[Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages] Barmherzigkeit in der Haftanstalt

(Minghui.org) Im Frühjahr 2014 wurde ich in das lokale Untersuchungsgefängnis gebracht, weil ich mich weigerte, Falun Dafa abzuschwören. In den folgenden zwei Jahren verhielt ich mich nach den Prinzipien der Dafa-Lehre: Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Meine Zellengenossinnen sahen und spürten das Gute in mir. Trotz der schlimmen Situation, in der sie sich befanden, schenkte es ihnen Hoffnung.

Der Dafa-Lehre folgen

Als ich am ersten Tag in Zelle 209 des Untersuchungsgefängnisses ankam, sah ich, wie die Wärter drei meiner Mitinsassen für den Abtransport ins Gefängnis vorbereiteten. Da ich wusste, dass ich sie nicht wiedersehen würde, klärte ich sie über die Falun Dafa-Lehre auf. Eine von ihnen schrie mich an und drohte mir, mich anzuzeigen. Sie war so laut, dass alle in der Zelle mich mit einem verblüfften Gesichtsausdruck ansahen. Mir wurde klar, dass die meisten von ihnen nicht viel über Dafa wussten und ich viel zu tun haben würde.

Bevor ich in die Haftanstalt gebracht worden war, hatte ein Wärter die Leiterin der Zelle angewiesen, die anderen Häftlinge daran zu hindern, mit mir zu sprechen. Ich beschloss, meine Taten für sich selbst sprechen zu lassen. Wenn die Menschen mich kennenlernen würden, würden sie verstehen, worum es im Dafa geht.

In der Haftanstalt gab es zwei Mahlzeiten am Tag und jede Mahlzeit bestand nur aus Brot aus Futtermais und einem Eimer klarer Suppe. Da die Suppe nur sehr wenig Gemüse enthielt, versuchten die meisten Häftlinge, sich früh anzustellen, um so viel Gemüse wie möglich abzubekommen. Ich stand immer am Ende der Schlange und aß nur das, was übrig war.

Mehr als 20 Häftlinge teilten sich in der Zelle eine Toilette, die einmal am Morgen gereinigt wurde. Abends war die Toilette dann schmutzig. Ich beschloss, die Toilette jedes Mal zu reinigen, nachdem ich sie benutzt hatte. Nach einer Weile sagten die Gefangenen: „Die Toilette wird sauber, wenn die Falun-Dafa-Praktizierenden sie benutzen.“

Ich versuchte mein Bestes, alle Menschen um mich herum mit Güte zu behandeln. Einen Monat später sagte ein Häftling: „Die Leute, die hierherkamen, taten ein paar Tage lang so, als wären sie nett, höchstens eine Woche lang. Aber die Falun-Gong-Schwester ist wirklich nett.“ Allmählich akzeptierten sie mich und begannen, mir zuzuhören.

Drogendealerin überwindet ihre Sucht

Eine mutmaßliche Drogendealerin namens Fang wurde bei ihrer Einweisung neben mir untergebracht. Als sie ein Rehabilitationsprogramm begann, litt sie unter enormen Beschwerden und fiel oft neben mir in Ohnmacht. Unser Bett war nur ein Stück Holz, das auf dem kalten Betonboden stand. Jedes Mal, wenn sie einschlief, legte ich mein Gewand über sie.

Bei Fang kam es zu einer Suchtverlagerung: Ihr Verlangen richtete sich nunmehr aufs Essen. Ich teilte meine Snacks mit ihr, sie wuchs mir ans Herz. Ich erzählte ihr, dass die Dafa-Lehre, mit dem Rauchen und dem Alkohol aufzuhören, lautet:

„Das Rauchen hat keinerlei Vorteile für den menschlichen Körper“ und „Rauchen schadet deinem Körper und ist auch eine Begierde“. (Zhuan Falun, 2019, Seite 349)

Ich sagte ihr, dass ihre Schmerzen und Symptome nachlassen würden, sobald sie aufrichtig „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht sind gut“ rezitieren würde. Sie hörte auf mich und rezitierte die neun Worte jeden Tag. Auf diese Weise konnte sie ihre Sucht besiegen und ihr Gesundheitszustand verbesserte sich. Die Wärterin machte sie später zur Leiterin der Zelle.

Sie zollte mir Respekt und nannte mich Tante, während sie andere in meinem Alter Schwester nannte. Sie sagte: „In dieser schlimmen Umgebung habe ich jemanden, der sich um mich kümmert wie meine Mutter. Sie deckte mich zu, wenn ich schlief, und sorgte sich, als mir kalt war oder ich Hunger hatte, und sie sparte ihr Essen für mich auf. Das Wichtigste aber ist, dass sie mir half zu verstehen, was Falun Dafa ist, sodass ich mich von der Drogensucht befreien konnte.“

Nachdem sie Zellenleiterin geworden war, forderte sie alle Zelleninsassen auf, die neun Worte zu rezitieren. Die Atmosphäre in der Zelle verbesserte sich, als Falun Dafa alle veränderte.

Frau mit geistiger Behinderung lernt das Fa auswendig

Shuang war eine 25-jährige junge Frau mit einer geistigen Behinderung, die ungewollt ihren Mann getötet hatte. Sie war fettleibig, schmutzig und ungepflegt. Sie trug zerlumpte Kleidung und roch schlecht. Niemand wollte neben ihr Platz nehmen und so setzte die Wärterin sie neben mich. Sie hatte nicht nur eine schlechte Körperhygiene, sondern auch einen schrecklichen Charakter. Sie prügelte sich mit fast jedem in der Zelle, auch mit einer älteren Frau.

Eine Wärterin sagte zu mir: „Alle haben gesagt, dass du ein guter Mensch bist, und ich weiß, dass du wirklich ein guter Mensch bist. Bitte hilf mir, mit Shuang fertig zu werden.“

Ich leitete Shuang mit den Dafa-Prinzipien an. Ich erzählte ihr Geschichten von Praktizierenden, die tolerant sind; ich erklärte ihr, wie man andere mit Freundlichkeit behandelt und wie man mit anderen umgeht. Sie hatte Angst, dass sie die Todesstrafe bekommen würde, weil sie jemanden getötet hatte. Ich sagte ihr, dass sie gesegnet würde, wenn sie aufrichtig daran glaube, dass Falun Dafa gut ist. Ich sagte ihr aber auch, dass sie sich den Konsequenzen ihrer Tat stellen und tapfer sein müsse, auch wenn ihr eine Gefängnisstrafe drohe.

Sie wollte, dass ich ihr die Dafa-Lehre vortrug. Als ich ihr sagte, dass sie vielleicht nicht verstehen würde, was ich erklärte, war sie sich sicher, dass sie es verstehen würde. Ich rezitierte das Fa aus „Die Fa-Erklärung zum 20. Jahrestag“ und „Hong Yin III“. Sie hörte schweigend zu, nichts anderes konnte ihr Interesse wecken. Ich fragte sie, wie sie sich fühle, als sie das Fa hörte, und sie antwortete: „Sehr angenehm, der Schmerz ist verschwunden. Ich bin ganz ruhig und will mich mit niemandem streiten.“ Dann sagte ich zu ihr: „Von jetzt an werde ich dich lehren, das Fa auswendig zu lernen. Wenn du das Fa auswendig gelernt hast, kannst du es überall rezitieren, sogar im Gefängnis.“

Allmählich konnte sie „Das Herz leiden lassen“, „Mensch sein“ und „Erleuchteter“ aus „Hong Yin“ rezitieren, ebenso wie einige Gedichte aus „Hong Yin III“. Dass ein geistig behinderter Mensch so viele Gedichte fließend rezitieren kann, ist ein Beweis für die außergewöhnliche Kraft von Falun Dafa.

Als Shuang begann, das Fa auswendig zu lernen, taten das auch andere Zellengenossinnen. Viele von ihnen wollten unbedingt die Gedichte „Das Herz leiden lassen“, „Mensch sein“ und „Erleuchteter“ aus „Hong Yin“ sowie „Darm durchlöchert“ und „Nicht zu erlösen“ aus „Hong Yin III“ auswendig lernen. Viele von ihnen wollten, dass ich die Gedichte auf ein Blatt Papier schrieb, damit sie sie während der Arbeitsstunden auswendig lernen könnten.

Shuangs Schwiegereltern und Dorfbewohner unterschrieben eine Erklärung, in der sie ihr verziehen, und das Gericht verurteilte sie nur zu 15 Jahren Gefängnis. Sie bedauerte ihre Tat und hatte Mitleid mit ihren betagten Schwiegereltern und ihrem kleinen Kind.

An dem Tag, an dem Shuang in das Provinzgefängnis verlegt wurde, nahm ich eine Tüte Instantnudeln mit und kochte ihr zum Abschied eine einfache Mahlzeit. Sie umarmte mich weinend und nannte mich „Mutter“.

Feuerwerkskörper zur Feier meiner Entlassung entzündet

Eine schlanke Frau namens Yu wurde eines Abends in meine Zelle gebracht. Sie hatte bei der Arbeit acht Millionen Yuan Bestechungsgeld angenommen und wurde daraufhin wegen Betrugs angeklagt. Ihr drohte eine lebenslange Haftstrafe. Sie hatte jede Hoffnung auf das Leben verloren. Die Zellengenossinnen machten sich über sie lustig: „Du brauchst keine Rentenversicherung abzuschließen, denn du wirst die restlichen Jahre deines Lebens im Gefängnis verbringen.“

Yu litt bald unter Depressionen. Sie konnte weder schlafen noch essen oder mit anderen sprechen. Die Wärterin setzte sie die meiste Zeit neben mich. Ich erklärte ihr die Lehre von Verlust und Gewinn, wie Neid den Menschen schadet und wie das Gute belohnt und das Böse bestraft wird. Ich ermutigte sie, das Leben zu schätzen, da es immer Hoffnung gebe.

Nachdem Yu die Fakten von Falun Dafa erfahren hatte, begann sie, die Gedichte aus „Hong Yin III“ auswendig zu lernen. Danach konnte sie einschlafen und nahm etwas an Gewicht zu. Sie begann, sich mit anderen zu unterhalten, und war nicht mehr deprimiert.

Yu schätzte die Zeit mit mir. Oft saß sie still neben mir, wenn ich aufrichtige Gedanken aussandte, oder hörte mir zu, wenn ich das Fa rezitierte. Sie sagte: „Wenn ich nicht den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen würde, würde ich Falun Dafa praktizieren und den gleichen Weg wie du gehen.“

Yu schrieb ihrem Sohn einen Brief und sagte ihm: „Ich habe hier eine Tante getroffen. Sie behandelt mich mit Freundlichkeit und half mir durch die schwerste Zeit. Sie hat keine eigenen Kinder. Du wirst sie in Zukunft so behandeln wie mich. Das Tantchen wird bald entlassen und du musst sie mit einem Auto abholen und vor der Haftanstalt auf sie warten.“

An dem Morgen, an dem ich entlassen werden sollte, hörte ich, bevor ich die Zelle verließ, den Klang von Feuerwerkskörpern. Yu sagte mir: „Mein Sohn ist hier, um dich abzuholen. Er hat die Feuerwerkskörper zum Feiern angezündet.“ Als ich die Haftanstalt verließ, kam ein junger Mann auf mich zu, der mich mit einem weißen Auto abholte.

Der gescheiterte Versuch, mich ins Gefängnis zu bringen

Nachdem ich zu zwei Jahren verurteilt worden war, bereiteten sich die Wärter im Untersuchungsgefängnis darauf vor, mich ins Gefängnis zu bringen. Aber alle drei Versuche schlugen fehl. Beim ersten Mal hatte das Auto eine Panne und beim zweiten Mal blockierte Schnee die Straßen. Ein paar Tage später nahm der Wärter einen Anruf entgegen, nachdem er einen Häftling dazu gebracht hatte, mir Fesseln anzulegen. Ich wusste nicht, was ihm gesagt wurde. Aber nachdem er aufgelegt hatte, befahl er dem Häftling, die Fesseln abzunehmen und mich zurück in Zelle 209 zu bringen.

Die ganze Zelle jubelte, als meine Zellengenossinnen mich zurückkommen sahen. Sie umringten mich und riefen: „Falun Dafa ist gut!“ Am nächsten Tag sah mich ein Wärter und sagte: „Wir wollen dich nicht hierbehalten, aber Gott schon.“

Fazit

In den zwei Jahren, in denen ich in der Haftanstalt war, haben die meisten Menschen dort durch meine Aufklärungsarbeit die Fakten verstanden und sind aus der Kommunistischen Partei Chinas und den ihr angeschlossenen Organisationen ausgetreten. Diejenigen, die länger dort einsaßen, erfuhren Näheres über Dafa. Einige von ihnen sagten, dass sie nach ihrer Entlassung auf jeden Fall einen Praktizierenden suchen würden, um Falun Dafa selber zu lernen. Ich glaube, dass Falun Dafa in ihren Herzen Wurzeln geschlagen hat.

In diesen zwei Jahren beschützte und ermutigte mich der Meister jeden Augenblick. An diesem heiligen Tag, dem Welt-Falun-Dafa-Tag, möchte ich dem Meister meine tiefste Dankbarkeit für die barmherzige Errettung aussprechen.