungenleiden und Nackenproblemen. Sie war ein häufiger Gast im Krankenhaus und wäre wegen steigender medizinischer Kosten beinahe pleite gewesen. Bald erlangte sie jedoch ihre Gesundheit zurück, indem sie die fünf langsamen Übungen von Falun Dafa praktizierte und dessen spiritueller Lehre folgte. Aus einer hitzigen Person wurde außerdem ein sanfter und verständnisvoller Mensch.

Weil sie auch nach Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Jahr 1999 an ihrem Glauben festhielt, wurde Wei mehrere Male verhaftet und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt.

Chronologie der Verfolgung einer Falun-Dafa-Praktizierenden und ihrer Familie

Verhaftet, weil sie für Falun Dafa appellierte

Als Wei im Jahr 2000 nach Peking fuhr, um für das rechtmäßige Praktizieren von Falun Dafa zu appellieren, wurde sie auf dem Weg dorthin verhaftet und einen Monat lang im Gefängnis Linghai festgehalten.

Im Jahr 2001 beschloss Wei zusammen mit einigen anderen Praktizierenden, erneut nach Peking zu gehen, um zu appellieren. Sie vereinbarten jedoch, zu Fuß zu gehen, anstatt Busse oder Züge zu nehmen, um die Polizeikontrollpunkte zu umgehen. Gerade als sie nach einer Woche Fußmarsch in Peking ankamen, holte die Polizei von Liaoning sie ein und nahm sie fest. Wei wurde im Untersuchungsgefängnis Linghai gefoltert und wäre nach zwei Monaten beinahe daran gestorben. Sie wurde gegen Kaution freigelassen.

Vierköpfige Familie verhaftet und gemeinsam verhört

Am 17. April 2009 um fünf Uhr morgens stürmten über 20 Polizisten Weis Wohnung. Sie brachen in die Wohnung ein, indem sie die Tür aufhebelten. Drei Beamte hielten Wei fest, legten ihr Handschellen an und stopften ihr einen Lappen in den Mund. Dann schleppten sie die Praktizierende die Treppe hinunter und stießen sie ins Polizeiauto.

Die Polizisten zerrten auch Weis Mann und ihre beiden Töchter aus dem Bett und legten ihnen Handschellen an. Zhao Bing, die jüngere Tochter, trug nur Unterwäsche, als die Polizisten plötzlich ihre Bettdecke anhoben. Sie rief ihren Vater um Hilfe, aber er war bereits von der Polizei überwältigt worden. Die Polizei erlaubte ihr nicht, sich etwas anzuziehen und brachte sie und die ganze Familie zur Polizeiwache.

Während Weis Verhör trat ihr ein Beamter gegen die Brust, so dass sie Blut spuckte. Die Polizisten schlugen ihr eine mit Wasser gefüllte Flasche auf den Kopf und ins Gesicht und übergossen sie mit kochendem Wasser.

Mitten in der Nacht gab ein Beamter Wei einige Instant-Nudeln zu essen und behauptete, sie seien vom Mann ihrer älteren Tochter, Zhao Hong, geschickt worden. Dann durchsuchte er Weis Kleidung und steckte die 45 Yuan (etwa sechs Euro), die sie bei sich trug, in die eigene Tasche.

Die Nudeln schmeckten etwas seltsam, so dass Wei aufhörte zu essen. Aber Zhao Bing hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und aß sie daher auf. Ihre Schwester und ihr Vater aßen nichts.

Weis Mann und ihre beiden Töchter wurden ein paar Stunden später freigelassen. Kurz nachdem sie nach Hause zurückgekehrt waren, erlitt Zhao Bing einen Nervenzusammenbruch. Danach lief sie oft nackt umher und weigerte sich, ihr Zimmer zu verlassen. Manchmal schloss sie sich auf der Toilette ein. Sie konnte ihre Angehörigen nicht mehr erkennen und schrie und schlug wahllos Leute. Sie weigerte sich, zu duschen oder Damenbinden zu benutzen, wenn sie ihre Menstruation hatte. Sie hatte Kopfläuse und ließ ihre Fingernägel lang. Eine Zeit lang war sie stark übergewichtig, da sie nicht aufhören konnte zu essen. Ihre Familie musste dann ihr Essen rationieren, was ihr half, ein wenig abzunehmen.

Zu sieben Jahren Haft verurteilt

Nicht lange nachdem Wei in der Nacht des 17. April 2009 die Nudeln gegessen hatte, entwickelte auch sie ein Schwindelgefühl, fühlte sich benommen und verwirrt und litt unter Erbrechen. Tage später wurde sie in das Untersuchungsgefängnis Linghai gebracht, wo sich ihr Zustand weiter verschlechterte. Sie begann, Blut zu erbrechen und hatte Krämpfe und Schmerzen in der Brust.

Kurz nachdem die Polizei Wei im Juli 2009 in die Gehirnwäsche-Einrichtung Fushun überführt hatte, mussten sie sie zurück in die Haftanstalt bringen, da sie so schwach war, dass sie befürchteten, sie könnte in der Gehirnwäsche-Einrichtung sterben.

Als Wei Ende Juli 2009 in Linghai vor Gericht erscheinen sollte, musste sie in den Gerichtssaal getragen werden und brauchte ein Sauerstoffgerät. Sie war so schwach, dass sie weder stehen noch sprechen konnte. Richter Li Daming vertagte die Anhörung dann schnell.

Als der Richter am 7. August 2009 eine weitere Anhörung in der Haftanstalt abhalten wollte, war Wei immer noch sehr schwach. Richterin Li täuschte Weis Schwester und ihren Bruder, damit sie ihr ein Schriftstück unterschrieben, in dem sich Wie schuldig bekannte. Sie versprach ihnen, Wei am nächsten Tag freizulassen. Li ermahnte sie, Weis älteren Tochter Zhao Hong, nichts davon zu erzählen, denn sie praktiziere ja auch Falun Dafa und sei sicher nicht damit einverstanden, dass ihre Mutter sich schuldig bekenne.

Anstatt Wei freizusprechen, bekamen ihre Geschwister eine Woche später, am 14. August, eine Kopie ihres Urteils: eine siebenjährige Haftstrafe. Sie forderten in einem Gespräch mit Wang Jingshan, dem stellvertretenden Direktor der Polizeibehörde Linghai, Weis Freilassung. Wang verspottete sie jedoch: „Wie konnten Sie jemals auf eine mündliche Vereinbarung [mit Richterin Li] zählen?“

Höllische Gefängnisfolter

Vier Beamte kamen am 8. September 2009 in die Haftanstalt, wickelten Wei in eine Bettdecke ein und fuhren sie in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning.

Sie wurde in die achte Abteilung gebracht, die als „Gefängnis im Gefängnis“ bekannt ist. Aber selbst die Wärter dort wollten Wei wegen ihres körperlichen Zustandes nicht aufnehmen. Sie wurde einen halben Tag lang auf dem Boden liegen gelassen und dann in die elfte Abteilung für ältere und behinderte Menschen gebracht. Wei blieb verwirrt, war den ganzen Tag schläfrig und konnte nicht mehr sprechen.

Aus Angst, dass Wei dort sterben könnte, beauftragten die Wärter mehrere Insassen, sie zu beobachten, auch wenn sie die Toilette benutzte oder sich wusch. Die Insassen packten sie oft an den Haaren und schlugen ihren Kopf gegen die Wand.

Nachdem sich Wei langsam etwas erholt hatte, befahlen die Wärter den brutalsten und bösartigsten Insassinnen Wei zu foltern, ihr den Schlaf zu entziehen und ihr ins Gesicht zu schlagen. Wenn Wei Schmerzen in der Brust hatte, schlugen sie erst recht auf die Brust und traten ihr in den Unterleib. Als Wei von den Schlägen ohnmächtig geworden war, ergriffen die Häftlinge ihre Hand, um sie eine vorbereitete Erklärung unterschreiben zu lassen, in der sie Falun Dafa aufgab.

Die Insassinnen zwangen Wei auch, auf dem Betonboden zu sitzen und verprügelten sie abwechselnd, wobei sie ihr einen Zahn ausschlugen. Die Insassin Qi Yue setzte sich rittlings auf sie und fuhr fort, sie zu schlagen. Weis Mund blutete und sie konnte sich nicht bewegen. Nachdem sie wieder zu sich gekommen war, fragte Wei die Insassinnen, warum sie sie so geschlagen hätten. Qi sagte zu ihr: „Die Regierung hat uns gesagt, wenn wir Falun-Dafa-Praktizierende zu Tode prügeln, wird das als Selbstmord gewertet.“

Manchmal zerrte Qi Wei auf die Toilette, weil diese keine Überwachungskamera hatte, und schlug sie dort. Als Folge der Folter wurde Wei handlungsunfähig und bettlägerig. Zusätzlich zu den Schlägen hielt Qi auch das Essen und das Wasser zurück, das für Wei bestimmt war.

Während ihrer fünfjährigen Haft stifteten die Wärter insgesamt 19 Insassinnen an, Wei zu überwachen und zu foltern. Am 14. April 2014, zwei Jahre vor dem Ende ihrer Haftzeit, wurde Wei aus medizinischen Gründen entlassen. Zu diesem Zeitpunkt war sie dem Tode nahe.

Ab Dezember 2016 begann ein anderer schwerer Kampf für Wei: Das Sozialversicherungsamt von Linghai stellte ihre Rentenzahlungen ein und verlangte von ihr die Rückzahlung der 130.000 Yuan (etwa 17.590 Euro), die sie während ihrer Haft erhalten hatte. Wei erstattete Anzeige gegen das Sozialamt und gewann den Fall. Doch anstatt ihre Rentenzahlung wieder in Kraft zu setzen, schikanierte das Sozialamt sie.

Angaben zu den Tätern:

Huang Yanchun, Vorsitzender Richter, Stadtgericht Linghai: +86-18941603418Li Feng, Staatsanwalt, Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai: +86-13314160001, +86-416-8107161(Weitere Informationen zu den Tätern finden Sie im chinesischen Originalartikel.)

Frühere Berichte:

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