Ehemaliger Regierungsbeamter muss erneut für fünf Jahre ins Gefängnis – nach bereits 14 Jahren Haftzeit

(Minghui.org) Ein 61-Jähriger wurde widerrechtlich zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (etwa 6.400 Euro) verurteilt, weil er von seinem Recht auf Glaubensfreiheit Gebrauch gemacht hat, das in der chinesischen Verfassung verankert ist. Er praktiziert Falun Dafa. Seine Berufung wurde zurückgewiesen, sodass am 19. Mai 2023 seine Überführung ins Gefängnis erfolgte.

Xie Hanzhu, ein ehemaliger stellvertretender Leiter der Abteilung für Energie der Landwirtschaftsbehörde Meixian, lebt in der Stadt Meizhou in der Provinz Guangdong. Am 20. Oktober 2021 nahmen Beamte der Staatssicherheit Meijiang und der Polizeiwache Chengxi ihn und seine Frau fest. Nach Angaben der Polizei hatte jemand die beiden angezeigt, weil sie Informationen über Falun Dafa verbreitet hatten. Bei einer Durchsuchung wurden ihre Falun-Dafa-Bücher, etwas Bargeld und andere Habseligkeiten von den Beamten eingezogen. Während seine Frau nach fünf Tagen freigelassen wurde, blieb Xie in der Haftanstalt Meijiang in Gewahrsam.

Das Bezirksgericht Meixian verurteilte Xie am 30. November 2022 zu fünf Jahren Gefängnis. Seine Berufung wurde Anfang des Jahres vom Mittleren Gericht Meizhou abgelehnt.

Schon in der Vergangenheit hatten die Behörden Xie ins Visier genommen, weil er Falun Dafa praktiziert. Zwei Jahre war er im Arbeitslager inhaftiert gewesen sowie zwölf weitere Jahre im Gefängnis, wo er gefoltert wurde.

Der Beginn des Praktizierens

Xie litt früher an zahlreichen Erkrankungen, darunter Schultersteife, allergischen Schnupfen, chronischer Müdigkeit, Herzrhythmusstörung, chronische Gastritis und Hämorrhoiden. Ständig hatte er Schmerzen. Nachdem er am 12. April 1996 begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, verschwanden alle Symptome innerhalb von nur drei Monaten.

Außerdem entwickelte sich Xie zu einem rechtschaffenen Regierungsbeamten mit hohen moralischen Werten. Er gewann viele Auszeichnungen für seine Leistung und sein Engagement.

Als die Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 begann, hielt Xie weiter an seinem Glauben fest – und verlor deshalb seine Anstellung.

Zwei Jahre Folter im Zwangsarbeitslager Sanshui

Kurz nach Beginn der Verfolgung wurde Xie festgenommen und mit zwei Jahren Zwangsarbeit belegt.

Als er im Dezember 1999 ins Zwangsarbeitslager Sanshui eingeliefert wurde, empfingen die Wärter ihn mit Schlägen und Tritten. Die Wärter schlugen derart brutal zu, dass Xie starke Schmerzen in der Brust verspürte und Atemnot bekam. Wenn er versuchte, etwas lauter zu sprechen, wurden die Schmerzen noch schlimmer – an Hinlegen war gar nicht zu denken.

Während der zwei Jahre Haft wurde Xie mit unterschiedlichen Methoden gequält. Einmal versetzten die Wärter ihm mit zwei Geräten Elektroschocks an empfindlichen Körperstellen wie Ohren, Hals, Brustwarzen, Achselhöhlen und Fußsohlen. Sie steckten ihm sogar einen Elektroschlagstock in den Mund und setzten Xie auf diese Weise fast eine Stunde unter Strom, sodass sich Blasen bildeten.

Ein anderes Mal schlug ein Wärter Xie auf die Brust und trampelte mit Lederstiefeln auf seinem Rücken herum. Der Wärter packte ihn bei den Haaren und schlug Xies Kopf gegen den Boden. Er trat und peitschte Xie brutal. Später zerrte er den Praktizierenden auf die Toilette und drückte ihn zehn Minuten lang mit dem Kopf in den Fäkalienschacht, damit er den Geruch einatmete.

Manchmal zwangen die Wärter Xie mehrere Tage hintereinander, eine bestimmte Körperhaltung einzunehmen oder lange Zeit auf dem Feld in der brütenden Sonne zu stehen. Im eisigen Winter gossen sie ihm eine halbe Stunde lang kaltes Wasser über den Kopf.

Im Juli 2000 befahlen die Wärter fünf Gefangenen, Xie auf dem Boden zu halten, wobei er mit dem Rücken an einem Bett lehnte. Dann zogen vier Personen seine Gliedmaßen so fest sie konnten auseinander. Die Schmerzen waren unerträglich. Infolge der Misshandlungen schwollen Xies Hände und Füße an; mehrere Tage konnte er sich nicht bücken oder hinhocken. Wegen der Schmerzen konnte er nachts nicht einschlafen.

Folterzeichnung: Gliedmaßen in verschiedene Richtungen gezogen

Xie musste auch ohne Bezahlung mehr als zehn Stunden täglich arbeiten, manchmal ohne zu schlafen. Wenn er sein Arbeitspensum nicht schaffte, wurde er entweder mit Elektroschlagstöcken gequält oder mit einer gummierten Metallpeitsche ausgepeitscht.

Als seine Haftzeit im Dezember 2001 endete, war Xie abgemagert und sein Haar ergraut. Er durfte jedoch nicht nach Hause. Agenten des Büro 610 des Kreises Mei und Polizisten holten ihn stattdessen aus dem Arbeitslager ab und brachten ihn in verschiedene Einrichtungen, um ihn zur Aufgabe seines Glaubens zu zwingen. Später trat Xie aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik. Am 31. Dezember 2002 wurde er schließlich freigelassen.

Grausame Folter in Polizeigewahrsam

Am 3. Februar 2005 wurden Xie und fünf weitere Praktizierende in einer Produktionsstätte für Informationsmaterialien festgenommen, in der Handzettel über Falun Dafa hergestellt wurden. Vom 23. bis 28. Februar wurde er in der Polizeiwache des Bezirks Meijiang von den Beamten Chen Zhidong, Tian Xuelong, Li Jianlu, Xue Qingwen und Huang Songfeng brutal gefoltert. Sie setzten ihn unter Druck, um Einzelheiten über die Produktionsstätte von ihm zu erpressen.

Die Polizisten legten Xie die Hände hinter dem Rücken in Handschellen. Dazu zogen sie eine Hand über die Schulter nach unten und die andere unterhalb der Hüfte nach oben. An die Handschellen befestigten die Beamten zusätzlich ein Seil, mit dem sie Xie sodann hochzogen, sodass er nicht mehr den Boden berührte. Diese Folter nannten sie „Flugzeug fliegen“.

Folterzeichnung: Hände auf dem Rücken gefesselt

Bei einer anderen Foltersitzung zwangen die Polizisten Xie, sich mit dem Rücken gegen einen Holzstuhl zu hocken. Sie fesselten seine Hände hinter dem Rücken an die Sitzfläche. Dann zog ein Beamter die Handschellen straff, während ein anderer mit einem Knüppel pausenlos auf die Handflächen und Finger von Xie einprügelte. Die Finger verfärbten sich dunkel und schwollen an. Xie verlor jegliches Gefühl in den Händen.

Doch damit nicht genug. Während Xies Hände noch immer an den Stuhl gefesselt waren, schnürten die Beamten ihn in ein Seil ein, bedeckten ihm die Augen mit einem Handtuch und klebten ihm den Mund zu. Sie zündeten zwei Zigaretten an, die sie ihm in die Nasenlöcher steckten. Auf diese Weise musste er den Rauch einatmen. Als die Zigaretten abgebrannt waren, legten sie neue nach. Insgesamt zehn Zigaretten musste Xie auf diese Weise „rauchen“. Aufgrund des Sauerstoffmangels fiel er schließlich in Ohnmacht. Um Xie zurück ins Bewusstsein zu holen, gossen die Polizisten ihm kaltes Wasser ins Gesicht.

Die Polizisten gingen auch mit Foltermethoden vor, die schwere innere Verletzungen verursachten, aber äußerlich nicht erkennbar war. Sie zwangen Xie in die Hocke, woraufhin ihm ein dickes Buch auf dem Rücken gelegt wurde. Dann schlugen die Beamten brutal gegen das Buch, was Verletzungen im Brustraum und heftige Schmerzen nach sich zog.

An einem kalten, feuchten Februartag fesselten die Polizisten Xie die Hände hinter dem Rücken an ein Wasserrohr. Dann drückten sie seinen Kopf in einen mit verdünntem Urin gefüllten Eimer, damit er davon trinkt. Als Xie sich wehrte, schütteten ihm die Beamten den Eimer Urin über den Leib. Aufgrund der Wetterbedingungen blieb dem Praktizierenden nichts anderes übrig, als zu frieren.

In der nächsten Nacht wiederholten die Polizisten diese Folter. In den Folgenächten übergossen sie ihn mit sechs Eimern Urin. Außerdem drückten sie Xie zu Boden und trampelten auf seinem Rücken herum. Dadurch erlitt er schwere Rückenverletzungen, sodass er nicht mehr in die Hocke gehen konnte.

Folter-Nachstellung: Auf dem Opfer herumtrampeln

Die Polizisten zogen die Handschellen bis zum maximalen Punkt hoch, um Xie größtmögliche Schmerzen zuzufügen. Dann bogen sie seine Finger nach hinten und klemmten ihm die Fingerkuppen ein. Außerdem quälten sie Xie, indem sie Zahnstocher in das Gesäß stachen und ihm auf die bloßen Zehen traten.

Zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt

Am 4. August 2005 wurde Xie vom Bezirksgericht Meijiang zu 12 Jahren Haft verurteilt und etwa sechs Wochen später ins Gefängnis der Provinz Guangdong überführt, das auch als Gefängnis Meizhou bekannt ist.

Die Wärter misshandelten Xie mit unterschiedlichen Maßnahmen. Da er sich weigerte, das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben, stellten die Wärter ihn unter „strenge Kontrolle“. Jeden Tag musste Xie von 6.00 Uhr für bis 3:00 Uhr nachts an „Studiensitzungen“ teilnehmen, in denen er einer Gehirnwäsche unterzogen und Falun Dafa verleumdet wurde. Als er sich weigerte, drückten ihn mehrere Gefangene nieder und prügelten brutal auf ihn ein.

Aus Protest rief Xie „Falun Dafa ist gut!“, was noch mehr Misshandlungen nach sich zog. Die Häftlinge beschmierten ihm den Mund mit Exkrementen und stopften ihm einen Lappen in den Mund, der mit Wasser aus der Toilettenschüssel vollgesogen war. Außerdem legten sie ihm schwere Fußfesseln an und schleppten zwei Lautsprecher in die Zelle. Sobald Xie „Falun Dafa ist gut“ rief, drehten die Gefangenen die Lautsprecher voll auf, sodass Xies Stimme übertönt wurde. Rund um die Uhr prügelten acht Gefangene abwechselnd auf den Praktzierenden ein, damit er sich von Falun Dafa abwendet.

Sie zwangen ihn auch, lange Zeit regungslos auf einem winzigen Hocker zu sitzen. Selbst das kleinste Zucken seiner Lippen zog eine Ohrfeige nach sich. Aufgrund der Sitzfolter begann Xies Gesäß zu eitern und zu bluten, sodass das Fleisch an der Unterhose klebte. Als er sich auszog, um zu duschen, riss er ein festgeklebtes Gewebestücke heraus.

Folterinstrument: ein winziger Hocker

Die Wärter ließen Xie auch nachts nicht zur Ruhe kommen. Er durfte nur jeden sechsten Tag für zwei Stunden schlafen. Als er sich eines Tages weigerte, eine Erklärung zur Abkehr von Falun Dafa zu schreiben, schlug ihm der Häftling Xi Mianyi in den Rücken, sodass er einen Rippenbruch erlitt. Xie sackte zu Boden.

Auch nach seiner Freilassung am 2. April 2015 war Xie den weiteren Schikanen der Behörden ausgesetzt. Im August 2019 und im Juni 2021 wurde er von Deng Chenghua, dem stellvertretenden Direktor des Büro 610 des Bezirks Meijiang, Hauptmann Qiu von der Staatssicherheit desselben Bezirks sowie von Beamten der Polizeiwache Chengxi und des örtlichen Nachbarschaftskomitees belästigt.

Beteiligt an der Verfolgung:

Gefängnis Beijiang: +86-751-8836109

Früherer Bericht:

Leiter einer Energieabteilung nach 15 Jahren Haft jetzt zu weiteren fünf Jahren Gefängnis verurteilt