Den Neid loslassen, wenn er wieder auftaucht

(Minghui.org) Wenn ich sah, wie leicht es anderen fiel, Schwierigkeiten zu überwinden oder ihre Xinxing zu verbessern, kamen bei mir ein gewisser Neid, Missgunst, das Gefühl von Ungerechtigkeit, Beschwerde sowie negative Gefühle auf. Ich wurde depressiv, war beim Fa-Lernen unaufmerksam oder fand Gründe, nicht zu lernen. Nach einer Weile bereute ich es, schaute nach innen und versuchte, diese Anhaftungen zu beseitigen.

Vielleicht sind die Erfahrungen, die sich auf meiner jetzigen Ebene widerspiegeln, das, was der Lehrer sagt:

„Ohne den Neid beseitigt zu haben, wird alles, was man kultiviert hat, sehr zerbrechlich.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 358 ff.)

Vor langer Zeit habe ich schon verstanden, dass ich den Neid loswerden sollte. Aber ich habe ihn nicht wirklich verstanden, so dass ich ihn nicht von der Wurzel her beseitigen konnte. Ich verdrängte ihn einfach, wenn er auftauchte, und erfand einen Haufen verschiedener Gründe, wenn es mir nicht gelang, diese Anhaftung zu beseitigen.

Ich hatte die Gelegenheit, das Zhuan Falun zu lesen, als ich in der Mittelschule war, und las das Buch jeden Abend. Mit Hilfe des Meisters verbesserten sich meine Noten dramatisch und ich wurde vom Schlusslicht der Klasse zum Spitzenreiter. Mit meinen wissenschaftlichen Leistungen lief es nicht so glatt. Bevor ich Falun Dafa praktizierte, hätte ich nie gedacht, dass ich eines Tages Doktorandin werden würde.

In letzter Zeit merkte ich, dass mein Neid stärker wurde, nachdem meine Cousine mich um Hilfe beim Schreiben ihrer Masterarbeit gebeten hatte. Ich habe viel Zeit und Mühe investiert, um zu lernen, wie man ohne fremde Hilfe recherchiert und eine Arbeit schreibt. Ein Gedanke schoss mir durch den Kopf: Sollte ich meine wertvollen Erfahrungen, die ich im Laufe der Zeit gesammelt hatte, mit ihr teilen oder nur ein wenig davon weitergeben? Schnell erkannte ich, dass dieser Gedanke das Ergebnis einer gewissen Anhaftung war, also lehnte ich ihn ab und vermittelte meiner Cousine alle wichtigen Punkte, die ich beim Schreiben einer Abschlussarbeit gelernt hatte.

Ich dachte, es sei mir gut gelungen, die Anhaftung abzulehnen. Als sie mir jedoch erzählte, dass sie nach ihrem Masterabschluss einen Doktortitel anstrebte, fühlte ich mich plötzlich unwohl und hatte alle möglichen seltsamen Bedenken. Ich befürchtete, dass ich, wenn sie einen Doktortitel hätte, nicht mehr die Einzige in unserer Großfamilie sein würde, die eine solche Qualifikation besitzt. Alle würden meine Cousine bevorzugen und mich ignorieren. Schlimmer noch, wenn ich meinen Doktortitel nicht schaffen würde, würden alle lachen und auf mich herabsehen. Diese Gedanken und der Druck durch einen wissenschaftlichen Rückschlag, den ich kürzlich erlebt hatte, führten dazu, dass ich mich furchtbar verloren und deprimiert fühlte.

Meine Doktorprüfung steht kurz bevor, nachdem ich sie einige Zeit verschoben hatte. Obwohl es üblich ist, dass Studenten ihre Promotion aus verschiedenen Gründen hinauszögern, fühlte ich mich dennoch ratlos, als ich sah, wie andere um mich herum ihre Dissertationen abschlossen und ihren Abschluss machten. Außerdem stieß ich auf ein Problem mit meinen Forschungsergebnissen, das mich daran hindern könnte, die Anforderungen für den Abschluss zu erfüllen. Ich fühlte mich extrem schlecht, rief meine Eltern an, weinte und beklagte mich darüber, dass ich härter arbeitete, aber weniger erreichte als andere in der Fakultät.

Wegen des Drucks und des Kummers konnte ich mehrere Tage lang nicht lernen. Um meine Depression zu lindern, fing ich an, koreanische Seifenopern zu sehen, die ich schon lange nicht mehr geschaut hatte. Schlechte Gedanken aus den Romanen und Comics, die ich gelesen hatte, kamen mir wieder in den Sinn. Ich dachte, ich hätte diese schlimmen Dinge bereits verdrängt und bemühte mich, die Begierde loszuwerden, aber sie waren immer noch da. Von der Begierde getrieben, blieb ich lange auf, um Serien zu sehen und in Internet-Blogs zu stöbern. In dieser Situation vergaß ich, das Fa zu lernen, und entwickelte alle möglichen schlechten Gewohnheiten und schmutzigen Gedanken.

Nach ein paar Tagen bedauerte ich mein Verhalten, sammelte meine Kräfte und nahm mich zusammen, um darüber nachzudenken, was falsch gelaufen war.

Ich glaubte, dass die Probleme aus dem Neid auf meine Cousine und meine Kommilitonen resultierten. Wenn ich sah, dass sie in ihren Forschungsarbeiten gut abschnitten, gab ich immer meinen Umständen die Schuld, weil ich keinen guten Mentor hatte, was meine wissenschaftliche Entwicklung behinderte.

Nun glaubte ich nicht mehr an den Meister und das Fa. Ich machte mir mehr Sorgen um die Einstellung meiner Familie zu mir als darum, dem Maßstab des Fa gerecht zu werden. Weil ich nach Ruhm und Vorteilen strebte, war ich zu sehr auf den Doktortitel bedacht, so dass ich von meinen Forschungsergebnissen leicht enttäuscht war. Egoismus und Neid führten mich zu Depressionen und Begierden, was schwerwiegende Folgen hatte.

Ich habe gelernt, dass es bei der Kultivierung und im täglichen Leben verschiedene Schwierigkeiten und Mühen gibt. Daher sollte ich mir keine gewöhnliche Unterhaltungssendung ansehen, um zu versuchen, die Unannehmlichkeiten des Lebens zu lindern.

Von nun an werde ich das Fa fleißig lernen, alle Anhaftungen beseitigen, insbesondere Neid und Begierde, und keine Ausreden mehr finden, die es mir erlauben, allen Arten von Anhaftungen zu frönen.