Eine Welt im Inneren einer Berghöhle – und weitere Erlebnisse in anderen Dimensionen (Teil I)
(Minghui.org) Nach der traditionellen chinesischen Kultur leben Gottheiten und Kultivierende in Berghöhlen. Manche Menschen wollten sie finden, konnten es aber nicht, während andere ihnen eher zufällig begegneten.
Es heißt, dass der Gelbe Kaiser von Guang Chengzi vom Berg Kongtong gelernt hat und daraufhin unsterblich wurde. Sowohl im Taiping Guangji (Aufzeichnungen aus der Zeit der Taiping) als auch im Yijian Zhi aus der Song-Dynastie finden sich viele Geschichten über geheimnisvolle Ereignisse in den Höhlen.
Die Geschichte von Qiu Chuji
Dschingis Khan lud Qiu Chuji, einen berühmten taoistischen Meister, ein, ihn zu besuchen, und die beiden führten viele tiefgehende Gespräche. Qius Schüler Li Zhichang dokumentierte dies unter dem Titel Reise in den Westen von Qiu Chang Chun. Im Baiyun-Tempel, „tief in einer Höhle, fand ein großes Treffen mit guten Freunden in Harmonie und unbeschreiblichem Glück statt“.
Eine solche Höhle mag für irdische Menschen gewöhnlich erscheinen, doch für Unsterbliche könnte sie ein besonders geschätzter Ort sein. In dem Buch heißt es: „Am 1. Februar 1224 führten wir ein religiöses Ritual im Qiuyang-Tempel in Jinshan (im heutigen Bezirk Yanqing in Peking) durch. An der Südseite des Berges Dahe gibt es wunderschöne Berge und klare Gewässer. Zusammen mit Usnea [eine Pflanze, die auch als „Bart des alten Mannes“ bekannt ist], Wolken und dem Mond war es ein Ort des Taoismus.“
Auf seinem Weg begegnete Qiu auch anderen Unsterblichen in verschiedenen Bergen. Er schrieb ein Gedicht, um zu beschreiben, was er sah:
„Die Berge sind grün und hoch,mit den Unsterblichen, die immer umherwandern, Tag und Nacht.Die Höhlen im Berg sind zu tief, als dass irdische Menschen sie betreten könnten,während wir oft Unsterbliche aus der Tiefe der Höhle singen hören.“
Kurze Zeitspanne dort bedeuten hier zwölf Jahre
Wie sieht es nun genau im Inneren dieser Höhlen aus? Eine Geschichte im Taiping Guangji erzählt von einer Begebenheit, die sich im 26. Jahr der Herrschaft des Kaisers Wen von Song während der Liu-Song-Dynastie (449 n. Chr.) ereignete. Wen Guangtong aus dem Bezirk Chenxi (in der heutigen Provinz Hunan) lebte als Bauer. Als einmal ein Wildschwein sein Feld durchwühlte, schoss Wen mit einem Pfeil auf das Tier, tötete es aber nicht. Wen folgte dem verletzten Wildschwein bis zu einer Höhle. Als er über 300 Stufen hinuntergestiegen war, öffnete sich plötzlich eine Höhle und Hunderte von Gebäuden tauchten vor ihm auf.
Aus einem Haus trat ein alter Mann heraus und fragte: „Bist du derjenige, der mein Wildschwein verletzt hat?“
„Es hat mein Feld zerstört. Deshalb schoss ich es mit einem Pfeil ab“, antwortete Wen.
„Es ist falsch, wenn ein Ochse die Ernte zerstört“, sagte der alte Mann. „Aber es ist falsch, wenn man den Ochsen als sein Eigentum betrachtet.“
Wen stimmte ihm zu und entschuldigte sich. Der alte Mann verzieh ihm und sagte, dass es auch das Schicksal des Ebers gewesen sei. Dann bat der alte Mann Wen nach drinnen, wo über zehn Schüler in altertümlicher Kleidung einem Vortrag lauschten. Der Meister lehrte das Tao Te Ching von Laozi. Jemand brachte Essen und der alte Mann lud Wen ein, mit ihm zu essen.
Als Wen sich umsah, bemerkte er, dass die Menschen dort denen von draußen ähnlich waren, aber der Ort selbst schön und ruhig war. Er wollte bleiben, aber der alte Mann sagte, das sei nicht möglich, und wies einen Jungen an, Wen hinauszuführen.
„Was ist das für ein Ort?“, fragte Wen den Jungen. „Diese Schüler waren Weise. Um der Brutalität von Jie (dem letzten Kaiser der Xia-Dynastie um 1800 v. Chr.) zu entkommen, kamen sie hierher, folgten dem Taoismus und wurden unsterblich. Der Lehrmeister ist Heshang Gong aus der Han-Dynastie. Ich bin Wang Fusi aus der Han-Dynastie. Ich bin hierhergekommen, um einige Fragen im Zusammenhang mit dem Tao Te Ging zu ergründen. Nach 120 Jahren Arbeit als Diener bin ich immer noch Torwächter und kenne die Essenz des Tao Te Ging noch immer nicht.“
Als sie den Eingang der Höhle erreichten, verabschiedete sich Wen mehrmals von Wang, weil er glaubte, sie würden sich nie mehr wiedersehen.
Vor dem Eingang stellte Wen zu seiner Überraschung fest, dass sein Bogen und seine Pfeile verrottet waren. Als er ins Dorf zurückkehrte, erfuhr er, dass bereits zwölf Jahre vergangen waren, obwohl er anscheinend nur kurze Zeit in der Höhle verbracht hatte. Seine Familie hatte ihn bereits beerdigt.
Nach einiger Zeit gingen Wen und einige der Dorfbewohner zu der Höhle. Der Eingang war durch einen riesigen Felsen versperrt. Sie konnten ihn nicht öffnen.
(Fortsetzung folgt)
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