Wie kleine Kinder durch die Verfolgung von Falun Dafa geprägt werden

(Minghui.org) Eine glückliche Kindheit ist der Traum eines jeden Menschen, aber nicht allen wird dieses Glück zuteil – vor allem nicht den Kindern von Falun-Dafa-Praktizierenden. Nachdem die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 die Verfolgung dieser alten spirituellen Praxis eingeleitet hatte, wurden die Praktizierenden, die an ihrem Glauben festhielten, verhaftet und interniert. Werden beide Elternteile wegen ihres Glaubens inhaftiert, müssen viele dieser kleinen Kinder die Schule abbrechen oder jahrelang bei anderen Verwandten leben. Einige von ihnen haben vielleicht nur verschwommene Erinnerungen an ihre Eltern, da sie noch klein waren, als ihre Eltern aufgrund der Verfolgung ihr Leben verloren.

Die folgenden Berichte erzählen von Kindern verfolgter Praktizierender aus drei nahegelegenen Städten in der Provinz Liaoning, einer der Provinzen in China, in der Falun Dafa am stärksten verfolgt wird.

Nur 13 Tage mit ihrem Vater vor seinem Tod verbracht

„Ich habe den größten Teil meiner Kindheit auf der Flucht verbracht und mich terrorisiert gefühlt“, so Xu Xinyang, Tochter von Xu Dawei und Chi Lihua aus der Stadt Gaizhou, beides Falun-Dafa-Praktizierende. Das Paar wurde am 13. Januar 2001 verhaftet, als ihre Mutter mit Xu schwanger war. Die Polizei schlug ihre Mutter und hielt sie drei Wochen lang in der Haftanstalt in der Stadt Shenyang gefangen. Ihr Vater wurde zu acht Jahren Haft verurteilt und im Dongling-Gefängnis gefoltert, bis seine Organe versagten und er geistig verwirrt war. Im Februar 2009 wurde er entlassen und starb dreizehn Tage später im Alter von 36 Jahren.

Diese dreizehn Tage im Krankenhaus waren die einzige Zeit, die Xu mit ihrem Vater verbracht hatte. „Mit etwa sieben Jahren traf ich meinen Vater im Gefängnis zum ersten Mal. Ich wusste, dass er irgendwie mit mir verwandt und derjenige war, den meine Mutter am meisten sehen wollte und für sie eine überaus wichtige Rolle spielte. Aber ich kannte ihn nicht, und als er mich umarmen wollte, bekam ich Angst, versteckte mich hinter meiner Mutter und ließ es nicht zu. Das werde ich mein Leben lang bereuen“, sagt Xu.

„Als ich heranwuchs, bemerkte ich, dass ich anders war als andere Kinder. Als ich klein war, ließ mich meine Mutter oft bei Verwandten oder Freunden. Gelegentlich besuchte sie mich und ging dann schnell wieder weg.

Jedes Mal, nachdem meine Mutter wieder gegangen war, versteckte ich mich in einer Ecke und weinte. Ich hatte Angst, sie würde nie mehr wieder kommen. Sie fehlte mir und ich wollte bei ihr sein. Wenn mich meine Mutter jeweils besuchte, sprach sie mit ihren Freundinnen stets über meinen Vater, den ich noch nie gesehen hatte. Ich wusste nicht, wie er aussah, warum er im Gefängnis war und meine Mutter ihn retten musste. Ich hörte von ihr immer wieder die gleichen Worte, wie „das Böse aufdecken, gefährlich, Polizeifahrzeuge und Sicherheit“.

Sie fährt fort: „Als ich vier Monate alt war, wurde meine Mutter festgenommen und in ein Drogenrehabilitationszentrum gebracht. Nach ihrer Freilassung befand sie sich am Rande des Todes. Als ich 12 Jahre alt war, flohen wir nach Thailand, wo sie beinahe von den Einwanderungsbeamten verhaftet wurde. In weniger als einem Jahr nahm die thailändische Polizei 23 Praktizierende fest, die aufgrund der Verfolgung geflohen waren, und schickte sie höchstwahrscheinlich zurück nach China.“

Heute ist Xu 21 Jahre alt, studiert in den Vereinigten Staaten und kann Falun Dafa offiziell praktizieren. „Glücklicherweise haben wir es nach Amerika geschafft, wo Religionsfreiheit herrscht. Hier muss ich keine Angst haben, dass die Polizei mir meine Mutter wegnimmt und ich zum Waisenkind werde. Hier muss ich weder Verfolgung noch Folter fürchten.“

Die damals 14-jährige Xu Xinyang hält zwei Fotos ihres verstorbenen Vaters Xu Dawei

Xu Xinyang mit ihrer Mutter Chi Lihua

Großmutter behindert, Eltern inhaftiert

Bi Shijun und seine Frau Sun Li aus der Stadt Xiongyue praktizierten beide Falun Dafa. Als die Verfolgung in Gang gesetzt wurde, ging sein Schwiegervater Wang nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Dort hielt ihn die Polizei einen Monat lang fest und schickte ihn anschließend zurück in seine Heimat. Danach wurde er von Beamten der Polizeibehörde Bayuquan für drei Jahre in ein Zwangsarbeitslager in der Stadt Yingkou gebracht.

Am 8. Juli 2004 verhaftete die Polizei Bi erneut und sperrte ihn für 15 Tage in die Haftanstalt Bayuquan. Seine dritte Festnahme erfolgte am 23. September 2009, bei der auch seine Frau verhaftet wurde. 2010 verurteilte man ihn zu sieben Jahren Haft und wurde im Stadtgefängnis von Dalian gefoltert. Seine Frau wurde im Juli 2010 zu fünf Jahren Haft verurteilt und in das Frauengefängnis der Stadt Shenyang verlegt, wo sie aufgrund der Folter mehrmals schwer erkrankte. Die Wärter zwangen sie, Mantel und Schuhe auszuziehen und sich im Winter an ein offenes Fenster zu stellen. Außerdem stifteten sie andere Häftlinge an, sie zu schlagen. Als Folge der Folter entwickelte sie ein schweres Herzleiden.

Suns Mutter, Wang Aiyun, praktizierte ebenfalls Falun Dafa. Die Beamten der Polizeibehörde der Stadt Xiongyue schikanierten sie oft, durchsuchten ihre Wohnung und überwachten sie rund um die Uhr. 2003 nahmen sie Wang fest und überstellten sie in das Masanjia-Zwangsarbeitslager, wo sie eine Hirnblutung erlitt und infolgedessen dauerhaft gelähmt war.

Als das Paar im Jahr 2009 verhaftet wurde, besuchte ihr Sohn noch die Grundschule. Aufgrund ihrer Lähmung konnte sich Wang kaum selbst versorgen, geschweige denn ihren Enkelsohn. Das Kind musste die Schule abbrechen und bei seiner Großmutter väterlicherseits auf dem Land leben.

Der Sohn von Bi Shijun und Sun Li

Nach dem Tod der Großmutter und der Inhaftierung der Mutter mittellos

Fu Yan aus der Stadt Dashiqiao wurde im August 2001 verhaftet und in das Masanjia-Zwangsarbeitslager gebracht. Am 17. Februar 2003 verlegte sie die Polizei in eine Haftanstalt, wo sie acht Jahre absitzen musste. In der Haftanstalt entwickelte Fu einen hohen Blutdruck und Herzprobleme. Während ihrer Einlieferung ins Krankenhaus gelang ihr die Flucht, wurde jedoch zwei Monate später erneut festgenommen. Ein Richter des Stadtgerichts Dashiqiao legte ihrer achtjährigen Haftstrafe noch weitere fünfeinhalb Jahre im Frauengefängnis der Provinz Liaoning obendrauf, insgesamt also 13,5 Jahre.

Als ihre Mutter verhaftet wurde, war Qingquan erst drei Jahre alt. Das Kind verbrachte die nächsten 13,5 Jahre bei seiner Großmutter, der Praktizierenden Tong Shuping. Sie musste zu Fuß zum Gefängnis gehen, um ihre Mutter zu besuchen. Aufgrund der Verfolgung ließ sich ihr Vater 2008 von ihrer Mutter scheiden, weigerte sich aber, sich um Qingquan zu kümmern.

Eine von Fus Schwestern, Frau Fu Ying, praktizierte ebenfalls Falun Dafa. Sie wurde im Juli 2001 festgenommen, zu neun Jahren Haft verurteilt und im Juli 2010 aus dem Frauengefängnis von Liaoning entlassen. Als Qingquans Großmutter acht Monate später, im März 2011, starb, während die Mutter noch im Gefängnis war, übernahm Fu Ying die Fürsorge für das Kind.

Um ihr eine Ausbildung zu ermöglichen, meldete Fu Ying Qingquan in der Stadt Shenyang in der Schule an. Leider wurde sie im August 2013 verhaftet und Qingquan musste unter dem Vorwand, ihre Mutter sei im Gefängnis, die Schule abbrechen. Das trieb sie und Fu erneut in Armut.

Qingquan und ihre Großmutter