Schmerzhafte Lektion durch Internet-Sucht

(Minghui.org) Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde Shanghai Ende März dieses Jahres komplett abgeriegelt. Um dazu auf dem Laufenden zu bleiben, benutzte ich mit dem Mobiltelefon eine App namens „NetEase News“. Die Standpunkte der hier veröffentlichten Artikel sahen glaubwürdig aus. 

Doch mit dem Voranschreiten der Pandemie ließ auch ich mich innerlich bewegen. Über die App erhielt ich ständig neue Nachrichten und interessante Berichte. Unwissentlich klebte ich immer mehr an meinem Mobiltelephon. Wenn ich die Falun-Dafa-Übungen gemacht und das Fa gelernt hatte, schaute ich danach direkt auf mein Handy. Auch nach der Arbeit surfte ich ein paar Stunden lang im Internet. Manchmal schaute ich sogar beim Essen noch darauf.

Irgendwie merkte ich zwar, dass dieser Zustand nicht richtig ist, tröstete mich aber damit, dass ich bald wieder weniger im Internet surfen würde. Eigentlich war ich schon süchtig danach. Wenn ich daran zurückdenke, wie ich es gehasst hatte, als mein Sohn an seinem Handy klebte, und ihn dafür kritisiert hatte – welch Ironie, dass ich jetzt ein ähnlich schlechtes Verhalten an den Tag legte. 

Aufgewacht, als ich nur noch verschwommen und verzerrt sehen konnte

Nach dem Ende des Lockdowns in Shanghai interessierte ich mich dann für einen Vorfall in Tangshan, wo ein paar Frauen beim Restaurantbesuch verprügelt worden waren. Oft sprach ich mit meiner Frau darüber und merkte nicht, dass ich auch hierbei wieder festgefahren war.

Erst letzten Monat kam ich darauf, als ich eines Morgens aufwachte und feststellte, dass ich nicht deutlich, sondern nur noch verschwommen und verzerrt sehen konnte. Sofort war mir klar, dass ich einen großen Fehler gemacht und dies mit meiner Nachrichtensucht und meiner Abhängigkeit an das Handy zu tun haben musste. 

Daraufhin löschte ich die App von meinem Mobiltelefon. Doch kurz zuvor überkam mich doch ein Anflug von Widerwillen. Nach ein paar Tagen verschwand der Schatten aus meinem Sichtfeld, aber es blieb noch verschwommen und verzerrt. Meine Lese- und Schreibfähigkeit waren dadurch erheblich beeinträchtigt. Was genau war mit meinem Auge passiert? Der Gedanke beunruhigte mich. 

Meine Frau bestand wiederholt darauf, dass ich mich im Krankenhaus untersuchen ließ, deshalb stimmte ich einem Röntgenbild zu. Das Ergebnis war erschreckend. Es wurde ein Riss im unteren Teil der Netzhaut festgestellt, der ein Loch in der Makula verursachte. Der Arzt riet mir zur Operation, sonst könnte in Zukunft eine Netzhautablösung auftreten.

Schweren Herzens ging ich nach Hause. Das Loch in der Makula musste ein Hinweis auf eine große Lücke in meiner Kultivierung sein. Als ich nach innen schaute, stellte ich fest, dass ich nach kleinen Gewinnen strebte. Außerdem hatte ich die 60 Minuten-Version der zweiten Falun-Dafa-Übung schon lange nicht mehr praktiziert, weil ich dachte, dass ich es nicht schaffen würde. War das nicht Bequemlichkeit? Das waren eindeutig Lücken in meiner Kultivierung. 

 Mir wurde klar, wie ernsthaft Kultivierung ist. Ich war entschlossen, meine Lücken zu beseitigen. Zu meiner Frau sagte ich: „Ich werde mich nicht operieren lassen.“ Weil sie über Falun Dafa Bescheid wusste und auch gehört hatte, wie riskant die Operation ist, hatte sie keinen Einwand gegen meine Entscheidung. An diesem Abend nahm ich die 60-Minuten-Version der zweiten Falun-Dafa-Übung in Angriff und schaffte sie zu meiner Überraschung bis zum Ende. Ich danke dem Meister für seine Unterstützung.

Eigentlich zähle ich zu den langjährigen Praktizierenden. Dennoch beging ich solch einen Fehler und wurde süchtig nach Neuigkeiten aus dem Internet. Dass ich dafür noch Ausreden fand, beschämt mich. 

Zuerst dachte ich nicht daran, über meine Erlebnisse zu schreiben. Doch dann fiel mir ein, dass es vielleicht andere Praktizierende gibt, die in einer ähnlicher Situation stecken und sich, ohne es zu merken, in Gefahr befinden. Ich hoffe, das sie sich schnell klar darüber werden.