74-Jährige nach knapp 16 Monaten Haft in schlechtem Zustand

(Minghui.org) Da eine Praktizierende ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben will, wird ihr seit knapp 16 Monaten jeglicher Familienbesuch verweigert. Die 74-Jährige wurde in der Haft gefoltert und leidet unter massiven Beschwerden. Wenn sie sich fortbewegt, muss sie sich an der Wand abstützen.

Chen Yuanhua lebt in Tianjin. Sie wurde am 8. Januar 2022 von über zehn Beamten auf offener Straße festgenommen. Die Polizei vor Ort nahm am selben Tag mindestens zehn weitere Praktizierende in Gewahrsam. Die Beamten beschuldigten Chen, Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt zu haben, und hielten sie in der Haftanstalt des Kreises Ninghe fest.

Ihr fast 80-jähriger Mann ist gehbehindert und auf ihre Pflege angewiesen. Für ihn war die Inhaftierung ein schwerer Schlag. Sein Zustand hat sich seither verschlechtert. Nach Einschätzung seines Arztes könnte er jederzeit sterben.

Ähnlich wie bei Chen und ihrem Mann erging es auch der 70-jährigen Han Shuyun, die am selben Tag verhaftet und später klammheimlich zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Ihr Mann ist invalide und leidet sehr unter ihrer Inhaftierung.

Frühere Verfolgung

Nachdem Chen im Jahr 1998 mit dem Praktizieren von Falun Dafa angefangen hatte, verschwanden viele ihrer gesundheitlichen Beschwerden, darunter eine schwere Herzerkrankung und Schlaflosigkeit.

In den vergangenen 24 Jahren der Verfolgung verbrachte sie fast die Hälfte ihrer Zeit in Haft oder an Orten, an denen sie sich vor der Polizei versteckte. Sie war zweieinhalb Jahre in einem Arbeitslager inhaftiert und musste zwei Gefängnisstrafen von insgesamt sieben Jahren verbüßen.

Inhaftiert, weil sie sich für Falun Dafa einsetzte

Am 26. Oktober 1999 machte sich Chen auf den Weg nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen, und wurde verhaftet. Die Polizisten traten sie, zerrten sie an den Haaren, versetzten ihr Elektroschocks und schlugen ihr mit dem Buch Zhuan Falun auf den Kopf, das sie einer anderen Praktizierenden weggenommen hatten. Später brachten Beamte Chen zurück nach Tianjin, wo sie einen Monat in der Haftanstalt des Kreises Ninghe inhaftiert wurde. Dem folgte ein weiterer Monat in einer lokalen Gehirnwäsche-Einrichtung. Die Verwaltung nötigte ihre Familie zur Zahlung von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro).

Im Jahr 2000 wurde Chen während der jährlichen Versammlung der Kommunistischen Partei Chinas erneut verhaftet und einen Monat festgehalten.

2001 kamen mehr als zehn Polizisten zu Chen nach Hause und wollten wissen, ob sie noch immer Falun Dafa praktizierte. Als sie bejahte, führten die Beamten sie ab. Sieben Tage wurde sie in der Stadtverwaltung festgehalten, bevor sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung überführt wurde.

Zweieinhalb Jahre Arbeitslager

Da Chen sich in der Gehirnwäsche-Einrichtung weigerte, Falun Dafa aufzugeben, wurde sie am 21. Januar 2001 in das Zwangsarbeitslager Banqiao gebracht, um zweieinhalb Jahre Haft zu verbüßen. Sie durfte weder mit anderen sprechen, noch Familienbesuch empfangen. Auf Befehl der Wärter prügelten die Insassen oft auf sie ein oder beschimpften sie.

Drei Jahre Haft für die Verteilung von Falun-Dafa-Materialien

Am 3. Juni 2006 wurde Chen abermals festgenommen, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Die Polizisten durchsuchten auch ihre Wohnung. Aus Protest gegen die Verfolgung trat Chen in einen Hungerstreik und wurde daraufhin zwangsernährt. Die Polizisten kniffen ihr in die Waden, bis sich Blutergüsse bildeten.

Am 7. November 2006 verurteilte das Kreisgericht Ninghe die Praktizierende zu drei Jahren Frauengefängnis Tianjin. Während ihrer Haft wurde sie gezwungen, jeden Tag von 6 bis 21 Uhr stillzustehen, und oft verprügelt.

Weitere vier Jahre Haft

Die nächste Festnahme erfolgte am 26. August 2015. Erneut wurde Chen vorgeworfen, Informationen über Falun Dafa verteilt zu haben. Während ihrer Haft wurde sie gefoltert und litt dadurch unter Bluthochdruck (190/100 mmHg). Sie hatte auch starke Schmerzen in der Brust. Die Polizisten unterzogen sie einer Zwangsernährung, die sie nur knapp überlebte.

Am 26. Januar 2016 fand Chens Anhörung vor dem Kreisgericht Ninghe statt. Später verurteilte das Gericht sie zu vier Jahren Haft. Sie legte Berufung beim Mittleren Gericht Nr.2 von Tianjin ein, das jedoch das ursprüngliche Urteil bestätigte. Am 7. Juli 2016 trat Chen ihre Haft im Frauengefängnis Tianjin an.