[Fa-Konferenz der Fei Tian Schule 2023] Tiefgründige Überlegungen zu Gefühlen
(Minghui.org) Im Jahr 2020 begann ich, Falun Dafa zu praktizieren. Ich möchte hier einige meiner Erfahrungen mitteilen.
Mein Verständnis über den Schlaf
Zu Beginn meiner Kultivierung stand ich früh auf, weil ich die Übungen am Morgen machen wollte. Sogar ganz am Anfang, als ich meist alleine praktizierte, war ich motiviert, früh aufzustehen. Allerdings schlief ich dann oft im Unterricht oder irgendwann im Laufe des Tages ein.
Ich hörte viele erstaunliche Geschichten über Falun-Dafa-Praktizierende, die ihre Anhaftung an den Schlaf losgelassen hatten. So dachte ich, dass ich das Richtige täte. Einige Praktizierende erzählten, sie würden nur noch drei oder vier Stunden am Tag schlafen, und hielten einen strengen Zeitplan ein. Lange Zeit meinte ich, das sei eine großartige Sache.
Ich merkte jedoch, dass ich ein wenig zu sehr ins Extrem gegangen war und immer noch genauso lange schlief wie vorher. Daher hatte ich einen sehr lockeren Zeitplan. Wenn die Schule zu Ende war und der Sommer begann, entspannte ich mich, weil es einfach nicht nötig war, früh aufzustehen. Ich dachte, ich müsse meinen Schlaf nachholen. So schlief ich viel und lang.
Im September begann wieder das Studium und ich lebte wieder eine Zeit lang allein. Ich stand wieder morgens früh auf, machte die Übungen und hatte einen regelmäßigen Zeitplan für die Woche. Allerdings trank ich viel Kaffee, um morgens wach zu bleiben. Meine Energie hätte zu jener Zeit eigentlich am höchsten sein sollen, war sie aber nicht. Nachts blieb ich lange auf. Ich schlief immer wieder im Unterricht ein und dachte mir, dass das nicht richtig war.
Bei einer Fa-Konferenz in New York sagte der Meister:
„Schlafen an sich ist kein Dämon. Es ist eine Art Faktor, dass der Mensch sich ausruhen muss; und das ist auch ein Ding, eine Art Faktor des Gebildes des Kosmos. Aber für einen Kultivierenden, wenn du bei der Kultivierung schläfst, dann kann es eine Art Wirkung der Dämonen sein, es lässt dich nicht kultivieren. Es ist an sich kein Dämon, es kann diese Wirkung haben. Aber anders herum gesagt dient das dazu, deinen Willen zu stärken. Muss dein Wille nicht von dir kultiviert werden? Du sollst deinen eigenen Willen stärken. Es zu unterdrücken bedeutet eben, den Willen zu stärken, und das ist auch kultivieren. Dass man beim Praktizieren schlafen will, ist an sich auch eine Wirkung des Gedankenkarmas.“ (Fa-Erklärung bei der Versammlung in New York, 22.03.1997)
Als ich anfing, alle Schriften des Meisters durchzulesen, schlief ich oft ein. Das geschah sowohl beim Fa-Lernen in der Gruppe als auch im Zug. In einem Moment hörte oder las ich das Fa und im nächsten Moment döste ich schon ein. Manchmal benutzte ich als Ausrede, was der Meister bei den Vorträgen in Guangzhou gesagt hatte. Dort erwähnte er, dass Menschen, die während der Vorträge einschliefen, trotzdem alles wussten, was sie gehört hatten. Sie schliefen ein, weil der Meister ihr Karma beseitigen musste. Es gibt jedoch keine Entschuldigung für das Einschlafen während des Fa-Lernens. Nach einer Weile überwand ich diese Störung und schlief nicht mehr ein, zumindest nicht während des Fa-Lernens.
Seit kurzem habe ich beim Fa-Lernen wieder Störungen. Ich schaffte es gerade noch, während des Fa-Lernens wach zu bleiben, aber danach schlief ich sofort ein. Daher dachte ich: „Wenigstens bin ich nicht während des Fa-Lernens eingeschlafen.“ Im Nachhinein betrachtet, war das nur eine andere Form der Störung. Ich erkannte, dass ich durch das Schlafen sehr viel Zeit in meinen Alltag vergeudete und mich selbst daran hinderte, meine Arbeit und andere Dinge gut zu erledigen.
Ich löste das Problem auf dieselbe Weise wie früher, als ich mit dem Üben begonnen hatte. Damals las ich das Fa im Stehen. Ich fand zwar nicht, dass es eine perfekte Lösung für dieses Problem war, aber stehend zu lernen, hatte sich bei mir bewährt. Ich glaubte, das Einschlafen während des Fa-Lernens wäre ein neuer Tiefpunkt in Bezug auf mein Schlafproblem. Ein Mitpraktizierender teilte mir mit: „Dein Schlafproblem kommt daher, weil du dich deinen Anhaftungen oder der Welt nicht stellen willst.“ Es war tatsächlich so, wie der Meister sagte, der Schlaf kann während der Kultivierung die Rolle eines Dämons spielen. Für mich hatte der Dämon viele Namen: Selbstgefälligkeit, Zögerlichkeit, der Wunsch wegzulaufen und so weiter.
Ich denke, dass bei vielen Problemen, die wir bei der Kultivierung haben, zuerst der Wille, es besser machen zu wollen, vorhanden sein muss. Als ich dann meine Anhaftung wirklich loslassen oder die Störung zurückweisen wollte, war es viel einfacher, sie zu überwinden. Ich erkannte, dass ich am nächsten Tag nicht wirklich aufwachen wollte. Daher wusste ich, dass mein Hauptbewusstsein noch stärker werden musste, damit ich früh aufstehen konnte.
Mir wurde klar, dass ich nie genug Schlaf bekommen konnte. Ich machte es davon abhängig, wie friedlich der Schlaf war. Ich wusste aber auch, dass da draußen wichtigere Dinge auf mich warteten. Daher war es wichtig, dass ich morgens früh aufstand und die Übungen machte. Mein Wille, diese Barriere zu überwinden, musste stärker werden. Einige Anhaftungen wie das Spielen von Videospielen waren für mich nicht so schwer zu beseitigen. Ich hatte es logischerweise schon verstanden, warum ich sie loswerden musste. Andere Anhaftungen wie Lust und Begierden waren viel schwieriger loszulassen.
Warum ich mich für das Praktizieren entschieden habe und mein Verständnis über die Gefühle
Anfang 2020 begann ich zu praktizieren, weil ein Mädchen, das mir gefiel, eine Falun-Dafa-Praktizierende war. Ich bemühte mich sehr, sie näher kennenzulernen. Daher dachte ich sogar, dass ich bessere Chancen hätte, wenn ich auch praktizieren würde. Natürlich klappte das nicht, aber ich glaubte, dass diese grundlegende Anhaftung der Grund war, warum ich überhaupt mit dem Praktizieren angefangen hatte.
Es dauerte eine Weile, bis ich merkte, dass mein Innerstes zu Beginn der Kultivierung nicht rein war und ich mich von meiner Anhaftung befreien musste.
Der Meister hat sehr deutlich erklärt, was Qing ist. Ich verstehe es nun so, dass Gefühle eine Substanz sind, die es dem Menschen ermöglicht, in diesem Raum nach den Gesetzen der Drei Weltkreise zu leben. Als Praktizierender glaube ich, dass es das Beste ist, Qing auf die leichte Schulter zu nehmen, um sich davon zu lösen.
Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten, weil ich nicht wusste, wie ich dieses Thema angehen sollte; eigentlich war es für mich zu jenem Zeitpunkt überhaupt nicht relevant. Als ich anfing zu praktizieren, war ich auf einem privaten Gymnasium. Dort gab es ziemlich strenge Regeln: Jungen und Mädchen durften nicht eng zusammenarbeiten. Da ich von einer öffentlichen Schule kam, fand ich diese Regel lächerlich.
Doch dann wurde mir klar, dass es dafür viele Gründe gab. Unsere Schule hat den Bildungsauftrag, die traditionelle Kultur wiederzubeleben und uns das wahre ethische Verhalten zwischen Mann und Frau zu vermitteln. Mir wurde klar, dass es schwierig war, keine intimen Gedanken zu haben, wenn ich längere Zeit mit einem Mädchen zusammen wäre. Vielleicht sah ihr Haar schön aus oder ihre Augen waren hübsch – all diese Dinge können einen wirklich ablenken.
Das heißt nicht, dass diese Gedanken an sich falsch sind; sie sind ganz natürlich. Als Praktizierende sollten wir uns jedoch nach einem höheren Maßstab richten. Wir sollten die richtigen Dinge für die passende Zeit aufsparen, was sowohl Teil der Nachsicht als auch der traditionellen Kultur ist. Daher verstand ich, warum die traditionelle Kultur in der Gedichtsammlung Hong Yin VI so sehr betont wird. Diese Werte sind gottgegeben und bieten somit wenig Raum, von Dämonen ausgenutzt zu werden.
Gleichzeitig halte ich die traditionelle Kultur als eine Manifestation von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht auf dieser menschlichen Ebene. Als Kultivierende sollen wir uns diese Werte und ihre Manifestationen auf verschiedenen Ebenen aneignen. Es ist großartig, dass ich bei einer Parade stapelweise Flugblätter verteilen kann. Aber was hat das für eine Wirkung, wenn ich dabei im Inneren immer noch ein schlechter Mensch bin?
Die Verstrickung in Gefühle ist wie eine unsichtbare Droge. Nachdem man oben auf der Achterbahn angekommen ist, wird die Abfahrt umso steiler – egal wie hoch hinauf es geht – selbst für gewöhnliche Menschen. Das ist alles in der Theorie und auf dem Papier großartig, aber ich musste selbst durch diese Phase hindurchgehen, in der ich meine schlechten Gedanken ablehnte. Mir wurde auch klar, dass viele Praktizierende, insbesondere junge Praktizierende, eine ähnliche Phase durchgemacht haben oder gerade durchmachen.
Ich fragte einmal scherzhaft einen Freund, der 16 Jahre alt war und sich mit einer weiblichen Praktizierenden traf, warum er das mache. Er dachte, dass sich daraus in Zukunft etwas ergeben könnte, und interpretierte die Situation so, dass er sich im Einklang mit der traditionellen Kultur verhielt.
Mein Freund kannte die traditionellen Geschichten, in denen die Liebe eigentlich vorherbestimmt ist. So legte ich ihm die Szenarien dar: Wenn er Recht hat, und dieses Mädchen die Richtige ist, dann verbringt er vielleicht seine Jugend mit ihr zusammen. Wenn er dann 40 oder 50 Jahre alt ist, hat er keine Gefühle mehr für sie. Sie werden dann nur schweigend zusammen am Esstisch sitzen und eine sehr langweilige Ehe führen.
Falls dieses Mädchen nicht die Richtige für ihn ist und er dann tatsächlich auf die Richtige trifft, was wird er dann tun? Dieses Verständnis basiert rein auf den Gefühlen. Daher habe ich ihn darauf hingewiesen, dass eine frühe Verabredung keinen Sinn ergibt. Ein paar Tage nach unserem Austausch beendete er die Beziehung zu dem Mädchen. Dadurch wurde mir klar, dass es schrecklich ist, sich zu sehr in Gefühle zu verstricken. Es ist eine Verschwendung der eigenen Energie.
Der Meister erklärt:
„Sobald du in Gedanken darauf reagierst, kann es schon sein, dass du ejakulierst und es zur Realität wird. Überlegt mal, beim Praktizieren dient die Essenz des menschlichen Körpers zur Kultivierung des Körpers. Du kannst doch nicht immer so ejakulieren. Außerdem hast du den Pass der Erotik nicht überwunden; wie kann das dann gehen?“ (Zhuan Falun, 2019, Seite 290)
Ich verstand, warum der Meister das sagt und warum die Praktizierenden zuerst die Prüfung der Begierde bestehen müssen. So kann man nämlich sehen, ob wir uns kultivieren können oder nicht. Wenn ich mich weiterhin den Gefühlen hingebe und meine Energie auf diese vorübergehenden Gefühle verwende, habe ich nicht mehr genug Kraft für meine Kultivierung und kann mich nicht weiter kultivieren.
Als ich erkannte, dass die Lust existiert, um unsere Energie und Essenz zu verschwenden und uns direkt an der Kultivierung zu hindern, war ich ziemlich schockiert. Dieser Dämon hatte die gleiche Wirkung wie die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), nur dass er im Vergleich zu den Spionen und den Gefangenenlagern allgegenwärtiger, effektiver ist und einen leichter treffen kann. Er raubt einem wirklich die Energie.
In der heutigen Kultur sind Dating und Sexualität allgegenwärtige Gesprächsthemen und ein Teil der Kultur. Es ist schwer, ihnen zu widerstehen, wenn man nicht die richtige Einstellung und eine gute Grundlage im Fa hat.
Am Anfang war ich ziemlich verwirrt, weil ich nicht wusste, wo eigentlich die Grenze liegt. Meine Mutter sagte zu mir: „Bevor du nicht aufs Gymnasium gehst, solltest du nicht mit Mädchen sprechen.“ Als ich dann auf dem Gymnasium war, sagte sie: „Warte bis zur Hochschule.“ Jetzt, wo ich an der Hochschule bin, meint sie: „Warte noch ein bisschen, bis du etwa 25 bist.“ Wenn ich 25 bin, wird meine Mutter mir dann sagen, dass ich warten soll, bis ich 30 bin?
Allmählich begriff ich, dass der Mann in einer Beziehung die unterstützende Rolle spielen und jemand sein sollte, auf den sich eine Frau verlassen kann. Das ist, was uns die traditionelle Kultur vermittelt. Ich hatte nicht einmal ein festes Einkommen geschweige denn ein Haus. Was hatte ich eigentlich, damit ich einen anderen Menschen unterstützen konnte? Ich denke, dass Falun-Dafa-Praktizierende das Dao leben. Aber ich glaube nicht, dass das bedeutet, mit dem Strom der normalen Gesellschaft zu schwimmen. Sich mit der gewöhnlichen Gesellschaft anstatt mit den Fa-Grundsätzen zu vergleichen, ist eine große Falle und ich war hineingetreten.
Früher war ich sehr selbstverliebt und arrogant. Deshalb weiß ich, wie einfach es ist, alles, was ich hier schreibe, abzutun, anstatt es sich zu Herzen zu nehmen. Da ich in der Vergangenheit viele Fehler gemacht und dadurch fast mein Leben und die Chance zur Kultivierung verloren habe, weil ich Ausreden für mein Fehlverhalten fand, hoffe ich, dass Mitpraktizierende, besonders junge Praktizierende, ernsthaft über dieses Thema nachdenken werden.
Ich danke Ihnen, verehrter Meister. Danke, liebe Mitpraktizierende.
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